Verarbeitung von Schnittholz
Re: Verarbeitung von Schnittholz
[In Antwort auf #95800]
Lieber Jürgen!
Hast ein schönes Projekt vor dir, viel Spaß und Ausdauer.
Zu den Seiten und Böden:
Durchgehende Brettflächen sind bei entsprechender Holzauswahl grundsätzlich zwar möglich, aber in Wirklichkeit nicht zu empfehlen. In deinem Fall, wegen Buche, dünnem Schnittholz und der Tatsache, daß Du wahrscheinlich an Holz das nehmen mußt, was du kriegst, sind sorgfältig und holzgerecht verleimte Brettflächen nötig.
Zu Füllungen:
Die Füllungen werden am Besten in Falze im Rahmen eingelegt und mit Füllungsleisten befestigt.
Zum Falzen von Rahmen- Füllungstüren:
Die Falze an den Rahmenteilen laufen einfach durch. Durch entsprechendes Abstimmen der Masse von Falz, Schlitz und Zapfen, sieht man davon gar nichts. Die Schlitztiefe ist entsprechend geringer, und die Zapfen haben auf der Innenseite sozusagen eine höhere Schulter. Dann ist das Ende des Falzes perfekt ohne weitere Massnahme verschlossen.
Zum Falzen in ein Eck hinein, was hier -wie gesagt- nicht nötig ist, nur zur Vollständigkeit:
Da gibt es einen sogenannten Maushobel, vielleicht heisst der in anderen Gegenden auch anders. Das ist ein Falzhobel, der das Messer ganz vorne hat. Die Führung ist nicht ganz so gut, aber man kommt bis in die Ecken. Wenn man den nicht bekommt, kann man ihn selbst bauen und das Messer fallweise aus dem Falzhobel sozusagen ausborgen.
Nochmals viel Spass,
Hannes
Lieber Jürgen!
Hast ein schönes Projekt vor dir, viel Spaß und Ausdauer.
Zu den Seiten und Böden:
Durchgehende Brettflächen sind bei entsprechender Holzauswahl grundsätzlich zwar möglich, aber in Wirklichkeit nicht zu empfehlen. In deinem Fall, wegen Buche, dünnem Schnittholz und der Tatsache, daß Du wahrscheinlich an Holz das nehmen mußt, was du kriegst, sind sorgfältig und holzgerecht verleimte Brettflächen nötig.
Zu Füllungen:
Die Füllungen werden am Besten in Falze im Rahmen eingelegt und mit Füllungsleisten befestigt.
Zum Falzen von Rahmen- Füllungstüren:
Die Falze an den Rahmenteilen laufen einfach durch. Durch entsprechendes Abstimmen der Masse von Falz, Schlitz und Zapfen, sieht man davon gar nichts. Die Schlitztiefe ist entsprechend geringer, und die Zapfen haben auf der Innenseite sozusagen eine höhere Schulter. Dann ist das Ende des Falzes perfekt ohne weitere Massnahme verschlossen.
Zum Falzen in ein Eck hinein, was hier -wie gesagt- nicht nötig ist, nur zur Vollständigkeit:
Da gibt es einen sogenannten Maushobel, vielleicht heisst der in anderen Gegenden auch anders. Das ist ein Falzhobel, der das Messer ganz vorne hat. Die Führung ist nicht ganz so gut, aber man kommt bis in die Ecken. Wenn man den nicht bekommt, kann man ihn selbst bauen und das Messer fallweise aus dem Falzhobel sozusagen ausborgen.
Nochmals viel Spass,
Hannes
Re: Verarbeitung von Schnittholz
Hallo Hannes,
Maushobel= Absatzhobel
z.B als RALI Variante

oder lieber aus Holz?

Für Liebhaber (Grosse Geldbörse von Vorteil ;-) )
Clifton 3-Variantenhobel 3110
http://www.feinewerkzeuge.de/G303760.htm
mfg Michel
PS: Alles Bilder von Dieter Schmid
Re: Verarbeitung von Schnittholz
Hallo,
da wollte jemand wissen welches holz ich zum schindeln verarbeiten nehme.
fichte, lärche, eiche seltener buche. ich befestige die schindeln mit feuerverzinkten nägeln. es gibt übrigens auch einen speziellen schindelhammer.
warum ich sie ablagere: ganz einfach, manchmal bekomme ich eine ladung, noch nicht ausgetrocknetes fichtenholz, ich vierteile die rundhölzer und lagere sie meistens an der baustelle für einige zeit, trocken aber luftig, das sie nicht reißen. übrigens die nächsten 3. wochen bin ich unterwegs habe eine baustelle,
daher sorry wenn ich mich auf einen aufruf nicht sofort melde.
gruß
hannes aus dem pfälzerwald
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Re: Verarbeitung von Schnittholz
[In Antwort auf #95793]
Hallo Woodworker,
spricht eigentlich etwas gegen die Verwendung von Eiche bei dem Werkzeugschrank?
Nach meiner (sehr begrenzten) Erfahrung läßt sich Eiche etwas besser hobeln als Buche.
Vielen Dank im voraus für eure kompetenten Ratschläge.
Gruss
Jürgen
Hallo Woodworker,
spricht eigentlich etwas gegen die Verwendung von Eiche bei dem Werkzeugschrank?
Nach meiner (sehr begrenzten) Erfahrung läßt sich Eiche etwas besser hobeln als Buche.
Vielen Dank im voraus für eure kompetenten Ratschläge.
Gruss
Jürgen
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Re: Verarbeitung von Schnittholz
Hallo Juergen,
ich würde dir sogar Eiche gegenüber Buche ausrücklich empfehlen. Buche ist ein Holz, das ausgesprochen schwierig zu bearbeiten ist. Eiche dagegen trotz hoher Härte und Dauerhaftigkeit läßt sich wunderbar bearbeiten
Ich bin so unbescheiden, dir auch meinen Werkzeugschrank, der vor einem Jahr fertig wurde, vorzustellen:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/393. Er ist aus Lärchenholz.
Viele Grüße, Christof.
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Re: Verarbeitung von Schnittholz
Vielen Dank, Christof,
erneut bin ich zutiefst beeindruckt! Offenbar kann man noch viel schönere Schränke bauen als das Original, das ich im Hinterkopf hatte.
Ebenfalls hilfreich ist die Diskussion über die Größe. Das bestärkt mich in dem Gedanken, den Schrank von vornherein etwas größer auszulegen.
Ich arbeite übrigens derzeit an einem Bauplan, den ich hier gern als PDF Datei zur kritischen Diskussion stellen möchte. Als erstes mache ich aber mal 2 Wochen Urlaub.
Viele Grüße
Jürgen
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Re: Verarbeitung von Schnittholz
[In Antwort auf #95849]
Hallo Jürgen!
Buche ist wirklich schwerer als Eiche mit Handwerkszeugen zu bearbeiten. Das wusste ich damals noch nicht.
Trotzdem würde ich wieder Buche nehmen. Es passt einfach so gut zu den Hobeln, und ich glaube es ist auch Tradition, Buche für solche Schränke zu nehmen. Bei den Werkzeugen und der Technik legen wir ja auch Wert auf Tradition, warum nicht auch beim Material?
Gruß
Berthold
Hallo Jürgen!
Buche ist wirklich schwerer als Eiche mit Handwerkszeugen zu bearbeiten. Das wusste ich damals noch nicht.
Trotzdem würde ich wieder Buche nehmen. Es passt einfach so gut zu den Hobeln, und ich glaube es ist auch Tradition, Buche für solche Schränke zu nehmen. Bei den Werkzeugen und der Technik legen wir ja auch Wert auf Tradition, warum nicht auch beim Material?
Gruß
Berthold
Re: Verarbeitung von Schnittholz
[In Antwort auf #95849]
Hallo Jürgen, hey Holzfans,
von Eiche für Werkzeugschränke würde ich dringend abraten.
Eichenholz ist von der chemischen Beschaffenheit sehr sauer (die Gerbsäure wird für die hohe Beständigkeit verantwortlich gemacht). Die saure Umgebung befördert die Korrosion der Werkzeuge (Rost!!), besonders im direkten Kontakt. Andererseits wird Eichenholz im Kontakt mit Eisen tintenblau verfärbt. (Nicht empfehlenswerter Test - nur für ganz Ungläubige: Ein Stück Eichenholz so 1 oder 2 Tage auf einem eisernen Maschinentisch (Säge oder Hobelmaschine) liegen lassen.)
Besser geeignet ist sicher Buche, aber auch andere einheimische Hölzer (Erle, Kiefer, Lärche u.a.) kommen in Frage. Die genannten Hölzer sind vielleicht preiswerter, grundsätzlich leichter zu bearbeiten, aber weicher.
Hallo Jürgen, hey Holzfans,
von Eiche für Werkzeugschränke würde ich dringend abraten.
Eichenholz ist von der chemischen Beschaffenheit sehr sauer (die Gerbsäure wird für die hohe Beständigkeit verantwortlich gemacht). Die saure Umgebung befördert die Korrosion der Werkzeuge (Rost!!), besonders im direkten Kontakt. Andererseits wird Eichenholz im Kontakt mit Eisen tintenblau verfärbt. (Nicht empfehlenswerter Test - nur für ganz Ungläubige: Ein Stück Eichenholz so 1 oder 2 Tage auf einem eisernen Maschinentisch (Säge oder Hobelmaschine) liegen lassen.)
Besser geeignet ist sicher Buche, aber auch andere einheimische Hölzer (Erle, Kiefer, Lärche u.a.) kommen in Frage. Die genannten Hölzer sind vielleicht preiswerter, grundsätzlich leichter zu bearbeiten, aber weicher.
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- Beiträge: 135
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Verarbeitung von Schnittholz
[In Antwort auf #95793]
Hallo Woodworker,
mit dem Werkzeugschrank geht es nun endlich voran.
Ich habe mich jetzt für amerikanischen Kirschbaum entschieden. Das ist gegenüber Buche zwar deutlich teurer und auch nicht unbedingt klassisch, aber das Holz sieht wirklich toll aus durch seine Farbe, die Maserung und den Uebergang von Kern zu Splint. Ausschlaggebend war, dass diese Ware besäumt angeboten wurde (zu EUR 1750/cbm oder EUR 46/qm bei 26 mm Stärke). Die unbesäumten, stark verzogenen Buchenplanken haben mich dann doch abgeschreckt.
Zum Abrichten habe ich in eine billige 18 mm Leimholzplatte aus dem Baumarkt eine Aussparung von 20 x 220 cm geschnitten und diese auf die Bank gelegt. Im ersten Schritt habe ich diesen Rahmen noch durch 4 mm Sperrholzstreifen unterlegt, so dass eine Vertiefung von 22 mm entstand.
Hierhinein kam das erste Kirschholzbrett (200 x 14 x 0,26 cm) mit der konvexen Seite nach unten. Durch den Rahmen sehe ich sofort wo durch Verwerfungen die höchsten Punkte aufstehen, die dann mit dem Schrupphobel bearbeitet wurden.
Nachdem die Oberfläche einigermassen plan war, habe ich noch mit der Raubank eingeebnet. Der Rahmen bietet für die Raubank eine super Führung.
Im zweiten Schritt habe ich von den nun planen Seite mit dem Streichmaß die Zielstärke von 18 mm markiert und eine Fase auf der Rohseite angehobelt. Dann habe ich die Sperrholzstreifen (und jede Menge Späne) unter dem Rahmen entfernt. Weiter ging es wieder mit dem Schrupphobel und der Raubank.
Nach ungefähr 3 Stunden hatte ich ein schönes Brett von 18 mm Stärke.
Für mein erstes handgehobeltes Brett ist es richtig gut geworden. Fotos sind noch im Film und es dauert sicher noch einige Tage bis der entwickelt ist.
Mühselig war vor Allem, mit der Raubank größere Materialmengen abzutragen. Ich habe leider keinen Schlichthobel, aber ich denke eine Kurzraubank ist für diesen Zweck ideal (habe ich am WE bei Ebay fuer 17 Euro erstanden).
Heute Abend werde ich mir das nächste Brett vornehmen. Ich hoffe es geht diesmal etwas schneller.
Viele Grüße aus Düsseldorf
Jürgen
PS: Unglaublich, was da an Spänen anfällt. Kann man irgendwas damit machen? Geht das auf den Kompost?
Hallo Woodworker,
mit dem Werkzeugschrank geht es nun endlich voran.
Ich habe mich jetzt für amerikanischen Kirschbaum entschieden. Das ist gegenüber Buche zwar deutlich teurer und auch nicht unbedingt klassisch, aber das Holz sieht wirklich toll aus durch seine Farbe, die Maserung und den Uebergang von Kern zu Splint. Ausschlaggebend war, dass diese Ware besäumt angeboten wurde (zu EUR 1750/cbm oder EUR 46/qm bei 26 mm Stärke). Die unbesäumten, stark verzogenen Buchenplanken haben mich dann doch abgeschreckt.
Zum Abrichten habe ich in eine billige 18 mm Leimholzplatte aus dem Baumarkt eine Aussparung von 20 x 220 cm geschnitten und diese auf die Bank gelegt. Im ersten Schritt habe ich diesen Rahmen noch durch 4 mm Sperrholzstreifen unterlegt, so dass eine Vertiefung von 22 mm entstand.
Hierhinein kam das erste Kirschholzbrett (200 x 14 x 0,26 cm) mit der konvexen Seite nach unten. Durch den Rahmen sehe ich sofort wo durch Verwerfungen die höchsten Punkte aufstehen, die dann mit dem Schrupphobel bearbeitet wurden.
Nachdem die Oberfläche einigermassen plan war, habe ich noch mit der Raubank eingeebnet. Der Rahmen bietet für die Raubank eine super Führung.
Im zweiten Schritt habe ich von den nun planen Seite mit dem Streichmaß die Zielstärke von 18 mm markiert und eine Fase auf der Rohseite angehobelt. Dann habe ich die Sperrholzstreifen (und jede Menge Späne) unter dem Rahmen entfernt. Weiter ging es wieder mit dem Schrupphobel und der Raubank.
Nach ungefähr 3 Stunden hatte ich ein schönes Brett von 18 mm Stärke.
Für mein erstes handgehobeltes Brett ist es richtig gut geworden. Fotos sind noch im Film und es dauert sicher noch einige Tage bis der entwickelt ist.
Mühselig war vor Allem, mit der Raubank größere Materialmengen abzutragen. Ich habe leider keinen Schlichthobel, aber ich denke eine Kurzraubank ist für diesen Zweck ideal (habe ich am WE bei Ebay fuer 17 Euro erstanden).
Heute Abend werde ich mir das nächste Brett vornehmen. Ich hoffe es geht diesmal etwas schneller.
Viele Grüße aus Düsseldorf
Jürgen
PS: Unglaublich, was da an Spänen anfällt. Kann man irgendwas damit machen? Geht das auf den Kompost?
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- Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50
Re: Verarbeitung von Schnittholz
Hallo Jürgen,
eine einmalige Methode hast du da entwickelt, um deine Bretter abzzurichten. Vielleicht wirst du nach einiger Zeit merken, das du den Rahmen gar nicht mehr brauchst. 3 Stunden und ein ordentliches Brett, das habe ich zu Beginn nicht geschafft, toll !
Der Übergang vom Schrupphobel zuim Doppelhobel/Rauhbank ist eine sensible Geschichte.
Zur Rauhbank: Du hast recht eine 60 cm Rauhbank ist denkbar ungeeignet, um große Mengen Material abzuhobeln. Wenn man das will ist ein schwach gerundetes Eisen vorzuziehen. Ich überlege schon lange, ob ich für meine Ulima Kurzrauhbank und meinen Doppelhobel ein Ersatzeisen kaufe, dasss ich runde.
Viele Grüße, Christof.