Entscheidungshilfe Tischbohrmaschine

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Markus Kaps
Beiträge: 184
Registriert: Sa 24. Aug 2013, 22:08

Entscheidungshilfe Tischbohrmaschine

Beitrag von Markus Kaps »


Hallo,
nachdem Ihr mich ziemlich schnell überzeugt habt, daß ein Stemmgerät wohl doch nicht das richtige für mich ist, habe ich mich mal ein bisschen bei Tischbohrmaschinen umgesehen. Aufgefallen ist mir ein ziemlicher Preisunterschied zwischen elektronischer Drehzahlregelung und reinem Stufenantrieb z.B. bei Quantum, Optimum oder Kräku. Außerdem unterscheiden sie sich in der Arbeitshubhöhe. Deshalb meine Frage an euch:

1) Braucht man unbedingt eine Drehzahlregelung?
2) Welchen Arbeitshub sollte das Gerät denn haben (reichen 60 mm oder ist 80 mm nicht fast ein "Muß", wenn ich die Schlitz- und Zapfenverbindung von Gartentoren herstellen will?)
3) Was sind denn Radialbohrmaschinen und wofür braucht man diese speziell, sprich ist es nützlich wenn man so eine hat?
4) Was benutzt Ihr denn so, wieviel Geld habt Ihr angelegt (- was ich mir angesehen habe ist teurer als meine 1a Festo HKS, von der ich schon meinte, daß sie sehr teuer ist-) und was gefällt euch/gefällt euch nicht?

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
Markus Kaps



Marc Corsaro
Beiträge: 503
Registriert: Mi 16. Jun 2021, 09:04

Re: Entscheidungshilfe Tischbohrmaschine

Beitrag von Marc Corsaro »


Ich verwende eine Quantum B14. Bisher langt mir diese ohne Probleme!


TorstenKüpper
Beiträge: 687
Registriert: Mo 26. Apr 2021, 20:44

Re: Entscheidungshilfe Tischbohrmaschine

Beitrag von TorstenKüpper »


Hallo Markus,

die Quantum B14 habe ich auch, für meine Zwecke völlig ok.

Eine Drehzahlregelung (mit FU) bei Holz ist m.E. überflüssig, die Drehzahl lässt sich ja über die Riemenübersetzung regeln.

Die Schlitze kannst Du mit jeder Maschine vorbohren, den Rest erledigst Du mit dem Stechbeitel.

Ich würde für Holzarbeiten nicht mehr als 150 EUR für eine Ständerbohrmaschine ausgeben, bei Metallern sieht das schon anders aus.

Ein stabiler Bohrständer mit einer vernünftigen Bohrmaschine ist viel flexibler, Dietrich hat so etwas beim Bau seiner Hobelbank eingesetzt, auf jeden Fall eine Überlegung wert.

Grüße
Torsten



MaxS
Beiträge: 1557
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Entscheidungshilfe Tischbohrmaschine

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #30889]
Hallo Markus,

ich selbst habe eine Maschine mit 80mm Hub und 1,1kW Drehstromantrieb sowie 16 Drehzahlstufen (Keilriemen) von 160U/min bis 3025 U/min, am ehesten wohl vergleichbar mit der Opti B23 Pro. Für die meisten Arbeiten reicht die Maschine aus, aber für schwerere Arbeiten in Metall wäre oft ein stabilerer Aufbau der Maschine mehr als wünschenswert. Für das Bohren tiefer Löcher sind 80mm Hub oft noch viel zu wenig und bei Sachen wie dem Herstellen von größeren Astlochflicken kommt auch der Antriebsmotor an seine Grenzen. Bei Metallarbeiten sind zum Teil noch langsamere Geschwindigkeiten wünschenswert, die vergleichsweise hohe Maximaldrehzahl von ca. 3000 U/min ist beim Bohren kleiner Löcher (in Holz UND Metall) oder beim Arbeiten mit HM - Bohrern durchaus sehr empfehlenswert.

Die üblichen Radialbohrmaschinen für den Hobbyanwender sind in meinen Augen vielleich brauchbar, wenn man eine große Ausladung zum Bohren in Platten braucht, aber ansonsten für schwere und vor allem präzise Arbeiten (--> Metall) nicht geeignet.

Wenn du etwas Geduld und hohe Qualitätsansprüche hast, dann wird es auch in diesem Bereich das Beste sein, dich nach einer Gebrauchten umzusehen, denn neue Maschinen aus dem entsprechenden Segment sind nicht gerade billig.

Grüße,
Max


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Entscheidungshilfe Tischbohrmaschine

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #30889]
Hallo Markus,

nirgends gehen die Meinungen so auseinander wie bei Tischbohrmaschinen.

Die einen suchen eine Universalmaschine, hier wäre ein guter Bohrständer mit einer kräftigen Handbohrmaschine zu nennen. Andere möchten lieber was stationäres, preiswerte stabile Gussmaschinenvom Importeur, noch stabilere und vor allem präzisere Gussmaschinen aus heimischer Fertigung bieten sich an. Für den Holzbearbeiter der regelmäßig Serienbohrungen anfertigt gibt es eine weitere Maschinenkategorie. Dabei handelt es sich um kompakte, stabil gebaute TBM´s mit verstellbarem Bohr/Antriebskopf, präzise gefertigt, nicht so billig, es gibt eigentlich nur 3 Anbieter aus dem Inland.

Natürlich macht es Riesenspass mit einer Flott oder Alzmetall Vorschubbohrmaschine zu arbeiten, aber die Preise für solch Gerät sind sagenhaft hoch.

Schaue ich mir die preiswerten Importmaschinen an, die sehen ja so ähnlich aus wie diese Gussmonster, und sehe das der Hebel für den Handvorschub an einer 2 jährigen Maschine abgebrochen ist, dann frage ich mich was nutzen 100kg Guss wenn an entscheidender Stelle 1 Euro gespart wurde und so die Maschine entwertet.

Leider ist eine Kombi aus gutem Bohrständer und kraftvoller Handbohrmaschine alles andere als billig. So überschreitet man mit einem präzisen Bohrständer der Firma Duss und einer Fein Spatengriffmaschine, oder gar Kreuzgriffmaschine die 1500€.

Wie die normalen Bohrständerkombis lassen sich auch die o.g. TBM´s mit höhenverstellbarem Antriebsteil in einem Anschlagsystem einsetzen, was mit den schwereren TBM´s mit Zwischentisch kaum möglich ist.

Bevor man kauft sollte man mit allen genannten Maschinentypen mal gebohrt haben.

Gruß Dietrich



HELLE
Beiträge: 261
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Entscheidungshilfe Tischbohrmaschine

Beitrag von HELLE »


Hallo Markus,

also ich muß mich hier outen --- ich habe eine Billigmaschine von Güde. Allerdings in 400V --- hier wird über Riemen die Geschwindigkeit geregelt.

Naja, Dietrich wirds freuen, nochmal kaufen würde ich sie nicht, aber zur Zeit reicht sie mir noch.

Meine Probleme mit ihr:

Das Bohrfutter - kein Schnellspann, und rund laufen, naja - dann erst ab 3mm - macht mich auch nicht gerade glücklich - zum Not habe ich noch meinen alten Proxxon-Bohrständer mit der Metabo Multi UHE 28 drin.

Forstnerbohrer mehr recht als schlecht -- Riemen rutschen durch --- naja besser die Riemen als das Werkstück "uff die Gosch" ;^>

Das mit den Forstnern habe ich beseitigt --- habe FAMAG Bohrmax³ gekauft (zu denen muß man nichts schreiben - wer einmal mit gearbeitet hat, langt keine anderen mehr an - den ganzen Tag könnt ich mit rumspielen - volle Geschwindigkeit, max. Vorschub in 15 Jahre altes Buchenbrennholz - ein GENUSS - es schneit in der Werkstatt und ein Bohrloch wie "geschleckt").

Bei Drehstrom hat sie Rechts-Links, was ich auch nicht mehr missen möchte - allerdings bohrt man linksrum einfach schlechter (wenn´s mal wieder später wird ;^> )

Mit ca. 30 Kilo kann ich sie noch zu den Balken tragen, was nicht schlecht ist und auch durch den Bau schleppen.

Mir würde noch so viel einfallen, dann ist sie Blau und nicht Grün, was mein ganzes Werkstattbild verfremdet (war ein Witz - die Bosch Kappsäge ist auch Blau - da will ich nix in Grün)- aber das meiste ist schon grün (Kity-Grün, Bäuerle-Grün, Spänex-Grün, Festool-Grün, Metabo-Grün, Arbeitskleidung Grün usw. usw.)

Was will ich sagen; gib lieber etwas mehr aus, (ich würde heute so 500€ bis 700€ investieren) --- es lohnt sich.

Gruß, Helle



Patrick
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Registriert: Fr 16. Aug 2013, 01:15
Kontaktdaten:

Re: Entscheidungshilfe Tischbohrmaschine

Beitrag von Patrick »

[In Antwort auf #30889]
Hallo Markus,

du sprichst ein leidiges Thema an.

Ich suche auch und habe die letzten Verkäufe von Gebrauchtmaschinen beobachtet. Das Objekt meiner Begierde ist eine Flott TB13. Der Neupreis liegt über 1000€ und gebraucht gehen sie so um die 500€ noch weg. Aufgrund des hohen Gewichts ganz klar ein Abholprodukt. Also kommt erschwerend hinzu, dass die Maschine noch in meinem Umkreis stehen muss.
Ich habe mir, damit ich arbeiten kann jetzt erst mal einen Wabeco Bohrständer besorgt, der nächste Woche bei mir eintrifft. Als Bohrmaschine habe ich mir eine Protool PDP 24-2 EAQ und eine Fein DSeu 638 zum Testen mitgenommen. Mal sehen, wer da das Rennen macht. Die Fein Maschine soll einen besseren Rundlauf haben, da sie eine Bohrwellen-Kegelaufnahme für präzisen Rundlauf hat.
Wenn mir der Bohrständer mit der Maschine reicht, bin ich zufrieden. Ich bleibe weiterhin aber auf der Suche nach einer gebrauchten Flott.
Die Quantum & Optimum Maschinen habe ich auch schon mal gesehen, aber wenn man mal eine Flott bedient hat, ist das halt doch ein Unterschied.

Viel Glück bei der Suche.

Gruß
Patrick


Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Tischbohrmaschine- Säulenbohrmaschine

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #30889]
Markus,
auch ich habe eine Billig-Stationärbohrmaschine und würde heute mehr ausgeben. Ein hier aber noch nicht genannter Aspekt, ich weiss nicht ob da von irgendwas stillschweigend ausgegangen wird: Ich finde, man sollte auf jeden Fall, wenn es irgendwie geht, eine Säulenbohrmaschine nehmen, also eine, die nicht auf den Tisch sondern auf dem Boden steht und eine entsprechend lange Säule hat. Es ist um vieles angenehmer und praktischer, und entsprechend große oder lange Werkstücke gibt es mehr, als Du jetzt glaubst. Ansonsten: Für Holzbearbeitung braucht man keine stufenlosen Antriebe. Eine hohe Maximaldrehzahl (über 3000 Upm) ist für Holz immer gut. Gewicht (Masse) hilft auch. Wenn ein Zahnkranzfutter dran ist, geht es wahrscheinlich nicht unter 3mm und Du musst bald ein kleineres kaufen, ärgerlich. Kauf die Maschien dort, wo Du glaubst, später auch noch Ersatzteile, z.B. Keilriemen, zu bekommen.

Friedrich
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Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Entscheidungshilfe Tischbohrmaschine

Beitrag von Dietrich »


Hallo Patrick, hallo Friedrich,

Patrick schau Dir mal die Kräku ST 16 an, die 13er Flott hat 185mm Ausladung, die Kräku 240mm, die Metabo 205mm, ansonsten nahezu die gleichen Maschinen, die Kräku kostet am wenigsten.
( www.kraeku.de )

Friedrich, klar mit einer großen Bohrsäule ist man für alle Eventualitäten gerüstet (abgesehen von einem Anschlagsystem welches sich dort schlecht realisieren lässt), aber hier kostet gute Qualität wirklich sehr viel Geld.

Gruß Dietrich


Marc Corsaro
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Registriert: Mi 16. Jun 2021, 09:04

Re: Entscheidungshilfe Tischbohrmaschine

Beitrag von Marc Corsaro »

[In Antwort auf #30889]
Hallo Markus,

falls Du dich für eine Quantum b14 entscheiden solltest, meld dich mal bei mir! Meine wird eventuell demnächst frei. WÜrde sie günstig hergeben!


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