Hobel oder ?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Rene Lückerath
Beiträge: 9
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Hobel oder ?

Beitrag von Rene Lückerath »


Hallo zusammen,
ich beabsichtige ein Schneidbrett aus verschiedenen Harthölzern zu bauen und zwar so, daß die Jahresringe zu sehen sind (entschuldigt bitte die nicht fachgerechte Terminologie). Wie bzw. womit kann ich die verleimte Platte schleifen oder hobeln?



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Hobel oder ?

Beitrag von reinhold »


hallo Rene,

Du willst also ein "Hirnholzbrett" bauen.
Nicht ganz einfach, da alle Hölzer quer zu den Jahresringen am stärksten arbeiten.
Hobelmaschinen kannst Du vergessen, das Brett würde vermutlich in 1000 Stücke gerissen werden.

Ich empfehle Dir den Flachwinkel-Putzhobel von Veritas. Er ist auch sonst sehr vielseitig verwendbar.

Andere Lösung: Du gehst zum Schreiner Deines Vertrauens und fragst ihn, ob er mit der Bandschleifmaschine drüber gehen kann.
Diese Methode hat allerdings einen Nachteil: zwangsläufig bleiben Schleifkörner im Holz zurück und die können Deine Messer sehr schnell sehr stumpf machen.

viele Grüsse
reinhold



fritz-rs

Re: Hobel oder ?

Beitrag von fritz-rs »

[In Antwort auf #128693]
Ich hobel auch Hirnholz auf der Abrichthobelmaschine:
Zuerst wird eine Kante 1 cm gegen das Messer geführt, dann das Brett umgedreht und ganz gehobelt.
Da das eine Ende schon fertig ist, reißt nichts mehr aus.

Gruß Fritz



Rene Lückerath
Beiträge: 9
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Hobel oder ?

Beitrag von Rene Lückerath »


@ reinhold
Danke für die schnelle Antwort. Was ist der Unterschied zwischen einem Hobel und einer Rauhbank? ( Ich bitte nochmals meine Ahnungslosigkeit zu entschuldigen)


reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Hobel oder ?

Beitrag von reinhold »


hallo Rene,

Der Oberbegriff ist Hobel. Eine Rauhbank ist eine besondere Bauart: ein sehr langer Hobel (ca 50 bis 70 cm je nachdem), der zum Einebnen von Flächen oder Gerademachen von Kanten benutzt wird.

Im Übrigen: nicht verzagen: Wiki fragen: http://de.wikipedia.org/wiki/Hobel

P.S. für Deine Aufgabe würde ich keine Rauhbank nehmen, aber die Arbeitsweisen sind unterschiedlich.

gruss
reinhold


Gerd Fritsche
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Rauhbank *MIT BILD*

Beitrag von Gerd Fritsche »

[In Antwort auf #128694]
Hallo Rene,

hier das Bild einer von meinen Hobeln, eine 28" Rauhbank mit der kann man wunderbar ebene Flächen erzielen.

Gruss
Gerd.



Oliver Eggers
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Registriert: Do 19. Sep 2019, 13:19

Re: Rauhbank

Beitrag von Oliver Eggers »


Hallo Gerd,

eins sehr schöne Raubank. Ich verstehe nur die Konstruktion nicht.

Die "Druckpunkte" sind ja der vordere Halteklotz und der in der Mitte sitzende Handgriff.
Da beim Ansetzen des Hobels der Druck vom Halteklotz kommt und beim Durchziehen (am Ende) vom Griff verstehe ich nicht, warum der Teil hinter dem Griff (der "Schwanz") so lang ist?
Die hintere Hälfte des Hobels liegt noch auf dem Werkstück, wenn Eisen und Griff am Ende des Werkstücks angekommen sind (zumindest Theoretisch, da ja kein Druck mehr ausgeübt werden kann).
Würde es nicht mehr Sinn machen, die Hälfte des Schwanzes nach vorn zu bringen, bzw. das Eisen mit Griff in die Mitte des Hobels zu setzen?
OK, in der mittleren Hobelphase verleiht die zusätzliche Länge natürlich eine höhere Genauigkeit, aber beim Verschieben von Eisen und Griff in die Mitte wäre die Länge ja die Gleiche und man hätte sogar noch zusätzliche Auflagefläche vorne, für das Ansetzen.

Beim nachträglichen durchlesen meines Textes höre ich leider einen nörgelnden/besserwisserischen Ton heraus. So ist es aber wirklich nicht gemeint. Ich versuche nur die Konstruktion dieses sehr schönen Hobels zu verstehen.

Viele Grüße
Oliver



Gerd Fritsche
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Das Problem mit der Perspektive *MIT BILD*

Beitrag von Gerd Fritsche »


Hallo Oliver,
es scheint nur so, dass der Hobel vor dem Messer zu kurz ist. Das Problem ist das gleiche wie bei einem Portrait, wenn du zu nah an das Gesicht herangehst wird die Nase unproportional lang.
Die obere Rauhbank auf dem Bild ist 560 mm lang und bis zum Messer sind es 185 mm, d.h. 33% der Gesamtlänge liegen vor dem Messer. Bei meiner Rauhbank sind die Masse 720 mm, davon vor dem Messer 270 mm, das sind 37,5%, also mehr als bei der Stanley Rauhbank.
Zufrieden?
Gruss Gerd.


Oliver Eggers
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Registriert: Do 19. Sep 2019, 13:19

Re: Das Problem mit der Perspektive

Beitrag von Oliver Eggers »


Hallo Gerd,

verfl* Perspektive.
Auf dem neuen Bild sieht die Sache tatsächlich ganz anders aus.

Bei einer Aussage bleibe ich aber: ein wirklich schöner Hobel :-)

Viele Grüße
Oliver



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