Suche Übersicht für optimale Fräsdrehzahl

[Patrick]

Hallo Forumsgemeinde,

ich habe das Wochenende mit meiner Leigh in der Werkstatt verbracht. Eine echte Bereicherung zur VS600 muss man sagen.

Um die Restholzproduktion möglichst gering zu halten bin ich auf der Suche nach einer Tabelle, wo man nachschauen kann, welche Drehzal der Oberfräse für welchen Fräser / Material am besten ist.

Was mich wirklich wundert ist, dass Leigh zwar Spiralnutfräser empfiehlt, aber nur normale Nutfräser mitliefert. Mit meinen Spiralnutfräsern werden die Ergebnisse besser.

Gibt es vielleicht eine Faustregel, welche Umdrehungsgeschwindigkeit man bei welchem Fräser/Material/Werkstückdicke man verwenden soll?

Ich bin mir sicher, dass die Expertenrunde eine Lösung parat hat.

Besten Dank schon mal!

Gruß
Patrick

P.S.: Für mein aktuelles Projekt muss ich 12 Schubladen Zinken. Material ist 15mm Multiplex.

[Dietrich]

Hallo Patrick,

bei Multiplex wirst Du pro Schublade 1-2 neue Fräser brauchen. Der hohe Anteil an Leim zerstört die Fräser.
In Massivholz drehe ich beim Zinkenfräsen die Drehzahl meiner 1229 auf Stufe 5, dies entspricht gefühlten 20000 U/min.

MPX zu zinken macht nur auf der TF Sinn.

Gruß Dietrich

[Markus]

Welches MPX? Buche, Birke?
Bei Buche bekommst du schon sehr gern mal Brandspuren, noch dazu weil du beim Zinkenfräsen keinen entsprechenden Vorschub hast. Diese Spuren sieht man in der Regel nicht, aber dein Fräser wird sehr schnell stumpf. Deshalb würde ich in Buche soweit mit der Drehzahl runtergehen, wie es an der Fräse einzustellen ist.

[Heiko Rech]

[In Antwort auf #42315]
Hallo Patrick,

die empfohlene Schnittgescwindgkeit für Holz und Holzwerkstoffe wirst du mit den üblichen Fräserdurchmessern auf einer Oberfräse niemals erreichen können. Von daher wäre es also richtig immer die volle Drehzahl zu nehmen.

Allerdings mcht das weder die Fräse mit, noch wäre es den Fräsern oder dir als Bediener zuträglich.

Auf deiner Oberfräse oder der Bedienungsanleitung sollte sich ein Diagramm finden, wonach du dich richten kannst.

Bei kleinen Schaftfräsern, wie sie zum Zinkenfräsen bentuzt werden, kannst du ruhig "Gas geben". Also 20.000-24.000 U/Min.

Welches Holz oder Holzwerkstoff du verarbeitest ist im Bezug auf die Drehzahl nicht ganz so relevant, da die empfohlenen Schnittgeschwindigkeiten nicht so extrem weit auseinanderiegen und du sie mit der OF sowieso nicht erreichen wirst. Bei harten Werkstoffen macht es meiner Meinung nach viel mehr Sinn, in mehreren Zustellungen zu arbeiten. Das mindert auch die Gefahr, dass Fräser brechen.

Was Dietrich schreibt, das kann ich so nicht stehen lassen. 1-2 Fräser pro Schublade? Dietrich, bitte schau dich nach anderen Fräsern um. Oder verwendest du hierfür etwa HSS Fräser? Das wäre die einzig sinnvolle Erklärung, denn die vertragen weder Multiplex, noch große Hitze. Bei HM sollte es kein Problem sein die Schubladen mit einem Fräser, maximal mit zweien, oder einmal nachschärfen durchzuziehen.

Auch die These von Markus, mit der geringen Drehzahl kann ich nicht ganz nachvollziehen. Dann lieber in 2 Zustellungen Fräsen und die Tiefe nicht auf einml herausarbeiten Dann fällt es leichter den Vorschub entsprechend der Drehzahl zu realisieren und Brandspuren zu vermeiden.

Generell sollte man beim Zinkenfräsen ruhig beherzt rangehen und den Vorschub nicht zu zaghaft wählen.

Gruß

Heiko

[Dietrich]

Hallo Heiko,

ich verwende nur HM-Fräser teils mit HM-Schneiden von Festo und Metabo (absolut gleiche Qualität) oder reine HM-Fräser von Festo, mit den neueren Freud HM-Fräsern habe ich noch kein MPX gefräst.
Vor allem der Gratnutfräser wird sofort schwarz in MPX, und verbraucht sich äußerst schnell, ich zinke MPX nie mehr. Mit der Flachdübelfräse oder mit dem Dübelbohrer geht es aber gut verarbeiten.

Gruß Dietrich

[Heiko Rech]

Hallo Dietrich,

bei den Gratnutfräsern liegt es meiner Erfahrung nach eher daran, dass die die Späne nicht abtransportieren. Das führt zu starker Hitzeentwicklung, was die Fräser ruiniert. Das kann bei Multiplex wiederum etwas verstärkt werden, durch den Leim. Dieser verharzt sehr stark, was der Schärfe des Fräsers auch nicht zuträglich ist. Aber 2 Fräser pro Schublade finde ich dennoch sehr übertrieben.

Bei Gratnutfräsern hat man auch den Nachteil, dass man nicht in mehreren Zustellungen fräsen kann. Man muss ja direkt auf richtige Tiefe gehen.

Fingerzinken mit einem HM Fräser in Multiplex, sollten kein Problem darstellen.

Gruß

Heiko

[Markus]

[In Antwort auf #42318]
@Heiko

ich hab die Erfahrung gemacht, als ich mal wieder Brandspuren am Buchenholz hatte. Ein 8mm HM-Spiralnutfräser lief mit verringerter Drehzahl genauso gut durchs Holz wie mit voller Drehzahl, aber halt ohne die Brandspuren.
Die Zustelltiefe sollte idealerweise immer dem Holz angepasst werden, bei Zinkenfräsungen aber nicht möglich. Hier würde einzig das Vorfräsen mit einen passenden Nutfräser Abhilfe schaffen.

[Markus]