Regal - mal etwas anders *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Regal - mal etwas anders

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #44956]
Hallo Roland,

mehr und größere Bilder wären schön, damit man auch alles sieht. So traue ich mich nicht, das zu kommentieren.

Gruß, Walter


Jochen
Beiträge: 147
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Regal - mal etwas anders

Beitrag von Jochen »

[In Antwort auf #44967]
Hi Bernd,

wenn das Mädel nach Studienabschluß Auftraggeber findet, die bei ihr einfach Gegenstände, die sie entwirft und baut, beauftragen und auch zahlen ist es gut. Ich würde dafür nichts bezahlen, weil ich keine Anwendung für das Ding wüßte.

Gruß
Jochen


Marco Günther
Beiträge: 5
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Regal - mal etwas anders

Beitrag von Marco Günther »

[In Antwort auf #44956]
Hallo,

mir gefällt der Entwurf sehr gut und ich würde gern noch mehr Bilder von der Umsetzung im Detail sehen. Ich könnte mir das Regal auch sehr gut als Präsentationstresen auf einem Messestand vorstellen. Ein wenig störend finde ich nur die bis ins Letzte durchgezogene Symmetrie. Wenn der obere Regalaufsatz verschiebbar wäre könnte der Nutzer das jedoch leicht nach eigenem Empfinden abstellen. Interessant fände ich auch die Montage an einer Wand um einen gewissen schwebenden Eindruck zu erzeugen.

Liebe Grüße Marco



Marc Hohnsbehn
Beiträge: 581
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Sowas nennt man Design- Ihr Banausen :-))

Beitrag von Marc Hohnsbehn »

[In Antwort auf #44971]
Hi,
Die Form folgt der Funktion .
also welche Funktion sollte das Regal erfüllen ?
soll das regal stehen oder hängen ?
wenn zuviel Gewicht dran hängt-sind fingerzinken sicherlich nicht das beste-evtl. würde ne rückwand fehlen

Einer Innenarchitektin hätte ich mehr zugetraut.

@Ulrich W. :Design ist immer ne relative Betrachtung des Einzelnen -deshalb uns als Banausen hinzustellen schon ziemlich frech.
du brauchts frischen Wind!? komm mal an die Nordseeküste

Gruß


reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Regal - mal etwas anders

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #44956]
hallo Roland,

es wäre schön, wenn die Entwerferin ihren Entwurf erklären würde. Könntest Du das bitte weiterreichen ?

Ansonsten: es steht mir nicht zu, nur anhand eines Fotos den Entwurf zu kritisieren. Aber ich kann die Entwurfsarbeit als solche nachvollziehen und die Arbeit, das Regal zu bauen: Respekt!

gruss
reinhold


Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Regal - mal etwas anders

Beitrag von Martin Höche »

[In Antwort auf #44973]
Hallo Walter
Du hast wie immer Recht.Ein Bild von der Innenarchitektin wäre schon nötig um das Gesamtwerk abzurunden und abschließend zu beurteilen.
Gruß
Martin Höche



Roland Heilmann
Beiträge: 137
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Kontaktdaten:

Re: Regal - mal etwas anders

Beitrag von Roland Heilmann »

[In Antwort auf #44956]
Liebe Forumsteilnehmer,

vielen Dank für eure Kommentare zu dem „etwas anderem Regal“. Ein nicht alltäglicher eher minimalistischer Entwurf, der zu Widersprüchen anregt und individuelle positive und negative Reaktionen hervorruft.

Das Einstellen dieses Projektes kam mir gestern ganz spontan, ich wollte eigentlich einen Gegenpol zu der teilweise sehr emotionalen Werkzeug (Rotex) -Diskussion bringen und habe in meinem Archiv nach einem nicht ganz alltäglichen Projekt gesucht und stieß auf dieses Regal. Es wurde bereits im November 2006 fertig gestellt, so dass ich die Studentin heute nicht mehr nach ihren Gründen über die Funktion und Gestaltung befragen kann. Ich habe noch mal nachgesehen, habe aber keine anderen Bilder über Details oder die Bauphase. Ich habe damals auch nur schnell ein Erinnerungsfoto bei der Abholung geschossen. Aus der Erinnerung kann ich folgendes berichten:

Wir diskutierten intensiv über die Statik des Regals. Die Studentin wollte unbedingt die offene Mäanderform und auch sichtbare schlichte Fingerzinken, keine offene Schwalbenschwanz-Zinken. Das Regal sollte dreiteilig zerlegbar sein, das Oberteil sitzt mittels Runddübel auf den beiden Grundregalen. Das Problem war die Stabilität der Eckverbindungen. Ich schlug eine große Rückwandplatte vor, die einen Teil der vertikalen Kräfte aufnimmt, wurde abgelehnt. Trotz der stabil verleimten Fingerzinken gab das Holz nach und die lichten Abstände verkleinern sich, das sah be….. aus. Das war zu erwarten. Die Studentin wollte es aber vorher nicht ganz glauben und ging das Risiko bewusst ein. Also „try and error“. Als Notlösung unterstützte sie dann mit Rundstangen um das betont „offene“ des Regals nicht zu stören.
Die Funktion: Aufbewahren und ablegen von Büchern, Zeitschriften. Wenn ich mich recht erinnere wollte sie sogar daran an einem erhöhten Hocker sitzen und arbeiten. Deshalb auch der Zwischenraum.

Aus handwerklicher Sicht ein sehr problematischer Entwurf, der den geforderten Belastungen ohne Stützen nicht wirklich standhält. Ich hätte Stützen aus Plexiglas oder Edelstahl verbaut. Ich finde es aber sehr wichtig, dass man jungen, angehenden Innenarchitekten die Möglichkeit gibt sich zu verwirklichen, auch mit dem Risiko dass das Projekt daneben geht. Dabei machen sie wichtige persönliche und fachliche Erfahrungen aus denen sie lernen und die sie weiterbringen. Wer sich nur nach der Masse richtet wird immer nur mittelmäßig bleiben. Auch muss man sich mal zutrauen unorthodoxe Wege zu gehen.

Der Entwurf erinnert mich an die minimalistischen Möbelentwürfe des bekannten Architekten DONALD JUDD. Weitere Infos über ihn findet ihr im Wikipedia.

Ach ja: die Fingerzinken wurden mit dem VS 600 gefräst. Dazu ein Tipp: da die Zinkenabstände fugenlos sind, sollte man die Teile 2 mm ineinander stecken und erst dann Leim angeben. Tut man das nicht, quellen die Zinken durch den Leim und man bekommt die Teile nicht mehr ineinander. Ich stelle die Frästiefe so ein, dass das Stirnholz der Zinken ~ 3/10 mm unter der Fläche des Gegenholzes zurückstehn. Damit kann ich beim Verleimen Zulagen direkt auf die Zinken legen. Der geringe Rücksprung wird anschließend bündig verschliffen. Ich nehme dafür einen roten Schwingschleifer mit ebenem Schleifschuh.

Danke für euer Interesse.

Gruß aus München

Roland



Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Regal - mal etwas anders

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Roland,
Hallo Roland,

mein leiser Verdacht hat sich damit bestätigt. Als Inscheniör lege ich schon einen gewissen Wert auf technisch richtige Lösungen. Trotzdem bin ich mit Dir der Meinung, dass sich junge Leute mal austoben können müssen und auch mal daneben langen dürfen. Nur so lernt man ernsthaft. Wer nie was falsch gemacht hat, der weiß auch nicht, wie und warum's wirklich richtig gemacht wird. Übrigens: ganz so minimalistisch finde ich das Regal nicht; der Tisch, der kürzlich im Nachbarforum vorgestellt wurde, der gehört viel mehr in diese Kategorie.

Die Problematik beim Leimen von Zinken hat mich auch schon gewaltig genervt. Entweder sieht man die Ritzen zwischen den Zinken oder man kriegt keinen Leim rein. Deswegen mag ich keine Zinken, weder die die offenen, noch die halbverdeckten, noch Finger-. Oft bleibt einem halt nix übrig...

Gruß, Walter


Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Regal - mal etwas anders

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #44981]
Hallo Martin,

das hast Du sehr schön ausgedrückt und da kann ich nur beipflichten.

Gruß, Walter


Hans
Beiträge: 156
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Regal - mal etwas anders

Beitrag von Hans »

[In Antwort auf #44956]
Hallo Roland,
da hast Du ja ne ziemliche Diskussion angeheizt :-)
Ich finds ein bischen gemein, das gute Stück schlecht zu machen, nur weils nicht gefällt. Die Designerin wird schön ihre Gründe gehabt haben, das Regal/Tisch/Teil so zu gestalten, wie sie es eben hat. So wie es da steht, neben der Hobelbank, passt das natürlich überhaupt nicht! In einem entsprechend eingerichteten Raum, vielleicht dunkler Fussboden, ansonsten nur klare Linien, kommt das natürlich ganz anders rüber. Der Anwendungszweck hätte allerdings der Beurteilung auch geholfen, denke ich...
Nicht falsch verstehen: Kritik ist gut und wichtig, aber sie sollte sachlich bleiben.

Mal so aus interesse: mir leuchtet ein, daß für eine selbsttragende Konstruktion der Mäanderteile das Material zu schwach sein dürfte. Wenn man das jetzt unbedingt so machen müsste, und keine Hilfsstützen, Rückenwände o.ä. verwenden dürfte (Wenn der Kunde mal wieder König spielt :-)) - wie dick im Verhältnis zur Auslegung (heisst das so?) sollte das Holz sein, und welchses Holz wäre gut dafür?



Antworten