Neu hier

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Michael Brandel
Beiträge: 3
Registriert: So 24. Feb 2013, 08:57

Neu hier

Beitrag von Michael Brandel »


Hi,ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben.Nach viele Jahren habe ich den weg zurück zur Bienenhaltung gefunden,ich hatte noch einge ca 25 alte Bienenkästen im Keller,und habe versucht nun noch welche zu kaufen.Leider sind alle moderen Kästen ,sehr viel einfacher verarbeitet.Den Bienen wird es egal sein aber mich stört es.4 Schreinereien habe ich besucht ,aber die hatten alle kein Interesse,drum bin ich nun beim Selbstbau angekommen.
Meine alten Kästen haben alle Zinken zur Verbindungen,gebrochen Kanten,eine glatte Oberfläche und eingefräste Griffnuten.Die Größe ist 51,5x51,5x31,cm und die Dicke beträgt 28mm.Ich denke ich brauchte erst mal Grundwissen zur ohlzverarbeitung wie diese Zinken am besten erstellt werden und welches Gerät ich dafür anschaffen müsste,eine Fräse ist klar aber welche ,evt auch noch eine Tischkreissäge ,was sonst noch??
Ich habe eine kleine Werkstatt mit folgender Ausstattung Akkuschrauber ,Bohrmaschine,Schwingschleifer,Stichsäge,alte Handkreissäge .
Es soll ordentlich werden und ich in auch bereit dafür Zeit und Geld zu investieren,aber ich habe keinen Bock auf unsinnige Wege,die Beratung in Baumärkten war sagen wir mal suboptimal.

Danke


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3189
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Bau von Bienenkästen (Beuten)

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Michael,

willkommen hier.

Der Eigenbau von Beuten ist sicher eine relativ überschaubare Sache, aber man sollte schon überlegen wie man da rangeht. Ich gehe mal davon aus, das sind Massivholzkästen (sind es die Aufsätze für den Sommerbetrieb?)

Wenn Du sowas aus Sägeware (gesägte Bretter) bauen willst, sind viele Arbeitsschritte zu tun. Da braucht am eine umfangreiche Ausrüstung. Ich würde Dir empfehlen, dass du die Bretter bei einem Tischler durch den Dicktenhobel schieben lässt (28mm), damit spartst Du erstmal eine Menge Ausrüstung. Eine Tischkreissäge sollte man haben für Projekte dieser Art. Zu überlegen wäre auch der Einsatz von handelsüblichen Leimholzplatten zumindest am Anfang, die Dicke (28mm) passt.

Den ganzen Rest kann man sowohl mit Maschinen als auch händisch machen. Maschinenmenschen sind meist verblüfft, wie schön man z.B. Schwalbenschwanzverbindungen mit einem Stecheisen und einer Feinsäge machen kann. Ich will Dir damit nur sagen: Das was Du willst kann man auch ohne Maschinenpark auf einer Hobelbank mit Handwerkzeugen machen (ich mache es so) . Als Bienenhalter ist man ja vielleicht ein naturverbundener Mensch und freut sich ohne Maschinenlärm arbeiten zu können.

Speziell für Handwerkzeuge haben wir übrigens ein sehr liebenswertes Parallelforum, man kann es im Kopf dieser Website finden (Handwerkzeugforum für Holzwerker)

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Friedrich

daniel s
Beiträge: 278
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 13:39

Re: Neu hier

Beitrag von daniel s »


Hallo Michael,
willkommen hier im forum!

Also wenn es dir in erster Linie ums Imkern geht, also beuten, Zargen und Rahmen selber zu bauen dann kannst du, und ich hoffe da kassier ich jetzt keine haue:-) , bestimmt mit einer "billigen" baumarkt säge auskommen.
die macht nicht soviel Spaß wie eine mafell Erika oder vergleichbares, erfordert vielleicht auch etwas häufigeres kontrollieren der Einstellungen, kostet aber auch nur einen Bruchteil.
Mit einer tischkreissäge könntest du dir auf jeden Fall die Bretter und leisten zusägen um weiterzumachen.

Dann gehts an die Verbindung der gleichen, für die oberfräse gibt es einiges an Vorrichtungen um Zinken herzustellen, mit der könntest du dann auch die griffnut fräsen.
Solche Verbindungen gehen natürlich auch per Hand mit etwas Übung gut, aber bei der Menge die du vermutlich anstrebst, halte ich die Hilfe von einer Maschine nicht für unangebracht.
Auch bei der oberfräse geht es dir sicher nicht um die zehntel Millimeter genaue Einstellung, der Leim füllt es aus, und den Bienen ist es egal. Also kannst du auch da sicher etwas günstiges finden.

Im Rahmen der ressourcenschonung muss ich dir natürlich, und auch für deinen Geldbeutel, raten, lieber etwas gebrauchtes zu nehmen. Da gibt es in den örtlichen Kleinanzeigen, oder im Netz, sicher etwas.

Ich denke mit kreissäge und oberfräse kommst du schon aus, du hast ja auch schon was da, und in der kleine Werkstatt möchtest du sicher noch den Platz zum bewegen haben.

Na dann hoffe ich dir geholfen zu haben und bestell gleich ein Glas Honig mit:-)

Christoph M.
Beiträge: 188
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 10:39

Re: Neu hier

Beitrag von Christoph M. »

[In Antwort auf #71924]
Hallo Michael,

Willkommen im Forum.

Zu deinen Fragen, wie Friedrich schon geschrieben hat, man kann die Schwalben von Hand herstellen. Dazu braucht es nicht so viel Werkzeug, Stemmeisen und eine Feinsäge sind die Hauptwerkzeuge. Alternativ geht das auch mit der Oberfräse, einem Zinkenfräser und einer Frässchablone oder ähnlichen Vorrichtungen.

Ich hänge mal zwei Links zu aktuellen Beiträgen an, in beiden sind Schwalbenschwanzverbindungen zu sehen, einmal Handarbeit, einmal Maschinenarbeit. Beides braucht aber Übung, die ersten Verbindungen sehen meistens nicht so perfekt aus.

Sitzbank von Uwe (Handarbeit)
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/57431/sbj/sitzbank-aus-eschenholz/

Maschinen gefräste Schwalben von Götz
http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/md/read/id/94838/sbj/schwalbenschwanzzinken/

Auf Youtube findest du auch viele Videos zu Schwalbenschwanzverbindungen, dort bekommst du einen Eindruck von der Arbeit.

Kanten brechen kannst du mit einem kleinen Hobel oder auch mit Schleifpapier.

Grüße
Christoph



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Neu hier

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #71924]
hallo Michael,

Willkommen im Forum.
Die alternative Antwort auf Deine Fragen : es geht alles OHNE Maschinen.
Ich würde die Beuten von Hand bauen - vorausgesetzt, dass die Dicke des Holzes kompromissfähig ist und nicht genau 28 mm sein muss. Sondern je nach verfügbarem Holz um 2mm nach oben oder unten abweichen kann. Bei der Grösse der Kästen wären 26 mm aus Stabilitätsgründen sicher ausreichend.
Du brauchst zum Bau
1 genauen Winkel zum Anzeichnen der Schnitte und eine gute Handsäge (Gestellsäge) zum Ablängen. Wenn Du mit Deiner Handkreissäge gut umgehen kannst, reicht auch diese.
1 Streichmass und eine Schmiege zum Anzeichnen der Schwalben und Zinken.
2 scharfe Stechbeitel, der kleinere ca 10 mm, der grössere den Zinken entsprechend, also ca 14 bis 18 mm
1 gute Feinsäge, besser eine Zinkensäge. Ich säge den Zinkengrund mit einer ordinären Laubsäge vor, spart Zeit beim Ausstemmen.
Hammer oder Klüpfel wirst Du haben.
1 Hobel No.5 und einen Flachwinkel-Blockhobel samt einem kombi-Abziehstein.
Und wasserfesten Leim, zum Beispiel Probeller-Leim.
Das reicht schon mal, um den Kasten zu bauen. Zeit ca 2-3 Stunden. Na ja, die ersten beiden vielleicht 3-5 Stunden.
Zum Spannen würde ich Spanngurte nehmen oder lange Klemmsia Zwingen, Schwalbenschwanverbindungen brauchen nicht soviel Druck.
Die Werkzeugangaben sind natürlich Minimalausstattung - keine Grenze nach oben - aber man kann damit bereits gut arbeiten.

Wie werden die Rahmen für die Waben eingeschoben ?

Gruss und gutes Gelingen
reinhold



Wolf. Melloh
Beiträge: 165
Registriert: Di 26. Jan 2021, 09:33

Herstellen von Bienenbeuten *MIT BILD*

Beitrag von Wolf. Melloh »


Hallo Michael,
wir haben dasselbe Hobby - Bienen.
Wenn Du Spaß am Arbeiten mit Holz hast und auf eine ausgestattete Werkstatt zugreifen kannst, dann ist das Herstellen von Bienenbeuten bestenfalls eine Nullnummer.
Die Arbeitszeit von 3Stunden je Beutenteil ist bei Zinkenverbindungen deutlich zu niedrig für Anfänger.

Nimmst Du Formfedern und Schrauben brauchst Du bei Serienfertigung ca. 1,5h je Bauteil incl. Material aushobeln, sägen, schleifen usw..

Habe gerade eine Serie von 20Zargen fertig zum Verleimen und die Zeiten aufgeschrieben mit einer Profiausrüstung.

Der Kauf ist für den Ungeübten deutlich billiger - unter 25Euro je Holzzarge.
Es stellt sich aber die Frage, ob Holzbeuten für Dich sinnvoll sind. Diese wiegen nämlich und das Gewicht summiert sich, denk an Deinen Rücken.
Meine Völker kann ich jedenfalls nach der Tracht nicht bewegen - 80Kg.
Das bedeutet Türme teilen und erstmal die Honigräume abheben, Trennschied einlegen, warten und dann die Honigrüme abholen...

Nur mal so als Gedanke, bevor Du Kosten verursachst.

Für den Preis der fertigen Beuten bekommst Du im Handel man gerade das ungehobelte Holz...
Wenn Du Spaß daran hast, ist das Fertigen der Beuten eine schöne Sache. Wenn Du was sparen möchtest, kaufe fertige Ware.
Von Leimholzplatten ist abzuraten. Die Verleimung ist nur bedingt wasserfest, die Beuten fallen Dir nach ein paar Jahren in Stücken entgegen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolf.

Michael Brandel
Beiträge: 3
Registriert: So 24. Feb 2013, 08:57

Re: Neu hier

Beitrag von Michael Brandel »

[In Antwort auf #71924]
Wow,soviele nette Antworten.Die Schwalbenschwänze sehen super aus ,so stelle ich mir das vor.Und ich würde es am liebsten mit einem Gerät machen,um die Sache auszupicken fehlt mir die Ruhe,und ich mag schöne und gute Geräte.Aldi ist nicht mehr bevorzugter Hersteller.

LG .

Michael Brandel
Beiträge: 3
Registriert: So 24. Feb 2013, 08:57

Re: Herstellen von Bienenbeuten

Beitrag von Michael Brandel »


Hi,es geht mir ja nicht so direkt ums Geld,aber ich möchte gerne eine bestimmte Verarbeitung habe,Ich habe gerade Magazine geliefert bekommen und mich nervt die Verarbeitung und dies ist schon kein Billigheimer gewesen.Wenn ich die Spalten bei den Zinken sehen und die Macken an den Kanten bekomme ich die Krise.Alle Kästen wurde irgendwie schief abgeschliffen,grrrrrrrrrrrr........

Volker, der Handschuhschreiner
Beiträge: 231
Registriert: Di 5. Mär 2013, 14:54

Re: Neu hier

Beitrag von Volker, der Handschuhschreiner »


Hallo Michael,
auch von mir ein herzliches Willkommen.

Wie schon oben beschrieben, geht es sowohl von Hand als auch mit Maschinen.
Die "von Hand" Version wurde oben schon gut beschrieben.

Die "Maschinen Version" lässt sich in 2 Versionen einteilen:
a) stationäre Maschinen
b) handgeführte Mascinen

Naturgemäß sind erstere teurer. Allerdings mußt Du keine Tischfräse anschaffen, wie Du mutig befürchtet hast. Dem Hinweis, dass man mit Maschinen in der Anfangszeit schneller sauberere Ergebnisse erzielt werden die "leiseren" Kollegen sicher widersprechen. Aber bei Zinken z.B. die in die Hunderte gehen sind sie schon eine große Hilfe.

Am Besten machst Du eine Aufstellung der notwendigen Arbeiten, eruierst (bzw. fragst hier) dann für den jeweiligen Arbeitsschritt die verschiedenen Möglichkeiten und entscheidest dann wie du es machen willst.

Denkbar für den Anfang ist z.B. bei Möglichkeit b) die Version: Handkreissäge mit Führungsschiene, handgeführte Oberfräse mit Zinkenschablone und elektrischer (Hand-)hobel. Damit solltest Du alles machen können. Lediglich "dünne" Leisten müsstest Du auftrennen lassen. Die Kosten sind überschaubar.
Wenn Du allerdings längerfristig denkst (und investieren kannst), wäre tatsächlich eine Tischkreissäge (TK) überlegenswert, die Handkreissäge (HKS) hätte dann nicht mehr so große Priorität.

Dem Kollegen, der geschrieben hat, für den Anfang tut es auch BauMarkt Ware möchte ich widersprechen: das stimmt nur wenn Du resistent gegen Enttäuschungen jeglicher Art bist, unendlich viel Zeit hast, trotz riesigem Zeitaufwand mit deutlich suboptimalen Ergebnissen zufrieden bist.und last not least einen großen Geldbeutel hast.
Ich würde es nicht machen; und wenn ich Dich richtig verstanden habe, wärst Du nicht glücklich nach einer Investition von z.B. 2-300 € für eine BauMarkt TK, bei der der Anschlag schon vom blossen Hinschauen wackelt, und einer geschätzten "Investition" von 5-6 Stunden Deiner Arbeitszeit ein Exemplar gefertigt zu haben, was bedingt durch die schlechte Qualität der verwendeten Maschinen entweder gleich "schlecht" oder schlechter ausfällt als die, die Du Dir angesehen hast und die man für ca. 30 € kaufen kann! Da müßte man sich nähmlich die Sinn-Frage stellen: wieso tu ich mir das an, produziere "mangelhafte" Ware und zahle obendrein noch deutlich mehr...

Eine (handgeführte) Oberfräse mit Zinkenschablone wird wohl in jedem Fall ganz oben stehen auf Deiner Prioritätenliste. Wenn Du ein beschränktes Budget hast, schau nach gebrauchten der Markenhersteller (die üblichen Verdächtigen sind: Metabo, Bosch blau, Trend, Makita, Festo usw...). Wenn die Schablone nicht dabei ist (ist deutlich billiger), kannst Du sie immer noch neu kaufen.

Übrigens freuen wir uns hier im Forum immer über Bilder von fertiggestellten Projekten!

Viel Freude an Deinem Projekt wünscht Dir

Volker, der Handschuhschreiner.



Nikolaus
Beiträge: 174
Registriert: Mo 20. Jan 2014, 18:22

Re: Neu hier

Beitrag von Nikolaus »

[In Antwort auf #71924]
Hallo Michael,
schön das es dich wieder zu den Bienen treibt!
Ich bin auch schone einige Jahre Imker und habe meine Kästen zum großen Teil selbstgebaut. Nicht gezinkt, aber schon sehr penibel und ordentlich. Wenn Du willst, kannst Du mich mal anrufen, vielleicht kann ich dir ja weiterhelfen. Schick mir einfach eine PN. Wäre auch interessant in welcher Geegnd du bist.
Grüße!
Nikolaus

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