Loeffelbohrer und deren Schaerfen

[Thomas Jacobi]

Liebe Neanderinnen und Neander,

Nach so manchen anderen Leidenschaften hat mich seit geraumer Weile eine neue gepackt: Bohren von Loechern mit Bohrwinde und Loeffelbohrern. Ausnahmslos alte Teile, sowohl was die Leiern als auch die Bohrer anbelangt, neue Loeffelbohrer sind recht teuer.

Loeffelbohrer gibt es gerade und konisch und in beiden Faellen ist das Gefuehl in der Bearbeitung des Holzes naeher an dem wenn man mit einem Hobel arbeitet als mit einem Bohrer. Man kann beispielsweise eine Oberflaeche gestalten(z.B.im Aussenbereich, der Verwitterung ausgesetzt)mit nicht durchgehenden Bohrungen mittels Loeffelbohrer, mir gefaellt das optisch und haptisch gut.

Nun zu meinem Problem : ich krieg die Dinger in manchmal schaurigem Zustand mit Scharten etc. Seh ich das richtig, eine solche Schneide kann man nur dadurch wieder scharf kriegen das man von dem gesamten Ausenumfang gleichmaessig abtraegt und auf eine moeglichst gute Obeflaechenguete kommt, oder????
Was per Definition einem Haufen Arbeit gleichkommt. Ich zieh das Ding eine Ewigkeit ueber scarysharp Oberflaeche verschiedener Koernung und bin doch nie voellig zufrieden und die vordere "Lippe" die am Anfang greifen muss, da ist es noch schwieriger.

Also, wie sind da Eure Erfahrungen, bitte auf dass ich kuenftig lustvoll meiner Leidenschaft froenen kann?

Mit schoenen Ostergruessen aus Athen
Christos anesti
Thomas

[Wolfgang Jordan]

Hallo Thomas,

wirklich Erfahrung mit Löffelbohrern habe ich keine. Hier sind die Dinger so selten, daß ich nicht mehr als zwei oder drei davon habe.

In einem der FWW-Sammelbände gab es mal einen Artikel über Löffelbohrer, wo das Herrichten neuer Bohrer beschrieben wird. Den kann ich dir mal schicken. Danach scheint es nicht so sehr auf die Schönheit der Außenfläche anzukommen. Wichtig ist vielmehr, daß die Schneide scharf ist und der Bohrer einen Freiwinkel (wie ein Hobeleisen) hat. Der Autor beschreibt, wie er die Schneide mit einer Art Ziehklinge für Metall schärft. Er hat dafür eine alte Feile mit einer 60-Grad-Kante versehen. Von Kirschen gibt es einen Ziehklingenstahl mit dreieckigem Querschnitt, den man wohl dafür hernehmen könnte. Die Schneide wird von der Innenseite her damit geschärft und der Grat mit einem feinen Stein entfernt.

Schönen Gruß aus München (gräßliches Wetter mit Regen- und Schneeschauern), Wolfgang

[Thomas Jacobi]

Ahh, Wolfgang, mein Retter, das ist eben die Art von Tip auf den ich hoffte. Wenn Du mir den FWW Artikel bei Gelegeneheit (keine Frage von Leben und Tod)scannen und mailen kannst oder so (oder Fax +30-210-8643548)das waere extrem begreussenwert und lieb von Dir.

Ciau aus Athen
(21 Grad, Sonne.......ich hoer schon auf)
Thomas

[André Schwarz]

Hallo Wolfgang,

auch ich habe Interesse an diesem Artikel. Kann man das nicht irgendwie für alle zugänglich im Schärfprojekt unterbringen?

Viele Grüße, André

[Eckhard Pohlmann]

Hallo André, hallo Wolfgang,

das ist eine gute Idee, daran bin ich auch interessiert.
Bohrer fehlen noch im Schärfprojekt.

Eckhard

[Wolfgang Jordan]

Ich kann nicht einfach diesen FWW-Artikel im Forum einstellen, da bekäme ich Probleme mit Taunton. Und ich habe keinerlei Erfahrung mit dem Schärfen von Löffelbohrern, kann also auch selbst keinen Artikel dazu schreiben. Am Wochenende werde ich noch in Mike Dunbar's Buch 'Restoring, Tuning And Using Classic Woodworking Tools' nachschauen, da steht einiges über das Schärfen von Bohrern. Leider gibt es im Internet wenig Informationen zu diesem Thema.

Vielleicht kann ich etwas über das Schärfen von Zentrumbohrern schreiben, wenn Interesse besteht. Das habe ich schon gelegentlich gemacht und damit wenigstens ein bißchen Erfahrung.

Gruß, Wolfgang

[Wolfgang Friedel]

Löffelbohrer kann man mit einem Dreikantstahl, den es zu kaufen gibt nur von innen abziehen. Von außen darf er nicht geschliffen werden.
Ich arbeite seit Jahren mit Löffelbohrer. Leider bekommt man keine guten Bohrer, die sofort gut bohren.
Gruß Wolfgang!