Holzbohrer Famag oder Bohrcraft

[Nils]

Hallo,
ich wollte fragen, ob einer von Euch Erfahrung mit den Holzbohrern von Bohrcraft und Famag hat und die beiden miteinander vergleichen kann.
Der Famag 1594 gilt als einer der besten Holzbohrer, wie gut ist der Bohrcraft Holzspiralbohrer HSS-G dagegen? Über den Bohrcraft hört man auch immer wieder Gutes und sie sind günstiger.

Etwas abweichend von der Überschrift, würded Ihr Bohrmax oder Colt Forstnerbohrer bevorzugen, wer kennt sie beide?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Grüße, Nils

[Michael K.]

Hallo Nils,

zu den 'Forstnern' kann ich sagen, dass Bohrmax von Colt ist (dann gibt es noch den Bohrmax plus den ich nicht selbst habe). Der Colt Bohrmax ist sehr gut und steht meiner Ansicht den Famag Bohrern in nichts nach. Die Coltbohrer lassen sich mit relativ hohen Drehzahlen benutzen, so dass man an der TB seltener die Drehzahl ändern muss.

Nur am Rande, denn nach Twinland hattest Du nicht gefragt: Bei den Spiralbohrern bin ich mit diesen preisgünstigen Bohrern gut zufrieden. Wenn man mit etwas Gefühl bohrt, erzielt man sehr saubere Bohrlöcher.

Gruss,

Michael K.

[martin]

Hallo Michael,
ich muß Dir widersprechen. "Bormax" ist eingetragener Name von Famag, "Bormax3" ist die Version mit HM Spitze,Vor-und Hauptschneide aus HM. Eine Spezialausführung sind noch die "Staketenbormax", im Prinzip "Bormax" mit auswechselbarer,verlängerbarer Zentrierspitze.
Da ich alle drei hier vor mir habe, und den "Colt" , weil der im Nachbarort produziert wird, ebenfalls, versuche ich mal eine Beschreibung. Der "Bormax" hat im Umfang schräg eingefräste Nuten, die für eine bessere Wärmableitung sorgen. Der "Bormax3" besitzt ebenfalls diese Nuten, zusätzlich die erwähnten HM Teile.
"Staketenbormax" haben erwähnte Spitze, die durch eine Madenschraube im Umfang befestigt wird. Bei den beiden letztgenannten ist der Einspannschaft an drei Seiten abgeflacht, um besser Bohrfutterkräfte zu übertragen.
Der "Colt" (Miebach) reduziert einfach die Umfangsfläche, um weniger Wärme zu produzieren. Daraus ergibt sich auch die Möglichkeit, die Hauptschneide selbst zu schärfen. In die Hauptschneide sind kleine Nuten eingefräst, die den Span in Krümel zerlegen. Die Spitze ist schneidend ausgelegt, was geringere Vorschubkräfte bewirken soll. Diese Spitze wird auch bei den "colt five star" (Spiralbohrer) verwendet und verhindert ein Ausreißen beim Bohreraustritt.
Eine Verlängerung wird bei den bormäxen mit Madenschrauben befestigt. Bei den"colts" ist der Schaft leicht excentrisch und einfach geklemmt.
Alle beschriebenen Bohrer machen 1a Löcher, "bormax3" hat natürlich bei der Standzeit Vorteile, ansonsten spielen sie alle in preislich ähnlicher Liga (was sich aber rechnet)
Ich habe vor längeren schon mal was zu "colt" geschrieben, Gero hat wohl auch mal eine Testreihe dazu verfasst

Gruß
martin

[Rolf Richard]

Vor Jahren brauchte ich zum Bohren der Bankhakenlöcher an meiner Werkbank einen 3/4 Zoll Bohrer. Dafür habe ich den "normalen" Bormax (Serie 1622) eingesetzt. Der Bohrer musste sehr viel Hartholz hinter sich bringen, trotzdem ist er ohne Nacharbeit immer noch scharf. Mit sowas bohrt man gerne. Ich habe aich noch 1-1/2 Zoll und 20 mm.

Weniger glücklich war ich mit der Bohrerverlängerung. Mit der normalen Nutzlänge des 3/4 Zoll kam man bei 75 mm Plattendicke nicht hin. Da die Verlängerung selbst 16 mm Aussdendurchmesser hatte bleibt praktisch kein Raum mehr für eine ordendliche Spanabfuhr. Ab einem Bohrerdurchmesser ab ca. 25 mm wird das wieder besser aussehen.

Letztes Jahr musste ein 1/2 Zoll Bohrer her. Der Colt FCE Professional kam da gerade recht und die ausrissfreie Bohrung wollte ich mal testen. Das Anbohren ging gut, der Schnitt im Bohrloch war sehr sauber. Nur mit dem splitterfreien Durchbohren kam das nicht so hin. Vielleicht habe ich was falsch gemacht, aber da waren Ausrisse. Ohne Unterlage geht das eben auch nicht.

Gruss

Rolf

[Michael K.]

[Nils]

Vielen Dank für Eure Antworten!
Das klingt als ob sich Colt und Famag Forstnerbohrer nicht viel geben. Außer einerseits die HM Bestückung der Bohrmax und anderseits vielleicht die schmalere Verlängerung der Colt. Ich habe einen großen Satz Forstnerbohrerm, die aber nur in der Standbohrmaschine zu verwenden sind. Ich suche jetzt einen kleinen 5er Satz den ich mit der Handbohrmaschine oder Akkuschrauber verwenden kann und bin bei meiner Suche bei den beiden hängen geblieben.

Hat jemand noch einen Tip zu guten, aber preiswerteren Holzspiralbohrern als den Famags. Weiß nicht mehr ob es hier oder anderswo im Internet war, wo die Bohrcraft HSS-G sehr gelobt wurden. Hatte auf jemanden gehofft, der beide kennt und sie beurteilen kann.
Grüße, Nils

[MaxS]

Hallo,

neben Famag und Colt möchte ich auch noch Fisch und Stern (beide Österreich, Stern ist ein kleinerer Hersteller) in dem Raum werfen. Preislich schenken die sich nicht all zu viel; die Qualität dürfte durchgehend gut sein. Aus Deutschland kommt auch noch NAPOLEON-Werkzeuge (Reese und Fischer) - ein Hersteller, der (wie Stern und andere) im professionellen Bereich angesiedelt ist (und einen Onlineshop auf der Firmenhomepage hat).

Von No-Name Maschinenwerkzeug würde ich die Finger lassen - außer man braucht gerade etwas, das man nach einem wissentlich grenzwertigen Einsatz wegschmeißen (oder mit der Flex "nachschärfen") kann.

Viele Grüße,
Max

[Nils]

Da keiner von Euch sagt, man müsse die Famag Spiralbohrer kaufen, sie seien die besten, gehe ich mal davon aus, daß sich die besseren Holzspiralbohrer nicht sehr untescheiden.

[Bernt Steinmetz]

Die Famag HSS Holzbohrer sind bei mir TOP. Von Hand in Weichholz eher zu aggressiv!
Fisch geht auch fast oder genauso gut.
Die anderen kommen die Tage mit der Post...mal sehen.
Der günstigere Famag SpiBo mit HM-Spitze haut auch super hin. Der macht mir auch mehr Freude von Hand in Weichholz, da weniger aggressiv.
Hat wohl auch was mit der Drehzahl zu tun.
Die Famag Bohrmäxe kann ich ebenfalls super empfehlen. Ich habe die Schneide noch bissl poliert - aus Prinzip allerdings.

Also warum man da billigere als die Famag HSS suchen soll ist mir jetzt net so klar.

Hat wer schon die japanischen HSS-Dingers ins Holz getrieben?

Gruß

Bernt