scheppach ts 2010 oder eine von festool oder??

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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Alexander S.

scheppach ts 2010 oder eine von festool oder??

Beitrag von Alexander S. »


Hallo,

ich möchte mir erstmalig eine TKS zulegen. Ich beabsichtige in den nächsten
Jahren folgendes damit zu bauen: Mehrere(Schubladen-)Schränke in Vollholz (evtl. mit Zinken), Schränke für die Küche mit Kunststoffoberfläche, ein Ehebett in Überlänge (evtl. unterschiedliche Dreischichtplatten verleimt), ein Regalsystem mit Schiebetüren für das Schlafzimmer und evtl. der Ausbau einer Wohnmobilkabine.
Die CS 70 von Festool und die Basis habe ich mir schon angeschaut, wirklich schön, aber der Preis inklusive Zubehör schreckt mich schon einwenig ab, zumal es nur eine Montagesäge ist, von der ich befürchte, dass sie nicht vollwertig ist.
Heute bin ich auf die Marke Scheppach gestoßen. Würde für mich eine TS 2010
von Scheppach ausreichen? Oder gibt es jemand, der mir zu einer ganz andere Säge
raten würde?



Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: scheppach ts 2010 oder eine von festool oder??

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Alexander,

zur Qual der Wahl unter den verschiedenen Tischkreissägenmodellen ist hier schon viel geschrieben worden. Nutz doch mal die Suchfunktion - da findest du sicher einiges. Auch im Wiki stehen einige Hintergrundinfos zum Thema. Die Scheppach TS 2010 spielt in einer Klasse mit der Metabo TKU 1693. Beides sind sicher keine schlechten Maschinen und alles, was du beschreibst, wirst du damit bauen können. Ich selber würde aber trotzdem keine von beiden kaufen. Die TKU 1693 hatte ich schon mal und war nicht zufrieden mit der Planheit der Alu-Tischprofile. Auch andere Forumsteilnehmer hatten schon Probleme mit der Präzision der 1693. Von der Scheppach hört man dagegen nicht viel Negatives, aber der Preis ist für meinen Geschmack immer noch zu hoch: Wenn du den Platz für eine 2010 hast, bekommst du für das selbe oder weniger Geld eine kleine, gebrauchte Handwerkermaschine mit einem soliden Gusstisch - Ulmia, Flott, Luna/Lini etc.. Selbst wenn diese schon 20 oder 30 Jahre alt sein sollten, kann die Scheppach in punkto Stabilität und Präzision mit einer solchen Maschine keineswegs konkurrieren - da wirst du viel mehr Freude dran haben. Alternativ könntest du für deutlich weniger Geld als für eine neue TS 2010 oder TKU 1693 auch eine gebrauchte Metabo 1688 kaufen - auch die liegt mit ihrem Gusstisch qualitativ meines Erachtens deutlich über der 1693 und bietet noch diverse Ausbaumöglichkeiten, etwa mit Langlochbohreinrichtung etc.. Auch die kleinere Schwester der 1688, die 1256 würde für das, was du an Vorhaben schilderst, schon ausreichen und - falls das ein Thema ist - auch weniger Platz in der Werkstatt benötigen. Eine Montagesäge wie die Festo würde ich eigentlich nur kaufen, wenn es in deiner Werkstatt sehr beengt zugeht.

Viele Grüße

Uli



Thomas Sauer
Beiträge: 158
Registriert: Mi 27. Mär 2013, 14:43

Re: scheppach ts 2010 oder eine von festool oder??

Beitrag von Thomas Sauer »


Hallo Alexander,

ich habe diese Sachen wie du schreibst mit einer E-B PK 200 gemacht, mit Schiebeschlitten und Tischverbreiterung.

Neu ist die Maschine inkl Zubehör so um die 1200 € zu haben.

wenn du Zeithat, dann nimm wenn eine gebraucht. Max. inkl Schiebeschlitten bis zu 600 - 800 €.

Eine Formatkreissäge ist ein Traum, aber bei geringem Platz nicht das richtigt.

Für größere Sachen würde ich auf eine Fest TS 55 mit Führungschiene umsteigen.

Ich brauche die Kreissäge heute eingentlich nur mehr zum Leistenschneiden.

Aber jeder hat seinen eigenen Stil.

Heute würde ich mir bei beengten Platzverhältnissen eine E-B KGT 300 ( http://www.elektra-beckum.de/KGT_300.11436.0.html) zulegen plus Fest TS 55 mit Führungschiene. Ein MTF als ergänzung wäre auch nicht schlecht.

Nur ein Tipp.

Laß dir Zeit.

Gruß

Thomas



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: scheppach ts 2010 oder eine von festool oder??

Beitrag von Dietrich »


Hallo Alexander, hall Uli,

ich glaube Uli hat da was verwechselt, die Scheppach 2010 ist mit 60mm Schnitthöhe eher ein Pondon zur Metabo TK 1256, beide Maschinen, leider bekommt man die Metabo nur noch gebraucht, zählen zu den kleinsten Kategorie 3 Maschinen, sind aber als präzise bis sehr präzise einzustufen. (Bitte auch mal ins Wikiwoodworking schauen)

Informationen zur Metabo TK 1688 findest Du auch auf meiner Holzseite.

Die Maschine die in Konkurenz zur TKU 1693 steht ist die Scheppach 4010 oder die Forsato.

Gruß Dietrich



Timo
Beiträge: 250
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: scheppach ts 2010 oder eine von festool oder??

Beitrag von Timo »


Hallo,

ich hab eauch eine PK200 und bin von der Maschine nicht sehr begeistert. Der Tisch ist sehr sehr klein (max Schnittbreite am Anschlag 15cm!!) und das Tischverbreiterungssystem ist erstens nicht ganz billig und zweitens macht es konstruktiv nicht den besten eindruck. Auch die leistung ist nicht sehr gut, nur 1,x kW bei 230V. Die schnitthöhe ist mit 66mm für das meiste ausreichend, dickere sachen schneidet man besser an der bandsäge ( ).
Die Schnittbreite und die kleinen Abmessungen des Anschlages sind echte Nachteile, die besonders bei der bearbeitung von plattenwerkstoffen zu frust führen. Ich werde meine mit einem kleinen frästisch verbreitern (doppelte breite) und nur noch für kleine sachen einsetzen.
Ich persönlich würde nur eine Formatsäge in betracht ziehen, wenn ich eine neue TKS anschaffe (wenn genug platz da wäre/sein wird).
Ansonsten votiere ich für ein geführtes HKS-System vom Marktführer (Festo). Das ist gut für Platten, aber dafür für kleinteile nicht wirklich brauchbar (man muss die schiene auf dem werkstück festmachen können).

Gruß
Timo


Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: scheppach ts 2010 oder eine von festool oder??

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Dietrich,

du hast natürlich (fast) recht: Ich habe 2010 und 2500 verwechselt. Wenn es aber eh nur was Kleines sein soll, würde ich trotzdem an Alexanders Stelle versuchen, eine gebrauchte 1256 zu bekommen, die ich in jahrelanger Arbeit ob ihrer Präzision und Unverwüstlichkeit lieben gelernt habe, und die ich nur abgegeben habe, weil mir irgendwann die Schnitthöhe von 56 mm nicht mehr reichte. Vor allem der Gusstisch ist Gold wert und auch der Schiebeschlitten der Metabo ist meines Erachtens deutlich besser als der der Scheppach 2010. Ansonsten käme unter den Gebrauchten in dieser Größe vielleicht auch noch eine kleine Ulmia in Frage.

Viele Grüße

Uli



Joerg L.
Beiträge: 20
Registriert: Fr 16. Nov 2012, 22:13

Dann lieber eine Festool

Beitrag von Joerg L. »

[In Antwort auf #17749]
Hallo Dietrich, hallo Alexander!

Dietrich, Du beziehst Dich wahrscheinlich auf die Scheppach TS2000, das Vorgängermodell der TS2010. Ich habe mir die TS2010 angesehen, der Parallelanschlag ist viel zu kurz und außerdem nicht stabil genug. Ich denke, damit wird ein präzises Arbeiten schwierig. Da der Parallelanschag für mich ein Entscheidungskriteriem ist, war die TS2010 damit vom Tisch.

Gruß, Jörg


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Dann lieber eine Festool

Beitrag von Dietrich »


Hallo Joerg,

ist die 2010 nicht die Nachfolgerin der TS 2000?

Wurde denn da so viel geändert?

Richtig TS 2500 gab es auch, dürfte aber durch die 4000/4010 abgelöst sein.

Ulrich´s Meinung stimme ich zu, die 1256, wenn auch nur noch gebraucht erhältlich, ist auch im Hinblick auf langjährig erhältliche Ersatzteile der Scheppach überlegen.

Ich erinnere mich an die Ersatzteilpolitik von Scheppach bei Produktionseinstellung der Drechselmaschine DMT 180, da wurde einem Teilnehmer hier mitgeteilt, das die Kopiereinrichtung noch 5mal am Lager vorhanden ist, vielleicht einen Monat nach der Einstellung.
Für uns Freizeit-Holzwerker, ein Schlag ins Gesicht.

Gruß Dietrich



Joerg L.
Beiträge: 20
Registriert: Fr 16. Nov 2012, 22:13

Re: Dann lieber eine Festool

Beitrag von Joerg L. »


Hallo Dietrich,

die TS2010 ist das Nachfolgemodell der TS2000, habe ich doch geschrieben. Die TS2500 wurde durch die TS2500ci ersetzt und die Ts4010 durch die TS4010ci. Die ci Modelle haben Graugusstische.

Sehr interessant sind die Preise, ich habe gerade die Kataloge von 2002 und 2005 vor mir liegen:

TS2000: 935 Euro
TS2010: 669 Euro
TS2500: 1099 Euro
TS2500ci: 1249 Euro
TS4010: 1599 Euro
TS4010ci: 1789 Euro

Alle Preise sind inkl. Mehrwertsteuer und für die 230 Volt Modelle. Scheppach hat also irgendwo kräftig eingespart, bei der TS2010 auf jeden Fall am Parallelanschlag, denn das Pendant von der TS2000 ist trotz einseitiger Klemmung für mein Empfinden in Ordnung.

Eine Frage habe ich aber zu den Scheppach Graugusstischen. Diese sind nicht plan sondern weisen Rillen in Längsrichtung auf. Kann mir jemand den Sinn dieser Rillen erklären, die habe ich nämlich sonst noch nie bei Maschinentischen gesehen?

Gruß, Jörg


Alexander S.

Re: scheppach ts 2010 oder eine von festool oder??

Beitrag von Alexander S. »

[In Antwort auf #17750]
Hallo Ulrich, Dietrich, Jörg, Thomas und Timo!

Vielen, vielen Dank für die sehr hilfreichen Beiträge.

Ich möchte die für mich wichtigsten Ergebnisse Eurer Beiträge mal zusammen:
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich meine Vorhaben bereits mit einer Metabo TK 1256, einer Scheppach TS 2010, aber auch mit einer Festool realisieren kann..
Eine gute Gebrauchte ist oftmals besser als eine Neue. Eine Formatkreissäge mit Schiebeschlitten ist eigentlich das Beste, vorausgesetzt, man hat genug Platz. Hat man ihn nicht, eignet sich für die großen Sachen neben einer Formatkreissäge auch eine HKS mit Führungsschiene, für die kleineren Dinge verwendet man eine kleine (präzise) Tischkreissäge.

Auch wenn ich zu dem Preis einer neuen Festoolausstattung eine guterhaltene stationäre Säge bekommen kann, so muss ich wegen meiner beruflichen Mobilität auch ein wenig auf die Flexibilität achten. Eine 30 kg Maschine ist für mich zwar kein Leichtgewicht, aber immer noch leichter zu transportieren und irgendwie aufzustellen, als eine Maschine aus massivem Gusseisen.
Die Kombination aus kleiner Tischsäge und zusätzlicher HKS mit Führungsschiene gefällt mir deshalb recht gut. Aus diesem Grunde werde ich mir am Montag gleich die EB KGT 300 mal genauer anschauen und mit der neuen Basis von Festool vergleichen. Ich vermute mal, mit der Basis komme ich günstiger weg, schließlich erspare ich mir eine zusätzliche HKS. Nicht alles ,aber vieles spricht somit für die neue Basis.
Sollten mich jedoch die neue Basis bzw. die EB KGT 300 + Festool HKS nicht überzeugen, werde ich auf dem Gebrauchtmaschinenmarkt nach der TK 1256 Ausschau halten.
Oder hat jemand eine bessere Idee?

Viele Grüße
Alexander



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