Holzdübel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Andreas Brunenberg

Holzdübel

Beitrag von Andreas Brunenberg »


Um Reperaturen an meiner Akustikgitarre auszuführen (Bohrlöcher in der Kopfplatte) benötige ich ca. 3mm durchmessende Mahagoni Holzdübel bzw. Rundleisten.
Bis auf die üblichen 5 bis 8mm Buchendübel finde ich aber rein gar nichts. Und die Verwendung von Holzkitt o.ä. widerstrebt mir natürlich. Hat jemand eine Idee/Bezugsquelle?

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Holzdübel

Beitrag von Christof Hartge »


1.) Wenn es unbedingt kreisrunde Dübel sein müssen, fällt mir folgendes ein:
Besorg dir das gewünschte Holz und laß sie dir drechseln. Oder aber - nicht erprobt: Du bohrst in eine Stahlplatte ein 3 mm Loch, daß du einseitig ein wenig aufreibst:Dann machst du dir ein Mahaginleistchen von 3 X 3 mm Querschnitt und presst es da durch. Das sollte funktionieren, wenn man sieht, wie Holznägel sich einpressen. Es gibt so eine Dübelplatte auch professionell von Lee-Nielsen.

2. Du machst Holznägel. Einfach von besagter Leist Nägel ablängen, die Spitze anfasen und vorsichtig eintreiben. Der sichtbare Querschnitt wird, je nach Hölzren vorn Rund zu quadratisch tendieren. Das kann aber sehr dekorativ sein.
Viele Grüße, Christof.

Matthias Redder

Re: Holzdübel

Beitrag von Matthias Redder »


Du könntest vielleicht versuchen, einen Geigen-Stimmknopf zu bekommen, den dann einfach reinleimen und absägen. In Ebenholz und Palisander gibt`s die, ob auch in Mahagoni weiß ich allerdings nicht.
Kosten auch nicht die Welt.

Recai Riemer
Beiträge: 85
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Holzdübel

Beitrag von Recai Riemer »

[In Antwort auf #93685]
Leider schreiben Sie nicht, wozu genau die Rundhölzer nötig sind. Bei drei Millimeter Durchmesser werden es sicherlich auch keine Löcher von vielleicht falsch plazierten Mechaniken sein. Wenn die Kopfplatte vollständig durchbohrt sein sollte, ist es nicht rat sam nur ein Rundholz wie einen Dübel einzupassen: es kommt beim Leimen einfach zu wenig Kontaktfläche und keine Dübel ist rund geformt wie das Loch in das er eingesetz werden soll, es werdden immer Lücken entstehen oder Flächen ohne Kontakt zur Kopfplatte. Von daher werden durchgehende Löcher ind der Regel wie folgt überarbeitet: Der Trick bei der ganzen Sache ist, das Loch und einzupassendes Holz konisch sind. Nur so kann man das einzufügende Holz einpassen und den zum Leimen nötigen Druck erzeugen. Bei Geigen nimmt man gerne alte Wirbel die man in die ausgedrehten LÖcher einleimt. Nach dem Abbinden werden die überstehenden Enden bündig abgesägt und nun kann man ggf. auch ein neues, schmaleres Loch bohren.
Falls die Löcher in der Kopfplatte nicht durchgehend sein sollten, könnte man mit einem zentrischen Holzbohrer ein leicht größeres Loch bohren mit geringerer Tiefe und dann ein Rundholz einpassen.
Auch die in den anderen Beiträgen angeregte farbliche Absetzung kann durchaus reizvoll sein. Vorrausgesetzt das es durchgehende Mechanikenlöcher wären, würde gelber Buchsbaum durchaus recht gut aussehen. Das nennt man dann: aus der Not eine Tugend machen. Für den Fall, daß Sie daran denken doch lieber Mahagoni zu nehmen, muß man leider anfügen, daß´Mahagoni als Holz für Wirbel wenig geeignet ist. Es hat eine geringere Dichte als die sonst verwendeten Wirbel aus Buchsbaum oder Ebenholz und ist spröder als zum Beispiel Palisander, bricht also leichter.
Für das Einpassen konischer Fromen sind allerdings meistens Spezialwerkzeuge nötig. Im Handel erhältlich sind zum Beispiel auf einander abgestimmte Reibahlen und eine Art "Wirbelanspitzer". Anstelle von fertigen Wirbel sind im Fachhandel auch schon konisch gedrechselte Hölzer für solche Reparaturarbeiten erhältlich.
Ein Reibahle kann man z.B. auch selbst machen: in einen konisch gedrechselten Stab kann man in einen gesägten Längsschlitz ein Teppichmesserklingen stück einpassen. Für den Wirbelschneider wird oft ein Holzblock mit oben aufgeschraubtem/ befestigtem Hobeleisen vorgeschlagen. Dafür hat man dann zuvor ein Loch in einen Holzblock passender Größe gebohrt, dieses mit der Reibahle konisch erweitert, den Block dann jedoch soweit abgehobelt oder aufgesägt, daß die Oberseite der konischen Bohrung freigelegt ist, sodaß dieser Wirbelschneider dann wie ein Bleistiftanspitzer arbeitet. Qualitätsprodukte aus dem Fachhandel (z.B. unter der Marke "Herdim", erhältlich z.B. bei der Fa. Dick)kosten schnell mal an die 80 Euro, Reibahlen an die 35 Euro.
Meiner Meinung nach wichtig ist es, daß die Leimflächen in einem Winkel zu einanderstehen. Nur so kann gewährleistet werden, daß ein ausreichender Anpreßdruck beim Leimen gewährleistet ist und falls das Holz später einmal doch etwas schwindet, keine leicht erkennbaren Öffnungen an den Leimstellen entstehen können. Auch in der Restaurierung wird allgemein an schadhaften Stellen in dieser Weise Holz eingefügt.


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