Spannung Bandsägeblatt

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Spannung Bandsägeblatt

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo zusammen,

wie ich hier schon kundgetan habe, bin ich seit Kurzem Besitzer einer kleinen, aber, wie ich meine, feinen Ulmia Bandsäge, Baujahr 1976. So ein bisschen was hat sich seither schon getan - die Säge hat jetzt ein fahrbares Untergestell und eine werksseitig nicht vorhandene Staubabsaugung ist auch schon fast fertig. Heute sind nun die neuen Sägeblätter eingetroffen und es könnte bald mit der Praxis losgehen. Nur stellt sich mir davor noch eine wichtige Frage: Wie stelle ich die Bandspannung richtig ein?? Die Säge hat keine Spannungsanzeige, die ja wohl auch, folgt man diversen Artikeln in Fine Woodworking, wegen ihrer Ungenauigkeit auch nur geringen Wert haben würde. Ulmia selber empfiehlt für eine korrekte Bandspannung den Stapel Tellerfedern unter der Spannschraube bis auf "8-9 mm" zu komprimieren, für schmale Blätter "ein bisschen weniger", für breite "ein bisschen mehr". Sind auch nicht gerade präzise Angaben, zumal ich bei der 30 Jahre alten Säge auch nicht weiß, ob die Federn noch ihre volle Spannkraft und die "8-9 mm" damit überhaupt noch Gültigkeit haben. Deshalb Frage ans Forum: Wie stellt Ihr die Bandspannung ein?

Viele Grüße

Uli

till

Re: Spannung Bandsägeblatt

Beitrag von till »


Deshalb Frage ans Forum: Wie stellt Ihr die Bandspannung ein?


vorsichtig.

Ich vermute das die Spannung meist eher zu stark als zu schwach eingestellt wird. Verläuft das Band ist es stumpf oder ungeeignet und viel Spannung hilft auch nicht weiter.

Eine gute Sache ist die Federung über ein Tellerfederpaket, dieses wird eine sehr flache Federkennlinie aufweisen, somit macht es nicht viel unterschied ob man ein wenig mehr oder weniger zustellt. Hauptsache es bleibt noch ordentlich Weg um Schwingungen und ungleichmäßige Belastungen abzufedern.

Gert

Re: Spannung Bandsägeblatt

Beitrag von Gert »


Ich mach das immer nach Gefühl.
Wir arbeiten beim Kunststoff immer mit dünnen Sägeblättern 8x0.8 mm.
Wenn das noch halbwegs scharfe Blatt beim sinnigen Durchschieben seitlich arbeitet, stell ich nach.

Übrigens hab ich die Säge in den Arbeitspausen auch noch nie entspannt, wie das hier so oft zu lesen ist.
Kenne auch keinen Betrieb, der das macht.
Reißen tun meine blattspitzengehärteten und damit nicht nachschleifbaren Blätter trotzdem immer erst lange nach dem Abstumpfen. (Oder bei Ungeschick) :)

Gert

Ingrid
Beiträge: 193
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Spannung Bandsägeblatt

Beitrag von Ingrid »


Hallo Till,
was ist ein Tellerfederpaket? Gibt es das irgendwo als Ganzes zu kaufen? Ich richte gerade eine alte Bandsäge (fast komplett aus Holz, scheint die Arbeit eines Stellmachers zu sein) her. Die Spannung wird ohne jede Federung (!) durch Regulierung des oberen Rades mittels Gewindestange ausgeführt und die Schwingungen und ungleichmäßigen Belastungen (u. a. bedingt durch Kettenantrieb und leichten Schlag an der Motorwelle) lassen das Blatt ganz schön tanzen. Ich wollte jetzt erst die Führungen nachrüsten, da gibts noch einzelne Kugeln, aber mit der Federung muß ich scheinbar auch etwas unternehmen. Kannst du mir oder vielleicht jemand anders weiterhelfen?
Grüsse, Ingrid

Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Spannung Bandsägeblatt

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Ingrid,

amerikanische Bandsägemodelle verwenden oft auch normale Spiralfedern. Die Tellerfedern, die ich das erste Mal bei meiner Ulmia kennengelernt habe, scheinen mir aber besser geeignet. Online bestellen kannst du solche Normteile beispielsweise hier: http://www.schraubenhandel24.de/index.html?lang=de&target=d4189.html

Viele Grüße

Uli

till

Re: Spannung Bands�geblatt

Beitrag von till »


Ingrid, entschuldige bitte das ich erst jetzt antworte, ich hatte die Frage �bersehen.

Tellerfeder kann man z.B. hier bekommen: http://www.bauer-spring.com/index2.php

Nach meiner Erfahrung sind die Leute dort sehr freundlich, und nach genauer Beschreibung deinen Projekts k�nnte ich mir vortsellen das sie dir eine Handvoll Tellerfedern als Muster zukommen lassen.

Zur ungef�hren Dimensionierung des Federpakets m�sstest du mir Gr��e der S�ge und der verwendeten S�geb�nder mitteilen, dann kann ich versuchen eine Absch�tzung vorzunehmen.


Ingrid
Beiträge: 193
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Spannung Bands�geblatt

Beitrag von Ingrid »


Danke Ihr beiden für die Links! Jetzt weiß ich wenigstens wie diese Federn aussehen. Wo müssen die denn angebracht werden? Till, es wäre klasse, wenn Du mir weiterhelfen könntest: Die Säge läuft mit einer Blattlänge von 338cm, das getriebene Holzrad unten hat einen Durchmesser von 57cm, Dicke 2,8cm, das obere Holzrad hat einen Durchmesser von 40cm, Dicke 3,2cm. Die alten Blätter, die ich mitbekommen habe, haben eine Breite von 1 bis 2,4cm. Der Durchlaß ist max. rund 18cm, scheint mir aber zu groß dimensioniert. Das sind alles mehr oder minder circa angaben und auf den mm bei den Rädern nicht zu messen. Zu der Umdrehung kann ich im Moment nicht viel sagen, da ich sie noch nicht ausgerechnet habe. Wenn Du sie aber zur Berechnung brauchst, kann ich das nachliefern.
Grüße,
Ingrid

MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Spannung Bandsägeblatt

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #13433]
Entschuldigung, dass ich mich jetzt erst in diese Diskussion einschalte, aber ich hatte sie früher übersehen. Kann ich eine solche Federung bei meiner hbs 500 von scheppach nachrüsten? Diese Bandsäge ist eigentlich nicht schlecht gebaut, nur ist die Bandspannung mittels einer 10er Gewindestange einfach nur schlecht.

MfG
Maximilian Schreiegg

Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Spannung Bandsägeblatt

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Maximilian,

was meinst du denn damit, dass die Spannung "schlecht" ist? Die Sägeblattspannung wird bei fast allen Bandsägen über eine Gewindestange reguliert, die von der Gehäuseoberseite in das Lager des oberen Laufrads führt. Durch Drehen an dem Knebelgriff an der Gehäuseoberseite wird das Rad angehoben und damit bis zum gewünschten Wert gespannt. Die Federn, die zwischen zwei Widerlagern am Gehäuse und an der Gewindestange sitzen müssen (bei meiner Ulmia einfach direkt zwischen dem Knebelgriff und der Gehäuseoberseite) haben mit der Spannung zunächst einmal gar nichts zu tun. Sie sollen nur die Ungleichmäßigkeiten im Rundlauf dämpfen, die zum Beispiel dadurch entstehen, dass sich Sägemehl auf dem unteren Laufrad ablagert. Durch die Federung läuft das Sägeblatt also ruhiger. Ich kenne nun die hbs 500 nicht, habe nur einen alten Katalog mit Abbildungen der hbs 32. Auf den Fotos kann ich da tatsächlich keine Federung entdecken, vielleicht verbirgt sich die aber auch hinter dem oberen Laufrad. Dass gar keine vorhanden ist, kann ich mir fast nicht vorstellen, aber falls doch nicht, ließe sich so etwas sicher leicht nachrüsten.

Aber wie gesagt: An der Bandspannung ändert sich dadurch nichts. Vielleicht kannst du dein Problem noch einmal näher beschreiben?

Gruß Uli

MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Spannung Bandsägeblatt

Beitrag von MaxS »


Halo Ulrich

Das was ich da oben geschrieben habe ist wirklich nicht Besonderes.

Folgendes Problem:

Die Bandspannung ist bei dieser Bandsäge mit ca. 2m Höhe erstens schlecht erreichbar (obwohl ich 1,83m bin), weil sie oben angebracht ist. Darüberhinaus ist sie schwergängig und ungefedert. Obwohl der Vergleich mit einer Hema gewagt ist, so muss ich doch sagen, dass man bei einer ebensolchen doch weiß, warum man mehr zahlt. Ich schau mal, ob ich ein paar Fotos machen kann und sie dann hier einstellen.

MfG
Maximilian Schreiegg

Antworten