Lamellobreite

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Christian
Beiträge: 102
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Lamellobreite

Beitrag von Christian »


Hallo an alle!!!

Ich habe seit ca. 3 Jahren eine Billig-Lamellodübelfräse von Trend (gibt es glaub ich auch unter anderen Namen). Prinzipiell funktioniert diese ganz gut. Ich habe allerdings festgestellt, daß der Schlitz nicht genau mit 4mm gefräst wird, sondern mit 4,1-4,2mm. Nehme ich dann noch die Streuung der Lamellos dazu (3,8mm-3,9mm) ergeben sich Abweichungen von bis zu einem halben Millimeter. Natürlich quillt das Lamello auf, sitzt es aber auch fest genug?
Wie sind eure Erfahrungen damit? Arbeiten die teureren Lamellofräsen genau mit 4mm?

Danke und viele Grüße
Christian

Danke und viele Grüße
Christian


MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Lamellobreite

Beitrag von MaxS »


Guten Abend

Diese ungenauigkeit kann zwei ursachen haben: entweder der Fräser ist zu breit, oder die Welle/Aufnahmeflansch hat einen Schlag. Ich habe eine blau Boch GUF 22, also eine Universalmaschine; diese arbeitet genau. Auch mit einer original Lamello Top10 hatte ich bei meiner Arbeit mit ihr nur positive Erfahrungen. Noch etws zum Fräser: normalerweise sind diese auf 3,90mm bis 3,95mm Breite geschliffen.

MfG
Maximilian Schreiegg

MarkusS
Beiträge: 95
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Lamellobreite

Beitrag von MarkusS »


Hi,

ich habe auch die Bosch GUF 22 und die Lamellos sitzen satt, da wackelt nix.

Gruss
Markus

Andreas
Beiträge: 420
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Lamellobreite

Beitrag von Andreas »


Auch beim Ferm-Gerät (für etwa 60 Euro) sitzen die Lamellos satt in der Nut. Das Ferm hat andere Nachteile (bei meinem hat z.B. der Netzschalter inzwischen Kontaktprobleme), aber die eigentliche Nut ist prima.

Florian L.
Beiträge: 222
Registriert: Di 24. Jul 2018, 08:31

Re: Lamellobreite

Beitrag von Florian L. »

[In Antwort auf #13514]
Ich habe mit meiner einige Wochen alten Lamellofräse (aeg lf 650) ein ähnliches Problem:
Die Nut ist 4,2mm, die Flachdübel haben viel Spiel. Mangels Erfahrung war ich mir nicht ganz sicher, ob das normal ist.
Nach Lektüre dieses Threads habe ich mit dem AEG-Kundendienst gesprochen und werde das Gerät heute einschicken, das Problem ist wohl zuviel Spiel oder ein leichter Schlag im Lager (hässliches Geräusch im Nachlauf, die Fräserbreite ist mit 3,97mm normal).

Florian


Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Lamellobreite

Beitrag von Herbert S. »


Hallo
Ein Lamello sitzt normalerweise satt in der Nut. Zumeist muß er mit einem leichten Hammerschlag eingetrieben werden.
Sitzt er zu locker in der Nut, so kommt keine haltbare Verbindung zustande.
Die Ursache hat glaube ich Florian erklärt. Ein Lagerschaden oder Unwucht der Welle bewirkt eine Wanknutfräsung, die Nute wird zu breit.

Gruß Herbert

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Lamellobreite

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Herbert,

bei den Nuten meiner noch kein Jahr alten orig. Lamello ist ein Hammerschlag zum Eintreiben der Flachdübel definitiv nicht erforderlich. Die Nutbreite habe ich, da ich die Maschine nicht zur Hand habe, nicht gemessen.

Was meint "unser Flachdübelexperte", Guido, dazu?

Christian

jan

Re: Lamellobreite

Beitrag von jan »


Die Flachdübel haben auch oft eine unterschiedliches Dickenmaß. ..
Ich benutze schon seit ein paar Jahren die Flachdübelfräse von Makita. Spitzengerät. Die Lamellos müssen immer mit dem Hammer eingetrieben werden.

Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Lamellobreite

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Christian und alle anderen "Flachdübler",

die Nut sollte auf jeden Fall nicht die 4mm überschreiten, aber auch nicht sonderlich drunter liegen. Meine Erfahrungen haben vielmehr gezeigt, dass es meist an den Flachdübeln bzw. dessen Lagerung liegt, wenn sie mit dem Hammer "reingeprügelt" werden müssen. Ich sage hier bewusst reingeprügelt, denn leichte Hammerschläge sind noch im Normbereich. Muss man aber mit heftigen Schlägen den Flachdübel reinschlagen, dann liegt das zu 99% am Flachdübel. Da er aus Buchenholz hergestellt wird - einem Holz was ziemlich stark schwindet und quellt - reargiert er sehr sensibel auf Feuchtigkeit. Das ist natürlich auch erwünscht, damit er bei Leimzugabe auch in der Nut aufquillt und sich so fest mit Leim und Nut verbindet. Wird der Flachdübel aber beispielsweise in einer nassen Garage oder einem feuchten Kellerraum aufbewahrt, "saugen" sich die Flachdübel förmlich voll Wasser und haben schnell anstatt 4mm auch schon mal 4,5 bis 5mm Stärke: In dem man die Flachdübel wieder temperiert lagert, geht die Feuchtigkeit zwar wieder raus - aber das dauert seine Zeit!

Es kann also neben der Maschine und dem schon beschriebenen Spiel bzw. Schlag im Lager (das wirkt wie eine Wanknutsäge), auch der Flachdübel, respektive die Lagerung, ein Problem sein, was man gerne übersieht.

Was ich jedem Besitzer einer Flachdübelmaschine raten kann ist:

1. Natürlich Test der Schlitzbreite von nicht mehr als 4 mm - mit Messschieber testen.

2. Test der Parallelität von Fräser zur Grundfläche der Maschine, in dem man auf einer absolut ebenen Tischfläche zunächst einen Schlitz in die Kante eines Bretts fräst. Mit dem Messschieber werden die Abstände der linke und rechte Seite des Schlitzes kontrolliert und sollten identisch sein. Ist das nicht der Fall läuft der Falchdübel leicht schräg, was beim Zusammenbau der Werkstücke Probleme macht.

3. Test der Parallelität von Fräser zum - auf 90 Grad - umgeklappten Anschlag, dabei wird ebenfalls ein Schlitz in ein Brett mit umgeklapptem Anschlag gefräst und beide Seiten mit Messschieber kontrolliert.

4. Test des Spiels in der Führung des Motors auf dem Anschlaggehäuse. Ist hier zuviel Spiel, werden die Flachdübel nicht immer mit der gleichen Einstellung gefräst, sondern weichen - je nach Druck des Benutzers auf die Maschine - leicht ab. Hier trennt sich vor allen Dingen "Billiggerät" von "Markenprodukt".

Bei all dem technischen Kram, darf man aber auch nicht vergessen, dass der Arbeitsplatz und die Arbeitsfläche beim Flachdübelfräsen penibel sauber gehalten werden sollte. Denn Staub unter der Maschine sorgt schon für ausreichend Ungenauigkeiten beim Zusammenbau.

Wenn man all das beachtet, erschließt sich einem aber eine Verbindungsart, die in der Einfachheit und Genialität seines Gleichen sucht - Lamello sei Dank!

Mit den besten Grüßen an alle "Flachdübel-Süchtigen"

Guido


Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Lamellobreite

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Guido,

vielen Dank für deine ausgesprochen hilfreichen Erläuterungen. Werde hoffentlich nächstes Wochenende ein paar Versuche anstellen.

Herzliche Grüße

Christian

Antworten