Treppenstufen

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Werner Grünberger

Treppenstufen

Beitrag von Werner Grünberger »


Hallo alle miteinander!

Zuerst eine kurze Vorstellung meinerseits:
zur Zeit noch Anfänger mit vielen Ideen (u.a.: Werktisch, Bett, Regale...)
und einer kleinen Grundausstattung von Werkzeug (u.a beim Hausherrn gekauft)
der grade als Premiere sein erstes Projekt (2 Sägeböcke) vollendet hat.

Im Moment steht jedoch folgendes Projekt im Raum:
Im Haus meiner Eltern möchte/soll ich die schon arg abgetretenen Treppenstufenvorderkanten (was für ein Wort...) ausbessern.
Über das "wie" hab ich mir schon Gedanken gemacht, mit Oberfräse und passender Schablone sollte es nicht zu schwierig sein an der Vorderkante von oben ein Stück wegzunehmen.
Zum Einleimen des neuen Stücks muss ich irgendwie Druck drauf bringen, die Treppe ist jedoch vollständig geschlossen, also werde ich um Schrauben nicht drum rum kommen???
Zum Ausbessern möcht ich gerne als Kontrast zu den hellen Treppenstufen ein dunkles Hartholz verwenden, die Frage ist nur: Welches?
Wenge wäre vom Farbton her ideal, scheint mir jedoch für diese Anwendung zu "splittrig" zu sein (wie ich gelesen habe, praktische Erfahrung fehlt)
Was meint Ihr? Würde Wenge gehen oder gibt's bessere Alternativen.

Den Preis soll ich natürlich auch nicht ganz ausser acht lassen: Es sind ca. 40 Stufen. Breite variert zwischen 90cm und 120 cm und als Dimension dachte ich an ca. 15mm Stärke und 45mm Breite (ausreichend?)

Hoffe das sind nicht zu viele Fragen für den Anfang.
Beste Grüsse aus dem verregneten Oberbayern,
Werner



Muri
Beiträge: 148
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Treppenstufen

Beitrag von Muri »


Hallo Werner,
willkommen im Forum.
Du könntest wenn vorhanden sogenannte Deckenstützen
(wird bei verarbeitung von Rigips Platten verwendet) jeweils senkrecht gegen eine Wand anbringen. Die Bringen auch gut Druck Drauf. Oder mit Langen Balken und Spreizzwingen sowas ähnliches Improvisieren. Dumm nur, wenn das eine Freistehende Treppe ist.:-)))
Du könnets auch Eiche verwenden, und die Dunkel Wachsen, z.b. mit Antik wachs.
Habe ich letztens Ausprobiert, sieht gut aus. Natürlich müsste mann bei einer Treppe die abnutzung mitbeachten.
Also viel Spaß beim wastln.
Auch Grüße vom Oberland

Muri



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Treppenstufen

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Werner,

als Dunkles Holz könnte man Thermoholz nehmen. Thermoeiche oder Thermoesche könnte ich mir vorstellen. http://de.wikipedia.org/wiki/Thermoholz

Das Aufleimen könnte je nach Vorsprung der Trittstufe mit Kantenzwingen sehr einfach gehen.

Gruß

Heiko



Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Treppenstufen

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Werner

Willkommen im Forum

Meine Vorredner haben schon das meiste gesagt, ich würde auch an Deiner Stelle ein dunkles Holz nehmen, wie Muri ja schon richtig anmerkte, ist mit der Abnützung zu rechnen.
Die Kantenzwingen kenne ich nicht, Heiko wo kann ich den da die Funktion erkennen?
Werner, Du erwähnst das Verschrauben, da dachte ich spontan an die Möglichkeit, nicht die dünnen 15 mm Leisten zu Verschrauben, sondern dahinter, auf die alte Treppenffläche kräftige Hölzer mit jeweils 1 Schraube zu befestigen (vorne nahe an die Leiste) , um dann mit Hilfe von Keilen die Leisten zu spannen, dann hättest Du die Leisten unverletzt und du könntest Dein zum Spannen über die Leisten noch ein druckverteilendes Kantholz legen und mitverkeilen.

Gruß Franz



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Kantenzwingen

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Franz,

die gezeigten Kantenzwingen werden auf die Schiene von handelsüblichen Schraubzwingen moontiert. Somit kann man die Zwinge ansetzen und mit der Kantenzwinge Druck ausüben. Man kann also in zwei Richtungen Pressen.

Leider zeigt das Foto bei Bessey nur die zweispindlige Zwinge.

Aber die Kantenzwinge selbst, allerdings Zweckentfremdet siehst du hier:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/38395

Wenn meine Digitalkamera nicht gerade mal wieder im Streik wäre, würde ich dir noch ein neues Foto mit Zwinge machen :-)

Gruß

Heiko



Werner Grünberger

Re: Treppenstufen

Beitrag von Werner Grünberger »


Vielen Dank euch dreien,
Thermoholz ist DER Tip! Einheimisches Holz zum vernünftigen Preis, sehr gute Eigenschaften :-) Mal umhören wo's das bei mir in der Nähe gibt (hat zufällig jemand nen Tip für den Raum Oberbayern?)
Gegen die Decke spreizen könnte funktionieren, der Vorsprung an der Kante ist etwa 15mm -> zu wenig für ne Zwinge :-(

Beste Grüsse
Werner


Marc Hohnsbehn
Beiträge: 581
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Treppenstufen

Beitrag von Marc Hohnsbehn »

[In Antwort auf #39009]
Hi,
ich sehe das Problem im abfräsen der trittkante-die treppenwangen dürften ein fräsen bis in die ecke verhindern ,den rest mit der japansäge und spezialhobel in flucht bringen.
dann ein sehr hartes dunkles Holz wählen, dann trittkante und leiste(45x25mm) mit Scheibennutfräser 2 nuten für feder einfräsen-das schafft mehr Kohäsionskräfte-zumal es mit dem druckaufbau aufgrund ungünstiger begebenheiten
Probleme gibt.
Frohes Schaffen.
Gruß



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Treppenstufen *MIT BILD*

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

eine weitere Möglichkeit wären Federzwingen in ausreichender Zahl. Am beten noch mit Holzleisten als Zulage. Ich habe mit den Zwingen von Wolfcraft gute Erfahrungen gemacht. Kosten ca. 2 Euro das Stück.

Gruß

Heiko



Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Treppenstufen

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Ich würde mir überlegen, ob es nicht machbar wäre, nur soweit zu fräsen, wie es die Oberfräse zulässt und das links und rechts, optisch würde das aussehen wie gewollt die Trittkante aus besserem Holz zu versehen, den Fräserradius auch belassen, um so wenig Handarbeit wie möglich zu haben.
Abstützungen zur Decke hab ich schon oft benutzt, hier habe ich aber Bedenken, eine doch schwere Konstruktion auf einer 15 x 45 mm breiten Leiste enden zu lassen, das ist machbar, aber schwierig, auch muss bei jeder Stufe neu angepasst werden.
Bei der vom mir angesprochenen Lösung wäre auch ein leichte Ankeilen in Richtung Trittfläche möglich, der Nachteil, die 3 je Schraubenlöcher mit einem Dübel zu verschließen.

Gruß Franz



HELLE
Beiträge: 261
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Treppenstufen

Beitrag von HELLE »


Hallo Werner,

bitte sei mir nicht böse, aber nach deinen einleitenden Sätzen, muß ich dir leider sagen, das das Projekt meinem Empfinden nach ein paar Nummern zu groß für dich ist.

Eine Treppe ist ein Bauteil in einer Wohnung, welche bestimmte Sicherheiten erfüllen muß. Es laufen normalerweise nicht nur Familienmitglieder auf ihr, sondern mitunter auch der Familie nahestehende --- wenn dann was passiert, basierend auf einer nicht fachmännischen Ausführung, dann kann es teuer werden.

Hast du dir schon mal Reparatursets für Treppen angeschaut? Schließlich sind es 40 Stufen im eingebauten Zustand im Innenbereich. Wenn du fräst, brauchst du eine gute leichte absaugbare Fräse und natürlich auch eine leistungsstarke Absaugung - ist ja Wohnraum - so eine Fräse in der Werkstatt ist manchmal schon eine Zumutung.

Die Treppe wurde ja auch nicht nur zum Spaß eingebaut --- du hast nicht ewig Zeit, wenn du Pech hast, will ab und zu jemand rauf und runter.

Zwei verschiedene Hölzer verhalten sich auch in ihren Schrumpf- und Dehnungsverhalten unterschiedlich. Es darf sich bei einer Treppe, gerade nicht der vordere Bereich, auf den mehr Kraft wirkt, als auf der Stufe, nichts lösen, bzw. abbrechen --- hier würde ich sichtbar mit mindestens fünf Schrauben (keine Baumarktqualität!) und gutem Leim vorgehen. Auch wirst du feststellen, das nach der Leiste eventuell noch Vertiefungen übrigbleiben --- Stolperstellen!

Überlege nochmal genau --- man muß nicht alles können.

Gruß, Helle



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