Bohrschablone

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Tommm
Beiträge: 6
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Bohrschablone

Beitrag von Tommm »


Hallo,
für ein selbstgebautes Möbel muss ich in die gegenüberliegenden Stirnseiten der verwendeten Multiplexplatten (10,6 mm/HPL-beschichtet/ca.35x16cm) Bohrungen machen. Da ich ca. 500 Platten 4 Mal bohren muss, dachte ich an eine Bohrschablone aus Metall.
Kennt jemand einen Link wie sowas aussehen könnte, oder wie man sich da anders behelfen könnte (CNC-Programmierung beim Schreiner kann ich mir momentan nicht leisten). Oder andere Impulse und Ideen. Wäre Klasse´. Danke. Gruß. Tom



Nicolas Meeß

Re: Bohrschablone

Beitrag von Nicolas Meeß »


Hallo Tom.

Zunächst mal herzlich Willkommen.
Was willst du denn aus 500 Platten bauen, ein Haus?

Wie wärs mit einem dieser netten kleinen Helferlein:
http://www.wolfcraft.de/jcatalog_generated/de/products/product_groups/1012_product.html
http://www.wolfcraft.de/jcatalog_generated/de/products/product_groups/1013_product.html
http://www.wolfcraft.de/jcatalog_generated/de/products/product_groups/1014_product.html

Ich weiß ja nicht wie bewandert du im Holzwerken bist, vielleicht bringt dich auch dieses Video weiter:
http://www.wolfcraft.de/wdaten/videos/wolfcraft_meisterduebler_de.wmv

Hoffe geholfen zu haben.

MfG
Nicolas



Tommm
Beiträge: 6
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Bohrschablone

Beitrag von Tommm »


Hallo Nicolas,
danke für die flinke Antwort.
Das wird kein Haus, sondern 10 Prototypen eines Möbelentwurfs. Die Bauteile sind,wie angegeben, relativ klein aber immer die gleichen und seriell - deswegen erscheinen die 500 Stck. etwas viel.
Die Links geben mir schon einen Impuls - danke dafür. Aber bei so viel Bauteilen brauche ich eine Schablone, die irgendwo fest fixiert ist, und in die ich die Bauteile "einlege" - mglw. etwas U-förmiges.
Zudem habe ich Metallzylinder als Dübel - und die haben einen Durchmesser von 3mm - da sind die 6,8,10 zu groß.
Ich denke ich baue mir eine Schablone aus Metall mit den passenden Bohrungen.
Bin aber für weitere Impulse offen.
Danke nochmals. Gruß. Tom.



MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Bohrschablone

Beitrag von MaxS »


Hallo Tom,

auch von mir ein Herzliches Willkommen voraus.

bei so einer Massenarbeit kommen für mich eigentlich nur drei Möglichkeiten in Betracht, ich weiß aber nicht, wie groß den Maschinenpark ist.
Die erste Möglichkeit wäre die Verwendung einer Langlochbohrmaschine mit entsprechenden Hilfsanschlägen, eigentlich eine recht einfache Geschichte, dafür braucht man aber eine solche Maschine.
Die zweite Möglichkeit ist schon etwas aufwendiger und setzt eine Tisch - oder Säulenbohrmaschine voraus. An diese müsste man dann eine Vorrichtung bauen, in die man das Brett einlegt, an den einen Anschlag anlegt, bohrt, dann an den anderen anlegt, bohrt, fertig. Ginge auch sehr präzise und schnell, erfordert aber mehr Aufwand und etwas Muße beim Bau der Vorrichtung.
Die dritte Möglichkeit wäre die Anfertigung einer Schablone aus Holz, bei du dann die Bohrungen mittels Oberfräse mit Dübelbohrer und Kopierring machst. Aber bei dieser Stückzahl würde ich auf jeden Fall den Einsatz einer Stationärmaschine forcieren.

Herzliche Grüße,
Max


Tommm
Beiträge: 6
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Bohrschablone

Beitrag von Tommm »


Hallo Max,
danke für die Gedanken.
Eine solche LLBM habe ich natürlich nicht.
Lösung 3 fällt wegen der Stückzahl auch raus´.
Eine Säulenbohrmaschiene habe ich, allerdings keine professionelle - d.h. das Ding arbeitet nicht exakt. Auch ist der Hubweg zu gering, um die Bauteile unter den Bohrer zu bekommen. (Pardon übrigens für meinen NichtFachJargon).
Ich denke an eine horizontal ausgeführte Bohrbewegung. Die Metallschablone und auch die einzulegenden Bauteile liegen horizontal auf der Arbeitsfläche . Problematik: Hat meine Schablone nun so lange Bohrlöcher, daß ich mit der Hand bohren kann damit die Löcher senkrecht werden, oder gibt´s eine Möglichkeit mit einer unaufwendigen Vorrichtung, ähnlich einer Säulenbohrmaschiene (nur horizontal) zu arbeiten? Hmmm...
Gruß. Tom.



Christoph Nowag
Beiträge: 838
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bohrschablone

Beitrag von Christoph Nowag »


Ich würde, wenn es die Bohrlochgröße erlaubt, mit der Oberfräse bohren. Wenn Du einen passenden Kopierring hast, ist das gar kein Problem. Die Schablone ist schnell und genau fertig und die Löcher sind senkrecht.

Viele Grüße
Christoph


Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Bohrschablone

Beitrag von Heinz Kremers »


hallo Tomm,

also auch eine unpräzise Ständerbohrmaschine sollte in jedem Fall senkrechter (ist doch eine schöne Steigerungsform!) bohren als Freihand.

Mach Dir eine Schablone, die auch aus Holz sein kann und setze dann diese Bohrhülsen (die heißen eigentlich anders) ein. Dann sollten die Löcher genau werden.

Und wenn der Hub der Ständerbohrmaschine nicht reicht wirst Du mit der Oberfräse auch nicht weiterkommen. Aber bei 3 mm ist der Bohrer doch auch nicht so lang ???

Gruß

Heinz



Tommm
Beiträge: 6
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Bohrschablone

Beitrag von Tommm »

[In Antwort auf #25602]
Hallo Christoph und Heinz und Andere,
danke für eure Überlegungen.

Ich habe zwar keine Oberfräse, könnte mir aber eine Vernünftige zulegen.

Was ich mir nicht vorstellen kann, ist der Einsatz der Oberfräse für mein Bauteil.
Und auch die Bedingung, daß die Bauteile (weil 500 Stck.) beweglich sind, und die Bohr- oder Fräsvorrichtung fixiert, scheint mir nach euren Vorschlägen so nicht möglich - aber ich bin kein Schreiner.
Ich stelle mal kurz einen Link einer abstrakten Zeichnung des Bauteils hier unten hin. (Der Link steht aber nur für bestimmte Zeit zur Verfügung und kann deswegen bald weg sein).

Ich will aber hier nicht alles beschäftigen und auch nicht blockieren mit meinem Problem.
Ich finde übrigens hier sind eine Menge ambitionierter Idealisten zu Gange - das tut gut.

Gruß Tom



Bernd Stegen
Beiträge: 170
Registriert: Mi 17. Mär 2021, 12:19

Re: Bohrschablone

Beitrag von Bernd Stegen »


Man kann auch die Bohrmaschine mittels Bohrmaschinenhalter horizontal am Werktisch fixieren so das der Bohrer das richtige Maß in der Dicke des Werkstückes erreicht. Der Seitenabstand wird durch eine Leiste eingestellt welche am Werktisch befestigt ist.
Die Bohrmaschine ist ständig in Betrieb, Werkstück vor dem Bohrer platzieren und vor und zurück schieben. Drehen und wenden bis alles gebohrt ist.
Hoffe ich habe mich verständlich ausgerückt. Bei dieser Arbeit ist das Material das einzige was bewegt wird! Mit weniger Handgriffen kann ich mir es kaum vorstellen.
Bernd



Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Bohrschablone

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Tomm,

'ich will hier nicht alle beschäftigen...' Sieh es mal so: in der Zeit sind wir schon mal von der Straße weg....

Dein Problem scheint mir mit der von Bernd vorgeschlagenen Methode am besten lösbar. 16 x 10,6 cm sind ja schon ganz schöne Kanthölzer.

Wenn Du Deine Ständerbohrmaschine so einstellen kannst, daß die Bohrachse waagerecht ist würde ich links von der Bohrmaschine auf dem Tisch genau parallel zu Bohrachse ein Anschlaglineal fixieren. Sodann würde ich an einem Brett ebenfalls auf der linken Seite ein Brett fixieren, welches später an dem Anschlag vorbeigleitet und oberhalb des Brettes gleichzeitig als Anschlag für Dein Kantholz dient. Dieses "Gleitbrett" sollte hinten auch einen Anschlag haben. Das Ganze natürlich schön winkelig.

Jetzt solltest Du eine Probebohrung machen und die Tiefe festlegen. Wenn Du jetzt hinter dem "Gleitbrett" für die Tiefe auch einen Anschlag machst kannst Du eigentlich loslegen.

Du mußt natürlich das Gleitbrett mit dem darauf fixierten (evtl. nur von Hand bei 3 mm) Kantholz sauber am linken Anschlag führen. Mit einem Schiebetisch ging's natürlich viel einfacher, aber so in etwa würde ich mir behelfen.

Ich hoff das war so verständlich und für Rechtshänder geht das natürlich auch in gespiegelter Form mit Anschlag rechts.

Gruß

Heinz



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