Neue Küche steht! *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Ralf E
Beiträge: 261
Registriert: Mi 6. Feb 2013, 18:21

Re: Neue Küche steht!

Beitrag von Ralf E »

[In Antwort auf #110185]
Hallo Friedrich,

eine wunderschöne Küche hast du dort gebaut. Herzlichen Glückwunsch. Und las es dir schmecken, (was immer deine bessere Hälfte) gekocht hat.

Gruß

Ralf



uli schiekofer
Beiträge: 176
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Neue Küche steht!

Beitrag von uli schiekofer »

[In Antwort auf #110185]
hallo friedrich,
tolle kueche, tolle marerialauswahl, tolle ausfuehrung. und ich finde die offene gestaltung sehr schoen weil
1. die raumgroesse optisch weitgehend erhalten bleibt (manche kuechenraeume wirken doch sehr verblockt)
2. man sich beim arbeiten (vor allem wenn man zu zweit kocht) nicht staendig an einem offenen tuerchen die birne anhaut
3. (und das hast du wohl von den profikuechen abgeschaut die auch ihr werkzeug immer offen zugaenglich haben) muss man zwar etwas ordentlicher sein, aber man ist es dann eben auch. wer putzt schon seine schraenke so oft wie es noetig waere? tuere zu und aus den augen aus dem sinn ;-)) (ja, ich meine auch mich)
und 4. ist das ja z.t. eine aussenmauer. durch die offene bauweise veraenderst du den taupunkt der wand nicht. ich kenne 2 leute, die beim abbau der kueche feststellten, das die hinterlueftung in ihrem fall nicht ausreichte und dahinter schimmel war (trotz markenkuechen). das kann dir so nicht passieren
5. wirst du feststellen, bei aller liebe zum holz, dass du die granitplatte nie mehr missen moechtest. sie ist nicht so pflegeintensiv wie holz und durch die hohe waermeleitfaehigkeit des steins treten so bestimmte probleme z.b. beim teigausrollen (besonders wenn butter dabei ist) oder bei patisseriespielchen mit z.b. marzipan nicht aus. nicht umsonst haben pizza- und zuckerbaecker immer granitplatten.
ueber griffe zu schreiben halte ich fuer sehr muessig, da diese sicher sorgfaeltig ausgesucht und von dir fuer die richtigen gehalten wurden.
nur - in aller bescheidenheit: der weisse ofen passt nicht zu dem wundervollen holz und der meisterhaften ausfuehrung deiner kueche. im feng shui ist ja der ofen (feuer) das zentrum deines lebens (mit seiner lebenserhaltenden faehigkeit essen zuzubereiten). und natuerlich die kueche als das kommunikationszentrum. fuer die kueche hast du mehr getan als man das selbst von einem engagiertesten holzwerker verlangen kann: alles handarbeit! wow! anbei noch ein foto fuer vielleicht die optimierung dieses punktes (gefunden in meiner kueche ;-))
herzliche gruesse und frohes leben und arbeiten in deiner neuen kueche
uli
hw.roesch.de/Bilder/B411.jpg



Thomas Paulke
Beiträge: 106
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Granitplatte

Beitrag von Thomas Paulke »


Was den Pflegeaufwand und die Unempfindlichkeit der Granitplatte anbelangt, möchte ich Einspruch geltend machen.

Ich habe im Bad eine zwei Meter lange Waschtischplatte. Da wo die Zahnputzbecher steht ist die Platte schon sehr rauh, obwohl sie oft imprägniert und gepflegt wurde ( 5 jahre alt ).

Auch wenn mal was aus dem schrank fallen sollte, oder ein Glas umfällt sind Scherben oder angeschlagenes Geschirr die Regel.

Wenn ich die Wahl hätte würde ich in der Küche auch eine Holzplatte nehmen.

Die kann man immer wieder ölen und sieht abgenutzt, vielleicht sogar noch edeler aus.

Naturstein ist auch ein sehr schöner Werkstoff, hat aber auch Nachteile.

Werzalit ist auf alle Fälle am härtesten im Nehmen, da kannste auch mal ein heiße glühende Espressokanne draufstellen.

Thomas


Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Silizonpunkte?

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #110224]
Danke Dietrich und entschuldige Siegrist,

zu meiner Ehrenrettung muß ich sagen, ich arbeite in einer Chemiefirma und da bin ich öfter mit solchen Begriffen konfrontiert.
Silikon macht Sinn und ich habe die Klebekraft hier und da auch schon ausprobiert.

Gruß
Bernhard


uli schiekofer
Beiträge: 176
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Granitplatte

Beitrag von uli schiekofer »


hallo thomas,
natuerlich, kein vorteil ohne nachteil. wenn auf eine granitplatte glas oder porzellan drauffaellt tritt der von dir geschilderte nachteil ein. das ist so, oder sogar noch aerger auch bei porzellanspuelsteinen der fall, da die oberflaechenhaerte und unnachgiebigkeit noch groesser sind. dein waschtisch scheint wohl nicht der richtige stein am richtigen ort zu sein. da gibt es grosse unterschiede! von verschiedenen sorten wurde uns auch unter den von dir genannten gruenden abgeraten. der stein den wir jetzt haben ist sehr resistent, obwohl ich auf jegliche impraegnierung verzichtet habe (auch mit absprache des steinmetztes), da in der impraegnierung, obwohl lebensmittelecht, sehr viele sonderbare stoffe wir mineraloelderivate u.ae. waren. wir haben jetzt seit mehreren jahren granit in der kueche aber, obwohl wir nicht immer sehr ordentlich sind und wasser oder reste schon mal ueber nacht "hinbrammeln": keine spuren zu sehen. anders bei der holzplatte in unserem vorherigen haus: die leimfugen der buchenplatte sind sowohl um den herd (hitze als auch ums waschbecken (feuchtigkeit) aufgegangen. am herd sogar gerissen. ums waschbecken sah es auch immer ziemlich angegammelt aus. nach 5 jahren war da auch mit abschleifen nichts mehr zu machen. zur hygiene sei gesagt, dass holzarbeitsplatten im gastrobereich nicht erlaubt sind. und wie schon im vorherigen beitrag erwaehnt: die arbeitsqualitaeten bei bestimmten arbeiten sind nicht zu toppen, siehe gastronomie. das muss man wirklich mal erlebt haben. ich liebe holz. wirklich. aber bei mir keine kuechenarbeitsplatte mehr aus diesem material!
gruesse
uli


Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Vielen Dank

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #110185]
für die zahlreichen freundlichen Kommentare zu unserer Küche. Ich möchte mich bemühen, auch die aufgetretenen Fragen zu beantworten.

@ Berthold: Nein, ich drechse normalerweise nicht. Für die Herstellung der runden Füße habe ich mir eine provisorische Drechselvorrichtung zu meiner Ständerbohrmaschine gemacht. Ging ganz gut. Die Schubladen sind alle so gezinkt, ja. In Birke geht das besonders gut. Die Granitplatten habe ich mir nach meinen Wünschen zuschneidenlassen, kein Problem.

@ Bernhard: Die Granitplatten kann man nicht anbohren, glaube ich. Ich habe je 4 Stück Fliese 40 x 40 mm mit zentraler 8mm- Bohrung auf die Platten geklebt (2- Komponenten- Kleber), mit einer M6- Einschlagmutter mit plattgedrückten Zacken darunter. Die Fliesenstücke zentrieren die Platte im Rahmen. Sie ist dann auch noch mit 4 M6- Schrauben befestigt, nur lose drauflegen oder festkleben wollte ich nicht.
Die Rundung an den Schubladen: Eine Jugendsünde, ich hatte vor zwei Jaren noch eine Schleiftrommel zum Einsatz in der Ständerbohrmaschine. Später habe ich sie in den Müll getan, sie streute hobelschneidenmordende Schleifstoffkörner durch die Werkstatt und produzierte ekligen Feinstaub. Die Rundungen würd ich heute mit dem Schabhobel machen und sicher genauso hinkriegen.

@ Marc H.: Die nicht zusammenhängende Arbeitsplatte- ja, mal sehen, Sicher kein Vorteil, aber bei Einzelmöbeln (und die wollten wir unbedingt haben) kaum zu umgehen. Poggenpohl? Sicher nicht schlechter als andere. Aber wir mochten es nicht mehr. Es ist auch deprimierend, wie Plastikteile nach 22 Jahren zerbröseln, die Arbeitsplatte über der Spülmaschine quillt… Und - die das ganze aufgebaut haben, waren einfach Verbrecher.

@ Beat: Die Griffe… Ich kenne schönere, die sind aber unakzeptabel teuer. Und diese finde ich funktionell (sie fassen sich wirklich gut an), nur zu blank.

@Florian: Verbindung der Seitenwände und Böden mit den Stollen: Die Böden sind alle Roste und herausnehmbar, sie liegen auf den Traversen oder auf höhenverstellbar umsteckbaren Dübeln auf. Die Seitenwände der geschlossenen Kastenmöbel (nur zwei): Die erste Konstruktion war nicht gut (an dem Möbel mit drei Schubladen). Die zweite ist besser: Die Seitenwand ist eine 12mm- Leimholzplatte, mit der Abplattung außen, aber nur oben und unten. Sie ist etwas schmaler als der Abstand zwischen den Stollen. Die Traversen haben oben und unten Nuten, in denen die Füllung steckt (die Nut oben ist tiefer zur Montage). Die seitlichen Lücken sind verschlossen durch Leisten, die (von außen gesehen) hinter der Seitenwand sitzen und an die Stollen geschraubt sind.

@ Marc W.: Die Regale sind an die Wand geschraubt

@Ingrid, Dietrich: Plattenbefestigung: S. oben bei Bernhard. Ich habe davon auch mal eine Skizze gemacht, weil das schon mal jemand wissen wollte, könnte ich zumailen.

@Jürgen: Kosten der Arbeitsplatte? Habe ich Anfang 2003 anfertigen lassen: je 60 cm tief, 3 cm dick. Rundum abgerundete und polierte Kanten. 1 x 120 lang, 2x 110 lang, 2 x 60 lang. Kosten: 846 € brutto. Der Betrieb ist von hier etwa 400m entfernt. Warum Granit und nicht Holz? Ich hätt Holz genommen, meine Liebste wollte Granit. So isses. Ich stelle jetzt fest, dass die Möbel mit dem Granit eine unerschütterliche Standfestigkeit haben, das ist (wirklich!) schon ein Argument, weil es doch Einzelmöbel sind. Sie stehen wie angeschraubt. Und ich finde auch, es sieht gut aus. Ich habe anfangs gedacht, es gibt mit schwungvoll draufgestellten Tellern schnell mal Bruch, das ist aber nicht so.

@ Michel Sigrist: Ja, der Vorhang… Dahinter sind die beiden Abfalleimer (ganz normale Eimer, nicht irgendein System, das wollten wir nicht). Man kommt eben besonders gut dran, auch mit von der Arbeit schmutzingen Händen, wenn nur ein Vorhang davor ist, viel besser als mit Türen. Dass der Vorhang knittrig ist, stimmt. Es war ein Stoffrest, wird sicher irgendwann durch einen besser fallenden ersetzt.

Ich hoffe, zur Verunsicherung beigetragen zu haben.

Friedrich



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Danke Friedrich *NM - Ohne Text*

Beitrag von Bernhard »




Michel Siegrist

Natürlich Silikonpunkte

Beitrag von Michel Siegrist »

[In Antwort auf #110240]
Hallo Bernhard,

als Schweizer hat man oft das Vergnügen, mit der Rechtschreibung zu kämpfen ;-)

mfg Michel



Jürgen z.H.

Re: Danke Friedrich

Beitrag von Jürgen z.H. »


Wir führen gerade die gleiche Diskussion über die Arbeitsplatte. Meine Frau mag Deine Granitplatte und ich würde Holz nehmen. Die Standfestigkeit des Granits wäre für mich kein Argument. Vielleicht mischen wir sogar, da meine Küche durch eine Tür zweigeteilt ist.
Ich würde zwar keine alleinstehenden Möbel bauen, aber auch keine normale Einbauküche. Der Herd soll auch als "Feuerstelle" mit Gasplatten von der übrigen Küche abgetrennt werden.
Mich schreckt das Großprojekt Küche noch, obwohl ich mit Maschinen arbeiten werde. Deine konsequente Umsetzung des Neander-Prinzips ringt mir höchsten Respekt ab.

Nochmals vielen Dank für die Fotos und Deine Erläuterungen.

Tschüß Jürgen


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Danke Friedrich

Beitrag von Dietrich »


Hallo Jürgen,

in die aufkommende Arbeitsplattendiskussion möchte ich eine weitere Materialwahl einwerfen:-)

Nach langer Überlegung in den Jahren 96 und 97 haben wir uns damals für echtes Linoleum entschieden, es ist nicht unnatürlicher als Holz und Stein, ist in vielen Farben erhältlich, auch mormoriert (Mormoleum), extrem hitzefest (der Hersteller gibt Zigarettenglut-Beständigkeit an), es ist gut zu feinem Geschirr (leicht dämpfend), nur nicht schnittfest.
Es lässt sich sehr gut rein halten, also auch zum Anteigen geeignet.
Speziell für Küchen gibt es 1mm starkes L. welches wie auch Boden und Lagerhallen-L. vollkommen durchgefärbt ist, bis auf den Geweberücken, der einer guten Verklebung dient.
Als Trägermaterial schliesst sich aus Gründen der Wohngesundheit, Spanplatte bei einer Massivholzküche aus, wir haben uns für 30mm wasserfestes Multiplex-Birke entschieden.
Klassisch mit Buchenumleimer versehen, eignet sich die Fertigungsart auch für den passenden Esstisch ja, sogar das Sideboard könnte man so ausstatten.

Gruß Dietrich



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