[In Antwort auf #16839]
Hallo Guido,
irgendwas verstehe ich immer noch nicht richtig: ich habe eine Lehre, die wie ein Bügel auf die Messerwelle aufgesetzt wird; dasselbe erreicht man mit zwei Lehren, die an den beiden Enden der Messerwelle aufgesetzt werden. Die Ersteinstellung ist eine abendfüllende Beschäftigung, keine Frage, aber dann sollte mit dem Aufsetzen der Lehre(n) und Festschrauben der Keilleiste die Sache stimmen. Klar, dass die Lehren nicht verwechselt werden dürfen und immer an der gleichen Stelle der Welle zu positionieren sind. Ich teste auch immer hinterher mit einer Leiste, aber in fast allen Fällen stimmt die Geschichte. Stellst Du mit nur einer Lehre ein, d. h. der Messerüberstand wird nur an einer Stelle justiert? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen... Ich brauche die meiste Zeit, um Keilnut und Keilleiste zu putzen, der Rest ist vernachlässigbar. Bitte klär mich auf.
Gruß, Walter
Was ist eine "Tersawelle"
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Re: Was ist eine "Tersawelle"
Hallo Walter
Guido benutzt keine Lehre für den Messerwechsel. Er baut die alten Messer aus, setzt die neuen ein und stellt dann die Höhe der neuen Messer ganz einfach mit einer geraden Holzleiste ein.
Diese Holzleiste wird auf den Abnahmetisch gelegt. Die Messer werden nun so hoch eingestellt, daß sie die Leiste eine gewisse Strecke "mitnehmen". Ich ging als von ca. 5 mm aus. Ist überall diese Strecke dann gleich, wird das Messer verspannt. Dann kommt das nächste Messer dran. Guido zeichnet sich die Strecke mit kleinen Bleistiftstrichen an der Leiste an.
Auch ich habe die ganzen Jahre meine Messer so eingestellt. War immer sehr zufrieden. Ging eigentlich ganz schnell. 2 Messer ca. 10 minuten. Länger bracuhte ich nicht. Die Messer waren dann anschließend perfekt eingestellt. Kein Hobelschlag. Den gibt es nämlich an einer genau eingestellten Hobelmaschine nicht.
Gruß Herbert
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Re: Was ist eine "Tersawelle"
Hallo Walter,
ich habe genau so ein Teil, wie von dir beschrieben, eine Art Bügel der links und rechts zwei Einstellplatten hat, die das Messer nach unten drücken. Ich habe jetzt den Messerwechsel noch nicht mit einer Stoppuhr gemessen ;-), aber ich muss im Gegensatz zur Centrofixwelle erst einmal einige Muttern lösen und später von der Mitte nach außen alle Muttern wieder festziehen. Die Einstelllehre ist sicher eine große Hilfe, trotzdem ist es so, dass ich ab und an beim Test mit der Leiste nicht das gleiche Ergebnis habe und ich dann auch schon mal eine Keilleiste wieder lösen und die Lehre erneut auflegen muss. Ich bin auch ehrlich gesagt mit einem 20 minütigen Messerwechsel sehr zufrieden, aber mit der Centrofixwelle geht es nun mal - sogar bei 4 Messern - deutlich schneller.
Gruß Guido
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Re: Was ist eine "Tersawelle"
[In Antwort auf #16843]
Hallo Dietrich,
entschuldige bitte, dass ich mich erst jetzt auf deinen Beitrag melde, ist mir jetzt erst aufgefallen.
Was die Späne angeht, kann ich nicht so einen gravierenden Unterschied feststellen, wie Herbert. Bei mir sind die Späne auf einer 2 Messerwelle und auf der 4 Messerwelle ähnlich, aber was wirklich entscheidend ist, ist die Oberflächengüte bei "schwierig" gemaserten Hölzern: Während auf der 2 Messerwelle manchmal eine "schuppige" Oberfläche entsteht ist die bei der 4 Messerwelle nicht mehr feststellbar. Ebenso sind die Hobelschläge auf der Oberfläche bei einer 4 Messerwelle fast garnicht zu erkennen. Dies kriegt amn auf der 2 Messerwelle nur mit erheblich geringerem Vorschub hin - was aber geht.
Diese Beobachtung deckt sich aber auch mit den Ausführungen in einem Fachbuch dort heißt es:
"Die Länge des Messerschlags entspricht der Dicke des abgetrennten Spans und wird Zahnvorschub genannt." (dies würde die Ausführungen von Herbert erklären der andere Späne bei einer 4 Messerwelle beobachtet hat)
Weiter steht dort:
"Der Einsatz weiterer Schneiden , die Verlangsamung des Vorschubs oder die Erhöhung der Drehfrequenz verringern den Zahnvorschub und verbessern die Oberflächengüte"
Quelle: Europa Lehrmittel: Holztechnik
Ich denke es muss jeder selbst - auch dem Budget entsprechend - schauen, ob er sich lieber eine 4 Messerwelle zulegt. Ich würde es aber nicht als Bedingung hinstellen. Man kann auch mit 2 Messern und geringerem Vorschub hervorragende Hobelergebnisse erzielen.
Gruß Guido
Hallo Dietrich,
entschuldige bitte, dass ich mich erst jetzt auf deinen Beitrag melde, ist mir jetzt erst aufgefallen.
Was die Späne angeht, kann ich nicht so einen gravierenden Unterschied feststellen, wie Herbert. Bei mir sind die Späne auf einer 2 Messerwelle und auf der 4 Messerwelle ähnlich, aber was wirklich entscheidend ist, ist die Oberflächengüte bei "schwierig" gemaserten Hölzern: Während auf der 2 Messerwelle manchmal eine "schuppige" Oberfläche entsteht ist die bei der 4 Messerwelle nicht mehr feststellbar. Ebenso sind die Hobelschläge auf der Oberfläche bei einer 4 Messerwelle fast garnicht zu erkennen. Dies kriegt amn auf der 2 Messerwelle nur mit erheblich geringerem Vorschub hin - was aber geht.
Diese Beobachtung deckt sich aber auch mit den Ausführungen in einem Fachbuch dort heißt es:
"Die Länge des Messerschlags entspricht der Dicke des abgetrennten Spans und wird Zahnvorschub genannt." (dies würde die Ausführungen von Herbert erklären der andere Späne bei einer 4 Messerwelle beobachtet hat)
Weiter steht dort:
"Der Einsatz weiterer Schneiden , die Verlangsamung des Vorschubs oder die Erhöhung der Drehfrequenz verringern den Zahnvorschub und verbessern die Oberflächengüte"
Quelle: Europa Lehrmittel: Holztechnik
Ich denke es muss jeder selbst - auch dem Budget entsprechend - schauen, ob er sich lieber eine 4 Messerwelle zulegt. Ich würde es aber nicht als Bedingung hinstellen. Man kann auch mit 2 Messern und geringerem Vorschub hervorragende Hobelergebnisse erzielen.
Gruß Guido
Re: Was ist eine "Tersawelle"
Hallo Guido,
vielen Dank für Deine Ausführungen!
Richtig, in dem Fall entscheidet das Budget, 1500 gegen die billigste 4 Messerwelle Maschine:-(((
Gruß Dietrich
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Re: Was ist eine "Tersawelle"
Hallo Guido,
ich glaube, man kann sich die Verhältnisse bei den Hobelmaschinen leicht klar machen, wenn man davon ausgeht, dass die Vorschubgeschwindigkeit sehr viel kleiner als die Umfangsgeschwindigkeit der Messer ist, was ja wohl zutrifft. Die Dicke des abgehobelten Spanes beim Austritt der Messer aus dem Holz ist proportional zur Vorschubgeschwindigkeit und umgekehrt proportional zur Anzahl der Messer. Man hat also dann die gleichen Verhältnisse, wenn der Vorschub bei der Zweimesserwelle halb so groß ist wie bei der Viermesserwelle. Man könnte auch die Drehzahl der Zweimesserwelle verdoppeln bei gleichem Vorschub und hätte dann auch gleichen Verhältnisse, aber raten würde ich das nicht. Der Durchmesser des Messerflugkreises spielt auch noch eine Rolle, doch ist die Formel etwas unübersichtlich. Graphisch kann man sich klar machen, dass der Hobelschlag mit zunehmendem Flugkreisdurchmesser bei gleicher Drehzahl kleiner wird.
Gruß, Walter