Hallo Rolf ! :-) Was macht Deine Schulter ? Kommst Du bei Deiner Bank voran ?
Daß ich meine Führung nicht aus einem Stück sägen sollte, habe ich jetzt verstanden. Ich hatte sowieso eine fingergezinkte Version zu bauen vor. Mir ist allerdings nicht klar, welches Holzteil die Querfaserrichtung anders einnimmt, als es die Klassiker Dunbar / Nyquist / Frid auch tun. Für alle, die das Schleining-Buch nicht besitzen, hier mal die Modelle. Ich habe bei Teilen, die mir die gleiche Funktion zu haben scheinen, einfach gleiche Buchstaben zur Benennung draufgemalt :




Die erste Zange von Dunbar ist auch die einfachste. A ist der Korpus der Zange, wiewohl in seine Einzelteile explodiert. Wie B und C auf Deutsch heißen, weiß ich nicht, aber ihre Funktion ist es wohl einfach, die Führungsschiene E, die in Richtung Bankplatten-Inneres gelegen ist, auf den Weg zu bringen. D wäre die Hirnholzleiste. Links neben dem Buchstaben C ist noch eine Aussparung sichtbar, in die eine im Bild nicht gezeigte Schiene zu liegen kommt, die fest mit der Bankplatten-Unterseite befestigt ist. Diese Schiene heißt in den folgenden Bildern F.
Bei der zweiten Zange (von Nyquist) liegt zwar die Spindel außerhalb von A, aber ansonsten wird man unschwer den Rahmen wiedererkennen, der aus A, B, C und E besteht, wobei E wieder durch eine Aussparung in D läuft und diesmal von einem zusätzlichen Holz G gedeckelt wird. Die Aussparung in C ist hier nicht sichtbar, dafür aber F.
Frids Zange schließlich bietet eine Neuerung in Form von H, eine Art seitliche Führung von C in der Bankplatte.
Allen drei Zangen ist gemeinsam, daß es eine Führungsschiene E gibt, die sich mit der Zange bewegt und durch die Hirnholzleiste geht, sowie eine Führungsschiene F, die Teil der Bankplatte ist und sich durch C der Hinterzange bewegt. Und ohne Ausnahme geht die Faserrichtung der Teile A, E und F parallel zur Längsrichtung der Bank, während die Fasern von B, C, D und G quer dazu stehen.
Wie sieht es nun bei meinem Modell aus ? Eigentlich doch genauso. Mein Modell war Dunbar, da ich ebenfalls eine Holzspindel verwende, die, wie Du richtig feststellst, nur ein Bankhakenloch am Korpusende gestattet. Dazu noch ein Foto später. Also ist der Korpus meiner Zange hohl. E liegt bei mir auf derselben Ebene wie die Unterseite von A, statt aufgeschraubt zu sein. H besteht bei mir aus zwei Rillen statt aus einer wie bei Frid, das Prinzip bleibt aber dasselbe. Der einzige strukturelle Unterschied, den ich sehe, besteht darin, daß F kein fester Bestandteil meiner Platte ist und auch nicht als Leiste, sondern als Klotz vorliegt und sozusagen der Zange untergesetzt wird. Die Faserrichtung von F kann dabei aber weiterhin parallel zur Plattenlänge gehen, so wie es bei einer Leiste auch der Fall wäre.
Wenn ich Dich recht verstehe, Rolf, siehst Du ein Problem in der Faserrichtung von G. Dem habe ich in einem neuen Modell abgeholfen. Hier noch einmal die "doppelte" Version meiner Zange :

Die sieht jetzt so aus :

Somit kann ich auch G mit der "richtigen" Faserrichtung ausrüsten. Höchstens die zusätzliche Führung, die in der Korpusunterseite läuft, bleibt gefährdet. Aber deren Holzklötzchen kann ich ja etwas kleiner machen. so daß es sich auf keinen Fall verkantet, falls der Teil von G mit querliegender Faserrichtung anders arbeiten sollte als der Rest. Es handelt sich dort ja mer um eine Stütze als um eine Führung.
"Gleichgültig, wie man den Korpus auslegt, das grundlegende Problem solch einer Zange kann man offenbar nicht lösen - das Verkanten, weil die Schraube kaum in der gleichen Flucht wie die Bankhakenlöcher sitzen kann."
Doch, man kann ! :-) Schau mal hier :

Meine Holzspindel läuft bei S genau auf die Mitte der beiden Bankhakenlöcher zu, die sich am Ende des Zangenkorpus befinden (ein horizontales und ein vertikales Loch). Damit dürft ich kein Risiko eingehen. (Übrigens sind die Buchstaben hier anders; die Schiene E der vorigen Bilder z. B. heißt hier M.)
Grüße von Dirk