Sägen für Kinder

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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Sägen für Kinder

Beitrag von Pedder »


Hallo Leute,

das Thema wurde in einem anderen Thread angesprochen. Ich finde es verdient einen eigenen Thread.

Sägen finde ich mit Abstand die schwerst zu erlernende Tätigkeit beim Holzwerken. Die meisten
Menschen neigen am Angfang dazu, die Säge in der Kerbe zu verkannten. Das kann soweit führen,
dass die Säge sich nicht mehr bewegen lässt. Mein Sohn reagiert dann mit mehr Kraft. Ich versuche dann,
ihm zu zeigen, dass ich mit zwei Fingern sägen kann, weil ich die Säge nur lenke..
Den Prozess des lernens kann man etwas leichter machen, indem man Säen mit mehr Schränkun versieht.
Aber bloß nicht zuviel, sodass in der Mitte der Kerbe was stehen bleibt, das wäre frustrierend.

Neben mehr schränkkung erleichtert eine Feine Bezahnun das Sägen am Anfang. Und Zug ist leichter zu lernen als stoß.
Japanische Sägen sind mir abe oft zu dünne im Blatt,. einen Geraden Sägeschnitt bekommen Anfänger man damit auch nur schlecht hin.

Meine Kinder sägen draußen mit Japansägen von Dieter, die er aber aus dem Programm genommen hat.

Drinnen haben sie anfangs mit Rückensägen gesägt, die ich ihnen zurecht gemacht hatte. Die Griffe waren wie für sehr kleine Erwachsenen Hände.

Grob die Parameter, die mir an einer Kindersäge gut gefallen würden:

Blattlänge 200-250mm
Blattstärke: mind. 0,5mm. Ohne Rücken 0,8-1,0mm
Zahnweite maximal 14 tpi lieber feiner

Jetzt, mit 10 und 12 Jahren, sind die Hände und de Fähigkeiten schon so viel größer,
dass sie meine ganz normalen Sägen bekommen. Auch nicht mehr Schränkung.

Die Lieblingssäge der beiden muss ich hier auch irgendwann mal zeigen. Aber vorher will ich sie noch für TLT übernehmen.

Liebe Grüße
Pedder

Friedrich Kollenrott
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Re: Sägen für Kinder

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Perdder,

ja, das ist ein sehr schönes Thema. Und es wäre sehr verdienstvoll, wirklich brauchbare Sägen für Kinder anzubieten, sie dürften ja von der Ausgestaltung her recht einfach sein, nur gut funktionieren müssten sie. Ein schlicht nicht funktionsfähiges Werkzeug sollte man einem Kind nicht antun.
Das sage ich so, habe es aber auch schon gemacht.

Ich hatte mal eine Phase, da habe ich alte kleine Fuchsschwänze gesucht, um sie mir zurechtzumachen. Die sollten etwa 300 - 350mm Blattlänge haben. Dabei flog mir eine Säge zu, das war ein Kinderfuchsschwanz. So einen hatte ich noch nie gesehe; etwa 250mm Blattlänge, ein ganz kleiner und dünner Griff, durchaus kindgerecht (der Griff). Den habe ich dann für die Enkeltochter geschärft. Es zeigte sich aber, der sägte nicht gut, er war für die Zahnteilung einfach zu leicht. Umgefeilt habe ich ihne aber nicht, ich vermute er liegt seitdem mehr oder weniger unbenutzt in der kleinen Werkzeugkiste.

Das war also nicht gut. Du hast mit Deiner Empfehlung feiner Zahnteilungen für Kindersägen sicher recht.

Ich würde mich freuen, wenn hier Erfahrungsberichte zu Kindersägen kommen. Es wachsen bei mir noch weitere Enkelknder ins sägefähige Alter.

Grüße

Friedrich

Pedder
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Re: Sägen für Kinder

Beitrag von Pedder »


Halo Friedrich,

Ich habe gerade nochmal nachgesehen. Bei den Kinderwerkzeuggen gibt es die Sägen meiner Kinder doch noch.
Bestell Nr. 312950

Die finde ich für alles draußen toll. Und es gibt auch eine Version für trockenes Holz.
Japansägen finde ich dafür sehr geeiegnet.

Oder die Säge an einem schweizer Taschenmesser. Hat mir auch ewig gereicht, als ich Kind war.

Liebe Grüße
Pedder


Georg aus'm Westen
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Re: Sägen für Kinder

Beitrag von Georg aus'm Westen »


Vorweg eine Erklärung:
Ich arbeite auf einem Abenteuerspielplatz. Dort gibt es immer was zu sägen, auch für Kinder. Das "normale" Werkzeug leihen sich die Besucher (etwa 6-14 Jahre) einfach aus und versuchen damit z.B. ihre Hütten (vorwiegend aus Einwegpaletten-Holz) irgendwie zurecht zu hämmern. Aber an und an wird dann auch mal irgendwas auf Maß benötigt und kommen die Sägen ins Spiel. Für das annähernd unbeaufsichtigte rumwerkeln draußen können sich die Kids einfache Fuchsschwänze in Baumarktqualität ausleihen - und sind damit zumeist sehr unglücklich. Unter Aufsicht gibt's dann aber auch mal eine unserer Japansägen, deren Anschaffung ich vor ein paar Jahren glücklicherweise durchsetzen konnte.
Ich kann aus meiner Erfahrung bestätigen, dass viele Kinder relativ schnell mit Sägen japanischer Bauart zurechtkommen, also Zugsägen mit langem Griff. Dabei ist das gewöhnlich ja sehr dünne Blatt sowohl Fluch als auch Segen: Es sägt sich leichter damit, weil ja weiger Material weg muss, allerdings ist die Gefahr des Verkantens bei zu viel Druck recht hoch. Aber zumeist klappt dies nach einer halben Stunde üben ganz gut. Für kleine Basteleien mit Kindern nehmen wir dann auch schon mal japanische Rückensägen, die knicken so schnell nicht weg, und für grobe Bretter draußen dann auch mal eine Kataba Kariwaku mit einem 0,9 mm dicken Blatt, die knickt auch nicht leicht. Kinder, die sich einmal an Zugsägen gewöhnt haben, sind nur schwer zu überreden, wieder zum klassischem Fuchsschwanz zurück zu kehren. Allerdings sind dies ja "Standard"-Fuchsschwänze in Baumarktqualität, damit möchte ich selbst auch nicht gerne sägen ;)

Gruß vom Niederrhein,
Georg

Pedder
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Re: Sägen für Kinder

Beitrag von Pedder »


Hallo Georg,

nimm das nächste Mal nicht die billigen FS aus dem Baumarkt, sondern Stanley Fatmax mit Trapezbezahnung.
Mit denen kann man auch sägen. Oder gleich nachschärfbare. Gibt es von Stanley auch.
http://www.holzundleim.de/2014/11/stanley-1-20-010-ein-schaerfbarer-fuchsschwanz/

Liebe Grüße
Pedder

Georg aus'm Westen
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Re: Sägen für Kinder

Beitrag von Georg aus'm Westen »


Hallo Pedder,
danke für den Hinweis. Ich werde beim nächsten Werkzeugkauf mal schauen, ob ich hier in der Gegend so etwas auftreiben kann - als städtische Einrichtung sind wir da nicht immer ganz frei in der Auswahl des Anbieters (z.B. muss auch bei der Erstbestellung Rechnungskauf akzeptiert werden..).
Aber dann kommt das nächste Problem: Ich müsste lernen, Sägen zu schärfen und die Zeit finden, dies während meiner Arbeitszeit dann auch zu machen..
Naja, man wächst an seinen Herausforderungen - hoffentlich ;)

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Volker Hennemann
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Re: Sägen für Kinder

Beitrag von Volker Hennemann »

[In Antwort auf #143113]
Hallo Friedrich,

meine Kinder sind leider aus dem sägefähigen Alter schon rausgewachsen.
Inzwischen lassen sie sägen. Und das sehr ausgiebig.
Ich denke bei diesem Bildungsauftrag, habe ich restlos versagt.

Liebe Grüße
Volker

Bernd Pfeffer
Beiträge: 87
Registriert: Do 31. Dez 2015, 16:03

Re: Sägen für Kinder

Beitrag von Bernd Pfeffer »


Hab mit meinem Enkel(6) angefangen zu werkeln. Unter Anderem sägen mit
einer Ryoba. Das hat besser geklappt als meine ersten Sägeversuche, die
ich auch jetz höchstens im oberen Drittel von befriedigend ansiedeln möchte.
Vielleicht für mich gut, andere schütteln den Kopf. Aber wie heisst es, der Weg ist das Ziel.
Wir wollen besser werden.

Bernd

Paul Reichert
Beiträge: 49
Registriert: Do 19. Jan 2017, 22:48

Re: Sägen für Kinder

Beitrag von Paul Reichert »

[In Antwort auf #143117]
Hallo Ex-Kollege,
ich habe längere Zeit auf einem Abenteuerspielplatz gearbeitet. Ich hatte das gleiche Problem. Bei mir war aber der Verschleiß an Japansägen relativ hoch. Ich habe irgendwann alles auf europäisch umgestellt. Ich habe dann einige unserer Ytong- und Specksteinsägen geschärft. Das waren so 2-3€ Modelle (Fuchsschwänze, Diehl). Die sägten dann wirklich gut. Ich habe dann selbst keine Japansägen mehr benutzt. Das hat auf unsere Besucher relativ animierend gewirkt. Das Schärfen ist im Prinzip nicht so schwierig. Man darf aber nicht die Ansprüche stellen die oft geäussert werden. Eine handgeschärfte Säge sägt wirklich sehr gut, auch wenn man noch nicht so gut schärfen kann, auch ein billiges Baumarktmodell. Problem ist heute eher Sägen zu finden die nicht gehärtet sind. Durch 2 Stunde im Backofen bei voller Leistung lassen die aber auch meist schärfbar machen. Ich habe nur auf Längsschnittbezahnung geschärft und meist nur nach Gefühl, also ohne hinschauen. Schwierig ist es eigentlich nur sich nicht ablenken zu lassen, wenn Kinder dabei sind und Zähne doppelt oder gar nicht zu feilen. Ich fand es auch reizvoll, dass damit gezeigt werden kann, dass man Dinge reparieren kann und nicht wegwerfen muss. Meine Erfahrung war auch, dass die Besucher mit der Säge sorgsamer umgingen, weil sie ja sahen, dass der unachtsame Umgang Arbeit für mich und damit weniger Verfügbarkeit für sie als Besucher bedeutete. Für größere Sachen haben wir dann Gestellsägen benutzt. Z.t. hatte ich auch mit älteren Besuchern kleinere Gestellsägen gebaut. Großer Vorteil ist, dass man gemeinsam mit den Kindern sägen kann. Z.t. lässt sich dadurch ein Gefühl für die Säge vermitteln. Japansägen benutze ich auch privat kaum noch, nur unterwegs und zum "mal kurz was absägen". Ich habe zum Schluss nur noch traditionelles europäisches Handwerkzeug verwendet (meist gebraucht von e*b**) und auch in meiner Werkstatt auf Strom verzichtet.

Grüße

Paul

Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Re: Sägen für Kinder *MIT BILD*

Beitrag von Christoph Meyer »

[In Antwort auf #143106]
Weil es gerade so gut passt,

Hier die Säge meiner kleinen 2-jährigen Tochter :-)



Jedes bessere Modell würde schlimmes Unheil hervorbringen. Mal sehen in ein paar Jahren gibt es dann eine richtige Säge.
Aber früh übt sich, die Kleine hat schon Interesse an Holz und nimmt immer ein Stückchen aus der Werkstatt mit.

Viele Grüße
Christoph


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