Welche Messer für Bosch/Mafell Hobel?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
C. Grefe
Beiträge: 385
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Welche Messer für Bosch/Mafell Hobel?

Beitrag von C. Grefe »


Guten Abend zusammen!

Ich habe mir vor einigen Tagen eine stationäre Bosch Hobelmaschine SHO 280 gekauft (gebaut von Mafell als AD 280). Nun stellt sich für mich die Frage, welche Hobelmesser ich benutzen soll.

Von Haus aus besitzt die Maschine Wendemesser, die folglich nicht nachschleifbar sind. Diese kosten bei Mafell ca. 20 € / Paar, es sind auch die einzigen, die vom Hersteller angeboten werden. Über das Material ist mir nichts bekannt; ich vermute, dass es sich um HSS handelt.

Darüber hinaus sind im Internet auch Wendemesser in "TriHSS-M42", offenbar mit erhöhtem Molybdän-Anteil standfester, als Satz für ca. 30 € zu bekommen.

Zu guter Letzt sind von verschiedenen Drittanbietern auch (nachschleifbare) Streifenhobelmesser erhältlich. Ein Satz in HSS liegt bei ca. 50 €, in HSS 18% ca. 90 €, in HM ca. 200 €.

So viel habe ich nun bisher herausgefunden, doch das hilft mir noch nicht besonders weiter. Bearbeiten möchte ich in erster Linie Laubholz - scheiden damit normale HSS-Messer bereits aus? Es wäre eine große Hilfe, wenn einer der Besitzer der Maschine mir etwas über die Standzeit und die Anwendungsmöglichkeiten der Original-Messer berichten könnte.

Auch würde ich mich sehr freuen, wenn ich hier im Forum Informationen erhalten könnte, zu welchen Messern unter Berücksichtigung von Standzeit und Preis mir zu raten wäre.

Vielen Dank für die Mühe und viele Grüße! Christopher



Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Welche Messer für Bosch/Mafell Hobel?

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Christopher,

vor etlichen Jahren hatte ich mal so ein Gerät; die Standzeit der Wendemesser hat mich damals nicht so begeistert. Wenn Du Streifenhobelmesser benutzen kannst, (ich weiß nicht mehr, ob man dazu eine extra Druckleiste braucht) dann ist das auch nur von Vorteil, wenn ein guter* Schärfdienst ohne Aufwand erreichbar ist (Autofahren kostet bekanntlich auch Geld). In diesem Fall würde ich mir HSS mit 18%Wolfram schon gönnen. Beim Schärfdienst mal fragen, was Schleifen kostet und wie oft so ein Messer geschliffen werden kann. Dann kann man rechnen, was billiger kommt. Außerdem mal googeln unter "Hobelmesser". Auf Mengenrabatte achten. Zwei Paare würde ich mir mindestens zulegen. Ich selbst benutze Streifenhobelmesser seit ich die Mafell-Maschine nicht mehr habe. Allerdings ist die Hobelwelle, die ich jetzt habe, mit der Mafellwelle nicht zu vergleichen. Deswegen meine Empfehlung zu Streifenmesser mit Vorbehalt. Meine jetzige Hobelwelle hat einen wesentlich größeren Durchmesser und da könnte es sein, dass sich das auf den Standweg auswirkt.

*guter Schärfdienst: erkennt man daran, dass er Hobelmesser gerade schleift. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich. Frisch geschärfte Messer ans Fenster halten und mit den Schneiden gegeneinander legen. Es sollte nur ein unwesentlicher Spalt sichtbar sein.

Viel Erfolg und Gruß,

Walter



justus

Re: Welche Messer für Bosch/Mafell Hobel?

Beitrag von justus »


guude,
ich weiß nicht wieweit es für Euch zutrifft, aber ich verwende an meiner martin dickte mit 4-messerwelle nur wendemesser aus sp-stahl. meine versuche mit HSS ergaben keine wesentlich verbesserten standwege, auf alle fälle nicht im vergleich zum mehrpreis.
rückrüsten aut streifenmesser bedingt andere keilleisten.
wendemesser haben m.e. auch den vorteil: 1. kein messer einstellen,
2. erhöhte sicherheit, 3. ich wechsle meist nur 2 von 4 messern, 4. es sind schnell einmal messer gewechselt, wenn mal nicht ganz sauberes material gehobelt werden soll. 5. bei einer scharte lässt sich ein messer etwas achsial verschieben.
außerdem sind nicht zu sehr abgeschruppte wendemesser auf beiden seiten noch einmal nachschärfbar.
bei allen messen hilft ein abziehen, auch in der maschine, immer noch mal gut zu etwas neuer schärfe.

mit gruß, justus.

ps.im klug#####modus: was Ihr "hobelmaschine" nennt, ist keine! die hobeln nämlich nicht sondern fräsen! klug#####modus aus.


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Welche Messer für Bosch/Mafell Hobel?

Beitrag von Gerhard »


Hallo Justus,

in der 260´er Klasse sind Wendemesser leider nicht immer identisch mit selbsteinstellenden Messern.

Wie machst Du denn das "Abziehen in der Maschine"? Das könnte manchmal interessant sein.

Viele Grüße,
Gerhard


justus

Re: Welche Messer für Bosch/Mafell Hobel?

Beitrag von justus »


guude Gerhad,

Du nimmst einen feinen ölstein mit scharfer kante, oder besser noch mit messerförmigem querschnitt. darauf achten, den span- und freiwinkel zu treffen, Du siehst es am glänzen der bearbeiteten fläche. mittels keil o.ä, messerwelle blockieren, falls keine feststellvorrichung vorhanden.
ist nicht so, als ob Du neue messer eingesetzt hättest, aber sie haben wieder gut "grip".

gut holz, justus.


C. Grefe
Beiträge: 385
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welche Messer für Bosch/Mafell Hobel?

Beitrag von C. Grefe »

[In Antwort auf #27288]
Hallo Walter,

vielen Dank für Deine Hinweise. Das mit der extra Druckleiste muss ich mal in Erfahrung bringen. Käme ich denn in Laubholz mit HSS 18% zu Rande, oder ist nach 3 Brettern Schluss mit scharfem Schnitt? Das hieße dann ja, ich müsste in den sauren Apfel beißen und mir ohnehin HM-Messer kaufen. Dietrich rät ja allen hier zu dieser Investition und verarbeitet ausschließlich Laubholz. Einen Unterschied wird das bei der Metabo wohl nicht geben. 200 Euro sind aber eine Menge Geld, so viel habe ich glücklicherweise noch nicht einmal für die Maschine bezahlt ;-)

Grüße, Christopher



C. Grefe
Beiträge: 385
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welche Messer für Bosch/Mafell Hobel?

Beitrag von C. Grefe »


Hallo Justus und Gerhard,

auch Euch beiden vielen Dank für Eure Beiträge! Der Hinweis mit dem Einstellen der Messer nach dem Wechsel ist sicherlich berechtigt, das stelle ich mir bei Wendehobelmessern auch unkomplizierter vor. Ob allerdings Wendemesser tatsächlich nachgeschliffen werden sollte, ist mir nicht so ganz klar. In der Betriebsanleitung steht ausdrücklich: "Die Hobelmesser dürfen aus Sicherheitsgründen nicht nachgeschliffen werden". Mit dem Nachschleifen ist dann doch der Vorteil des Wendemessers hinsichtlich der Einstellung auch wieder dahin, oder?

Viele Grüße, Christopher


Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Welche Messer für Bosch/Mafell Hobel?

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Christopher,

dass Dietrich Hartmetallmesser empfiehlt, hat einerseits damit zu tun, dass jeder ein wenig das für das beste hält, was er selber hat(geht mir genau so) und andererseits damit, dass der Messerwechel bei der Metabomaschine nicht zu den vergnügungssteuerpflichtigen Tätigkeiten gehört, jedenfalls war das hier schon Thema. Was ich vielleicht noch hätte erwähnen sollen, ist die Messereinstellung. Das war bei den Wendemessern kein Problem, wie das bei Streifenhobelmessern ist, weiß ich nicht. Auch das ist ein Entscheidungskriterium. Wenn Du Dich für Streifenhobelmesser entscheidest, würde ich zuerst ein oder zwei Paar HSS18-Messer nehmen und danach entscheiden, ob noch HW-Messer nötig sind. Bei nachschärfbaren Messern ist ein zweiter Satz sehr zu empfehlen, willst Du nicht eine Woche oder mehr Daumen drehen. Auf alle Fälle sollte das Holz sauber und frei von Sandkörnern sein, das mögen weder HSS- noch HW-Messer.

Gruß, Walter



justus

Re: Welche Messer für Bosch/Mafell Hobel?

Beitrag von justus »


guude,

gute schärfdienste können wendemesser ca. 3-5 1/10 mm nachschleifen, völlig gleichmäßig. Du hast dann 0,8-0,6 mm überstand gegenüber der messerwelle anstatt 1,1mm. für eine einigermaßene zustellung reicht das noch, bei mir 7mm anstelle von 10mm.
hartmetallmesser werden im gewerblichen bereich nur unter strengst kontrollierten bedingungen eingesetzt, die gefahr von zu großen ausbrüchen, die selbst streifenhobelmesser nicht mehr wirtschaftlich nachschleifbar machen, ist zu groß.
wie schon beschrieben, ich bin mit der SP-qualität von tersa voll zufrieden. vieles ist bei mir nach dem dickten fertig für die oberflächenbehandlung. und bei sp-messern ärgert man sich nicht so, wenn mal wieder nach dem messerwechsel doch irgend ein mist mitdurchläuft.:-)))

gut holz, justus.


C. Grefe
Beiträge: 385
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welche Messer für Bosch/Mafell Hobel?

Beitrag von C. Grefe »


Hallo Justus,

welches Holz bearbeitest Du denn mit Deiner Martin? Nur Nadelholz oder auch Laubholz? Ich hätte jetzt erwartet, dass man mit normalen Chromstahl-Messern nur Weichholz bearbeiten kann.

Grüße, Christopher


Antworten