Sägen schärfen - Winkel SLOPE
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Sägen schärfen - Winkel SLOPE
Hallo,
beim lesen von Peders Blog, in der Anleitung zum Thema "Sägen schärfen" (siehe Link) von Brent Beach in Teil "Sloping Gullets", bin ich auf einen - für mich - neuen Winkel gestoßen.
Der Winkel nennt sich in der Anleitung SLOPE und meint den Winkel der Feile in Feilrichtung zur Horizontalen (die Feile "zeigt" bei positivem Slope "nach Oben").
Hat schon jemand Erfahrungen mit so geschärften Sägen?
Danke
Oliver
Re: Sägen schärfen - Winkel SLOPE
Hallo Oliver,
ich habe das noch nicht gefeilt, obwohl ich sicher einer der aktiveren Sägenfeiler bin. Das ist eine bewusste Entscheidung. Die Form der Schneide kann ich mit der Veränderung von Rake und Fleam genausogut anpassen. Die Zahnlücke wird bei gleichem Zahnabstand wohl etwas größer, aber das ist auch nur minimal. Aber das ganze wird unnötig komplizierter. Disston hat das für seine extremharten und Daher nicht schränkbaren Sägen eingeführt. Da soll es auf diese feinheiten angekommen sein. Aber bei dem alten Henry und seinen Söhnen bin ich nie sicher, was sinnvoll war und was PR.
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Sägen schärfen - Winkel SLOPE
Hallo Pedder,
so etwas habe ich mir schon gedacht.
Auch Brent Beach ist ja nicht gerade begeistert (wenn meine Englischkenntnisse mich nicht täuschen).
Irgendwie juckt es mir aber doch in den Fingern.
Ich habe noch eine alte NoName-Feinsäge, die zur Zeit noch eine Rip-Zahnung hat. Die werde ich auf eine neutrale Einstellung zurückstellen (Rake = 30, Fleam = 0) und danach werde ich eine Slope von 20 bis 30 Grad (was meine Kluppe eben gerade noch hergibt ohne das die Säge flattert) anfeilen.
Ich berichte dann.
Viele Grüße
Oliver
Re: Sägen schärfen - Winkel SLOPE
Hallo Oliver,
30° ist ja Schittersäge, 20° sollten es schhon gern sein. Aber auf den Bericht bin ich gespannt. Mich würde nerven, dass man die Säge dann doch wieder umdrehen muss.
Liebe Grüße
Pedder
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Bericht Slope
Hallo Pedder,
Ich muss vorausschicken, dass ich nur bei meinen Fuchsschwänzen eine Säge habe die von der Zahnform auf Querschnitt ausgelegt ist.
Bei meinen restlichen Sägen habe ich nur Rip-Sägen mit unterschiedlichen Zahnabständen (typische deutsche Ausbildung aus dem letzten Jahrtausend). Ich habe also keine Feinsäge mit Querschnitt-Zahnform um das Ergebnis zu Überprüfen.
Meine alte Feinsäge hat ca. 13 tpi und ungefähr 15-20 Grad Rake, was ich so gelassen habe.
Zum Vergleich habe ich mit der Säge so wie sie war ein Reststück Fichte und Buche quergeschnitten und einen sehr schönen, ausriss freien Schnitt bekommen. Schnittgeschwindigkeit war OK aber nicht berauschend.
Das Feilen ging nicht so besonders, da ich zum probieren den Slope ziemlich groß (30 Grad) machen wollte.
Auf meinen beiden normalen Feilkloben habe ich das nicht hinbekommen, da entweder die Feile die Backe berührte oder das Sägeblatt ratterte wenn ich es mehr als einen Zentimeter vorstehen ließ.
Ich habe dann das Blatt aus dem Kloben genommen und habe es liegend zwischen zwei Hölzer gespannt, von denen das obere nur 8mm dick war und ein bisschen zurückstand. Das ging dann - aber ein guter Halt für das Blatt war das nicht und dementsprechend ungleichmäßig war das Feilergebnis.
Natürlich musste ich beide Seiten einzeln bearbeiten aber ich denke daran kommt man auch mit einem guten Feilkloben nicht vorbei (und meinen Querschnitt-Fuchsschwanz schärfe ich auch beidseitig).
Nach dem Feilen habe ich beide Seiten mit einem Stück Buche-Hirnholz bearbeitet um den Grat zu entfernen.
Jetzt wieder beide Probestücke Quergeschnitten.
Die Schnittqualität ist gleich geblieben (wobei die Qualität in der Rip-Konfiguration schon sehr gut war). Bei Buche fehlt das "verkratzen" der Oberfläche beim Ansetzen des Schnittes.
Die Schnittgeschwindigkeit hat sich spürbar erhöht.
Das Schnittverhalten ist "weicher" geworden (kann ich nicht besser erklären, sorry).
Bilder kann ich leider nicht liefern (Kamera verbaselt).
Fazit: Die Verbesserung ist nicht so gewaltig, dass sie die Probleme beim Feilen wieder ausgleicht.
Das Feilen des Fleam macht keine Probleme.
Die Schnittverbesserung ist aber mindestens genau so groß wie bei der Benutzung des Slope.
Ich denke wir können den "neuen" Winkel weiter ignorieren.
Viele Grüße
Oliver
Re: Bericht Slope
Hallo Oliver,
vielen Dank für den Bericht. er bestätigt letztlich die Berichte von zB Brent. Und trotzdem werde ich ich mittelfristig mir dem Schärfen mit Slope auseinandersetzen müssen. Weil ich demnächst eine ACME 120 vor die Feile bekomme. Und die gehört nunmal so gefeilt. Ich werde berichten.
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Bericht Slope
Hallo Pedder,
wer oder was ist eine ACME 120?
Schöne Ostertage
Bert
Re: Bericht Slope
Hallo Bert,
ein Disston ACME 120 ist ein besonderer Fuchsschwanz aus härterem Material als geöhnlich. Der Stahl bricht, wenn ,am versucht, ihn zu schränken. Daher ist das Blatt zur Oberseite dünner geschliffen.
Mehr Info: http://www.disstonianinstitute.com/acmepage.html
Liebe Grüße
Pedder
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Bericht Slope Nachtrag
[In Antwort auf #129243]
Hallo Pedder,
einen muss ich noch nachreichen.
Ich hatte die Testschnitte nur angesägt, da es mir auf die Ausrissfreiheit am Ende des Schnittes und auf das Sägeverhalten ankam.
Zufällig habe ich jetzt einen kompletten Schnitt gemacht und muss sagen, dass die Schnittqualität im Holz um Längen besser ist als mit der Säge in Rip-Konfiguration. Ich würde sogar so weit gehen den Schnitt mit meiner feinen Japansäge zu vergleichen.
Ich muss also am Wochenende tatsächlich den Vergleich Querschnitt mit Fleam und dann mit Slope durchführen.
Viele Grüße
Oliver
Hallo Pedder,
einen muss ich noch nachreichen.
Ich hatte die Testschnitte nur angesägt, da es mir auf die Ausrissfreiheit am Ende des Schnittes und auf das Sägeverhalten ankam.
Zufällig habe ich jetzt einen kompletten Schnitt gemacht und muss sagen, dass die Schnittqualität im Holz um Längen besser ist als mit der Säge in Rip-Konfiguration. Ich würde sogar so weit gehen den Schnitt mit meiner feinen Japansäge zu vergleichen.
Ich muss also am Wochenende tatsächlich den Vergleich Querschnitt mit Fleam und dann mit Slope durchführen.
Viele Grüße
Oliver