Vorhandene Türkonstruktion verbessern?

[Stefan Wagner]

Hallo liebe Mitleser,

nach längerer Abstinenz habe ich dich wieder in die Werkstatt zurückgefunden - und natürlich auch gleich was zu tun.

Unsere Garage hat eine 2001 vom Türen- und Fensterbauer gelieferte Nebeneingangstür, die als Rahmenkonstruktion (rötliches Hartholz, evt. Meranti) mit Füllungen (sieht nach Sperrholz aus) gebaut ist.

Nach diesem Winter habe ich festgestellt, dass sich sowohl am unteren Rahmenholz (Spalt zwischen Rahmen und Füllung) als auch bei einer am unteren Rand der Tür vorgesetzten Deckleiste Risse aufgetan haben.

Die Inspektion ergab, dass a) die Fugen mit einem Silikonwulst geschlossen waren und b) dort Wasser eingedrungen ist. Ursache ist sehr sicher ablaufendes Wasser, die Tür bekommt häufig Schlagregen ab. Was könnte man da konstruktiv verbessern?

Danke für alle Tipps!

Gruß

Stefan

Die Schadstelle (Zustand im letzten Jahr, der Riss war noch nicht sichtbar):


Und das Ganze in der Totale (die Tür zeigt nach Süden):

[Michael Formanek]

Hallo Stefan,

vielleicht kann man eine Leiste als Regennase an der Füllung über dem Übergang zum Rahmen anbringen. Die müsst dann auf jeden Fall verhindern, das Wasser in den Falz/die Nut sickern kann.

Der Querschnitt müsste dann etwas so wie unten abgebildet sein, um zu verhindern, dass das Wasser an der Unterseite zurücklaufen kann.

Gruß Michael

[Marc]

Hallo,
auf keinen fall selber,denn sonst kannst du keine reklamationsforderungen mehr stellen!
entweder ein konstruktiver HErstellerfehler(Bild müßte besser sein,um es zu beurteilen) bzw Montagefehler(tritt oft auf, in diesem Falle ist im Boden vor der tür kein Ablaufgitter,das heißt regen spritzt von den unmittelbaren Steinen wieder hoch(bis zu 30 cm!)
hier ist ja auch kein konstruktiver Dachvorstand !deshalb ist ein Spritzschutz(in diesem Falle ein Ablaufgitter(professionelle bezeichnung?)
ein sachverständiger des Tischlerhandwerks hinzuziehen!?(kosten mußt evtl. der betrieb übernehmen)
du hast ja sicher viel Geld bezahlt!
gruß

[Marc]

Hi,
Und wie soll Stefan diese Leiste anbringen ???
dein Vorschlag ist nicht ohne Risiken !
Gruß

[Ernst Kunzmann]

[In Antwort auf #23838]
Hallo Stefan
Nach 5 Jahren direkter Bewitterung zeigt jedes Bauelement Verschleißerscheinungen.
Eine konstruktive Verbesserung kann man in deinem Fall sicherlich durch anbringen
eines Vordaches (gegen direkte Bewitterung von oben)und eines Ablaufgitters mit Ablaufschacht(wenns moglich ist)als Spritzschutz(von unten) erreichen.
Als Sofortmasnahme wäre ein Entfernen der alten Versiegelung(Silikonraupe),neues
Anbringen der Dichtungsmasse und eine Erneuerung des Anstriches der Tür angebracht.(Als Dichtungsmasse kann man entweder Silikon oder Acryl verwenden.Acryl ist überstreichbar,Silikon nicht.Also:erst entfernen der alten Versiegelung-dann Tür neu streichen-dann nach dem Trocknen Silikon , - oder:erst Acryl und dann neu streichen.)
Südseitige Bauelemente sind durch die Sonneneinstrahlung besonders hoher Belastung ausgesetzt(Oberflächenerwärmung bis 70-80 Grad) und bedürfen einer extra Pflege.Bei solchen Temperaturen kommen Lack und Dichtungsmasse an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.Es entstehen Haarrisse,in die Wasser eindringen kann. Bei Wiedererwärmung entsteht ein Dampfdruck der zu solchen Schäden führt wie es bei deiner Tür passiert ist.
Eine Schuld dem Handwerker in die Schuhe zu schieben halt ich für nicht gerechtfertigt(deutlicher:eine Frechheit aus Unwissendheit)
Schöne Grüße
Ernst

[Stefan Wagner]

Hallo Ernst!

Eine konstruktive Verbesserung kann man in deinem Fall sicherlich durch anbringen eines Vordaches (gegen direkte Bewitterung von oben) und eines Ablaufgitters mit Ablaufschacht (wenns moglich ist) als Spritzschutz (von unten) erreichen.

Das habe ich nach den Erfahrungen des letzten Winters sowieso geplant. (Dies war die einzige Stelle des Hauses, an der der eine richtig starke Schneeverwehung aufgetreten ist.) Ich glabe aber nicht, dass ich das noch in diesem Jahr machen kann.

Als Sofortmassnahme wäre ein Entfernen der alten Versiegelung (Silikonraupe), neues Anbringen der Dichtungsmasse und eine Erneuerung des Anstriches der Tür angebracht.

Das wollte ich vor allem wissen, ob ich diese Dichtraupe erneuern kann, oder ob das schlecht wäre. Allerdings werde ich dann zunächst die alte Raupe abnehmen, alles Lose entfernen und alles auf evt. begonnenen Rott prüfen. Und es vor dem Neuanstrich etwa abtrocknen lassen. (Mal sehen, wie ich da einen Wetterschutz "auftakele".)

Südseitige Bauelemente sind durch die Sonneneinstrahlung besonders hoher Belastung ausgesetzt(Oberflächenerwärmung bis 70-80 Grad) und bedürfen einer extra Pflege.Bei solchen Temperaturen kommen Lack und Dichtungsmasse an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.Es entstehen Haarrisse,in die Wasser eindringen kann. Bei Wiedererwärmung entsteht ein Dampfdruck der zu solchen Schäden führt wie es bei deiner Tür passiert ist.

Danke für diesen Hinweis. Die Tür wird zwar durch ihre Lage zwischen Haus und Nachbargarage nur wenige Stunden besonnt, das ist dann aber Mittagssonne.

Eine Schuld dem Handwerker in die Schuhe zu schieben halt ich für nicht gerechtfertigt.

Nicht meinerseits. Die Konstruktion und Ausführung der Tür (und aller anderen Außentüren und Fenster) ist gut und m.E. wirklich sachgerecht. In diesem Fall habe ich (wohl zu Recht) abgenommen, dass die örtliche Situation etwas zu belastend ist. Daher auch meine Frage nach konstruktiver Abhilfe.

Danke und Gruß

Stefan

[Heiko Rech]

[In Antwort auf #23838]
Hallo Stefan,

die Tür ist jetzt 5 Jahre alt, also greift die Gewährleistung, welcher der Handwerker unterliegt anicht mehr, laut VOB sind das 5 Jahre,

Davon abgesehen ist de Tür, auf den ersten Blick aber auch soweit richtig ausgeführt.

Ich würde auch zunächst einmal die Tür neu streichen und die Fugen versiegeln. Dann würde ich mir Gedanken darüber machen, wie man den konstruktiven Holzschutz verbessern kann. Das ginge wie bereits erwähnt mit einem Vordach und einem Gitter vor der Tür. Das Vordach vermeidet Schlagregen und das Gitter verhindert Spritzwasser. Somit könntest du die vorhandenen Extembelastungen komplett entschärfen und die Tür wird lange halten.

Gruß

Heiko

[Michael Formanek]

[In Antwort auf #23841]
Hallo Marc,

mein Vorschlag war nur so eine Idee, die mir spontan eingefallen ist. Die Leiste könnte man doch bestimmt anleimen (nach Entfernung des Anstrichs) und anschließend neu drüberstreichen.

Welche Risiken siehst du genau? Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen, da ich mich noch nicht viel mit dem Thema befasst habe und daher Schwachpunkte an Konstruktionen nicht so leicht erkenne. Mir würde als gröbtest Problem der seitliche Übergang von der Füllung zum Rahmen einfallen.

Ich finde die Diskussion sehr interessant, vor allem da man ja nie weiß ob man nicht selbst mal vor solch einem Problem steht.

Ich hoffe auf konstruktive Kritik an meinem Vorschlag und wünsche allseits noch einen schönen Sonntag.

Gruß Michael

[Heribert Wilhelm]

[In Antwort auf #23838]
Hallo Stefan,
jeder Rahmen, der dem Regen ausgesetzt ist, braucht im unteren Rahmenteil eine ausreichende Zahl an Wasserablauflöchern (zu sehen an der Unterseite eines jeden Fensterflügels). Die Löcher kann man bohren oder stemmen. Man kann den Rahmen jetzt nicht mehr auseinander nehmen, falls diese Löcher fehlen. Also bliebe das Aushängen der Tür und die sorgfältige Anbringung von möglichst ausrißfreien Bohrungen von der Unterseite aus. Sind bereits Löcher in ausreichender Größe und Zahl vorhanden, sollte man sie mit einem Draht gründlich reinigen. Die Erneuerung der Dichtmasse ist sinnvoll, aber gegen einen ordentlichen Wasseraustritt eher sekundär. Die weiße Farbe auf der Tür ist optimal, da sie die Wärmeeinwirkung bei direkter Sonneneinstrahlung erheblich mindert.
Grüße von Heribert