Möbelbau ohne Gehrungssäge in Afrika
Möbelbau ohne Gehrungssäge in Afrika
Ich wohne in Tansania und benötige neue Möbel. Habe schönes Hartholz gekauft und habe auch schon einen einheimischen "Fundi Seremala" (ist Kiswahili und beduetet Holzwerker) zur Unterstützung gefunden. Der erste Versuch einen Kaninchenstall zu bauen ist prima gelungen, doch für Möbel reicht es irgendwie noch nicht aus. Problem sind die Ecken. Eine Gehrungssäge habe ich nicht, doch vielleicht können wir uns selbst eine Vorrichtung bauen, die uns hilft gerade im 45° Winkel zu sägen (Eisenplatten und Schweißgerät kein Problem, brauche Ideen. Weiterhin suche ich Bauanleitungen für Stühle und Buffet. Gibt es da eine gute Online Adresse oder eine Buchempfehlung, CD ROM wäre noch besser.
Grüße vom Fuße des Kilimanjaros
Conny
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Re: Möbelbau ohne Gehrungssäge in Afrika
Also ich habe auch keine Gehrungssäge und komme ganz gut zurecht.
Eine Möglichkeit eine Gehrungssäge zu vermeiden, ist auf die Gehrungen zu verzichten. Wenn es sich um eine Rahmenkonstruktion handelt können die Rahmenteile auch rechtwinklig aufeinander mit Schlitz und Zapfen aufeinanderstoßen. Sieht auch gut aus und ist auch stabiler.
Wenn es unbedingt eine Gehrung sein muß: Es ist keineswegs wichtig, dass der Winkel genau 45° beträgt, wichtig ist dass sich die Winkel der beiden aufeinander treffenden Hölzer entsprechen: 46° und 44° geht auch, Hauptsache die beiden Winkel ergeben zusammen 90°. Wenn das berücksichtigt, kann man so vorgehen: Der erste Winkel wird gerissen und angeschnitten, der zweite Winkel ebenfalls angerissen und geschnitten, nur wird 1/2 mm zuviel stehen gelassen. Mit einem extra scharfen Simshobel wird die Gehrung genau angepaßt. Auch eine grobe Feile kann hier Feinstarbeit leisten.
Viele Grüße, Christof.
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Re: Möbelbau ohne Gehrungssäge in Afrika
Hallo Conny,
Ich finde auch, daß man zum Möbelbau keine Gehrungssäge benötigt. Zum einen denke ich, daß eine Gehrungsverbindung, selbst wenn sie mit Lamellos verstärkt wird, nicht wirklich stabil ist. Und dann ist eine Gehrungssäge nicht geeignet, um Platten auf Gehrung (in der benötigten Ebene) abzuschneiden. Die taugt allenfalls für Leisten, Kanthölzer und kleinere Bretter. Solche Gehrungen, wie du sie brauchst, würde ich mit der Tischkreissäge schneiden (wenn ich eine hätte).
Wie Christof schon schreibt, gibt es dafür stabilere Verbindungen, die auch noch dekorativ sind. Neben Schlitz und Zapfen beim Stollenbau gibt es die Schwalbenschwanzverbindung, die für Kastenkonstruktionen geeignet ist. Beide Verbindungen lassen sich gut mit Handwerkzeug ausführen (du schreibst nicht, welches Werkzeug du zur Verfügung hast).
Für Bauanleitungen und mehr kann ich dich auf meine Homepage (oben unter 'Seiten von Forumteilnehmern') verweisen. Für Anleitungen und Projekte kann ich die CD 'The Best of Fine Woodworking' empfehlen. Die ist allerdings enorm teuer, aber im Internet gibt's auch genug Informationen.
'Fundi seremala' klingt schön. Dann wäre ich also doch ein Fundi;-)
Gruß, Wolfgang
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Re: Möbelbau ohne Gehrungssäge in Afrika *MIT BILD*
[In Antwort auf #97914]
Hallo Conny , ich habe mir eine Sägelehre zum herstellen von Schwalbenschwanzinken gebaut (Siehe Foto).
Funzt einwandfrei und mit einer japanischen Säge erhält man exakte Schnitte.
Nätürlich könnte man die Sägelehren auch für 45° Winkel bauen.
Grüße aus dem kalten Norden in das herrliche Afrika!!!!!

Hallo Conny , ich habe mir eine Sägelehre zum herstellen von Schwalbenschwanzinken gebaut (Siehe Foto).
Funzt einwandfrei und mit einer japanischen Säge erhält man exakte Schnitte.
Nätürlich könnte man die Sägelehren auch für 45° Winkel bauen.
Grüße aus dem kalten Norden in das herrliche Afrika!!!!!
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Re: Möbelbau ohne Gehrungssäge in Afrika *MIT BILD*
Das Bild 2.Versuch Gruß volker

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Re: Möbelbau ohne Gehrungssäge in Afrika
Hallo Conny
Man müßte wissen welches Handwerkzeug die zur Verfügung steht.
Gruß Franz
Re: Möbelbau ohne Gehrungssäge in Afrika
[In Antwort auf #97914]
Um im Brettbau/Plattenbau Gehrungskanten zu machen empfehle ich mit der Oberfräse und einem 45grad-fraser zu arbeiten. Die Oberfräsen gibts zur Zeit sehr billig in allerlei Baumärkten (bei Obi z.B. um die 30 Euro mit 5 Jahren Garantie) auch die Fräser sind dort sehr sehr billig. Erstaunlicherweise funktionieren diese billigmaschinen auch recht gut. Ich hatte bisher mit meiner fast keine Probleme...
Ob´s in Afrika allerdings nen Obi gibt - weiß ich nicht.
Um im Brettbau/Plattenbau Gehrungskanten zu machen empfehle ich mit der Oberfräse und einem 45grad-fraser zu arbeiten. Die Oberfräsen gibts zur Zeit sehr billig in allerlei Baumärkten (bei Obi z.B. um die 30 Euro mit 5 Jahren Garantie) auch die Fräser sind dort sehr sehr billig. Erstaunlicherweise funktionieren diese billigmaschinen auch recht gut. Ich hatte bisher mit meiner fast keine Probleme...
Ob´s in Afrika allerdings nen Obi gibt - weiß ich nicht.
Bild ist weg
[In Antwort auf #97926]
Ich kann das bild nicht sehen. Woran liegt das? Mich interessiert die Lade auch!
Ich kann das bild nicht sehen. Woran liegt das? Mich interessiert die Lade auch!
OK - Bild ist da - ABER...
[In Antwort auf #97927]
Aber leider kann ich garnix erkennen bzw. ich versteh nicht, wie sie funktionieren soll. Wenn Du mal Zeit hast, würd ich mich über ne Erläuterung freuen.
Aber leider kann ich garnix erkennen bzw. ich versteh nicht, wie sie funktionieren soll. Wenn Du mal Zeit hast, würd ich mich über ne Erläuterung freuen.
Welches Werkzeug und welche Kenntnisse
[In Antwort auf #97914]
Hi,
wir müssten nicht nur wissen, welches Werkzeug Du zur verfungung hast, sondern auch, welche Kenntnisse Dein Woodworker hat. Dann kann man vielleicht auch ein entsprechendes Buch empfehlen.
(schick doch mal ein Bild von deiner Werkstatt auf die Werkstattbilderseite...)
Hi,
wir müssten nicht nur wissen, welches Werkzeug Du zur verfungung hast, sondern auch, welche Kenntnisse Dein Woodworker hat. Dann kann man vielleicht auch ein entsprechendes Buch empfehlen.
(schick doch mal ein Bild von deiner Werkstatt auf die Werkstattbilderseite...)