Das Abrichten eines Brettes I
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Das Abrichten eines Brettes I
Euer versammelter Sachverstand ist gefragt. Ich bitte euch die folgende Anleitung zum Abrichten eines Brettes Korrektur zu lesen.
1.) Ablängen
Sagen wir das Brett soll 70x30x2,5 werden. Als erstes muß die erste gerade Kante quer zum Holz gesägt werden. Auf die Bohle zeichne ich den ersten Riß etwa gleichwinklig zu den Rändern der Bohle und möglichst rechtwinklig zur Maserung. Wenn die Bohle noch lang ist, lehne ich sie hochkant an zwei Stuhllehnen, klemme die Bohle mit der linken Hand und säge dann rechts mit der Ryoba. Immer die Hälfte des Risses stehen lassen und die Ryoba locker laufen lassen. Nun ziehe ich parallel zu diesem Schnitt in 81 cm Abstand einen zweiten Riß. Ich gebe hier noch 1 cm hinzu um Spielraum für das genaue Bemaßen zu haben. Auf die Hobelbank kann nun ein 81 cm langes unbesäumtes Brett gelegt werden. Ich lasse die abgelängten Bretter einige Wochen auf Vorrat unter der Hobelbank liegen, weil sich im neuen Raumklima und nach dem Sägen immer noch einiges im Holz tut.
2.) Besäumen und Abrichten der 1. Längskante
Nun lege ich ein langes Holzlineal oder die Rauhbank auf das Brett und ziehe eine Linie längs zur Maserung. Dieser Schnitt wird großen Einfluß auf die Verteilung der Maserung haben. Darum lohnt es sich mit einem Zollstock quer zur Linie zu prüfen, wie die Maserung am anderen Ende abgeschnitten wird. Diese Linie ziehe ich um das ganze Brett herum, das ermöglicht beim Sägen eine gute Kontrolle ob der Schnitt wirklich in der Spur bleibt.
Lange Schnitte längs zur Maserung sind keine einfache Aufgabe, die Säge verläuft gerne. Zwei Techniken habe ich herausgearbeitet.
a)Mit der Ryoba: Ich spanne das Brett aufrecht in der Vorderzange ein und lasse es nur 5-10 cm über die Hobelbank hinausstehen. Ich setze die Säge schiebend auf der gegenüberliegenden Seite des Brettes mit der Querverzahnung an. Wechsel zur Länsverzahnung und Verteifung des Sachnittes mit der Längsverzahnung genau am Riß. Es lohnt sich von beiden Seiten zu sägen. Sägt man tief im Holz braucht man im jeden Fall einen kleinen Holzkeil, der verhindert, das die Säge eingeklemmt wird. Wichtig ist das Ziehen, die Säge muß locker in der Hand liegen und darf weder nach unten noch zur Seite Druck bekommen. Andernfalls ist ein verlaufender Schnitt einprogrammiert. Das Sägen am Riß längs rechne ich zu den wirklich schweren Aufgaben und niemand darf erwarten, das gleich zu können. Eine große Hilfe am Anfang war mir eine zweite parallele Linie in etwa 5mm Abstand. Ich hab dann versucht in der Mitte zu bleiben und wie ein Rennfahrer innerhalb der Bande zu fahren. Ist das Brett zu 3/4 abgesägt, drehe ich das Brett um und säge von der anderen Seite.
b) mit der Gesellsäge und japanischem Längsblatt.
Das Brett wird flach in die Hinterzange gespannt und der Riß ist parall 1cm von der Hobelbankkante entfernt. Das Gestellsägeblatt muß in 90° Winkel gestellt werden. Angesetzt wird wieder mit schiebendem Schnitt. Ich säge in einem flachen Sägewinkelwinkel von ca 20° zum Brett. Auch hier wird ein Holzkeil gebraucht, sobald das Blatt im Holz verschwunden ist.
Diese Methode geht schnell und ratterfrei. Nachteilig ist die Sägespäne, die sich auf dem Riß sammelt und fortlaufend weggepustet werden muß. Man braucht eine Weile, bis man die Gestellsäge genügend unter Kontrolle hat.
Diese gesägte Längskante hobele ich nun gerade. Das bedeutet, die schmale Seite soll in sich eben und nicht verdreht sein. Das Brett kommt in die Vorderzange und mit einem Peilblick über die Längskante informiere ich mich über Berge und Täler. Die werden zuerst weggehobelt. Dann beginne ich in der Mitte mit dem Doppelhobel des Brettes einen kurzen Span abzuhobeln, den ich Zug um Zug nach beiden Seiten verlängere. Die Schmalseite hat jetzt einen leichten Bauch. Mit der Kurzen Rauhbank mache ich ein bis zwei volle Stöße und die Kante ist perfekt. Einen Winkelhaken zu diesem Zeitpunkt einzusetzen hat keinen Zweck, weil ja die rechte und linke Seite des Brettes noch nicht gerichtet sind, läßt man aber den Hobel mit etwas Augenmaß fahren, wird sich später nur wenig bis gar kein Korrekturbedarf ergeben.
Das Beispielbrett ist breit, das Anreißen der zweiten Längskante erfolgt also mit dem Zollstock und Lineal. Hat man schmale Bretter (z. B. im Rahmenbau) geht es auch mit einem Streichmaß. Die zweite Längskante wird ebenso wie die erste gesägt , bleibt dann aber ungehobelt.
Diese Anleitung ist für Wolfgang Jordans Seite gedacht. Vielen Dank für alle Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge,
Christof.
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Re: Das Abrichten eines Brettes I
Hallo Christof,
Zum Ablängen:
Im Prinzip muß man beim groben Ablängen überhaupt nicht genau sägen. Ich zeichne mir den Ablängriß nur grob und freihändig an. Aus Deinem Text geht hervor, daß Du nur 1 cm dazugibst, sprichst aber von einem 81 cm langen Brett. Wahrscheinlich hast Du 1 cm gemeint und Dich verschrieben. Ich würde aber im Gegenteil da etwas großzügiger sein, da sich hinterher bei Deiner vorgeschlagenen Lagerung noch Hirnholzrisse bilden können und man beim Ansetzen des Hobels an den Enden noch einiges ausreißen kann.
Besäumen:
Da stimme ich zu, ist schon manchmal eine tückische Angelegenheit. Auch hier sollte man in der Breite etwas Spielraum einkalkulieren. Lieber hinterher mit dem Hobel noch einen halben cm von der Kante runternehmen als aus Versehen in das zukünftige wertvolle Möbel schneiden. Einmal wußte ich nicht mehr weiter, als meine Ryoba vollkommen verlaufen war. Hatte zwar noch nicht in den Teil geschnitten, den ich brauchen würde, es ging aber auch nicht mehr weiter. Die rettende Idee war die Hand-Stichsäge. Die ist dicker im Blatt aber dieses ist schmal. Damit wurde der Schnitt so korrigiert, daß dann wieder mit der Ryoba weitergearbeitet werden konnte. Da habe ich gelernt, wie wichtig es ist, mit dem Holz nicht zu geizig zu sein.
Abrichten, d. h. hobeln:
Da würde ich anders vorgehen. Die wenigsten Bretter sind völlig gerade, eine leichte Propellerform ist häufig. Woran soll man sich ausrichten, wenn man die Kanten zuerst macht? Man hat noch keinen Bezug. Ich würde zuerst eine Breitseite machen, dann die beiden Kanten im rechten Winkel dazu und erst dann die zweite Breitseite.
Die Berge auf der Breitseite erst mal mit dem Schrupphobel abnehmen, bis alles sägerauhe weitgehend verschwunden ist. Nach den Regeln des deutschen Tischlerhandwerks kommt dann der Schlichthobel, den man aber getrost auslassen kann. Mit der Rauhbank geht es auch und man hat das Brett damit gleichzeitig abgerichtet. Dann folgen die beiden Kanten, die ich ausschließlich mit der Rauhbank machen würde, die es erlauubt, bei auf der Sohle aufgespanntem rechtwinkligen Klotz eine saubere 90° Kante herzustellen.
Was ganz anderes: Gibt es hier im Web nicht jemanden, der gut skizzieren kann? Mit ein paar Skizzen wäre vieles noch anschaulicher.
Grüße
Dieter
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Re: Das Abrichten eines Brettes I
Dem Vor-Bearbeiten einer Breitseite vor dem Abrichten der Kanten des Brettes kann ich nur zustimmen.
Dabei gehe ich so vor, dass ich die sägerauhe Breitseite gerade nur soweit glätte, dass man vernünftig einen Winkel zur Prüfung der Fugenkanten anlegen kann.
Gruß!
Jörg
Re: Das Abrichten eines Brettes I
[In Antwort auf #93442]
Hallo Christof,
nachfolgend noch einege Gedanken in loser Reihenfolge:
Ich fange nicht mit den Kanten an, sondern mit den Seiten. I.d.R. versuche ich von beiden Seiten gleich viel Material wegzunehmen. Die Feuchtigkeit im Holz ist nicht überall gleich hoch. Je tiefer, desto feuchter, weshalb es zu weiterem Verwerfen kommen kann, wenn man nur von einer Seite Dicke abträgt, da man dort dann in tiefere und somit feuchtere Schichten vordringt. Wenn man beide Seiten hobelt, wird das Brett sich weniger werfen. Man sollte aber vor dem letzten Materialabtrag dem Holz Zeit geben seinen Feuchtigkeitsgehalt wieder zu regulieren.
Bei einem stark gewölbten Brett, kann es nötig sein es mehrfach längs aufzusägen, die Kanten zu hobeln und es wieder zu verleimen, wenn man möglichst wenig an Dicke verlieren möchte.
Manchmal fixiere ich das Brett auf einem geraden Träger (MDF o.ä) und reiße dann mit dem Steichmaß die Dickenlinien an den Kanten an (die dazu natürlich dann schon recht gerade und glatt sein müssen). Dabei läuft das Streichmaß am Träger entlang. Anhand dieser Linien kann ich mich beim Hobeln besser orientieren und verbrauche weniger Zeit durch ständiges Kontrollieren.
Fertig gehobelte Bretter sollten vor weiterem Verwerfen geschützt werden. Folgende Maßnahmen wurden empfohlen:
- Bretter mit Abstandhölzern stapeln und den Stapel dann beschweren
- Bretter in Folie einschlagen
- Bretter mit Schellack einstreichen
- Werstück trocken zusammenbauen und verspannen
Bis dann,
Oliver
Hallo Christof,
nachfolgend noch einege Gedanken in loser Reihenfolge:
Ich fange nicht mit den Kanten an, sondern mit den Seiten. I.d.R. versuche ich von beiden Seiten gleich viel Material wegzunehmen. Die Feuchtigkeit im Holz ist nicht überall gleich hoch. Je tiefer, desto feuchter, weshalb es zu weiterem Verwerfen kommen kann, wenn man nur von einer Seite Dicke abträgt, da man dort dann in tiefere und somit feuchtere Schichten vordringt. Wenn man beide Seiten hobelt, wird das Brett sich weniger werfen. Man sollte aber vor dem letzten Materialabtrag dem Holz Zeit geben seinen Feuchtigkeitsgehalt wieder zu regulieren.
Bei einem stark gewölbten Brett, kann es nötig sein es mehrfach längs aufzusägen, die Kanten zu hobeln und es wieder zu verleimen, wenn man möglichst wenig an Dicke verlieren möchte.
Manchmal fixiere ich das Brett auf einem geraden Träger (MDF o.ä) und reiße dann mit dem Steichmaß die Dickenlinien an den Kanten an (die dazu natürlich dann schon recht gerade und glatt sein müssen). Dabei läuft das Streichmaß am Träger entlang. Anhand dieser Linien kann ich mich beim Hobeln besser orientieren und verbrauche weniger Zeit durch ständiges Kontrollieren.
Fertig gehobelte Bretter sollten vor weiterem Verwerfen geschützt werden. Folgende Maßnahmen wurden empfohlen:
- Bretter mit Abstandhölzern stapeln und den Stapel dann beschweren
- Bretter in Folie einschlagen
- Bretter mit Schellack einstreichen
- Werstück trocken zusammenbauen und verspannen
Bis dann,
Oliver
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Re: Das Abrichten eines Brettes I
[In Antwort auf #93445]
Hallo Dieter,
zum Zugeben, beim Ablängen:
wieviel man zugibt hängt wohl auh von der Übung ab. Mit der Zeit habe ich mir angewöhnt, doch möglichst von Anfang an auf Genauigkeit zu achten, das spart später wieder Zeit (Ich gebe freimütig zu durch diesen Ergeiz Weise schon mal zu klein gehobelt zu haben ...). Mit nachfolgenden Hirnholzrissen hatte ich noch keine Probleme. Vielleicht wäre es richtig zu schreiben: "Je nach Übung sollte man 1-2 cm hinzugeben.
Zum Abrichten der Breitseite:
Ich hätte vielleicht "Fortsetzung folgt" unter meinen Beitrag schreiben sollen. Dazu komme ich erst noch.
Zum Besäumen:
Da Schreinerei ein einsames Geschäft ist, ist es erleichternd zu hören, daß anderen auch schon mal die Säge bis zum Gehtnichtmehr verlaufen ist. Das besonders Tückische daran ist, daß der Verlauf sich in sich selbst verstärkt. Darum gilt es so frühzeitig wie nur irgend möglich, dem sachte "entgegenzusteuern". Wenn man mal vom Dogma absieht, daß das gar nicht passieren sollte, gibt es schon Möglichkeiten dem Verlauf der Säge entgegenzuarbeiten.
Zum Abrichten der 1. Längskante: Ihr habt recht, das ist an dieser Stelle nicht notwendig. Ich habe es mir aber beim Hobeln der Füllungsbretter, die ich gerade bearbeite so angewöhnt, weil sich durch eine erste gerade Kante, die Maserungsverteilung sehr genau steuern läßt. Auch wenn das Brett Propellerform hat, besteht nach dem Abrichten der ersten Breitseite nur sehr wenig Korrekturbedarf. Ich werde das aber auf eure Anregung hin Klammern setzen und auf den späteren Arbeitsprozess hinweisen.
Zum Hobeln der Kante:
Die Klotzmethode ist mir bekannt, aber es hat bei mir nie so recht funktioniert. Ich arbeite lieber freihand. Ich lasse den kurzen Hobel zuerst arbeiten, weil er souzusagen eine vorgerichtete Bahn schafft, auf der die Rauhbank die letzten Ungenauigkeiten beseitigt.
Zu den Skizzen:
Ich habe ein paar Fotos gemacht, aber habe keine eigene Webseite.
Vielen Dank für die Anregungen, Christof.
Hallo Dieter,
zum Zugeben, beim Ablängen:
wieviel man zugibt hängt wohl auh von der Übung ab. Mit der Zeit habe ich mir angewöhnt, doch möglichst von Anfang an auf Genauigkeit zu achten, das spart später wieder Zeit (Ich gebe freimütig zu durch diesen Ergeiz Weise schon mal zu klein gehobelt zu haben ...). Mit nachfolgenden Hirnholzrissen hatte ich noch keine Probleme. Vielleicht wäre es richtig zu schreiben: "Je nach Übung sollte man 1-2 cm hinzugeben.
Zum Abrichten der Breitseite:
Ich hätte vielleicht "Fortsetzung folgt" unter meinen Beitrag schreiben sollen. Dazu komme ich erst noch.
Zum Besäumen:
Da Schreinerei ein einsames Geschäft ist, ist es erleichternd zu hören, daß anderen auch schon mal die Säge bis zum Gehtnichtmehr verlaufen ist. Das besonders Tückische daran ist, daß der Verlauf sich in sich selbst verstärkt. Darum gilt es so frühzeitig wie nur irgend möglich, dem sachte "entgegenzusteuern". Wenn man mal vom Dogma absieht, daß das gar nicht passieren sollte, gibt es schon Möglichkeiten dem Verlauf der Säge entgegenzuarbeiten.
Zum Abrichten der 1. Längskante: Ihr habt recht, das ist an dieser Stelle nicht notwendig. Ich habe es mir aber beim Hobeln der Füllungsbretter, die ich gerade bearbeite so angewöhnt, weil sich durch eine erste gerade Kante, die Maserungsverteilung sehr genau steuern läßt. Auch wenn das Brett Propellerform hat, besteht nach dem Abrichten der ersten Breitseite nur sehr wenig Korrekturbedarf. Ich werde das aber auf eure Anregung hin Klammern setzen und auf den späteren Arbeitsprozess hinweisen.
Zum Hobeln der Kante:
Die Klotzmethode ist mir bekannt, aber es hat bei mir nie so recht funktioniert. Ich arbeite lieber freihand. Ich lasse den kurzen Hobel zuerst arbeiten, weil er souzusagen eine vorgerichtete Bahn schafft, auf der die Rauhbank die letzten Ungenauigkeiten beseitigt.
Zu den Skizzen:
Ich habe ein paar Fotos gemacht, aber habe keine eigene Webseite.
Vielen Dank für die Anregungen, Christof.
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Re: Das Abrichten eines Brettes I
Hallo Oliver,
deine Ratschläge zum Lagern abgerichteten Holzes werde ich samt und sonders aufnehmen.
Zum Dickenhobeln komme ich erst noch, ich hätte wohl "Fortsetzung folgt" schreiben sollen.
Viele Grüße, Christof.
Hilfe beim Sägen
[In Antwort auf #93442]
Hallo Christof,
mir ist da noch was eingefallen, was beim Sägen der Längskante hilfreich sein kann:
An der Sägelinie wird ein abgerichtetes Vierkantholz festgespannt. An diesem Holz kann man dann die Säge besser (Geschmacksache)führen. Natürlich wird dieses Holz mit der Zeit duch die Schränkung der Säge angegriffen, so daß man es gelegentlich neu abrichten muß. Ich selber verwende gerne einen grobzahnigen Fuchsschwanz mit Längsbezahnung.
Bis dann,
Oliver
Hallo Christof,
mir ist da noch was eingefallen, was beim Sägen der Längskante hilfreich sein kann:
An der Sägelinie wird ein abgerichtetes Vierkantholz festgespannt. An diesem Holz kann man dann die Säge besser (Geschmacksache)führen. Natürlich wird dieses Holz mit der Zeit duch die Schränkung der Säge angegriffen, so daß man es gelegentlich neu abrichten muß. Ich selber verwende gerne einen grobzahnigen Fuchsschwanz mit Längsbezahnung.
Bis dann,
Oliver
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Re: Das Abrichten eines Brettes I
[In Antwort auf #93442]
Hallo Christof,
ich habe diese Diskussion gestern erst entdeckt, deshalb bin ich ein bißchen spät dran mit Kommentaren. Schön, daß du dir wieder die Arbeit machst für eine Arbeitsanleitung.
Gestern abend habe ich mir nochmal einige ältere und aktuelle Bücher zu diesem Thema angeschaut, weil ich auch etwas irritiert darüber war, daß du mit dem Abrichten einer Kante beginnst. Alle waren sich darin einig, daß man mit dem Abrichten einer Seite beginnt, die in den Büchern auch Kernseite oder Werkseite genannt wird. Das ist also die Fläche, die bei einem Möbelstück außen liegt.
Vielleicht kommt die Verwirrung auch daher, daß deine Schritte 1.) und 2.) tatsächlich erst ein grobes Zuschneiden des Brettes sind, was die Handhabung und das eigentliche Abrichten vereinfacht. Beide Kanten, also die Längskante und die Hirnkante, mußt du später noch einmal abrichten, wenn das Brett auf das genaue Maß gebracht wird. Man sollte vielleicht noch erwähnen, daß man sich das langwierige Besäumen der Bretter mit der Säge sparen kann, wenn man nur wenig Material wegnehmen will (
Hallo Christof,
ich habe diese Diskussion gestern erst entdeckt, deshalb bin ich ein bißchen spät dran mit Kommentaren. Schön, daß du dir wieder die Arbeit machst für eine Arbeitsanleitung.
Gestern abend habe ich mir nochmal einige ältere und aktuelle Bücher zu diesem Thema angeschaut, weil ich auch etwas irritiert darüber war, daß du mit dem Abrichten einer Kante beginnst. Alle waren sich darin einig, daß man mit dem Abrichten einer Seite beginnt, die in den Büchern auch Kernseite oder Werkseite genannt wird. Das ist also die Fläche, die bei einem Möbelstück außen liegt.
Vielleicht kommt die Verwirrung auch daher, daß deine Schritte 1.) und 2.) tatsächlich erst ein grobes Zuschneiden des Brettes sind, was die Handhabung und das eigentliche Abrichten vereinfacht. Beide Kanten, also die Längskante und die Hirnkante, mußt du später noch einmal abrichten, wenn das Brett auf das genaue Maß gebracht wird. Man sollte vielleicht noch erwähnen, daß man sich das langwierige Besäumen der Bretter mit der Säge sparen kann, wenn man nur wenig Material wegnehmen will (
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Nochmal! (wg. Softwarefehler?)
Hallo Dieter,
ich habe erst jetzt bemerkt, daß mein Beitrag zum Abrichten eines Brettes verstümmelt wiedergegeben wurde. Wahrscheinlich lag das einem 'kleiner'-Zeichen (dreieckige Klammer links), ab dem abgeschnitten wurde. Deshalb jetzt der vollständige Text:
Hallo Christof,
ich habe diese Diskussion gestern erst entdeckt, deshalb bin ich ein bißchen spät dran mit Kommentaren. Schön, daß du dir wieder die Arbeit machst für eine Arbeitsanleitung.
Gestern abend habe ich mir nochmal einige ältere und aktuelle Bücher zu diesem Thema angeschaut, weil ich auch etwas irritiert darüber war, daß du mit dem Abrichten einer Kante beginnst. Alle waren sich darin einig, daß man mit dem Abrichten einer Seite beginnt, die in den Büchern auch Kernseite oder Werkseite genannt wird. Das ist also die Fläche, die bei einem Möbelstück außen liegt.
Vielleicht kommt die Verwirrung auch daher, daß deine Schritte 1.) und 2.) tatsächlich erst ein grobes Zuschneiden des Brettes sind, was die Handhabung und das eigentliche Abrichten vereinfacht. Beide Kanten, also die Längskante und die Hirnkante, mußt du später noch einmal abrichten, wenn das Brett auf das genaue Maß gebracht wird. Man sollte vielleicht noch erwähnen, daß man sich das langwierige Besäumen der Bretter mit der Säge sparen kann, wenn man nur wenig Material wegnehmen will (weniger als 2 cm). In diesem Fall ist man mit dem Schrupphobel schneller.
Daß man das Abrichten mit einer Seite beginnt, hat mehrere Gründe. Zunächst mal braucht man eine Bezugsfläche, von der aus alle anderen Flächen und Kanten gemessen werden. Dazu eignet sich eine Seite am ehesten, weil sie eine große Fläche hat. Die Kanten relativ dazu im rechten Winkel anzustoßen ist viel einfacher als eine Seite rechtwinklig zu einer Kante zu hobeln.
Ein weiterer Grund ist, daß man bei einem sägerauhen Brett den Verlauf der Maserung nur schlecht beurteilen kann. Also muß man sowieso einmal beide Seiten abhobeln. Wie wichtig die Berücksichtigung der Holzmaserung ist, hast du ja schon angedeutet. Krenov behandelt dieses Designkriterium recht ausführlich in seinem Buch 'Die Kunst des Möbelbaus'.
Das Aushobeln einer Seite stellt auch den größten Eingriff in das Feuchtigkeitsgleichgewicht eines Brettes dar. Deshalb macht es Sinn, diesen Schritt zuerst zu machen, um zu sehen, wie sich das Brett dann verhält.
So, ich freue mich schon auf deine weiteren Ausführungen. In den Büchern liest sich das Abrichten doch viel einfacher, als es in Wirklichkeit ist. Deshalb ist es gerade wichtig, die kleinen Tricks zu erwähnen und auch die Probleme, die bei einem Anfänger mit Sicherheit auftreten werden.
Schöne Grüße, Wolfgang