Zwei Universalmesserköpfe übereinander

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Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Zwei Universalmesserköpfe übereinander

Beitrag von Till »


Ich schneide demnächst etliche Lächen zu Brettern auf, und würde gerne aus einem Teil "Riffelbohlen" machen. Einen Vierseiter oder eine dafür ausgerüstete Hobelmaschine scheiden wegen der Kosten aus, auch wenn das sicher die Methoden der Profis sind.

Nun gibt es Universalfräskopfmesser mit einem Rillenprofil. Leider sind diese Messer ja aber nur 40 bzw. 50mm breit, die Riffelbohlen würden also sehr schmal wenn ich das Profil damit an an der Fräse erzeuge.

Ist es möglich zwei solche Messerköpfe gestackt übereinander zu verwenden? mit Distanzscheiben würde sich der Abstand genau so einstellen lassen das die Rillenprofile der beiden Messerpaare sich treffen. Ich könnte somit 80 oder 100mm breite Riffelbohlen machen.

Gibt es dazu Vorschriften oder Erfahrungewerte?

Till


Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Zwei Universalmesserköpfe übereinander

Beitrag von Bernhard »


Hallo Till,

hier kenne ich nur das Verleimprofil, das entsprechende Rillen erzeugt und die kann man meines Erachtens nicht entsprechend kombinieren, so daß sich ein gleichmäßiges Profil ergibt. Ich gehe mal davon aus, daß Du Bretter als Bodenbelag nehmen möchtest, gehen da nicht 40 oder 50 mm breite Bretter?

Gruß
Bernhard


Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Zwei Universalmesserköpfe übereinander

Beitrag von Heinz Roesch »


Till,

ich kann dazu nur sagen, dass meine 50mm-Universal-
köpfe mit dem Hinweis verkauft wurden, dass sie
geometrisch ideal zum Stapeln geeignet seien.

Bei Deiner Monster-Fräse kann ich mir auch nicht vorstellen,
was gegen ein Stapeln sprechen sollte. Du kannst die Köpfe
ja um 90° versetzt anordnen, um die Schneidkraft gleichmässig
zu verteilen.

Aber eine andere Frage hätte ich noch: Was ist eigentlich der
große Gedanke dahinter, dass alle Welt heutzutage Riffeldielen
will? Rutschfestigkeit kann es ja nicht sein, denn jede natürliche
Holzoberfläche ist rutschfest. Ansonsten sorgt man aus meiner Sicht
direkt auf der Wetterseite für eine massiv vergrößerte Oberfläche
und ideale Feuchtigkeitsnester. Oder was habe ich da übersehen?

Viele Grüße

Heinz



Ralf E
Beiträge: 261
Registriert: Mi 6. Feb 2013, 18:21

Re: Zwei Universalmesserköpfe übereinander

Beitrag von Ralf E »


Hallo Heinz,

zu deiner Frage: Ich kann mir nur vorstellen das durch die Rillen die Spannkraft des Holz herausgenommen werden. Im übrigen würde ich die Bretter mit den Rillen nach unten verlegen. Nur wer es umbedingt mag kann Sie ja nach oben verlegen, was die Reinigung meiner Meinung nach nicht vereinfacht.

Dies ist nur meine bescheidene Meinung.

Gruß

Ralf


Andreas Winkler
Beiträge: 1137
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Zwei Universalmesserköpfe übereinander

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Till,

theoretisch müßte das gehen.
Ob´s irgendwelche Ver-oder Gebote diesbezüglich gibt, weiß ich leider nicht. Auch nicht, was Du für eine Fräse hast. Und eine übliche Spindel mit 30 mm Durchmesser sollte es schon sein.
Jedoch sind ja Universalköpfe nicht so ausladend wie manch andere Fräser (also nicht so große Hebelwirkung an die Spindel) und andere Fräser werden ja auch kombiniert.
Früher, als man noch dünnere Spindeln verwendet hat, gab´s Fräsen mit Oberlager für große Fräser.
Hast Du Universalköpfe aus Stahl oder Alu ?

Ich würde aber auf jeden Fall mit Vorschub fräsen. Und die Fräser (wie immer) so weit unten wie möglich einspannen.

Eigentlich hat Heinz mit den Feuchtenestern recht. Ich denke, das Rillenprofil hat denn Sinn, das die dadurch kleinere, "oberste" Oberfläche schneller abtrocknet und nicht mehr so rutschig ist. Denn ein glattes, naßes Brett wird schon zur Rutschpartie.

Gruß, Andreas



Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Zwei Universalmesserköpfe übereinander

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo
Heinz hat zumindest mal Recht über diese Fakten nachzudenken, seine Bemerkung mit den Feuchtigkeitsnestern kann man nicht so ohne weiteres vom Tisch fegen, man bekommt heutezutage öfters Dinge serviert, denen ein logischer Hintergrund fehlt.
Wenn die Fräsmaschine dieses Stabeln von der Länge der Spindel her zulässt, warum eigentlich nicht, wenn das Brett durch einen guten Niederhalter an den Anschlag gedrückt wird, am besten in zwei Richtungen, in Richtung Anschlag und Richtung Tisch, ( mit meinen Minimaschinen komme ich nicht in solche Verlegenheiten) ich würde es probieren.
Gruß Franz



MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Zwei Universalmesserköpfe übereinander

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #22344]
Hallo Till,

ich weiß nicht, was bei deiner Maschine dagegen spräche. Die würde auch Fenster - Vollprofilköpfe aufnehmen können, dann sollten zwei Universalmesserköpfe kein Problem sein. Falls du mit dem Riffelprofil "nur" die Spannung aus dem Holz etwas haerausnehmen willst und die Struktur keinen dekorativen Effekt hat, dann würde ich eher drei oder vier schmale Nutfräser oder Sägeblätter gleichen Durchmessers aufspannen und die Bretter damit rückseitig nuten. Bei all diesen Arbeitsgängen ist ein Vorschub sehr zu empfehlen. Falls du die Lärche noch recht frisch verarbeiten willst, solltest du am besten eine Kurpackung Silbergleit nebem der Fräse postiern, Lärche ist grausam harzig.

Herzliche Grüße,
Max


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