Schweifhobel mit gerundeter Sohle

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Alexander
Beiträge: 57
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Schweifhobel mit gerundeter Sohle

Beitrag von Alexander »


Hallo,

würde mir hier evtl. jemand erklären, wie ich einen Schweifhobel mit gerundeter Sohle einstellen und halten muß, um einen Span zu produzieren?
Das Eisen ist scharf, die Fasse zeigte bereits nach oben und unten und bei beiden Einstellungen rattert der nur auf dem Holz. Was mache ich da bloß falsch?

Gibt es vielleicht einen Link zu dem Thema?

Vielen Dank,

Alexander

Hutmacher Beat
Beiträge: 425
Registriert: Mo 21. Apr 2014, 18:40

Re: Schweifhobel - ob der scharf ist ?

Beitrag von Hutmacher Beat »


... das ratter r r r r r r n deutet darauf hin, dass er's nicht ist !

Guten Abend Alexander,

Vorneweg : DER Experte für Schweifhobel bin ich jetzt auch nicht. Also erwarte nicht zuviel !

> - 1. : Bist Du sicher dass die Klinge wirklich scharf ist ? Wenn der Schweifhobel laden-neu ist, ist sie's bestimmt nicht ! Auch wenn Du denkst, sie ist scharf !

> - 2. : Die Fase muss unten sein !

> - 3. : Die Klinge schaut fast nicht aus dem Mund hervor. Wenn Du den Schweifhobel so hältst, dass die Sohle nach oben zeigt, und die Schneide zu Dir, dann solltest Du die Schneide eigentlich fast "nicht" sehen.(Blicke über Die Sohle, wie über Kimme und Korn !)

> - 4. : Versuch doch mal, den Schweifhobel waagrecht schräg, über's Holz zu ziehen, etwa so : / - wenn das nicht hilft, mach dasselbe auf die andere Seite, etwa so : \ - wenn auch das nichts bringt, dreh mal das Holzstück um 180°.

Wenn Du vielleicht den Schweifhobel ganz neu gekauft hast, dann hast Du sicher auch einen mit flacher Sohle gekauft ? Ja ? Dann probier zuerst mit dem, der lässt sich zu Anfang besser führen.

Wenn Du keinen mit flacher Sohle hast, macht nichts ! Das wichtigste ist jetzt :

Dranbleiben, nicht aufhören, es lohnt sich ! Wenn Du den Schweifhobel einmal beherrschst, gibst Du ihn nimmer her, aber Schleifpapier brauchst Du dann (fast) keins mehr !

Der Schweifhobel wird zu Unrecht unterschätzt. Er ist ein's der Werkzeuge, das ich mit auf die einsame Insel mitnehmen würde ! Nebst Beil und Messer natürlich !

>>> - Zu diesem Thema gab's einen sehr guten Thread, weswegen ich überhaubt in diesem Forum gelandet bin ! = http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/1125

Falls Du der Alexander mit dem "Stockerl" bist, dann hat's mich umso mehr gefreut !

Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat



Thomas Jacobi
Beiträge: 327
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Schweifhobel - ob der scharf ist ?

Beitrag von Thomas Jacobi »


Tja Alexander,

Beat hat hier eigentlich schon fast alles und zudem verstaendlich, stimmig und sachkundig hervorgehoben was es dazu zu sagen gibt. Eine Kleinigkeit noch: nachdem ich einen kleinen Schweifhobeltick habe und schon manch einen (alten vergurkten) aufgearbeitet habe kann ich aus Erfahrung sagen dass das Bett, oder Sohle, oft durch langen Gebrauch abgenutzt ist und dadurch die Auflage ueberarbeitet werden muss bevor man mit vernuenftigen Ergebnissen rechnen kann. Dies gilt insbesonders fuer die (meist englischen) hoelzernen Schweifhobel.

Sollte dies der Fall sein hilft am ehesten ein Flicken aus Hartholz oder sogar Metall (vor dem Messer) der somit erlaubt die Sohle neu zu formen um einen einwandfreien Sitz des Messers und eine schmale Mauloeffnung zu gewaehrleisten. Auch allzu abgenutzte Messer koennen die Funktion sabotieren, dann ist u. Umst. Ersatz angesagt.

Letztlich noch eins, ich habe hoelzerne und eiserne und hier schlaegt mein Herz absolut fuer die woodies, leicht, warm schmeicheln sie sich der Hand an und werden zu ihrem natuerlichen Fortsatz. Auch ich nehme den Schweifhobel immer mit in die Ferien, es koennte ja ein Stueck Holz herumliegen das mich anspricht und gleich den ganzen Schnitzmessersatz mitnehmen ist umstaendlich, doch ein leichter hoelzerner Schweifhobel passt in jede Tasche.

Viel Spass damit, etwas Aufmerksamkeit lohnt er mit viel Freude am spielerischen Formen des Holzes. Und : es ist fast unmoeglich sich damit zu verletzen was ihn auch fuer Kinder zum optimalen Einsteigerwerkzeug macht.

Mit freundlichem Gruss,
Thomas

Alexander
Beiträge: 57
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schweifhobel - ob der scharf ist ?

Beitrag von Alexander »


Vielen Dank für die Antworten. Ja ich bin der mit dem "Stockerl". Mein erster Schweifhobel war der aus dem dunkelen chin. Hartholz bei ****, der zur Zeit nicht lieferbar ist. Ein traumhaftes Gerät, nur suchte ich jetzt einen für tiefere konkave Bereiche. Das Messer ist feinst abgezogen und sehr scharf, daß habe ich bei allen meinen Hobeln bisher immer so gemacht.

Einzig der metallene mit runder Sohle bereitet mir noch Schwierigkeiten in der Führung, aber das liegt dann wohl an mangelnder Übung in Führung und Einstellung.

Schönes Wochenende,

Alexander

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