Hobelmesser

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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Gerhard Bock

Hobelmesser

Beitrag von Gerhard Bock »


Ich stehe vor der Entscheidung, mir für meine Elektra-Beckum HC260M einen Satz neuer Hobelmesser zu kaufen. Bisher habe ich die Original-Messer HSS verwendet. Das Schleifen kostet mich jedes Mal 12 Euro. Nach drei-viermaligem Schleifen sollen die Messer nicht mehr eingesetzt werden, sind also verbraucht. Nun werden sogen. Einwegmesser angeboten, für die man jedoch einen Umrüstsatz benötigt. Der Vorteil wäre ja, dass man die Messer nicht mehr schleifen lässt, stumpf geworden - weggeworfen und sehr schnell (weil ja das zeitaufwendige Einstellen entfällt) neue eingesetzt . Allerdings habe ich etwas Bedenken bezüglich der Standzeit und wegen der Tatsache, dass man diese Messer jedes Mal wechseln muss wann man von Weich- auf Hartholzhobeln umsteigt. Bislang habe ich mit meinen HSS-Messern alles Holz gehobelt, ohne irgendwie umzurüsten. Das wäre mir auch zu lästig und würde mir zu lange dauern.
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir euere Erfahrungen mit diesen sogen. Einwegmessern mitteilen würdet.
Gruß Gerhard


Harald Wetzel
Beiträge: 254
Registriert: Mi 8. Apr 2015, 22:07

Re: Hobelmesser

Beitrag von Harald Wetzel »


Hallo Gerhard,
als ich seinerzeit meine HC260M gebraucht gekauft hab, waren auch Einwegmesser dabei. Mit Buche habe ich da schlechte Erfahrungen gemacht (flattern?,Ausrisse),
und ich habe mir ganz schnell den Umrüstsatz und HSS-Messer zugelegt. Seitdem habe ich keine Probleme mehr, egal welches Holz. Die Einstellerei geht mit etwas Übung und div. Anleitungen hier im Forum auch recht flott vonstatten.
Falls Du Dich doch für Einwegmesser entscheidest, der Umrüstsatz liegt noch irgenwo bei mir im Schrank.....

Gruß
Harald



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hobelmesser

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Gerhard,

ich habe mal mit unserem Adnin Gerhard zusammen diese Messer auf seiner Maschine eingesetzt. Meiner Meinung nach, ist dieses System den HSS Messern nicht überlegen. Aber vielleicht schreibt er ja noch was dazu.

Die Befürworter von HM Messern schreiben immer, dass sie diese Messer nicht bei Nadelholz einsetzen würden. Meiner Meinung nach eine sehr große Einschränkung, da es doch so schöne Nadelhölzer gibt und Äste auch sehr schön aussehen können.

Bleib also bei den HSS Messern, nach einigen Messerwechseln geht das wechseln dann auch sehr schnell.

Gruß

Heiko


Gerhard Bock

Re: Hobelmesser

Beitrag von Gerhard Bock »

[In Antwort auf #45829]
Hallo Harald,
Du hast mir mit Deinem Beitrag sehr geholfen. Ich bin mir jetzt im klaren, dass ich doch bei den HSS-Messern bleibe. Die Erfahrung, die Du gemacht hast, ist für mich recht interessant. Genau diese Probleme habe ich befürchtet.
Besten Dank
Gruß Gerhard


Gerhard Bock

Re: Hobelmesser

Beitrag von Gerhard Bock »


Hallo Heiko,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich arbeite viel mit Kiefer und Lärche, dann habe ich wieder einmal Buche, Eiche oder Theak in der Mache. Da möchte ich nicht immer wieder die Messer wechseln. Ich bleibe bei meinen HSS. Da weiß ich was ich habe.
Vielen Dank
Gruß Gerhard


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Hobelmesser

Beitrag von Dietrich »


Hallo Heiko,

richtig, leider sind die wirklich guten Qualitäten an Nadelholz bei uns in der Gegend nur schwer oder nicht zu bekommen.
Vor einigen Tagen habe ich in Mittelschweden einem Harvester beim Fällen von Nadelbäumen zu geschaut, da lag so ein 40cm Stamm vor mir, der hatte im inneren auf 100mm Durchmesser ca. 40 Jahresringe, die untersten 12m Stamm waren astfrei, noch Fragen?
Übrigens schneiden die Schweden die Stämme Sternförmig auf, so erhalten die praktisch nur rissfreie Bretter.

Gruß Dietrich



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
Kontaktdaten:

Re: Hobelmesser

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #45827]
Hallo Gerhard,

ich habe auch eine HC260M. Was ich nicht verstehen kann ist der hohe Preis
von 12,- €. Ich bezahle immer 6,-€. Warum sind die Messer nach 3-4 maligem
Schleifen verbraucht? Nimmt Dein Schärfdienst da jedes Mal soviel Material
ab? Oder hast Du immer so tiefe Macken in den Messern gehabt.

Ich würde auf jeden Fall bei den HSS Messern bleiben. Elektra Beckum
empfiehlt den Einsatz der Einwegmesser nur bei Weichholz.

--
Dirk



Gerhard Bock

Re: Hobelmesser

Beitrag von Gerhard Bock »


Hallo Dirk,
mir kommen die 12 Euro für das Schleifen auch schon immer recht hoch vor.Ich habe aber noch keinen günstigeren Schärfdienst gefunden.
Macken habe ich überhaupt keine in den Messern. Sie sind halt nach längerem Gebrauch, wobei ich alle möglichen Hölzer für Bastelarbeiten hoble, ganz einfach nicht mehr richtig scharf. Auf eine Anfrage bei Metabo, wie oft man die Messer schleifen lassen kann, bevor sie zu einem Sicherheitsrisiko werden, wurde mir mitgeteilt, dass sie nach 3-4maligem Schleifen nicht mehr eingebaut werden sollten (Anm.: da greifen ja auch die Inbus-Stellschrauben nicht mehr in die Schlitze in den Messern) Eine Hilfe wäre mir, wenn mir jemand sagen würde, welche Mindesthöhe die Messer auf jeden Fall noch haben müssen. 3-4maliges Schleifen sagt nichts aus, weil beim Schleifen ja nicht umbedingt immer der gleiche Abtrag erfolgt. Vielleicht kann mir da jemand etwas dazu sagen.
Von dem Gedanken an den Kauf von Einwegmessern habe ich mich bereits verabschiedet. Ich bleibe bei meinen HSS-Messern. Mit denen bin ich bislang eigentlich gut gefahren.
Toll ist dieses Forum und die fundierten und fachmännischen Beiträge, das muss schon mal gesagt werden. Wie schön ist es da, wenn man im Zweifelsfall eine Entscheidungshilfe erfährt.
Danke an alle
Gruß Gerhard


justus

Re: Hobelmesser

Beitrag von justus »


guude,

Schärfdienste wie Leitz und Leuco schleifen sehr gut, auch "auf dem kurzen dienstweg". einfach mal fragen (gelbe seiten)

streifenmesser laut BG:
"Bei nachschleifbaren Streifenhobelmessern muss der Mindesteinspannbereich gekennzeichnet sein, z. B. auf dem Streifenhobelmesser oder den Spannelementen der Messerwelle.
Fehlt bei älteren Maschinen oder Streifenhobelmessern diese Kennzeichnung, so darf eine Einspannbreite von 15 mm nicht unterschritten werden."

in dem hier diskutierten fall sind wohl noch maschinenspezifische einrichtungen vorhanden. auskunft muss eigentlich die Bedienungsanleitung geben, aber eine solche empfahl letzt auch das einbauen von messern mit der fase nach vorne! :-{{

gut holz, justus.


Gerhard Bock

Re: Hobelmesser

Beitrag von Gerhard Bock »


Danke Justus, das ist für mich schon mal ein Anhalt.Die Bedienungsanleitung, die ich beim Kauf des Elektra-Beckum-Hobels (gebraucht) mitbekommen habe, lässt sich sehr umfangreich über den Anbau des Untergestells und verschiedener anderer Dinge aus, die nicht einmal dem absoluten Laien so weitschweifig erklärt werden müssten, zu den Messern sagt sie nichts. Der Einbau ist erklärt -nicht einmal schlecht- aber das ist`s auch schon.
Aber, es gibt ja dieses Forum ! Gott sei Dank.
Besten Dank
Gruß Gerhard


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