Renovierung Holzfußboden
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Renovierung Holzfußboden
Hallo Holzfreunde,
ich bin gerade damit befasst, einen Holzfußboden bei Bekannten zu renovieren. Folgendes Poblem: Der (nachträglich verlegte) Fußboden (vermute Kiefer) ist dunkel gebeizt (sieht gar nicht schlecht aus!) und mit einer dicken Hartwachsschicht überzogen, die an vielen Stellen nach ca. 20 Jahren unansehlich geworden ist. Da das Holz aber noch völlig ok ist, wollten wir eigentlich die Wachsschicht ab- und eine neue auftragen. Ich hab´s zunächst testweise mit einem schweren, großen Bandschleifer versucht, Ergebnis: Geht gar nicht! Das Schleifband setzt sich sofort zu und Abtrag ist fast null.
Frage an Euch:
Gibt es es für großflächige Anwendungen (ca. 60 m²) ein brauchbares chemisches Mittel, die Wachsschicht abzutragen? Oder lohnt es sich, ein professionelles Parkettschleifgerät zu mieten? Oder gibt´s noch eine andere Methode?
Der Maler wollte einfach Laminat auf dem Boden verlegen, dass fänd ich nicht so schön, da alle Türen dann abgeschnitten werden müssten und die Übergänge zum Flur und den übrigen Zimmern "Stolperfallen" bekämen. Ansonsten bliebe nur "Rausreißen", eine Riesen-Arbeit...das wollte ich vermeiden.
Danke im Voraus für Eure Tipps,
Heinrich
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Re: Renovierung Holzfußboden
Hallo Heinrich,
hab zwar selbst noch nicht damit gearbeitet, aber das wäre wohl eine Arbeit für die Metabo Lackfräse.
Ist die Hartwachsschicht evtl. durch "Glänzer" oder "Meister Proper" entstanden? Hatte ich mal auf Steinboden im Flur, wo gutmeinende saubere Mieter wohnten.
Gruß
Heinz
Re: Renovierung Holzfußboden
hallo Heinrich,
auf gar keinen Fall rausreissen oder mit Laminat (anderes Wort für Plastik) abdecken. Ich wäre froh, ich hätte so einen alten Holz-Boden.
Ich fürchte mit Maschinen ist da gar nichts zu machen. Schleifpapier setzt schnell zu, eine Lackfräse nimmt möglicherweise den Lack weg, aber auch die Patina.
Chemie ? Bloss nicht! Du holst Dir da auf jeden Fall Sachen ins Haus, die Du eigentlich gar nicht haben willst. Mit Folgen, die Du nicht abschätzen kannst.
In Deinem Fall würde ich mit "Hand am Arm" rangehen : Das heisst "Grobe Stahlwolle" und "Ziehklingen" . Anschliessend nass putzen und neu wachsen.
Du brauchst je nach Grösse des Raums einen Tag dafür oder zwei, aber dann hast Du einen sauberen Boden, der immer noch bzw. wieder gut aussieht.
Ich rede aus Erfahrung, ich habs schon gemacht.
viele Grüsse
reinhold
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Re: Renovierung Holzfußboden
guude,
tellerschleifer und reichlich 16-er scheiben.
holzschleiföl verzögert dabei das kleben der alten schicht enorm.
aaaaaber vorsicht und viel gefühl, trotz der grobschlächtigen scheiben.
denn sollte es sich um nut&feder handeln, bei neuer scheibe vorsicht, ratz-fatz die nutwangen zu dünn geschliffen.
ist jedenfalls laut meinem parkettlegefreund die einzige erträgliche lösung.
bei hochwertigem fertigparkett wird der boden nur aufgehübscht werden können, ein sauberscheifen mit neuem oberflächenaufbau ist aussichtslos.
noch ein tip kommt per e-mail
gut holz! justus.
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Re: Renovierung Holzfußboden
[In Antwort auf #70527]
Hallo Heinrich,
wir, respektive meine Frau, haben vor einigen Jahren in unserem alten Haus (Bj 1923) das (Holz-)Treppenhaus (4 Treppenläufe je 8 Stufen, Weichholz) renoviert. Wangen und Stufen waren zigfach mit ka*brauner Ölfarbe gestrichen. Nachdem weder schleifen (Bandschleifer, Schwingschleifer, Stahlwolle), schaben, Heißluftfön (gab nur eine furchtbare Schweinerei) und Abbeizer geholfen haben hat meine Frau aus purer Verzweiflung zu Backofenreiniger gegriffen. Und damit ging es dann einwandfrei. Gut, ist zwar Chemie, war aber die einzige Chance der uralten Ölfarbe beizukommen. Der Vorteil von diesem Backofenreiniger ist, daß er das gelöste Fett/Öl in Lösung hält, so daß man den ganzen Schlampes mit Wasser abwaschen konnte. Nach dem Abtrocknen noch etwas Nacharbeit mit Schleifpapier/Stahlwolle und die Treppe war bereit für eine neue Oberflächenbehandlung.
Gruß
Bernd
Hallo Heinrich,
wir, respektive meine Frau, haben vor einigen Jahren in unserem alten Haus (Bj 1923) das (Holz-)Treppenhaus (4 Treppenläufe je 8 Stufen, Weichholz) renoviert. Wangen und Stufen waren zigfach mit ka*brauner Ölfarbe gestrichen. Nachdem weder schleifen (Bandschleifer, Schwingschleifer, Stahlwolle), schaben, Heißluftfön (gab nur eine furchtbare Schweinerei) und Abbeizer geholfen haben hat meine Frau aus purer Verzweiflung zu Backofenreiniger gegriffen. Und damit ging es dann einwandfrei. Gut, ist zwar Chemie, war aber die einzige Chance der uralten Ölfarbe beizukommen. Der Vorteil von diesem Backofenreiniger ist, daß er das gelöste Fett/Öl in Lösung hält, so daß man den ganzen Schlampes mit Wasser abwaschen konnte. Nach dem Abtrocknen noch etwas Nacharbeit mit Schleifpapier/Stahlwolle und die Treppe war bereit für eine neue Oberflächenbehandlung.
Gruß
Bernd
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[In Antwort auf #70527]
Hallo Leute,
Danke für Eure Tipps, die alle verwerten konnte.
Ich hab´s dann so gemacht: Einen großen Tellerschleifer gemietet, unter den Teller eine dicke Fliesplatte, da drunter ein Stahlgeflecht, ähnlich Fliegendraht. Diese Stahlmatten gibt´s in allen möglichen Körnungen und setzen sich nicht zu. Durch die dicke Fliesplatte passt sich diese Stahlscheibe auch den Unebenheiten des Bodens an....natürlich ist noch etwas Nacharbeit erforderlich. Die Handhabung des Gerätes bekommt nach nach ca. 15 Minuten geregelt, es lässt sich nur durch Gewichtsverteilung steuern und nach dem 1. Anschalten sauste es erstmal los und hat einen Heizkörper "etwas" verbogen....;-)
Die Ränder liessen sich einfach mit Bernd´s Spraytipp hinbekommen....tolle Idee, wäre ich nie drauf gekommen und auch der Maler war völlig übberrascht!
Das Beste wäre natürlich eineLackfräse gewesen, aber es gibt sie nicht in Breiten, um eine Fläche von 60 m² in vertretbarer Zeit zu bearbeiten....jedenfalls konnte mir kein Maschinenhändler weiterhelfen.
Wenn also jemand mal ähnliches vorhat, kann er sich gern an mich wenden zwecks weiterer Tipps!
Gruß und Danke nochmals,
Heinrich
Hallo Leute,
Danke für Eure Tipps, die alle verwerten konnte.
Ich hab´s dann so gemacht: Einen großen Tellerschleifer gemietet, unter den Teller eine dicke Fliesplatte, da drunter ein Stahlgeflecht, ähnlich Fliegendraht. Diese Stahlmatten gibt´s in allen möglichen Körnungen und setzen sich nicht zu. Durch die dicke Fliesplatte passt sich diese Stahlscheibe auch den Unebenheiten des Bodens an....natürlich ist noch etwas Nacharbeit erforderlich. Die Handhabung des Gerätes bekommt nach nach ca. 15 Minuten geregelt, es lässt sich nur durch Gewichtsverteilung steuern und nach dem 1. Anschalten sauste es erstmal los und hat einen Heizkörper "etwas" verbogen....;-)
Die Ränder liessen sich einfach mit Bernd´s Spraytipp hinbekommen....tolle Idee, wäre ich nie drauf gekommen und auch der Maler war völlig übberrascht!
Das Beste wäre natürlich eineLackfräse gewesen, aber es gibt sie nicht in Breiten, um eine Fläche von 60 m² in vertretbarer Zeit zu bearbeiten....jedenfalls konnte mir kein Maschinenhändler weiterhelfen.
Wenn also jemand mal ähnliches vorhat, kann er sich gern an mich wenden zwecks weiterer Tipps!
Gruß und Danke nochmals,
Heinrich