Hier das Ergebnis eines etwas älteren Projektes, ein Schrank aus Birnbaum in traditionellem Stil. Das Holz hatte ich von einem Bekannten, dessen Vater
Schreinermeister war und der den alten Birnbaum mit einem Stammdurchmesser von 60cm auf seinem Dachboden deponiert hatte. Leider waren nur noch dechs Bohlen vorhanden. Einiger sechsbeiniger Besuch war war leider schon vor mir da. Weitere Fehlstellen waren und sind dunkle Stellen vermutlich durch Nägel, die ich allerdings beim Verarbeiten gottseidank nicht fand. Beim Bau habe ich etwas Holz verhunzt, was mich leider dazu zwang, zuzukaufen; man sieht's am linken Rand: während rechts das Holz, an dem die Tür angeschlagen ist, wimmrig ist, ist das linke Pendant glatt; vermutlich ein wesentlich jüngerer Baum. Das nur als Hinweis darauf, dass es oft problematisch ist, das Holz mehrerer Bäume zu verwenden. Ich hatte damals gerade meine uralte Kombimaschine erworben und hergerichtet, der kleine Mafell-Hobel musste noch herhalten. Die Profilierungen an den Rahmen wurden mit der Oberfräse gemacht, die entsprechenden Gehrungsschnitte mit der Handkreissäge auf einer selbstgemachten Vorrichtung. Dieser Schrank war der endgültige Anlass, eine Trockenkammer zu bauen, denn nach wenigen Wochen war das Nachtrocknen des Holzes sichtbar. Der Schrank ist natürlich zerlegbar in Sockel, Kranz, Rückwand, Türen und Seitenteile. Die erforderlichen Gehrungsschnitte an den Seitenteilen konnten an der Kombimaschine gemacht werden (nur neigbarer Tisch), da der Längsanschlag auch ein Stück weit links vom Blatt verwendet werden konnte. Ursprünglich war des Stück als Kleiderschrank gedacht, es wurde jedoch regierungsamtlicherseits zum Geschirrschrank umgewidmet. Das Arbeiten mit Birnbaum ist richtig schön, der nimmt nichts krumm, lässt sich fräsen ohne auszureißen oder zu splittern, sogar ohne Splitterholz, und schön ist das Holz obendrein. Für nicht sichtbare Teile wie Rückwand, Teile des Kranzes und des Sockels habe ich verwendet, was grade greifbar und geeignet war.