Drechseln: Holz für Aschenbecher

[Martin Krenzer]

Guten Abend zusammen,
ich bin gebeten worden, ein paar Aschenbecher zu drechseln. Nun entsteht ja bekanntermaßen bei abgelegten Zigaretten eine nicht unerhebliche Hitze. Damit meine Drechselarbeit nicht gleich verkokelt, frage ich mich, welche Holzart hierfür die richtige ist. Ich möchte möglichst die mir zurzeit verfügbaren heimischen Hölzer (Kirsche, Eiche, Zwetschge, Birke, Birne) nutzen. Denkbar wäre auch Bruyère, aus denen ja auch Pfeifen hergestellt werden, an das ich aber nicht so schnell ran komme. Was schlagt ihr vor?
Gibt es evtl. auch einen hitzebeständigen Lack?

Ich freue mich auf eure Antworten.

Martin

[Dieter Macher]

Guten Abend Martin,

Stehe zur Zeit vor dem selben ( oder gleichen ? ) "Problem". - denke an eine
" Imprägnierung " des Aschenbecherbodens mit sogenannten " Wasserglas " - eine Flüssigkeit, mit welcher früher Holz gegen Hitzeeinwirkung durch Brände gestrichen wurde ( "Brannthemmer"). Als Alternative denke ich über das Schwärzen des Bodens ( nur der Bodens ) nach - dann fallen die früher oder später sowieso auftretenden Branntflecken auch nicht mehr so auf.
Wer hat eine bessere Idee?

Gruss Dieter M.

[Peter Karcher]

Hallo,Ihr Aschenbecherfreaks,
mein Sohn hat sich vor einiger Zeit einen Aschenbecher aus Kirsche gemacht und einfach eingeölt. Sieht auch nach längerer Zeit noch super aus. Hat naturlich etwas Patina angesetzt aber keine Brandflecken. Er reinigt ihn ab und zu mit Wasser und ölt nach.
Viel Spaß beim Aschenbecher machen.
Gruß Peter

[Ralf]

[In Antwort auf #97574]
Bruyère ist sicher eine gute Lösung, da das Holz auf Grund seines hohen Kieselsäuregehalts sehr "brandfest" ist. Du bekommst es z.B. in Hamburg (Harburg) bei Cropp Holzhandel, Großmoorring 10, Tel. 76 62 35 - 0.
Öffnungszeiten 8:30 bis 17:00 (Freitags bis 16:00)
Mittagspause 12:30 bis 13:30

Ralf

[Ronald Maly]

[In Antwort auf #97574]
Hallo zusammen,
ich habe zum Thema, sowie dem Beitrag von Dieter Macher eine kleine Anregung, die ich im Urlaub am Gardasee sah. Die hatten viele Drechselarbeiten an einem Stand angeboten, waren aber verdammt teuer. Nun, aber das knff-hoff kann man ja sich kostenlos zu eigen machen.
Die hatten den Grund ihrer Aschenbecher mit einem polierten Messingeinsatz versehen, der individuell seiner Form nach, der Maserung angepaßt war. Hieran wird die Kippe ausgedrückt.
Für die Asche sind die Probleme nicht ganz so wild könnte ich mir vorstellen; der Grund war mit einem bestimmten Lack überzogen. Eine Gelateria hatte zwei Exemplare im Einsatz, welche tadellos aussahen, trotz starker Nutzung.
Wie ich meine, wäre das doch eine Verschmelzung der Elemente Holz und Metall, was jedes Stück zu einem Unikat werden läßt.
Sollte Dir meine Anregung zusagen, wäre ein Foto toll denke ich.
Freundliche Grüße
Ronald Maly

[Dieter Macher]

Hallo Ronald,

An einen flachen Metalleinsatz ( z.B. aus polierten Messing bei Ebenholz ) dachte ich auch schon - müßte man sich aber machen lassen. Vorraussetzung:
Kontakte zu einem guten "Metaller" - habe ich leider nicht.

Gruß Dieter M.

[Martin Krenzer]

Hallo!
Vielen Dank für die Anregungen. Mir kam beim Lesen von Ronalds italienischer Beobachtung mit den Messingdeckeln in den Sinn, ob ich hier nicht die Anregung von Berthold Cremer hinsichtlich des Ausgießens mit Zinn (s. vorvorletzter Thread) aufgreifen sollte... Wenn ich es schaffe, werde ich am Wochenende mal ein klein wenig üben.

Viele Grüße

Martin Krenzer

[Martin Krenzer]

Hallo,
ich habe mich mal an einem Aschenbecher mit Zinnintarsie versucht. Zufrieden bin ich mit dem Ergebnis nicht so ganz, auch wenn mir das Holz, die Form und das Zusammenwirken mit dem Metall grds. gut gefällt:
http://www.martinkrenzer.privat.t-online.de/040201aschbechkerzenstaender.htm

Es sind Risse beim Einfüllen des flüssigen Zinns aufgetreten (s. erstes Foto). Wie kann ich das verhindern? Evtl. kühlen oder feucht halten?

Das Lötzinn verläuft nicht, wohl wegen der hohen Oberflächenspannung, so richtig in die Aussparungen (s. zweites Foto). Ich muss zugeben, dass ich nicht allzuviel Erfahrung mit Metall habe; ich löte zwar schon seit Jahren an elektronischen Bauteilen herum und habe auch Dachrinnen und Kupferleitungen gelötet, wie aber das Zinn "geschmeidiger" wird, weiß ich nicht. Oder ist es damit getan, Flussmittel in das heiße Metall zu rühren?
Vielleicht weiß jemand der "Metaller" in diesem Forum einen Rat.

Viele Grüße und Danke im Voraus

Martin Krenzer

[Siegrist Michel]

Hallo Martin,

hast du Elektroniklot genommen? Versuch es einmal mit Standartlot. Das Elektroniklot hat eine Zusammensetzung, die es beim erwärmen kugelförmig hält, wärend das Standartlot verläuft.

mfg Michel

[Martin Krenzer]

Hallo Michel,
ich habe Lötstangen zum Verlöten von verzinkten Dachrinnen genommen und diese in einem Topf geschmolzen. Die genaue Zusammensetzung weiß ich leider nicht (Verpackung weg geworfen).

Gruß
Martin