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In Antwort auf #148346]
Hallo Friedrich,
Ich hatte mich ehrlich gesagt schon gewundert, da ich dich als eher praktisch orientierten Menschen kennengelernt habe.
Es ist für mich nachvollziehbar daß man an einem antiken Tür oder Schubladengriff auch passende Schrauben sehen möchte oder wenn an einer Reihe Schrauben eine ersetzt werden muß, aber Schlitzschrauben zurückwünschen, nein danke.
Tatsächlich wurde mir in meiner Lehrzeit als Elektriker noch erzählt, daß die Prüfungsmeister bei der Gesellenprüfung früher noch geschaut haben ob die Schlitze der Schrauben mit denen der Lichtschalter an der Holzwand befestigt war auch ausgerichtet waren (Aufputzgehäuse).
Problem dabei: Wenn man die Schraube linksrum drehte war das Schalterghäuse locker, drehte man rechtsrum konnte das Kunststoffgehäuse platzen (ging natürlich gar nicht). Witz dabei: Die Schrauben sieht ein hypothetischer Kunde nicht, weil da noch ein Deckel drüberkommt.
Schlosser brauchten dazu gar keine Schlitze in den Schrauben, die richteten auch die Sechskantköpfe aus. Entweder Spitzen nach oben oder Fläche nach oben.
Meine Lehrfirma hat mal tatsächlich ein Kunde verklagte weil die tausende Sechskantblechschrauben mit denen das Gehäuse seines Lacktrockners zusammengehalten wurde nicht sauber zueinander ausgerichtet waren. Meine Lehrfirma hat dann einen Gutachter vor Gericht auftreten lassen der aussagte daß die Schrauben auf Drehmoment angezogen wären (waren sie im Prinzip auch, es stand nur kein genauer Wert fest) und es nicht zulässig wäre die zu lockern oder noch weiter anzuziehen (überdrehen). Das Gericht hat sich dem angeschlossen.
Gruß Horst