Streichen von imprägniertem Holz

[Helmut Hirsch]

Hallo alle zusammen,

kann man dieses grüne kesseldruck imprägnierte Holz streichen - ich meine mit wasserbasierter Holzlasur - die Farbe sollte halt schon über Jahre halten - oder ist es besser die Finger ganz davon zu lassen.

Der Hintergrund: Ich soll eine Mülltonneneinfassung mit Fertigteilen aus dem Baumarkt für eine Kundin herstellen und der gefällt halt nicht so dieses Grün - und ich habe Bedenken, das auf diesem Zeug auf Dauer nichts hält.

Hat jemand damit Langzeiterfahrungen gemacht?

Grüße aus der Kurpfalz, Helle

[Heinz Kremers]

Hallo Helle,

das Zeug gibt es auch in braun, aber eben nicht überall.

Zur Farbe kann ich Dir leider nichts sagen.

Gruß

Heinz

[justus]

guude,

von den lasuren von glasuit ist mir die vertäglichkeit mit der Rütgers-kesselimprägnierung bekannt. allerdings schlägt der grünton immer mehr oder weniger durch, je nach helligkeit und auftragsmenge.
wesentlich ist es zu wissen, ob es sich nicht noch um eine der inzwischen nicht mehr zulässigen ölbasierten imprägnierungen aus unbekannter sonstwo provinienz handelt.
Du kannst mal testen, ob die wasseraufnahmefähigkeit ähnlich der rohen holzes ist, oder ob Du abperleffekte erkennen kannst. ebenfalls kannst Du die aufnahmewilligkeit des rohen und des imprägnierten holzes testen.

garantie ist natürlich in diesem zusammenhang eine heiße sache, aber das ist es bei baumarktware ohnehin.

gut holz, justus.

[Ernst Wormuth]

[In Antwort auf #43757]
Die Überstreichbarkeit mit wässrigen Lasuren ist bei kesseldruck imprägniertem Holz kein prinzipielles Problem. Durchschlagen titt vor allem bei weiß auf. Es könnte eher ein Problem geben, wenn das Holz vor dem streichen noch zu feucht ist und dann je nach Farbauftrag und Farbtyp Wasserdampf von innen heraus Probleme bereitet. Die dauerhaftigkeit des anstriches ist daher im wesentlichen von der Lasur und dem Auftrag selbst abhängig und natürlich davon, wie stark das Holz der Bewitterung ausgesetzt ist. Die Qualität der Baumarktware ist leider dem Einkaufspreis entsprechend in der Regel nicht gut, so dass man im Fachmarkt oder direkt bei den Herstellern von GaLa Hölzern meistens bessere Qualität (z.B auch mit RAL Gütezeichen)erhält.

[Andreas Winkler]

Hallo Helmut,

ein Gartenzaun (KDI, Baujahr 1990) bei meiner Mutter mußte ich schon des öfteren mit handelsüblicher, lösemittelbasierter Farbe (Dünnschicht) streichen - die Farbe dort verhält sich wie Farbe auf "normalem" Holz auch. Hilfreich ist es, wenn Du das Produktdatenblatt der von Dir gewünschten Farbe mal genau durchliest.
Wie justus schon geschrieben hat, sollte man aber bei der Farbwahl die grünliche Grundfarbe beachten. Am besten an einem Muster ausprobieren, auch wegen der Farbhaftung.
Meines Wissens ist die handelsübliche "grünliche Imprägnierung" immer in Wasser gelöste Salze, die nach Austrocknung und Fixierung relativ problemlos überstrichen werden können. Jedoch kann es bei den ersten paar Regenduschern passieren, daß doch noch etwas vom Salz wieder ausgewaschen wird.

Gruß, Andreas

[Markus]

[In Antwort auf #43757]
Ich hab das mal vor 10 Jahren gemacht, es handelte sich dabei auch um eine Einfassung für Müllcontainer. Die kesseldruck imprägnierten Bretter wurden mit Xyladecor gestrichen, Farbton Kastanie. Das hat sich sehr lange gehalten, das grün kam eigentlich nicht hervor.

gruß
Markus

[justus]

guude,

lösemittelhaltige lasuren sind eigentlich gemäß der "Decopaint-Verodnung" nicht mehr verfügbar. daher ist mit stärkeren salzauswaschungen als bei den veralteten lösemittellasuren zu rechnen. teilweise ist die oberflächenanhaftug der wasserbasierten lasuren reduziert. besondere probs sehe ich, wenn die imprägnierung in unbekannten gefilden auf öl-lösemittelbasis vorgenommen wurde und wasserbasiert weitergearbeitet werden muß.
also vorsicht wenn man bei dieser arbeit gewährleistungspflichtig ist.

gut holz, justus.

[Johannes M]

[In Antwort auf #43757]
Hallo Helle,
die Farbtest und Gewährleistungs - Probleme wurden ja schon angesprochen. Alternativ zu den wasserbasierenden Produkten gibt es auch ölbasierende Farben und Lasuren, z.B. von OSMO und den baubiologischen Herstellern (Auro, Livos, Naturpfad, Volvox, etc.) die den Vorteil haben haben, das sie nicht abblättern. Allerdings Weiß funktioniert hier meistens nicht gut.

Es grüßt Johannes

[Helmut Hirsch]

Hallo alle zusammen,

Dank euch allen nochmal für die schnellen Antworten. Leider habe ich Gewährleistung zu erbringen und bin somit vorsichtig, was das Streichen betrifft. Außerdem ist der Betrag ziemlich festgelegt durch die Mitgliederversammlung und gerade gestern wurde mir gesagt, das das Teil an der Staßenseite höher werden soll (also noch mehr zu streichen) --- der Betrag aber nur um die berühmten 10% steigen darf ...

Ich werde die Teile kaufen, montieren und fertig --- streichen ist preislich nicht mehr drin --- evtl. will das die Hausverwalterin selber machen (hab ich so rausgehört).

Ich kann/will auch nicht mehr Zeit investieren, in diesem Sinne,

... fort, weiter ... ;^>

Grüße aus der Kurpfalz, Helle

[Andreas Winkler]

[In Antwort auf #43772]
Hallo justus,

(zum Glück) gibt es auch nach Einführung der Verordnung noch lösemittelhaltige Lasuren. Die Hersteller haben einfach die Menge der in der Lasur enthaltenen Lösemittel ("flüchtige organische Verbindungen"-VOC´s) dem aktuellen Grenzwert angepaßt.

Gruß, Andreas