Erste Erfahrungen Stihl 260

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Antworten
Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Erste Erfahrungen Stihl 260

Beitrag von Gerhard »


Hallo zusammen,

vor einigen Monaten hatte ich ja nach Rat bezüglich einer Motorsäge gefragt.
Es hat ein bißchen gedauert, aber nach Motorsägenkurs und zwei Tagen "im Holz" (15 Kubik Buche Polter) möchte ich Euch die ersten Erfahrungen mitteilen bzw. sie zur Diskussion stellen.

Ich hatte mich ja für eine leicht modifizierte MS 260 entschieden. Modifiziert bedeutet hier 3/8" Vollmeißel-Kette und Ringkettenrad im Gegensatz zur 0.325". Hier auch nochmal meinen Dank an Heinz Kremers, der mich geduldig und gut beraten hat.

Ich nehme mal an Heinz fährt 3/8 Ketten auf seiner 260´er, weil er die auch auf den anderen Sägen hat. Ich war mit einem Arbeitskollegen zusammen im Wald, der eine MS310 "fährt". Gleiche Kette. Das ergibt wirklich Sinn.

Die 310 war eine meiner Alternativen zur 260. Da bin ich eigentlich froh, mich für die 260 entschieden zu haben. Die 310 ist zwar mit 4,4 PS um 0.9 PS stärer als die 260, dafür auch merklich schwerer. Und sie springt einfach schlechter an und ist etwas lauter. Ich habe heute mit beiden Sägen gearbeiten und finde meine Säge etwas angenehmer und nicht deutlich langsamer.

Schärfen: Zum Schärfen habe ich einen normalen Feilenhalter von Stihl verwendet. Das hat erstaunlich gut funktioniert. Dazu ein kleiner Klemmblock zum Einschlagen ins Holz´von Oregon. Ohne angeben zu wollen, aber das Kettenfeilen hat auf Anhieb gut funktioniert. Und es geht richtig schnell. Mein Feilgerät von Orgegon werde ich wohl verkaufen. Das ist mir zu kompliziert.

Axt: Eine Illtis Axt von Bär aus dem Schwarzwald um mal letzte Fasern in Bodennähe durchzuschlagen aber vor allem um Keile zu setzen

Schnitt-Keile: Ein etwas größerer Kunststoffkeil (zieht besser als erwartet) von Oregon und ein kleiner Alu-Taschenkeil von Stihl (SUPER praktisch).
Wir haben die Keile aber nicht oft gebraucht, der Sägekurs hat schon was gebracht.

Spalt-Keile: Stahlkeil mit Holzeinsatz von Bär, Alu-Keil von Ochsenkopf und ein Stahlkeil mit "weichem" Kopf aus Spezialquelle. Laßt es mich mal so sagen: Mit deutlichem Abstand am besten "gezogen" hat der Stahlkeil. Den großen Stahlkeil mit Holzeinsatz konnte ich nur mit einem kleinen Sägeschnitt ansetzen. Er ist einfach nicht spitz genug.

Spalthammer- und Axt: Billigteil aus dem Baumarkt und die schwere Fiskars Spaltaxt. Leider hat mich recht schnell die Kraft verlassen. Büromenschen im Wald. Dafür durfte ich dann mehr Sägen (grins...).

Und als vielleicht wichtigstes Teil: Ein großer Bahco Fällheber. Keine Ahnung wie es ohne das Teil funktioniert hätte.

Soweit meine ersten Erfahrungen mit der Motorsäge,
Viele Grüße,
Gerhard


Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Erste Erfahrungen Stihl 260

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Gerhard!

Da bist Du ja auf dem richtigen Weg zum professionellen
Holzfäller! Die 260 war sicher eine gute Wahl. Ich sehe
da mittlerweile einen recht deutlichen Unterschied zur
Farmerklasse. Mein LaMa-Händler wollte mir unbedingt die
310 verkaufen, weil die hier jeder fährt und sie auch
höchsten Ansprüchen genüge. Davon wollte ich nichts hören,
und als er dann mal die für mich bestellte 361 in der Hand
hatte, kam er doch gleich sehr ins Grübeln! :-))

Das Feilen der Ketten sehe ich ganz genau so wie Du. Ich hatte
von Anfang an keine wesentlichen Probleme, die Ketten werden
schonend und schnell sehr scharf. Ich sehe da wirklich keine
Notwendigkeit, sich ein aufwendigeres Schärfgerät zu beschaffen.
Wenn mal eine Kette ganz verdorben ist, kann man sie ja zum
Schärfdienst bringen, das war bei mir aber noch nie nötig.

Der Stahl-Holzkeil ist jetzt aber nicht die Stihl-Variante?
Die scheint mir doch die übliche Spitze zu haben. Zum Stahl-
Stahl schlagen wurde ja schon alles gesagt, nur noch die Info
dass in einigen Gegenden die Förster ziemlich allergisch auf
den Einsatz von Stahlkeilen reagieren sollen. :-))

Viele Grüße

Heinz



Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Erste Erfahrungen Stihl 260

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Gerhard,

freut mich, daß Du mit meiner Beratung so zufrieden bist.

Bei der Kettenwahl war für mich sicher mitentscheidend, daß ich auf 044 und 024 die gleichen Kettenräder habe, also weniger Ersatzteile lagern muß. Viel wichtiger ist aber, daß Du jetzt mit den "Profi"-Ketten arbeitest und nicht mit den Spielzeugen aus der Hobbyabteilung. Wenn Du mal den Vergleich erfahren kannst mach es: gleiche Säge, aber einmal Profi-Kette und dagegen Hobby-Kette; Du wirst staunen, denn ein Laie mit Profikette wird gegen den Profi-Bediener mit Hobbykette gewinnen!

Aber man sollte jetzt nicht auf die Hersteller schimpfen, sondern auch daran denken, daß es durchaus Sinn macht, den Hobbysägern nicht so aggressive Ketten in die Hand zu geben. Ein Bekannter hat mir vor einigen Tagen eine "Mc Culloch" mitgegeben, die mein Sohn mal durchsehen sollte: Eine Katastrophe: Für den Kettenwechsel muß die Säge halb auseinandergenommen werden; Kette auflegen der reinste Fummel und am schlimmsten: Die Handgriffe liegen so eng beieinander, daß man überhaupt keine Kraft ausüben kann. Da ist es dann schon ein Wunder, wenn nicht jeder Rückschlag der Säge zu einem Unfall führt!

Zum Schärfen noch eine Anmerkung:
Je abgenutzter die Kette wird umso schwieriger wird das Schärfen!

Sehe ich das richtig, daß Du die Keile mit der Iltis-Axt eintreibst? Dann wundere Dich nicht, wenn die Axt sehr schnell locker im Stil sitzt und auch nie mehr fest wird! Mit dem stumpfen Ende der Axt kann man eine Sau vor dem Schlachten betäuben, aber man sollte es nie als Hammerersatz benutzen!

Einen schönen Sonntag wünscht Dir

Heinz



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Erste Erfahrungen Stihl 260

Beitrag von Gerhard »


Hallo Heinz,

die Axt habe ich nur genommen um dem Taschenkeil einen kleinen "Tupfer" zu geben oder mal einen kleinen Schlag auf den Wendehaken des Fällhebers. Zum Spaltkeil treiben natürlich den Spalthammer.

Viele Grüße,
Gerhard


Antworten