Hi Gunther,
Danke für dein Lob ;)
beide Tische sind aus Siebdruckplatte 27mm gebaut (Säge: 1250x800 / Fräse: 1250x700), also nicht unbedingt was für beengte Verhältnisse, allerdings sehr gut mobil zu handhaben, dazu später mehr.
Insgesamt haben mir beide Tische schon sehr gute Dienste geleistet und ich denke für ein bisschen Geld und eine riesige Portion Genauigkeit kann man kein besseres Ergebnis bekommen.... Je Tischplatten mit Zubehör so rund 70 Euro.
Die Tischkreissäge kann bei rechtwinkligen Schnitten einen Fehlerrahmen von kleiner 0,3mm erreichen. Doch in dem Bereich bin nicht mehr sicher, ob es meine Augen, oder die Lineale sind, die ich verwende, die das Ergebnis verfälschen. Natürlich ist sie auf keinen Fall mit einer "fertigen" TKS zu vergleichen, auch schon in Anbetracht der Schutzausrüstung. Aus diesem Grund wird sie bei mir in den nächsten 2-3 Wochen auch ausgemustert und durch eine Erika ersetzt. Meine Finger sind mir einfach zu wichtig. Klar ist die Erika nicht ungefährlicher, aber sie bietet ein geprüftes und auf Sicherheit ausgelegtes Design. Das hier ist ja ein Eigenentwurf, bei dem die Handhabung und leichte Realisierung im Vordergrund stand.
Nachbauten anhand dieser Bilder passieren auf eigene Gefahr!!!!
Kommen wir nun zu den eigentlichen Tischen...
Frästisch:
Das Design ist sehr stark an Guido Henns Frästisch angelehnt, auch wenn ich hier und da ein paar Maße geändert habe. Den Winkelanschlag habe ich noch nie genutzt, lediglich der massive und große Parallelanschlag hat sich schon bewährt.
![](http://foto.arcor-online.net/palb/alben/30/7813030/3262626462353363.jpg)
Aus Faulheit benutze ich so oft wie möglich die handgeführte Fräse, nur bei vielen gleichen Teilen oder Kantenarbeiten, schleppe ich den Tisch raus... Apropos; was man sich dabei bewusst machen sollte, es ist einfach viel Zeug, was man für jede Arbeit hin und hertragen muss - Platte, Maschine, Anschläge, Schlitten, Zwingen, Messwerkzeuge.... Aus diesem Grund will ich auch eine Erika - eine Maschine raus, Stecker rein, los gehts....
Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht, aber mich kostet die Tragerei jeden Tag, den ich werkel, 25min raustragen/Werkzeug zusammensuchen und 40min säubern (kommt ja wieder unters Bett) und reintragen. Das ist Zeit, die ich lieber zum Bauen nutze....
Ich denke auf die Konstruktion der einzelnen Elemente muss ich nicht weiter eingehen, da sie recht simpel mit Schrauben und ein bisschen Leim "zusammengetackert" wurden.
![](http://foto.arcor-online.net/palb/alben/30/7813030/6332343964386332.jpg)
Fingerzinkenvorrichtung a la Guido Henn, allerdings noch ohne die Vorlage aus dem Buch gebaut, sondern lediglich anhand des Videos. Leider noch nie benutzt :( und evtl. dann auch durch eine Konstruktion auf der Erika direkt eingemottet....
![](http://foto.arcor-online.net/palb/alben/30/7813030/3063366236383638.jpg)
Kreissäge:
Beide Tische haben einen umlaufenden Rahmen, der genau in oder um ein Stahltischrahmen passt, den ich mit einem befreundeten Schlosser aus 40er 4-Kant geschweißt habe. Sehr schön zu sehen ist bei der Trageinheit der Kreissäge die Anschlagleisten, die einen perfekten Sitz der Säge bei jedem Ein- und Ausbau garantieren. Die Säge wird durch 3 Schrauben am Tisch fixiert. Meine Makitasäge hat netterweise 3 dafür vorgesehene Gewinde ;) und ganz wichtig einen SPALTKEIL.
Bei Geros Ahorn war ich froh, dass ich das Geld für eine teure Makita ausgegeben habe und nicht für eine billige Säge, die sich nur dreht. So wie ich ihn aufgetrennt habe, ging der abgeschnittene Streifen (15mm Breite) wieder ran und hat die Säge ordentlich schuften lassen!
![](http://foto.arcor-online.net/palb/alben/30/7813030/3033303537306266.jpg)
Parallelanschlag mit großem Schlosserwinkel und Stahllineal justierbar; Winkelanschlag wurde sehr selten genutzt, da er ein minimales Spiel hat und die Schnitte durch den Hebel des Anschlages verfälscht.... Aber zugegebenermaßen, brauche ich ihn auch nie, ich schneide in der Regel nur rechte Winkel. Was man sich aber auch bewusst machen sollte ist, dass durch den niedrigen (weit von der Tischoberfläche entfernten) Drehpunkt der Sägekippung Winkelschnitte nur mit einem großen Loch in der Platte machbar sind (--> siehe Bild). Da fallen allerdings dann auch mal gerne schmale Abschnitte oder Stückchen rein, die mit einem mords Getöse auch wieder rauskommen. Inzwischen habe ich wieder eine sägeblattbreite Einlage gebaut, da einmal Holzklotz auf der Schutzbrille genug ist!
Auf der anderen Seite wird die Staubabsaugung, durch das große Loch ungemein verbessert, ansonsten hat sie eigentlich nur Vollständigkeitscharakter --> siehe letztes Bild
![](http://foto.arcor-online.net/palb/alben/30/7813030/6165626238333333.jpg)
Das wohl genialste Teil und auch am häufigsten genutzte, der Schiebeschlitten, damit kann ich bis zu 40cm breite Hölzer mit max 44mm Höhe schneiden. Die Länge ist lediglich durch den Platz um den Tisch beschränkt und die Kraft in deinen Armen.
![](http://foto.arcor-online.net/palb/alben/30/7813030/6462346634636565.jpg)
Der Stahlrahmen und meine "Höhenfeineinstellung", Absaugung und GANZ WICHTIG der Notaus-Schalter.
![](http://foto.arcor-online.net/palb/alben/30/7813030/6138333930323261.jpg)
In Nutzung beim Bau meiner Hochbetttreppe....
![](http://foto.arcor-online.net/palb/alben/30/7813030/3339306261363666.jpg)
Hoffe, das beantwortet ein bisschen deine Fragen, ansonsten stehe ich natürlich für weitere Fragen zur Verfügung ;)
Viele liebe Grüße und frohes Werken
Tobi