Liebe Holzwerker,
nachdem der Bernhard so fleißig im Nachbarforum seine wirklich schönen Kirschmöbel vorgestellt hat, möchte ich hier mal wieder ein weiteres Möbelprojekt von mir vorstellen, dass mich doch anfangs einige Mühen gekostet hat und auch etwas Kopfzerbrechen bereitet hat. Ich bin aber doch wieder aus der Klemme (hier im wahrsten Sinne des Wortes) gekommen.
Meine Lösung für das Problem massiver Verformungen durch Spannungen im Holz können vielleicht auch anderen mal weiter helfen. Zumindest kann es ein wenig Diskussionsstoff liefern und dann wäre es auch schon gut.
Nun aber zu meinem Projekt, einem Massivholzbett aus Ahorn mit 2 kleinen Nachttischen.

Den Stamm mit 65er Bohlen und etwa 2,20 m Länge fand ich bei einem Holzhändler in der Nähe und dachte, dass er wie geschaffen hierfür wäre. War ja auch wirklich ein schöner Anblick.

Beim Auftrennen auf der Kreissäge kam dann das böse Erwachen. Derartige Spannungen beim Auftrennen der Bohlen hatte ich noch nie erlebt und es bedurfte einiger Anstrengungen und zusätzlicher Keile hinter dem Spaltkeil, um das Holz überhaupt gesägt zu bekommen. Entsprechend waren die aufgetrennten Bretter anschließend die reinsten Flitzebögen und an eine Weiterbearbeitung war zunächst überhaupt nicht zu denken. Ich habe dann den Spieß umgedreht und die runden Seiten zueinander gedreht und über ein Holz in der Mitte überspannt und fixiert. Nach einigen Tagen und Probeöffnungen zwischendurch waren die Stücke weitgehend entspannt und blieben auch nach dem Verleimen gerade und konnten entsprechend abgerichtet und gehobelt werden. Eine etwas unkonventionelle Methode aber funktionierte ganz gut.

Das hohe Kopfteil ist separat gefertigt und die Außenwölbung der Fläche zunächst weitgehend per Hand mit der Rauhbank ausgeformt. Nach dem Verleimen mit den Seitenteilen habe ich dann noch den Rotex etwas arbeiten lassen.
Die Füße der Tische sind mit einer Schablone an der Kreissäge abgeschrägt und anschließend gehobelt. Die Zargen der Nachttische und die Deckplatten, sowie die Füße der Vorder- und Hinterteile des Bettes sind gedübelt.

Lackiert habe ich alles mit einem Zweikomponenten-Aufhellschichtlack, den ich erstmals verwendet habe. Ich hoffe damit den Verfärbungen durch die liebe Sonne doch ein wenig länger die Stirn zu bieten und den natürlichen Farbton zu halten. Der Lack feuert nicht an und die Oberfläche lässt kaum auf eine Lackierung schließen, was ich sehr angenehm empfand.

Zum Schluss dann noch das fertige Bett zunächst ohne und dann mit Matrazen.
