Timmerjigg Logosol

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Timmerjigg: windschiefe Schnitte

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Philipp,

ich glaub wir haben etwas aneinander vorbeigeredet:
Wenn Deine Säge mit neuer Kette und neuem Schwert gut eingestellt ist wird sie auch einen geraden Schnitt bringen. Verlaufen wäre dann nach oben oder unten möglich, wenn das Schwert nicht parallel zur Schnittebene liegt. Das hast Du ja wohl mit der fummeligen Schraube eingestellt. Wie Du schreibst sind die Bretter ja wohl an Anfang und Ende gleich dick.

Wenn jetzt noch Deine Bohlen rechts wie links gleiche Dicke aufweisen und trotzdem windschief sind kann es doch nur nach dem Schnitt passiert sein. Oder war die Schnittfläche auf dem Reststamm auch windschief?? Dann wär mit Deiner Säge doch was nicht in Ordnung, was ich allerdings nicht so recht erklären könnte.

Vielleicht äußert Helmut Hess sich hierzu noch. Er sägt ja auch mit sowas.

Gruß

Heinz


Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Timmerjigg: windschiefe Schnitte

Beitrag von Martin Höche »


Hallo
Der Stamm ist es nicht ,die Kette ist es nicht,die Säge auch nicht, da kann es nur am Säger liegen.
Gruß
Martin



Philipp
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Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Re: Timmerjigg: windschiefe Schnitte

Beitrag von Philipp »


"Der Stamm ist es nicht ,die Kette ist es nicht,die Säge auch nicht, da kann es nur am Säger liegen.
Gruß
Martin"

Hallo Martin,

das will ich nicht auschließen. Vielleicht kannst Du ja ein bißchen Licht ins Dunkel der Frage bringen, was ein Säger hier falsch machen und wie er/sie es abstellen kann.

Schon mal Danke im Voraus und Gruß

Philipp



Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Timmerjigg: windschiefe Schnitte

Beitrag von Martin Höche »


Hallo Philipp

Ich hoffe du nimmst mir meinen zugegeben manchmal etwas schwarzen Humor nicht übel. Zu deinem Problem kann ich dir nur aus meiner Erfahrung mit einer festmontierten Führungsschiene (siehe ältere Beiträge) etwas berichten.Dort stellte sich ein solcher Fehler ein ,wenn ich den Stamm auf der Auflage nicht genügend gegen Verdrehung gesichert hatte.Die auftretenden radialen Zugkräfte bewirkten eine Art Drechseleffekt.Dies war mehr oder weniger sichtbar.
Ob dies auch bei deiner Vorrichtung so möglich ist kann ich von hier aus nicht beurteilen.

Gruß
Martin



Markus
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Timmerjigg: windschiefe Schnitte

Beitrag von Markus »


Hallo Philipp,

kannst du sagen, ob der Stamm nach dem 1. Schnitt eine Windschiefe Fläche hatte? Wenn ja, dann würde ich sagen, das die Winkelbretter an den Stammenden leicht zueinander verdreht montiert waren. Ansonsten würde ich auch sagen, das nach dem Sägen Spannungen im Holz dafür verantwortlich waren.

Gruß
Markus


Ludwig Raich

Re: Timmerjigg: windschiefe Schnitte

Beitrag von Ludwig Raich »


Hallo,

was auch noch sein kann, dass die Führungsschiene nicht ganz im 90 Grad Winkel, bzw die eine Seite der Führungsschiene ein bischen höher ist als die andere. Dies kann auch zu schlechten Schnitten führen.

Laut Förster vom Motorsägenkurs gibt es verschiedene Gründe für krumme Schnitte.

Kette: Schnittwinkel und Zahnlänge

Führungsschiene: Die eine Seite kürzer als die andere.

Viel Spass.

Ludwig


Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Timmerjigg: windschiefe Schnitte

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Ludwig,

das verstehe ich nicht recht:
"Führungsschiene: Die eine Seite kürzer als die andere"

Du kannst eine gebrauchte, ausgeleierte Führungsschiene haben, dann ist ein sauber-gerader Schnitt eh Glücksache; da mag dann auch je nach Benutzer eine Seite etwas mehr abgelaufen sein; der Hauptgrund dürfte aber dann sein, daß die Treibglieder in der Schienennut zu viel Spiel haben und seitlich jedem Widerstand ausweichen können.

Auf so ein Motorsägen-Sägewerk gehört das Beste, was man hat: Neue Schiene plus neue Kette und Gebrauch ausschließlich auf dem Sägewerk auch und vor allem die Schiene! Und rechtzeitig die Schiene erneuern; die kann dann noch lange im Normalbetrieb Dienste leisten.

Bei mir (ohne Sägewerk) laufen immer 3 - 4 Ketten auf einer Schiene und wenn die Ketten runter sind fliegt auch die Schiene in den Schrott, egal wie sie aussieht! Und Ketten runter heißt bei mir keinesfalls bis zur Markierung. Meist setzt die zu große Länge dem Spannen ein Ende. Werkzeug zum Kürzen habe ich da, aber realistisch betrachtet ist das Längsspiel in den Kettennieten dann reichlich groß und die Gefahr des Reissens der Kette wächst enorm. Das hatte ich bisher noch nie und möchte es auch nicht erleben.

Schönen Tag

Heinz



helmut hess
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Re: Timmerjigg: windschiefe Schnitte

Beitrag von helmut hess »

[In Antwort auf #41910]
Hi an alle saeger,

also ich habe keinen timmer-jigg, nur das big mill mit der originalen fuehrung auf der fuehrngsschine, die auch am saegewerk genutzt wird. aber bisher habe ich das gute stueck noch nicht einsetzen muessen.

am seagewerk habe ich aber ausreichende erfahrungen, auch mit boesen ueberraschungen, sammeln koennen.

ich hatte einmal eine blockbohle total versaut, mit den hier beschriebenen effekten.

im normalen saegebetrieb (normal ist bei mir: schwarte ab, dann ein oder 2 bretter absaegen, je nach stammdurchmesser, stamm drehen, naechste schwarte, dann die bretter und die blockbohle von 4", 5" oder 6" bleibt dann uebrig) beim letzten schnitt, ohne vorankuendigung, lief mir das schwert hinter dem stamm nach unten weg.
ich habe das erst bemerkt, als die saege schwergaengig wurde und fast verklemmt war. ich hatte eine abweichung auf der, der saege abgewandten sete von 3cm.
da war richtig spannung auf dem schwert, habe die saege kaum zurueck, aus dem schnit heraus bekommen.

die kette war schon relativ stumpf und ich wollte sie auch nach diesem schnitt feilen.
ich hatte keinen nagel oder aehnliches erwischt. warum die saege so verlaufen war, konnte ich nicht nachvollziehen. die zaehne waren nicht verbogen, einfach nur stumpf. das schwert zeigte auch keine extremen abnutzungen, kettenoel war auch immer ausreichend da.
ich habe eine ganze weile herum gesucht, ob ich nicht doch etwas finden kann, aber denkste.

dann wollte ich es wissen, habe die kette gefeilt, auf das schwert ohne weitere veraenderungen aufgezogen, die bohle nochmals justiert und feuer frei.

habe ganz normal gesaegt und der schnitt war, an dem sowieso verhunzten balken wieder 1a.

ich vermute, dass, wodurch auch immer, eine zahnseite etwas staerker abgenutzt war und dadurch diese einseitige drift hervorgerufen wurde.

@ Philipp
wenn bei deinen saegeschnitten die bretter in ihrer dicke gleichmaessig waren, spricht das auf jeden fall fuer eine gute reproduzierbarkeit.
du solltest nach dem ersten schnitt einfach am anfang und am ende der entsatndenen saegeflaeche kleine leisten quer auflegen und deren oberrkanten, die dann am schnitt seitlich ueberstehen sollen, anpeilen. so siehst du am besten ob es gut ging. ist der erste schnitt schon fuer einen propeller tauglich, wird sich dieser effekt natuerlich fortsetzen und ev. noch verstaerken.

hast du den timmer-jigg auf der ersten schnittflaeche laufen lassen oder hast du das fuehrungsbrett erneut montiert?

wenn der timmer-jigg auf der bohle aufliegt, aus der du die bretter saegst, kannst du wunderbar exakt parrallel arbeiten, aber wenn der 1. schnitt nicht eben war, sind alle folgenden bretter in der dicke exakt, aber halt nicht eben.

da vermute ich den fehler, egal wodurch er ausgeloest wurde.

fuer diese teile muss man, nach meinen erfahrungen mit dem saegewerk, erst ein "haendchen" entwickeln. was man beim ersten schnitt versaut setzt sich halt fort. ich hatte oft das problem, dass die staemme, am anfang rund und drehfreudig, nicht so liegen blieben wie erhofft und das war es dann. der erste schnitt ist der wichtigst, danach liegen die staemme gut und sicher, zumindest auf dem saegewerk.

ich hatte in meiner ersten gier natuerlich auch probieren wollen, ohne alles aufs feinste auszurichten, die saege auch einfach in den sand (aufs gras) gestellt und los... nach dem 3. stamm war dann alles ganz anders. alles verschoben und aus dem lot. also eile zahlt sich da keinesfalls aus.

so im nachhinein kann man aber schwer sagen wo die wirklichen ursachen liegen, meisst hat man nicht nur einen fehler, gerade als anfaenger, da kann schon der frust kommen, wenn man keine zeit hat und die bretter gleich braucht.

also weiter ueben und nicht aufgeben. nach dem 10 stamm weist du wie es geht.

gruss
helmut

der am wochenende die saege raus laesst...
es geht weiter auf meiner baustelle in deutschland.



Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Re: Timmerjigg: windschiefe Schnitte

Beitrag von Philipp »


Hallo Helmut, danke für Deinen Beitrag (auch Danke an die anderen Schreiberlinge),

"wenn bei deinen saegeschnitten die bretter in ihrer dicke gleichmaessig waren, spricht das auf jeden fall fuer eine gute reproduzierbarkeit."

Stimmt - und ist auch irgendwie logisch. Wie geschrieben: der erste Schnitt mittels Anschlag war gut, die Drehung kam erst, als die Säge am Timmerjigg durch das Holz ging. Bei jedem weiteren Schnitt kam aber anscheinend keine bemerkenswerte weitere Drehung hinzu.
Spricht vielleicht doch für Spannungen im Holz...Anderereseits, außer bei Eibe habe ich bei Nadelholz noch kaum stärkere Spannungen oder Drehwuchs festgestellt.

"hast du den timmer-jigg auf der ersten schnittflaeche laufen lassen oder hast du das fuehrungsbrett erneut montiert? "

Ich schneide immer einen ersten Schnitt mit Anschlag, dann einen senkrechten dazu ebenfalls mit Anschlag und lasse dann den TJ auf den so entstandenen Flächen laufen.

"wenn der timmer-jigg auf der bohle aufliegt, aus der du die bretter saegst, kannst du wunderbar exakt parrallel arbeiten, aber wenn der 1. schnitt nicht eben war, sind alle folgenden bretter in der dicke exakt, aber halt nicht eben."

Das war ja auch meine bislang gemachte Erfahrung (allerdings mit kürzeren Stämmen), daß die Schnittgüte und die Qualität der entstandenen Bretter wirklich gut ist. Deswegen bin ich ja jetzt auch so verwirtt.

"ich hatte oft das problem, dass die staemme, am anfang rund und drehfreudig, nicht so liegen blieben wie erhofft und das war es dann."

Wenn sich der Stamm bei der Verwendung des TJ dreht, ist das eigetlich egal, da sowohl der Anschlag als auch der TJ sich ja nur am Stamm selbst orientieren, ungeachtet dessen Rotation oder Bewegung.

"also weiter ueben und nicht aufgeben. nach dem 10 stamm weist du wie es geht."

Ich bleibe weiter dran, ist ja klar. Wahrscheinlich lag die Ursache für die Verwindung in der Kette. Als ich das 60er-Schwert montiert hatte, hatte ich nämlich einen Konstruktionsfehler des TJ erkennen müssen. Da dieses Schwert auch breiter ist als ein kürzeres und durch den langen Hebel auch stärker entgegen der Sägerichtung gedrückt wird, kam es an die linke der beiden Alurollen, die den TJ besser am Anschlag führen sollten und fräste in diese eine Nut. Klar, daß dadurch die Kette nicht schärfer wurde :-) . Allerdings sollte diese Abnutzung doch auch ungefähr gleichmäßig erfolgen und damit eigentlich kein Weglaufen der Säge erzeugen...grübel, grübel...

Naja, Fragen über Fragen und ohne wissenschafltiche Auswertung komme ich da wohl kaum weiter. Ma' guck'n, was die nächsten Stämme - so sie den kommen - so sagen.

Viele Grüße und frohes Sägen

Philipp



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