Anbau von Nußbaum Holz

[Kris]

Hallo,

an die Fachleute:

Jemand erzählte mir daß der Anbau von Nußbaumholz sehr lohnend sei.
Ich besitze große, nicht genutzte Ländereien in Bosnien und Herzegowina,
wo man Nußbaum pflanzewn könnte.

Hat jemand da Erfahrung? Sorte? Dauer des Wachstums bis zur Fällung und Preise?

Vielen Dank im voraus.

Kris

[justus]

guude Kris,
hervorragende idee, da gerade der balkan sehr gut für nußbaum geeignet ist.
hier vorab:
vorkommen: mittel-, west- und südeuropa. bevorzgt nährstoffreiche, tiefgründige und frische böden, wärmeliebend, empfindlich gegen früh- und spätfröste. höhenlagen bis 800m im bayerischen wald, schweiz bis 1200m, süditalien bis 1800m ü.n.n..
baumhöhe (10)15 bis 20m (25m), schnellwachsend, höhenzuwachs mit 60 bis 80 jahren beendet, höchstalter 150 jahre.
mit gruß, justus.

[Walter Heil]

Hallo Kris,

nein, Erfahrung habe ich da keine, aber wenn Deine Kinder mitspielen, dann werden Deine Enkel mal wohlhabend, wenn sonst alles ruhig bleibt in der Gegend.

Ich wünsche Euch das...

Walter

[Heinz Kremers]

Hallo Kris,

Walter hat den zeitlichen Rahmen sehr schön und vor allem treffend beschrieben. Wenn Du trotzdem weiter Interesse hast, wende Dich mal an ein hiesiges Forstamt bezüglich Pflanzraster Pflege usw..

Und den Wünschen von Walter möchte ich mich anschließen.

Gruß

Heinz

[Christian Meseberg]

Hallo Kris,

auf jeden Fall Pflanzmaterial verwenden, welches in der Region aus den dortigen regionalen Sorten gezogen wurde. Ob dieses beim Nussbaum ebenso von Bedeutung ist, wei bei Forstpfklanzen, ist mir jetzt nicht zugänglich. Aber Forstfachleute dürften das wissen.

Beste Grüße

Christian

[Kris]

Erstmal vielen Dank für die Antworten.
Dauert das wirklich so lange daß erst die Enkel den Nutzen ziehen können?

Nach wieviel Jahren ist der Frühstmögliche Zeitpunkt für die Ernte?
Aber bevor es drei Generatioen brach liegt, kann man doch Bäume Pflanzen.

Kann jemand annährend die Kosten beziffern.
Z.B für einen Baum zu pflanzen?

[Andreas Winkler]

Mal rumschauen, ob an Nachbargrundstücken andere Nußbäume stehen. Die haben jetzt ihre Früchte abgeworfen. Sammle ein paar Nüße auf (idelaerweise von Bäumen, die keinen Drehwuchs usw. haben), laß´ die Hälfte ein paar Tage in der Gefriertruhe, die andere Hälfte nicht und topfe alle Nüße dann in Blumentöpfe. Ein paar gehen bestimmt auf und Du hast deine zukünftigen Bretter. Kostet dich wahrscheinlich keinen Pfennig, nur etwas Aufwand.
Das mit der Gefriertruhe hat den Zweck, daß manche Baumsamen erst eine Frostperiode brauchen, um aufgehen zu können. Wie das beim Nußbaum ist, der ja eigenlich nicht schon immer bei uns heimisch war und teilweise auch frostempfindlich ist, weiß ich nicht. Deswegen nur die Hälfte einfrieren.

Nußbaumanbau ist bestimmt nicht einfach, da diese Bäume mitunter dazu neigen, innen bzw. grade im wertvollen Kern faul zu werden und der Aufwand war umsonst. Naja, immerhin Nüße haben deine Kinder und Enkel dann reichlich.

Gruß, Andreas

[joh. t.]

hallo, erkundige dich mal in einer baumschule. es gibt ausgelesene setzlinge , die besonders große früchte bringen. man will ja auch was vom baum haben wenn er steht nicht nur wenn er abgesägt ist. und dann einen hochstamm! viele grüße johannes

[reinhold]

hallo,
rede mal mit einem Förster oder einer Baumschule in Deiner Gegend. Die wissen was zu tun ist und welche Bäume in der Gegend gedeihen. Förster freuen sich immer, wenn man ihren Rat einholt. Das meiste Holz ist erst mit 50 bis 80 Jahren wirtschaftlich zu verwerten, die Nüsse kommen ungefähr nach 10 bis 15 Jahren - ist nach Lage und Baum verschieden.

Es ist generell nicht empfehlenswert, aufgelesene Nüsse oder Samen einzusäen. Die Ergebnisse sind absolut nicht vorhersehbar, die Sortenreinheit ist nicht gewährleistet, weil nicht bekannt ist, wer die Eltern waren. Manchmal schlagen die Nachkommen auch zurück,d.h. die Wildform schlägt durch.

Sortenreinheit spielt im professionellen Holzhandel eine grosse Rolle, als Laie unterschätzt man das leicht. Ich weiss von einem ganzen Wald, der zwanzig Jahre nach Anpflanzung abgeholzt wurde, weil damals verunreinigter Samen durch die Klenge (Samenaufbereitungsanlage) ausgeliefert wurde. Das Holz wurde als Brennholz verkauft und der Wald neu angepflanzt.

Auch zu bedenken : Nussbaum ist möglicherweise derzeit eine "Mode" und in 50 Jahren nicht mehr so interessant. Ich würde die Arten mischen und einige andere seltene und (derzeit) begehrte Arten dazwischen pflanzen , z.B. Elsbeere, Kirsche oder Esskastanie. Auch da ist der Rat des Försters nicht zuverachten.

Ich habe in meinem kleinen Stückle (südwestlich von Stuttgart) Robinie, Esskastanie, Nussbaum, Wildkirsche und Ahorn angepflanzt und für Drechsler noch etwas Weissdorn. Ernten werde ich das Holz nicht mehr, aber ich geniesse den Wald und freue mich über die ersten Nüsse.

Gruss
reinhold

[Andreas Winkler]

Hallo Reinhold,

das mit der Sortenreinheit bei eingesammelten Nüssen/Samen ist schon klar. Bei einem Apfelbaum, den man der Äpfel wegen anpflanzt ist das wichtig.
Kris scheint sich aber mehr für das Holz zu interessieren und da ist es besser, wenn eben die Wildform durchschlägt.
80 Jahre Lebensalter sind bei Nadelholz üblich, halte ich für Nußbaumholz als zuwenig angesetzt, wohl eher das doppelte. Soweit ich weiß, setzt die Verkernung erst relativ spät beim Nußbaum ein, der Splint ist viel schlechter absetzbar.

Kleiner Anhaltspunkt für Kris, was ein junger Baum kosten kann :

http://www.baumschule-pflanzen.de/nussbaeume.shtml#nussbaeume01

Ein Förster ist bestimmt eine gute Ansprechquelle.

Gruß, Andreas