Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert
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Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert
Hallo
Gestern habe ich versucht Esche Vollholz ( 20mm * 15mm Querschnitt) über einer Negativform zu biegen. Die Länge der Holzleiste war 60cm. Die Leiste war ca. 3h im dampfrohr, dann habe ich sofort bebogen über der Negativform. Ich habe alle 7-10 mm die heiße Leiste sofort mit einer Schraubzwinge an der Negativform festverspannt. Bis auf die letzten 5cm an jedem Ende der Leiste konnte ich die Leiste an die Negativform ranbiegen.Dann war Schluß, auch die größte Kraftanstrengung brachte nichts mehr. Auch keine größere Zwinge oder ein starkes Zurrband.
Meine Fragen:
1. was kann ich tun, damit die letzten 5 cm ich genauso an die Negativform ranbiegen kann.
2. was kann ich tun, damit die äußere Faserschicht nicht einreist bzw. rissig wird.
Danke,
Steffen
Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert
Hallo Steffen,
du auch hier ;-) ?
15 mm sind schon ganz schön heftig, würde ich sagen. Ohne Dir jetzt konkret helfen zu können: warum versuchst Du es nicht mit dünneren, formverleimten Leisten? Das könnte evtl. sogar ohne dämpfen gehen.
Was heißt bei Dir "Negativform"? Wird das Formteil von außen oder von innen auf die Form geschnallt?
Gibt das Spanten, einen Süllrand, Steven oder...?
Viele Grüße
Philipp
Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert
hallo,
wenn Du 60 cm bis zum Ende biegen willst, muss die Leiste ca 1 m lang sein. Erst nach dem Erkalten und Durchtrocknen ablängen.
Abhängig vom Biegedurchmesser kann es sein, dass gesägte Leisten ausreissen. Dann wären gespaltene Leisten besser, da hier die Oberfläche dem Faserverlauf folgt.
Abgesehen davon kann es durchaus sinnvoll sein, nach dem Thonet-Prinzip ein Zugband auf die Aussenseite des Stabes zu legen, damit innerhalb des Stabes beim Biegen nur Druckkraft und kein Zug entsteht.
mit freundlichem Gruss
reinhold
Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert *MIT BILD*
Hallo Steffen,
das Stichwort Zugband hat Reinhold soeben schon genannt. Mehr zu dem Thema findet sich im Yacht und Bootsbau von Curt W.Eichler.
In Ermangelung von Zeit und eines funktionierenden Scanners habe ich Dir mal eine Seite fotografiert.
Wenn es Dir hilfreich und lesbar erscheint, laß es mich wissen, der Abschnitt umfasst etwa sieben Seiten ;-)
Gruß
Martin

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Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert
Hi,
danke für eure Antworten. Ich dachte meine Probeleisten versuche ich mal in etwas der Länge, wie ich sie brauche. Das war wohl ein Fehler. Wie es scheint sind an jedem Ende ca. 15-20 cm Überstand notwendig.
Aber hat wo kriege ich so ein Zugband her ? Hat jemand vielleicht mal ein paar Fotos parat oder als Mail. Eine Aluschiene wird da wohl nicht ausreichen.
Sind diese Zugbänder schon etwas vorgebogen?
Eine Frage ist gelöst und es tauchen gleich drei neue auf. so scheint es zu sein, Holzkajakbau.
Werden die Holzleisten biegsamer je länger sie in der Dampfbox sind oder ist einmal ein Punkt erreicht, wo es keine Rolle mehr spielt. ich hatte eine Leiste von 20mm mal 15mm ca. 2 h in der Dampfbox.
Schönen Abend noch,
Steffen
Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert
Hallo Steffen,
spontan fällt mir als flexible Stahlschiene eine Schiene ein, die man auf Tapeziertischen verwendet hat (Malerbedarf?).
Zufällig habe ich gerade einen Beitrag über die Produktion bei Thonet gehört. Ich meine, es sei von 20 Stunden Dampfbad (hochgesättigt?)die Rede gewesen. Leider versorge ich Dich nur mit Halbwissen, aber vielleicht hilft es ja als Ansatz bei der weiteren Suche
Gruß
Martin
Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert
hallo,
als Zugband reicht bei diesen kleinen Querschnitten ein Blechstreifen (Schwarzblech)von ca. 0,2 mm Stärke und ca 3 cm Breite aus. Er erhält am Ende eine Einspannvorrichtung. Ich würde dazu einen dicken Nagel nehmen, den Blechstreifen herum legen, vernieten (?) und diese doppelte Lage mit einer Zwinge am Holz festmachen. Auf beiden Enden natürlich und um das Ende herumführen ! Zuerst das Holz dämpfen, ist ja klar.
Wenn ich eine grosse Stückzahl zu machen hätte, wäre vielleicht auch eines dieser Bänder ganz interessant , aus denen man unendlich lange Schlauchklemmen machen kann. Mit den schraubbaren Endstücken und zwei kleinen Maschinenschraubstöcken kann man da schnell was improvisieren.
Die Zeitdauer des Dämpfens ist vom Querschnitt abhängig, Ich denke eine Stunde müsste bei diesem kleinen Querschnitt reichen.
Im übrigen : googeln !
Gruss
reinhold
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Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert
[In Antwort auf #24156]
Bei so kleinen Stahlbändern wie gesucht, ist es am einfachsten nach Verpackungsband zu suchen. In Schlosserein z.B. liegen davon, nach jeder Blechlieferung, viele Meter im Schrott.
Andreas N.
Bei so kleinen Stahlbändern wie gesucht, ist es am einfachsten nach Verpackungsband zu suchen. In Schlosserein z.B. liegen davon, nach jeder Blechlieferung, viele Meter im Schrott.
Andreas N.
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Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert
Hi,
auch der vierte Versuch brachte auch nicht den richtigen Erfolg beim Esche-Vollholzbiegen.
Zwar konnte ich nun die Stäbe direkt bis an die Negativform ranbiegen und auch das in sich weite Verwinden verhindern, aber trotzdem fasert immer noch etwas aus und wird leicht rissig , obwohl ich jetzt Stäbe mit einer 100% richtigen Faserverlauf verwendet habe. Und auch im Bereich der stärksten Biegung, da wo das Holz am meisten gestaucht wird, ist es auf 5,6cm etwas verformt. Schade.
Nun werde ich wohl doch versuchen, Spanten mit dünnen Leistchen formzuverleimen, das soll einfacher sein.
Wer hat schon mal ( Faltboot) Spanten formverleimt?
Biege ich alle mit einmal oder jede einzeln auf die Form?
Gleich nach dem biegen leihmen oder abwarten?
Gibt es im Netz irgendwo eine Anleitung mit Bildern?
Wieder Fragen über Fragen.
SteffenKB
Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert
Hallo Steffen,
ich habe noch keinen Faltbootspant gebaut, letztes Jahr aber einen formverleimten Angelkescher mit ungefähr gingkoblattförmiger Form. Dazu hatte ich mir eine Positivform (auf die also von außen aufgeleimt wird) gebaut und entsprechende Furnierstreifen geschnitten (Macore-Stark- (1,5 mm) und Rüster-Normalfurnier (0,6 mm)). An den Stellen mit stärkeren Knicken hatte ich das Starkfurnier im Dampf (einfach über dem Kochtopf) etwas vorgeweicht, dann die ganze Chose im Bündel auf die Form geklemmt und erkalten lassen. Jetzt hatte das Holz schon eine gewisse Vorformung. Nach dem Trocknen Stück für Stück den gesamten Stapel mit PU-Leim verleimt und gepreßt. Das ging hervorragend, war aber natürlich recht viel Arbeit. Dsa Macore-Furnier ist recht spröde und neigt auch etwas dazu, auszufasern. Ich habe mir einfach mit einer weiteren darübergelegten Rüsterfurnierlage geholfen.
Und das Ding ist bei weniger als 1 cm Stärke verdammt stabil und leicht.
Ein großer Vorteil wäre ein niedrigviskoser PU-Leim, den man leicht hätte pinseln können, gewesen, denn das hätte mir Zeit erspart. Falls Du hier fündig werden solltest, würde ich mich über eine Info freuen.
Mit der Positivform ist es natürlich schwerer, maßgenau zu arbeiten, was bei meinem Angelkescher aber auch nicht nötig war. Für Spanten (ich überlege immer, einige Spanten für meine Faltboote in dieser Weise nachzubauen) müßte man halt mit einer Negativform arbeiten.
Frag doch mal auch den "Paul aus Bern" im Seekajakforum, der im Bootsbau eine Konifere ;-) zu sein scheint. Der kann bei solchen Fragen eigentlich immer helfen.
Gruß Philipp
P.S.: was ganz anderes: hast du nicht einen Heise-bespannten TS2? Bilde mir ein, da was bei fbbasteln gesehen zu haben. Überlege derzeit selber diese Investition, bin aber noch unschlüssig, vor allem was Markus' Hautmaterial angeht (v.a. schwer). Würde mich freuen, von Dir ein paar kurze Hinweise oder Einschätzungen zu bekommen.
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