Endbehandlung Buchen-Kommode

[Norbert Becker]

Hallo,

mein Sohn und ich haben als Vater/Sohn-Projekt eine Kommode aus Buchenleimholz gebaut. Jetzt geht es ans Finish. Ursprünglich hatte ich an Hartöl von Leinos gedacht, da hier auch noch Reste vorhanden waren. Der Verkäufer wies mich daraufhin, dass im Innenraum der Kommode Zurückhaltung angebracht ist (steht auch auf der Dose). Hm,ich kam ins grübeln. Wo sollte man da aufhören (z.B.Türen)? Nach anschließender Recherge hier im Forum las ich einiges über das Osmo-Hartölwachs auf Basis Sonnenblumen/Distelöl usw. "Okay,besorg bitte eine Dose" sagte ich zu meiner Frau.Ein Probeanstrich auf Abfallholz gefiel mir ganz gut, zumal das Holz nicht so stark "angefeuert" wird wie bei Leinöl. Aber oh Schreck, auf der Dose steht ja auch: Schubladen und Schrankinnenraum nur dünn mit dem Lappen einreiben. Erneut im Forum nachgelesen und der Schreck wurde noch größer da in einigen Beiträgen von Geruchsbelästigung über längeren Zeitraum die Rede ist.
Zu allem Übel soll die Kommode im Elternschlafzimmer stehen und hier ist erst vor einer Woche der Enkel eingezogen. Sicher gibt es Forumsteilnehmer die schon so einiges an Endbehandlung ausprobiert haben. Wäre Bienenwachs vielleicht noch eine Alternative. Allerdings sollte das Holz nicht so stark abgetönt werden.Ich denke das macht ohnehin das Licht.
Bin für jeden Rat dankbar.

Viele Grüße
Norbert Becker

[C. Grefe]

Hallo Norbert,

ich halte das für nicht so problematisch. Ich habe meine Küche aus massiver Birke komplett mit OSMO Hartwachsöl behandelt, sowohl innen als auch außen. Auch die Schubladen/Auszüge sind mit einem doppelten "Anstrich" (wir haben einen Knäuel aus Baumwoll-Stoff zum Einreiben genommen) versehen worden.

Zwar kann ich bestätigen, dass man auch jetzt, nach ca. 3 Monaten, noch einen leichten Geruch hat, wenn die Schubladen geöffnet werden. Als allzu unangenehm empfinde ich das aber nicht. Ich würde es jederzeit wieder so machen.

Viele Grüße - Christopher

[Harald Wetzel]

Hallo Norbert,
gerade wg. der Geruchsbelästigung und den Kindern habe ich meine Bucheleimholzmöbel mit Acryllack L17 von Clou (Farbton Buche) behandelt und nicht geölt. Wenns nicht so anfeuern soll, dann eben die Variante "Farblos". Übrigens sind die Innenflächen incl. Schubladeninnenseiten nicht lackiert. Auch nach 4 Jahren ist noch kein Verzug festzustellen.

(bin nicht bei Clou beschäftigt und verkaufe die Produkte auch nicht, sind aber eben überall zu haben).

Gruß
Harald

[Pedder]

[In Antwort auf #34756]
Hallo Norbert,

Mein Produkt war bisher Holzöl von ATW, ein Halböl. Ich lasse die Schränke zwei Wochen auslüften in einem gut belüfteten Raum, am besten mit Tageslicht. Dann hatte ich bislang keine Probleme mit unangenehmen Gerüchen. Aber natürlich riecht Leinöl etwas.

Wenn Du Angst vor Leinöl auf Innenflächen hast, nimm doch einfach für die Außenseite das Produkt Deiner Wahl und für die Innenseiten ein Wachs. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu schlimmen Reaktionen kommt. Wichtig ist doch nur, dass einen einseitige Feuchtigkeitsaufnahme verhindert wird. Und das geht wohl auch mit Wachs.

Gruß Pedder

[Heiko Rech]

[In Antwort auf #34756]
Hallo Norbert,

die Sache mit dem Öl hat sehr viel mit persönlichen Vorlieben zu tun. Jeder empfindet Gerüche anders. Ich bin nach einigen Umwegen über Produkte von Auro, über Osmo, zu einfachem Leinöl gelangt. Meine letzten Projekte habe ich mit Leinölfirnis behandelt. Momentan experimentiere ich ein wenig mit Bienenwachs herum.

Der Geruch von Leinöl verschwindet je nach Belüftung nach 4-6 Wochen. Danach riecht man kaum noch was davon. Bei meinem akutellen Projekt habe ich dem Leinöl etwas Örangenöl beigemischt (auf 1l Leinöl 70 Tropfen Orangenöl) Bereits beim Auftrag ist der Geruch angenehmer. Nicht penetrant nach Orange, aber auch nicht mehr so nach Fensterkitt. Es gibt aber Menschen, die auf Orangenöl allergisch reagieren.

Die Öle von Osmo (verwende ich immer noch bei Auftragsarbeiten) dünsten auch noch lange aus, richen aber für mein persönliches Empfinden nicht so unangenehm.

Generell sollte bei allen Öle/Wachsen n nur dünn aufgetragen werden, egal welches Öl/ Wachs verwendet wird.

Das Osmo Öl erwärme ich auf ca. 50 Grad, trage es auf und wische nach 20 Minuten die Überstände soweit ab, dass die Fläche fast trocken ist. Beim Leinöl mache ich es ebenso.

Noch in Wort zum Lack:
Es gibt Lacke, die sehr schnell und stark riechend ausdünsten. Danach aber immer noch über einen langen Zeitraum sehr gering ausdünsten. Ob man dies möchte, muss jeder für sich entscheiden.
ein Irrtum, dem leider auch viele erliegen, ist der, dass Wasserlacke weniger Schädlich sind, als z.B. NC Lacke. Das stimmt so auch nicht. Beim Spritzen sind beide sehr gesundheitsschädlich, wenn man keine Maske verwendet.

Gruß

Heiko

[Norbert Becker]

Hallo Heiko,
vielen Dank mit Tipp das Öl zu erwärmen. Hatte ich zwar auch schon mal gelesen aber wieder total vergessen. Vermutlich dringt das Öl dann viel besser ins Holz ein und ist auch noch sparsamer im Verbrauch.
Von meinem Vater hab ich auch noch abgefülltes Leinöl. Ich hab aber keine Ahnung
ob das Firnis ist, da ich den Unterschied nicht kenne. Kann man den erkennen?
Hallo Harald,
sehr schöne Kommode, mit einem wunderbar warmen Farbton. Sieht auch nach einem harten Stück Arbeit aus.
Hallo Christopher,
dem Probeholz nach gibt das Hartöl von Osmo eine wirklich schöne Oberfläche. Mein Sohn hat entschieden.Jetzt wo die Dose schon da ist, werden wir es an der Kommode testen. In irgendeinem Beitrag las ich schon mal von nass in nass-streichen. Auf der Dose steht aber kein Hinweis.
Hallo Pedder,
danke für die Info. Ich habe gerade im Profil die Säge mit dem wunderschönen Griff bewundert. Ist der Griff Original?Holz? Macht echt Lust auf "selbsthabenwollen".
Vielen Dank für Euro Infos.-Wieso erscheint eigentlich mein Profil immer noch nicht?
Norbert Becker
Norb

[Edith]

Hallo Norbert,

habe mit dem Osmo-Hartwachsöl nur possitive Erfahrungen gemacht.
Ich behande fast alle Vollholzmöbel mit Osmo, auch Betten, Küchen usw...
Das Ergebnis ist überaus zufriedenstellend, meine Kunden sind glücklich und
zufrieden, was will man mehr.
Mit der Geruchsbelästigung habe ich absolut keine Probleme.

Grüßle, Edith

[Markus Kaps]

[In Antwort auf #34756]
Hallo Norbert,
aus Deinem letzten Absatz schließe ich, daß Du innen und außen mit dem gleichen "Mittel" einlassen willst. Bei den offenporigen Mitteln wie Hartwachsöl o.ä. würde ich keine Probleme sehen, innen z.B. Klarwachs von Osmo zu verwenden (-habe ich in meinen Küchenschränken aus Kiefer, riecht nach 2-3 Tagen gar nicht mehr und ist für die Innenseite von Schränken Schutz genug-) und außen Hartölwachs. Probleme gibt es ja nur dann, wenn die Diffusionfähigkeit der Oberflächenbehandlung links und rechts vom Brett stark unterschiedlich ist.

Mit freundlichen Grüßen
Markus

[Markus Kaps]

.. ich weiß aber nicht, wie ich diese "Voreinstellung" wieder wegbekomme.

[Hans]

[In Antwort auf #34756]
Der Grund, warum Öle nicht in Schrankinnenräumen aufgebracht werden sollten (bzw. allenfalls "zurückhaltend" und "dünn"), ist weniger die Geruchsbelästigung (wenn man sie als solche empfindet), sondern einmal das Rückfetten, so dass im Schrank eingelagerte Kleidung möglicherweise verunreinigt wird, zum anderen haben sie schlechtere Gleiteigenschaften als Lacke oder kleben sogar etwas, so dass Schubladen nicht so gut laufen.