Vakuum-Spanngerät *MIT BILD*

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Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Vakuum-Spanngerät *MIT BILD*

Beitrag von Herbert S. »


Hallo

Schon vor einiger Zeit habe ich mir ein Vakuum-Gerät zum Spannen von Werkstücken zugelegt.
Dies wollte ich euch heute mal vorstellen.
Mit dem Spanngerät kann man auf der Werkbank, aber auch auf dem Boden oder einem Systainer Werkstücke sicher spannen.

Im Bild habe ich eine 100x110 cm große Mdf-Tischlerplatte eingespannt zur Kantenbearbeitung. Diese ist absolut fest. Ein Lösen ist auch mit großer Kraftanstrengung nicht möglich. Man kann die Bankplatte der Hobelbank anheben.

Dies hat mich schon vor einigen Jahren auf der Messe in Nürnberg so beeindruckt, dass ich mir nun vor einigen Monaten ein solches Vakuum-Gerät zugelegt habe.

Der Saugständer erlaubt mit seinen verschiedenen Tellern die unterschiedlichsten Haltemöglichkeiten. Er saugt sich auch selbst auf der Bankplatte fest.
Der Saugmotor ist klein und sehr leise.

Bin auf eure Meinung zu dieser Maschine gespannt.

Gruss Herbert


Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Vakuum-Spanngerät *MIT BILD*

Beitrag von Herbert S. »


Bild 2


Timo
Beiträge: 250
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Vakuum-Spanngerät

Beitrag von Timo »


Hallo Herbert,

mich interessiert sowohl Hersteller als auch ca. Preis..
Gibt es das System nur komplett oder auch die Pumpe einzeln?
Könntest du was zu den Leistungsdaten sagen? Volumenstrom / Unterdruck? Lassen sich auch poröse Materialien wie Spanplatte oder MDF sicher spannen?

Danke und Gruß,
Timo


Hauke Schmidt
Beiträge: 421
Registriert: Sa 23. Mai 2020, 21:44

Re: Vakuum-Spanngerät

Beitrag von Hauke Schmidt »

[In Antwort auf #32065]
Hallo Herbert,

ich habe noch nie mit so einem Vakuum Gerät gearbeitet. Kannst Du mir die Vorteile gegenüber dem Einspannen an der Vorderzange der Hobelbank erklären?

Wie stabil ist das ganze wenn ich wie auf deinem Bild, eine Kante auf der Platte aufbügeln wollte?

Danke
Hauke


Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Vakuum-Spanngerät

Beitrag von Herbert S. »


Hallo Hauke

Der Vorteil des Gerätes ist ganz einfach die Schnelligkeit des Einspannens.
Man stellt den Saugtellerblock auf die Hobelbank, schaltet den Motor ein. Der Block saugt sich nun direkt an der Platte fest. Nun drückst du eine Platte, welche eingespannt werden soll, an den Saugteller. Sofort ist diese unverrückbar fixiert.
Zum Lösen der Platte drückst du einen Knopf, welcher den Spannteller belüftet und du kannst die Platte abnehmen. Der Block selbst bleibt weiterhin auf der Hobelbank fest.
Die Spannstärke ist sehr beeindruckend. Du kannst an der eingespannten Platte die Hobelbank verschieben, ohne dass sich die Platte löst.

Eine solche Platte kann an einer Hobelbank nicht nur mit der Vorderzange eingespannt werden. Zusätzlich muß die andere Seite noch mit einer Schraubzwinge gespannt werden. Diese ganze Prozedur hast du dir gespart.

Gruss Herbert


Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Vakuum-Spanngerät

Beitrag von Herbert S. »

[In Antwort auf #32072]
Hallo Timo

Hersteller des Gerätes ist die Fa. Doscornio aus Gutach im Schwarzwald. Sie ist unter dem gleichen Namen auch im Internet (Endung com) vertreten.

Das System gibt es auch einzeln. Außerdem gibt es noch verschiedene andere Saugteller.

Zu den techn. Daten kann ich nicht viel sagen. Die Saugleistung der Pumpe beträgt 3 Kubikmeter/h, die Motorleistung beträgt 100W.

Selbstverständlich lassen sich auch MDF und Spanplatte sicher spannen. Der Unterdruck ist immer an dem angebauten Manometer kontrollierbar.

Die Platte, welche ich auf dem Bild eingespannt hatte, war MDF-Tischlerplatte.

Gruss Herbert


HELLE
Beiträge: 261
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Vakuum-Spanngerät

Beitrag von HELLE »


Hallo Herbert, Hallo Hauke,

das Sytem ist sicher sehr interessant, aber wird wohl in seinen Möglichkeiten falsch erkannt.

Meine Gedanken dazu:

Wird Glas verarbeitet --- also Kanten geschliffen oder maschinell gerundet --- ist das Sytem wohl unschlagbar dafür geeignet
(spann mal Glas in eine Hobelbank).

Auch wenn die Holz/ Verbundstoffplatte an mindesten 3 Seiten bearbeitet werden soll oder zu lang ist, kann dieses System Vorteile in der Handhabung bringen.

Zu Hauke: Herbert hat eine Top-Werkstatt, welche er uns schon hier vorgestellt hat, und zum Träumen inspiriert. Er gibt selbst zu, das er Maschinen orientiert ist und an gutem Werkzeug nicht vorbei kommt --- wie manch anderer hier auch noch (Gell, Dietrich ???). Es ist sehr schön, das es die beiden und viele andere hier im Forum gibt, um auch mal Lösungen zu sehen, welche nicht immer in unseren Geldbeutel passen --- hier lese ich einfach mit Genuß mit und habe wieder mal was zum Träumen und Anregungen

--- das ist in der heutigen Zeit oft nicht das Schlechteste um sich mal wieder in andere Gedanken zu bringen.

Zu Herbert: Vielen Dank für's Vorstellen, sehr interessantes Teil, falls ich wirklich mal mich von der Kurpfalz in die Pfalz verirre, melde ich mich mal bei dir vorher an.

Ach ja, und das Teil zum waagrechten Einspannen nennt man Bankknecht, besteht aus einem Kantholz mit Löchern, starkes Dübelholz zum Einstecken und dann das Teil in die deutsche Hinterzange eingespannt (aber das weißt du sicher ;^>).

Gruß an alle aus der verschneiten Kurpfalz, ich gehe jetzt meine tote Ratte in der Werkstatt suchen (letzte Woche dann doch vergiftet --- sie hat alles angefressen --- Saubist), Helle



Urs
Beiträge: 493
Registriert: Mi 10. Dez 2014, 10:45

Re: Vakuum-Spanngerät

Beitrag von Urs »

[In Antwort auf #32078]
Hallo Herbert

Mit Deinem Super-Tipp hast Du meinen Nerv getroffen. Ich habe sowieso bei vielen Arbeiten 1-2 Hände zu wenig und so kommt mir dieses Vakuumgerät wie gerufen. Ich werde mir den Prospekt mal genauer zu Gemüte führen (bevor ich zuschlage).Ich wusste zwar, dass es Vakuum-Tische gibt, aber die waren in - für mich - unerschwinglichen Regionen.

Zwei Fragen habe ich noch:
- Hast Du die gewöhnliche Pumpe oder die optionale stärkere Version genommen?
- Wie plan muss die Unterlage (also z.B. die Hobelbankoberfläche) sein? Verhindern kleine Beschädigungen im Bereich der Lippe eine Anwendung oder toleriert die Elastizität der Lippe kleinere Hicks?

Nochmals vielen Dank und Gruss

Urs



Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Vakuum-Spanngerät

Beitrag von Herbert S. »


Hallo Helmut

Auch ich kenne einen Bankknecht. Lieber arbeite ich jedoch mit hochwertigem Werkzeug. Aus diesem Grund gebe ich auch einigen dafür aus. Die Freude anschließend rechtfertigt dann auch diese Ausgaben.

Wenn du mal in die Pfalz kommst, dann schau mal bei mir vorbei. Würde mich wirklich freuen.

Gruss Herbert


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