Verschließen von Rissen, Löchern mit Schellack *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Re: Verschließen von Rissen, Löchern mit Schellack

Beitrag von Michl »

[In Antwort auf #148731]
Ja - die meisten Videos von ihm sind wirklich interessant. Er gibt gute, praxistaugliche Infos zu Themen die sonst oft verteufelt werden. In meiner Schreinerausbildung haben beispielsweise fast alle Lehrenden nur erzählt, daß die alten Leime ultra aufwendig in der Anwendung seien und deshalb nicht mehr verwendet werden. Man bräuchte einen Leimofen und und und. Aber man sieht - es geht auch anders. Und von den vielen Vorteilen der Glutinleime hat auch keiner was erwähnt. Vor allem die reversibilität wäre doch wirklich ein nennenswerter Vorteil, denn das kann kein anderer Leim, der gerade üblicherweise in den Schreinereien verwendet wrid. Auch das Thema Schellack war immer sagenumwoben in der Ausbildung. Als wäre es eine nahezu unerlernbare Kunst die nur ein paar Meister aus der Vergangenheit beherrscht haben.

Ich hab grad mal die Forensuche bemüht. Es gibt angeblich 0! Einträge im Forum zum Lothar Jansen-Greef. Seltsam, dass niemand etwas über ihn schreibt. Und seltsam auch, daß die Forensuche ihn nicht findet. Beispielsweise diesen Thread müsste sie doch finden. Hier steht doch sein Name... (???)

Grüße,

Michl

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Uwe.Adler
Beiträge: 1274
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Verschließen von Rissen, Löchern mit Schellack

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Michl,

Herr Grefe ist für mich ein anerkannter Fachmann. Ich denke, dass die Leute, die sich mit Restauration beschäftigen, bei ihm fündig geworden sind. Er hat auch viele Leser, die seine Seiten besuchen und die eine Menge Lernmaterial erhalten. Die Spezialisierung auf die Aufarbeitung von alten Möbel ist aber schon ein gesondertes Thema, das ich hier im Forum noch nicht so häufig angetroffen habe. Da geht es mehr um die Bearbeitung von Rohware zum Endprodukt.

Ja, der Glutinleim ist eine zeitlose Leimform, die auch noch die weiteren Jahre in Verwendung sein wird. Genauso wie Schellack. Beides Ausgangsprodukte für eine besondere Verarbeitung und wenn man sich einmal damit beschäftigt hat, dann verliert der Mythos auch den Schrecken. Die meisten Menschen nehmen sich nicht mehr die Zeit mit den alten Substanzen zu arbeiten. Schnell, schnell, schnell ist nicht immer der richtige Weg - aber das ist ein anderes Thema. Für mich sind beide Rohmaterialien stetige Begleiter für besondere Arbeiten. Soll es das einzigartige Unikat werden, dann nur damit. Die Ergebnisse sprechen für sich.

Herzliche Grüße

Uwe

Amadeus
Beiträge: 231
Registriert: Do 26. Jan 2017, 12:22

Re: Bimsmehl

Beitrag von Amadeus »

[In Antwort auf #148608]
Moin!

Was mir dazu noch einfällt: Bimsmehl!

Anstatt einen Kit aus Schleifstäuben, nehme ich oft Bimsmehl. Dieser bindet sich farblos in das Gemisch, sodass es fast immer passt, sollte man Glutinleime oder Schellack nehmen. Er wird auch nicht umsonst noch heute als Füller in einige Gitarrenlacken verwendet, um die dicken Poren von Esche und Mahagoni zu schließen. Bimsmehl und Sekundenkleber geben auch ein vorbildliches Duo ein. Ich bin persönlich ein Sekundenkleber Liebhaber bei kleinere Schadstellen. An Gitarren zumindest kann man fast alles mit Sekundenkleber heilen. Da gibt es diesen Notfalltrick, um zu tiefe Sättel zu flicken mit Backpulver. Das funktioniert halt auch sehr gut mit Bimsmehl. Darüber bin ich darauf gekommen.

Also nur mal so als Idee...

Schicken Gruß,
Amadeus

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