Küchenbau

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Jörg Baas
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Registriert: Di 1. Mai 2018, 05:39

Küchenbau

Beitrag von Jörg Baas »


Hallo Holzwerker,

zuerst danke ich Euch für die vielen Tipps, Tricks und Anregungen. Ich habe die Küche letztes Frühjahr fertiggestellt. Auf den ersten Bildern sieht man die Ausgangsituation. Wir haben unseren Fußboden samt Estrich herausgerissen und neu aufgebaut. Das Problem war wir hatten nur ingesamt 6cm Höhe. Ich bin dann auf die VIP (Vakuum Isolationspanels) gestossen. Diese sind ca. 2 cm dick und haben in etwa den Isolationswert von 10-12 cm starken Styrodurplatten. Das Fundament wurde mit einer starken Folie ausgelegt , auf diese kamen die VIP und darauf 16 mm Spanplatten. Der Eichenboden wurde dann fest verklebt. Nach dieser Aktion war klar, die alte Küche kommt nicht mehr rein. Die alten Schränke dienen mir jetzt in der Werkstatt sehr gut .
Ausgangsmaterial der Küche waren Erle Tischlerplatten und Erle Dreischichtplatten. Kurz zur Erklärung. Tischlerplatten bestehen aus einem stabverleimten Kern, meistens aus Fichte und einem Echtholzfurnier von 0,3 bis 0,5 mm . Die Dreischichtplatten bestehen wie der Name sagt aus 3 Schichten der verwendeten Holzart. Meistens sind diese Schichten gleich dick. In meinem Fall waren die äussern Schichten etwas dünner wie die Mittellage.
Die Platten habe ich bevor Sie in die Werkstatt gekommen sind in der Garage mit der Handkreissäge auf das richige Mass in der Breite geschnitten. Dadurch liessen Sie sich leichter in die Werkstatt tragen und aufs das richtige Maß abzgl. Anleimer sägen. Ich habe an die Schnittkanten Leisten in 3,5 mm Stärke angeleimt. Diese wurden grob mit der Dickte gehobelt. Dann habe ich Sie mit der Zylinderschleifmaschine aufs endgültige Maß gebracht. Ich hatte auch versucht diese auf der Dickte zu hobeln. Leider waren dann zuviel Ausrisse wenn ich das Holz in falscher Richtung eingelegt habe. Dann hätte ich so oder so schleifen müssen also habe ich gleich alles geschliffen. Die Kanten habe ich mit meiner Verleimpresse (Türspanner) und Kantenzwingen befestigt. Nachdem alle Anleimer angebracht waren habe ich die Platten mit 150er Papier und Excenter geschliffen, von Staub entfernt und mit Danish Oil eingelassen. Der zweite Durchgang wurde ohne Zwischenschlff aufgebracht. Beim dritten Schliff habe ich mit 240 er Papier gearbeitet und am Excenter auf Stufe 1 geschaltet. Nach der Trockung wurden die Platten mit grauem Flies nochmals bearbeitet und mit einem fast trockenen Öltuch abgewischt. Das Ergebnis konnte sich "streicheln" lassen.
Die ersten Platten hatte ich wild in der Werkstatt verteilt um Trocknen zu lassen. Am zweiten Abend dachte ich mir, das kann ja Wochen dauern bis ich da durch bin . Wir sprechen von 85 Platten. Ich konnte 6 Stück verteilen. Diese jeweils 3 mal immer eine Nacht trocknen lassen, das war nichts. Ich hatte schon die Idee diese senkrecht im Versatz aufzustellen. Leider sind bei den ersten Versuchen die Platten wie Dominosteine umgefallen. Also auch nichts . Dann habe ich mir diese einfach Konstruktion gebaut . Die Schlitz sind so breit das die Platten gerade reinpassen aber noch so eng das diese auch senkrecht stehen bleiben. Für die Fronten habe ich die Dreischichtplatten verwendet. Diese sind verzugsstabiler als die Tischlerplatten. Man kann auf den Bildern die Stäbe der Mittelschicht erkennen. Erstens finde ich diese nicht schön und als Oberkante sind diese auch nicht pflegeleicht. Also habe ich kurzerhand eine V-Nut gefräst. Danach habe ich einen Vierkantstab eingeleimt und abschliessend mit der Kante wieder bündig gefräst.Die größten Probleme bereitete mit der Rolladenschrank. Für die Nut brauchte ich einen Fräser mit 13 mm Breite. Diesen wollte ich dafür nicht extra bestellen. Also bin ich mit einem kleineren Fräser zweimal durch die Nut. Nächstes Mal würde ich auf jeden Fall den passenden Fräser holen und eine besser Schablone bauen. Die Kurve hatte
nicht genau 90 Grad und dadurch lief auch der Rolladen ganz schlecht. Die Führungsschienen müssen mehr oder weniger in die Nut fallen, dann ist es perfekt. Zum Schluß noch ein Sprüher Silikonspray in die Nut und dann lief es super. Auf der Rückseite ist ein Gegenzug um den Rolladen leichter zu öffnen und zu schliessen. Die Lamellen sind aus Alu und edelstahlfarben eloxiert. Ich habe mich für einen Buchenarbeitsplatte keilgezinkt entschieden. Ich bin über diese Entscheidung sehr froh. Von der Pflege der Arbeitsplatte ist es wirklich kein Problem. Ich habe diese mit dem Uinverslawachsöl von Asuso eingelassen und nach ein paar Wochen mit dem Holzpfelgeöl von Asuso nachbehandelt. Mit diesem Pflegeöl werden wir die Arbeitsplatte für die Zukunft pflegen. Es ergibt sich ein seidenmatter Glanz. Es ist trotzdem wichtig die Wassertropfen oder Getränke bald abzuwischen. Ein Stück Basaltplatte konnte ich mir totzdem nicht verkneifen. Diese gibt durch Ihre Farbe einen schönen Kontrast zu dem Holz. In der ganzen Küche möchte ich diese allerdings nicht haben. Wie in einem früheren Thread schon angesprochen worden ist sind die Platten sehr kalt (unsere Kinder sitzen doch sehr oft da oben ) und es besteht einfach die Gefahr wenn Gläser umkippen dass diese kaputt gehen. Auch von der Größe her, und dadurch bedingt das Gewicht, hätte ich diese gar nicht so einfach in die Küche gekriegt. Diese kleine Platte wiegt schon geschätze 120 kg . Für die großen und die kleinen Schneidbretter habe ich einen großen Auszugsschrank gebaut. Die Schubladen habe ich alle konfektionieren lassen. Die Zargen sind aus Buche Massiv und die Böden buchefurniert. Als Auszüge habe mich mich für die Quadros von Hettich entscheiden. Diese haben einen Selbsteinzug, dadurch ist es sehr ruhig. Als großes Problem habe ich die geringe Toleranz empfunden. Wenn der Schrank oder die Schubkästen nicht genau auf den Millimeter passen sind diese sehr
schwergängig. Ich habe dann Unterlegscheiben unter die Laufschienen gelegt um das etwas auszugleichen. Die Oberschrankfronten sind aus satiniertem Glas und
Aluprofilrahmen. Die Scharniere sind auch mit Dämpfern ausgestattet sodass die Tür zum Schluß langsam und leise zugeht. So jetzt habe ich Euch mal eine Menge Text geschrieben und nun folgen die Bilder.


Baustelle


Baustelle alte Küche


Folie auf der Bodenplatte


Platten in der Garage


Platten in der Garage


Ausrisse beim Hobeln


Leisten schleifen


Anleimer an den Tischlerplatten


Platten nach dem Ölen beim Trocknen


einfacher Halter für die Platten


V-Nut in den Dreischichtplatten


Leisten in die V-Nut eingeleimt, anschliessend hab ich diese bündig gefräst


Führungsschiene im Rolladenschrank


Eckschrank, da ich nicht wusste wie ich die Rückwand in dieser Stärke,
8mm, rund bekomme habe ich diese Lösung gewählt


wohin mit den ganzen Schränken ? in der Werkstatt war kein Platz mehr,
also habe ich diese in der Wohnung verteilt


Den Paralellanschlag der Oberfräse habe ich zum Kreisfräser umfunktioniert


Damit die Platte nicht runterfällt habe ich oben eine Querleiste befestigt. Das Loch habe
ich nicht ganz durchgefräst, ein halber Millimeter blieb stehen, dann habe ich mit
einem Schnitzmesser die Platte entfernt


damit man keine Besfestigung sieht habe ich in die Regalbretter einen Nut gefräst,
die Aluwinkel wurden dann an den Schränken befestigt und eingeschoben


Aluwinkel und Nut


hier der Hochauszug für die Backbleche und hohen Bretter


ein vorkonfektionierter Auszug


Küche


Küche


Rolladenschrank, Baslatplatte


den Übergang von der Basaltplatte zur Arbeitsplatte habe ich mit Silikon ausgefugt


Küche


Küche


Küche


den Übergang der beiden Arbeitsplatten habe ich einfach stumpf gelassen.
von unten sind diese mit den Küchenarbeitsplattenschellen befestigt, leider war der Klebstreifen zu lang auf der Platte (man sieht eine kleine hellen Streifen), ich hatte diesen als Schutz aufgebracht bis ich die Platten endgültig zusammenleime.

Viele Grüße Jörg und einen guten Start ins Neue Jahr



Oskar
Beiträge: 62
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Küchenbau

Beitrag von Oskar »


Hallo!

Tolle Küche die du da gemacht hast.
Ich wünschte ich währe schon so weit das ich mir eine
eigene Küche machen könnte, aber kommt vieleicht noch.
Habe aber trotzdem noch eine Fragen.

Wie funktioniert das mit dieser V-Nut.
Du machst eine V-Nut und Leimst eine Leiste ein, diese
Fräst du dann bündig. Verstehe ich das richtig?
Bei anderen Platten Leimst du eine Normale Leiste auf,
Warum diese zwei verschiedenen Vorgehensweisen?

Aber sonst alle Achtung, wie gesagt ich hoffe eines Tages
auch so weit zu sein, eine eigene Küche zu bauen.

viele Grüsse und ein gutes neues Jahr
Oskar



Jörg Baas
Beiträge: 306
Registriert: Di 1. Mai 2018, 05:39

Re: Küchenbau

Beitrag von Jörg Baas »


Hallo Oskar,

vielen Dank fürs Kompliment. Ja Du hast es richtig verstanden. Bei den Tischlerplatten funktioniert das einleimen nicht so gut. Es ist ja nur eine hauchdünne Schicht Furnier drauf und die Leiste müsste exakt bis an den Rand eingeleimt werden um mit der Trägerschicht bündig zu sein. Bei den Tischlerplatten sehe ich dann im eingebauten Zustand ja nur den Anleimer. Es ist auch einfacher diese herzustellen als die Nut zu fräsen. Die Korpusse sind aus Kostengründen aus Tischlerplatten gebaut. Dies kosten nur 1/3 dessen was die 3-Schichtplatte kostet. Bei der 3-Schichtplatte ist die Leiste auch aus Erle und da genügt die Ausfräsung der Mittelschicht wie bei mir zu sehen ist. Die beiden äusseren Schichten laufen dann ja auch längs. Es gibt in der Draufsicht dann ein sehr homogens Bild und von vorne ist dann der Einsatz ja nicht zu sehen wie beim Anleimer und man hat nur die schöne Front der Platte im Blick. Der Anleimer von vorne wäre nicht so schön. Ich hoffe Du hast meine Erklärung verstanden. Ansonsten könnte ich ein paar Detalbilder einstellen.

Viele Grüße Jörg



Markus
Beiträge: 546
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Küchenbau

Beitrag von Markus »

[In Antwort auf #48736]
Hallo Jörg,

danke für diese tolle Dokumentation! Eine Klasse Küche hast du da gebaut, mir gefällt die geölte Oberfläche unwahrscheinlich gut! Einfach aber genial ist auch dein Plattenständer.

Gruß
Markus


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Küchenbau

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #48736]
Hallo Jörg,

erst mal Alles Gute zum Neuen Jahr.

Eine tolle Küche hast Du da gebaut, Hut ab! So was steht bei mir auch noch auf dem Plan, aber wie das so mit den Provisorien ist...
Jedenfalls werde ich mir Deinen Beitrag speichern als Ideenspender. Insofern wären noch mehr Bilder schon von Interesse:-)

Zu den VIP-Platten hab ich mal gegoogelt und bin mir nicht sicher, ob das auf lange Dauer die richtige Entscheidung war. Schließlich darf die äußere Schutzschicht nicht verletzt werden und ein Estrich, auf dem gelaufen wird, arbeitet. Aber vielleicht muß man so ein Element einfach mal in der Hand gehabt haben um Vorurteile abzubauen.

Du hast die Schubladen konfektionieren lassen. Was ist genau darunter zu verstehen und von wem hast Du es machen lassen? von einem Schreiner?

Interessant sind auch die Oberschranktüren. Auch Selbstbau? Dann wär ich für weitere Erläuterungen dankbar.

Grüße aus dem winterlichen Rheinland - Schnee trotzdem Mangelware

Heinz



Thomas Heller
Beiträge: 683
Registriert: Di 29. Aug 2017, 10:26

Re: Küchenbau

Beitrag von Thomas Heller »

[In Antwort auf #48736]
Lieber Jörg,

herzlichen Glückwunsch zu Deiner neuen Küche!

Man liest aus Deinem Beitrag den Stolz förmlich heraus, der übrigens völlig berechtigt ist.
Du zeigst auf einigen Bildern auch sehr nützliche Kniffe, wie etwa den improvisierten Fräszirkel, die verdeckte Bodenbefestigung und die V-Nut-Lösung.
Das ist ein schöner Mehrwert neben den Bildern der fertigen Küche, darum herzlichen Dank dafür!

Zur Küche selbst:

Ich hätte eigentlich nur zwei Kritikpunkte, über die man aber durchaus geteilter Meinung sein kann.

Die Anschlüsse der Küchenplatten hätte ich anders gelöst. Ich hätte das Hirnholzteil jeweils 20mm in das Längsholz eingefügt und mit einer kleinen Gehrung eine gleichmässig verlaufende Vorderkante gesichert.
(Ähnlich einer Verbindungsfräsung, aber mit einfacheren Mitteln umsetzbar.)
Bei dem Anschluss der Basaltplatte wäre dann allerdings die Hilfe eines Profis nötig gewesen. Ausser, man verfügt über entsprechende Mittel.

Die Farbe der Arbeitsplatte würde ich heute auf jeden Fall kontrastierend zu den Fronten wählen. So, wie es ja bei Deiner Basaltplatte der Fall ist.
Ich bin selbst so vorgegangen wie Du und empfinde es aus heutiger Sicht als falsch.

Das war aber auch schon die ganze Kritik!

Was mir ganz besonders gut gefällt:

Die Griffe der Schränke fallen mir höchst angenehm auf. Die hast Du sehr gut gewählt!!!
Für die dunkle Steinplatte gilt das gleiche!
Die harmonische Anordnung der Laden macht ebenfalls einen sehr guten Eindruck.
Interessant sind auch die Aluminium-Fronten, über die Du etwas mehr veraten solltest.
Ist das ein Baukastensystem, oder sind das Fertigteile?
Und zum guten Schluss, möchte ich auch den Rolladenschrank lobend erwähnen.
An so etwas habe ich mich bisher noch nicht gewagt. Den halte ich für sehr praxisgerecht, aber auch für schön.

Viel Freude an Deiner Küche!

Herzliche Grüsse, Thomas



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Küchenbau

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #48736]
Hallo Jörg,

schön geworden Deine Küche, sehr viel Arbeit, ich weiß wovon ich spreche, vor 10,5 Jahren haben wir unsere selbstgebaute Küche in Betrieb genommen.

Sehr gut gefällt mir u.a. der Auszug für die Backbleche. Und natürlich ist Erle das Küchenbaumaterial 1. Wahl.
Wenn ich auch ein Wenig Kritik anbringen darf, die Arbeitsplatten stumpf aneinander gesetzt....die gehören auf Gehrung. Das Spülbecken ist m.M. zu klein.

Gruß Dietrich



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Küchenbau

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #48736]
Hallo,

da hast du dir viel Arbeit gemacht. Das Ergebnis sieht sauber aus. Die anleimer in den 3S- Platten sind eine schöne Sache, macht inen hochwertigen Eindruck.

Bedenken hätte ich aber auch, wegen der Stöße der Arbeitsplatten. Die Silikonfuge mußt du sehr genau im Auge haben, da diese der mechanischen Beanspruchung nicht lange Stand halten wird. Bedenken hätte ich auch beim Wasserhahn. Es könnte passieren, dass sich dort schnell ein dunkler Kranz bildet.

Optisch macht die Küche einen soliden Eindruck. Meinen Geschmack trifft sie zwar nicht, da ich kein Freund von Oberschränken bin, aber mein Geschmack ist ja in dieser Hinsicht vollkommen unbedeutend.

Interessieren würde mich noch, welche Eckverbindung du für die Korpi gewählt hast, das sieht man ja nicht auf den Bildern.

Gruß

Heiko


Jörg Baas
Beiträge: 306
Registriert: Di 1. Mai 2018, 05:39

Küchenbau- Antworten und weitere * Bilder *

Beitrag von Jörg Baas »

[In Antwort auf #48736]
Hallo zusammen,

freut mich dass Euch die Küche gefällt und vielen Dank für die Komplimente und die konstruktive Kritik. Die Korpusse habe ich übrigens mit dem Duodübler gebohrt und fest verleimt. Als Rückwände habe ich 8 mm Furnierperrholz Erle verwendet. Die Rückwände sind auch 1,5 cm tief in die Korpusse eingenutet um eine Hinterlüftung zu haben. Die Sockelleisten sind aus 0,8 mm dünnem Edelstahl gebürstet, aufgeklebt auf Melaminharz Spanplatte 19 mm. Auch die Front der Spülmaschine ist nach Maß gefertigt. Das gleiche Prinzip wie die Sockelleisten.
So ganz kam ich dann doch nicht um die Spanplatten rum. Auch die Schubladenböden sind aus Spanplatte Buche furniert. Die Arbeitsplatten habe ich in 80 cm Tiefe gekauft und auf 63 cm geschnitten. So ergibt sich doch eine angenehme Tiefe und die Griffe sind durch die hervorstehende Arbeitsplatte gut geschützt. Einen abgesägten Streifen habe ich zur Fensterbank umfunktioniert und die großen Abschnitte für meine Hobelbank verwendet. (Ich mach da noch einen Beitrag auf). Die grüne Rückwand ist aus Dekor-Marmorspachtel und mit Wachs poliert. Das gibt einen schönen Glanzeffekt. Leider ist dieser doch sehr empfindlich, vor allem bei Fettspritzern. Am Herd werde ich aber noch eine Glasplatte an die Wand montieren.
Was sehr viel Zeit gekostet hat waren die Planung und die richtigen Maße in Erfahrung zu bringen. Wie weit sollte die Rückwand eingelassen werden ? Wie hoch darf so eine Küche sein? Wie hoch sind die Oberschränke und wie tief sollten diese sein ? Was gibt es für Auszüge ? Wie dick sind die Platten zu wählen etc. Welche Schrauben verwende ich. Klar hätte ich einfach mal loslegen können aber ich habe mich doch einigermassen an DIN Normen gehalten. Auch der Eckschrank war so ein Ding. Wie hoch und wie breit muß er für so ein Karusell sein ? Dann die Entscheidungen, welches Holz, welche Front, wie ordnen wir die Schubladen an. Bis das ganze zusammengestellt und bestellt war vergingen doch so einige Stunden und Tage. Es machte eine Menge Spaß und so manches Mal ging auch die Luft aus. Die nicht enden wollenden Anleimer und die zu ölenden Platten. Als diese Arbeiten fertig waren und es an den Zusammenbau ging konnte man sehr schnell Ergebnisse sehen. Wir hatten für die Übergangszeit, bis die neue Küche fertig war, auch noch eine provisorische Küche. Somit war auch etwas Zeitdruck da. Ich hatte meistens nur am Wochenende Zeit. Mein Vater hatte mir dann beim Ölen und schleifen geholfen und kam öfter unter der Woche. Eines Tages war es dann geschafft. Die fehlenden Kleinigkeiten, Lichter, Wandleisten kamen so nach und nach.

An dieser Stelle auch ein Dankeschön an Johannes mit dem ich doch des öfteren telefoniert habe ;-)

@ Markus
Platznot macht erfinderisch

@Heinz OT
Ich habe das vorher auf jeden Fall gut abgeklärt, Die VIP´s sind in Alu kaschiert
und von oben und unten mit einer 3mm Sperrholzplatte o.ä gesichert.
Darauf dann die Spanplatten und dann der Eichenboden. Ich denke dir dürften
nicht verletzt werden.

Die Schubladen habe ich im Fachgroßhandel nach Maß fertigen lassen. Ich
denke jeder Schreiner der Hettich verkauft kann diese besorgen. Sie nennen
sich InnoTech Komplett-Schubkasten und die höheren Frontauszug. Ob die
Oberschranktüren von Hettich sind kann ich aber nicht sagen. Ich habe die
Maße meiner Schränke angegeben, habe das Glas, das Aluprofil und die
Beschläge ausgesucht und dann wurden die Türen gefertigt.

@ Thomas
Ich habe die Gehrung bei Dir mal in einem Thread gesehen und mir auch extra
abgelegt. Ich habe mir das immer wieder angeschaut und bin zu dem Entschluss
gekommen dass lasse ich besser sein. Heute würde ich mir das eher zutrauen.
Das mit der Basaltplatte wäre viel zu aufwändig gewesen. Daher habe ich mich
auch für die stumpfe Verbindung entschieden. Sollte die Siliconfuge aufgehen
ist diese ja schnell erneuert. Was man nicht sieht ich habe vor lauter Eifer
mit dem Abrundfräser die ganze Länge der Arbeitsplatte gefräst und somit
konnte ich eh nur noch das Silcon draufmachen. Die Holzplatte aufgrund der
Rundung um 6 mm abnehmen war mir dann doch zu aufwändig. Die Farbe der
Arbeitsplatte war auch immer wieder ein Thema. Ich hatte aber kein anderes
Holz als Arbeitsplatte gefunden was mir auch wirklich zusagt. Darum haben
wir es einfach gewagt die Buche zu nehmen.

@ Dietrich
Das mit der Gehrung hatte ich Thomas schon erklärt. Wo wäre den eigentlich
der Vorteil der anderen Variante ausser dass eleganter aussieht ?
Die beiden Becken hatte ich noch von der vorherigen Küche, diese hatten wir da
erst vor ein paar Jahren eingesetzt und sind von guter Qualiatät.
Der Durchmesser ist 39 cm und die Backbleche passen da genau rein. Auf dem
Bild kommen sie tatsächlich etwas klein raus.

@ Heiko
Welche Stöße meinst Du ? Die an der Basaltplatte oder bei den beiden
Arbeitsplatten ? Wenn Du diese an der Basaltplatte meinst wäre es nicht so
schlimm da dort keine Feuchtigkeit hinkommt und wenn dann mach ich eine
neue Fuge hin. Ich habe ja von Euch letztes Jahr oder 2007 ? viel über
Holzarbeitsplatten zu lesen bekommen. Wir trocknen die Flächen um den Hahn
immer sofort ab. Sollte sich mal wirklich ein dunkler Rand bilden kann ich die
Arbeitsplatte abschleifen. Der Hahn ist gleich wegmontiert und die Spülen sind
nur mit einer Fensterdichtung festgeschraubt. Somit lassen sich diese auch
leicht lösen. Die Korpus habe ich wie oben beschrieben alle mit dem
Duodübler gefertigt. Somit waren diese einfach auch im rechten Winkel. Nach
der Verleimung habe ich die Rückwände dann von oben in die Nuten eingeschoben. Das oberste Brett hatte ich kürzer gelassen.


Glastür vom Oberschrank. Ich habe die Abdeckung des Beschlages mal
abgenommen. Hier sieht man ganz gut die Dämpfung. Der braune Stift über der
Feder


Beide Türen mal geöffnet.


Der Alurahmen kommt vormontiert vom Werk. An den Ecken habe ich noch
selbstklebende Türdämpfer montiert damit auch ein gleichmäßiger Abstand
vom Korpus besteht. Leider halten diese nicht besonders. Da muss ein andere Kleber her


Man kann bei diesen Schubladen ganz einfach die Front abnehmen. Diese sind
nur über die Kunststoffhaken eingerastet


Die blauen Knöpfe drücken und man hebt die Front ab. Das Rädchen rechts
und links richtet die Schublade nach oben oder unten aus. Nach rechts und
links kann man die Front einfach etwas ziehen um diese passend zu machen.
Heiko hatte mal eine pfiffige Idee hierfür gezeigt.


Ich habe mir auch gleich die passenden Antirutschmatten dazu bestellt. Es
schont die Oberfläche, ist transparent damit die Buche noch etwas durchscheint
und kann einfach zum abwischen herausgenommen werden


Schublade von unten mit den Befestigungen so dass diese einfach auf die
Auszüge gesteckt werden und wieder abgenommen werden können


Ein Bild vom Rolladenschrank. Oben ist noch ein Zwischenbrett vor dem Deckel montiert damit man den Rolladen nicht sieht .


das ist ein Gewichtsausgleichbeschlag. Die Rollen haben Federn und damit läuft der
Rolladen sehr gut. Dieser wirkt beim Schliessen wie eine Bremse und beim Öffnen wirkt er unterstützend. Wird hauptsächlich bei schweren Rolläden verwendet


Ein Bild von der Seitenwand der Tischlerplatte. Ganz leicht zu erkennen sind die dünnen Anleimer


Ein Streifen der Arbeitsplatte verwendet als Fensterbank


Hier sieht man ganz gut die Einleimer


nochmals die Einleimer


die Spülschublade ist etwas kürzer da ja das Ablaufrohr im Weg ist. Das obere Brett ist mit dem unteren verbunden


Es ist alles sauber an seinem Platz


ein Ausschnitt der Regale. Das linke Brett wurde zuerst montiert. Daran habe ich auch ein Alu L-Profil befestigt und dann wurde das kleine Brett eingeschoben

Viele Grüße Jörg



Thomas Heller
Beiträge: 683
Registriert: Di 29. Aug 2017, 10:26

Die weiteren Bilder....

Beitrag von Thomas Heller »


....waren sehr hilfreich und haben eigentlich alle noch offenen Fragen beantwortet.
Danke dafür!

Herzliche Grüsse, Thomas


Antworten