Der Zinkenbiber

[Franz Böhmer]

Hallo Bernhard,
es ist ganz einerlei ob die Feuchtigkeit steigt oder fällt, sobald eine Änderung auftritt kommt es zum tragen dass bei unterschiedlicher Anordnung der Jahrringe auch ein -leicht- unterschiedlicher Schwund/Quellung auftritt.

Die Sache geht sogar soweit: wenn ich Teile gefräst habe, kannich die nicht wochenlang liegenlassen weil selbst in einer wohltemperierten Schreinerei die Massabweichungen durch Quellung/Schwund bei der natürlichen Feuchteschwankung der Luft bei weitem grösser sind als die Herstellungsgenauigkeit.

Deshalb ist die ganz Diskussion um die Festigkeit ziemlich irrelevant.

Um zu prüfen wie weit man mit dieser Verbindung gehen kann hab' ich auch schon so eine Art "Vorversuche" gemacht: ich habe ein U-förmiges Teil in der Grösse eines Hockers gemacht, um 90° gedreht, so dass es ein liegendes U ist und dann belastet wo die Grenzen der Festigkeit sind; das ganze war aus 20 mm Hartholz, und ich war selbst beeindruckt welche Last ich auf die Vorderkante legen kann bis es zum Bruch kommt.

Natürlich kommt es hierbei auch auf die Genauigkeit der Herstellung und noch ein paar andere Faktoren an (Holzart, Leim etc.); Ich kann euch aber versichern, dass manchem die Augen ausfallen wenn er sieht wie gut das Ergebnis ist.
Ich habe in dieses Thema Zinken und Eckverbindung schon ziemlich viel Energie und Zeit investiert, weil das ein wesentliches Standbein in unsrem Betrieb ist. Daher könnt ih sicher verstehen, dass ich nicht alle Details dazu in dieses Forum stellen werde und kann.
Wenn aber jemand eine spezielle Frage dazu hat oder Rat sucht könnt ihr mir auch gerne ein mail dazu schicken, so dass man sich auf privater Ebene austauschen kann.
Grüsse aus Südbaden
Franz