Fragen zu Handbetriebenen Schleifbock *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Rolf Schmid
Beiträge: 222
Registriert: Di 22. Dez 2020, 12:08

Fragen zu Handbetriebenen Schleifbock *MIT BILD*

Beitrag von Rolf Schmid »


Hallo zusammen,
ich besitze einen alten handbetriebenen Schleifbock von Metabo, der eine Vorrichtung hat, die mir nicht ganz klar ist.
Die Einspannvorrichtung ist schräg zur Schleifscheibe ausgerichtet, so dass
nur die Kanten beansprucht werden.
Über ein Feingewinde lässt sich eine Zustellbewegung in Richtung der Schleifscheibe einstellen. MIt einem eingespannten Werkzeug kann man eine Schwenkbewegung durchführen.
Zusätzlich läßt sich noch der Winkel des Werkzeuges einstellen.


Ich bin gespannt auf eure Ideen.

Viele gruesse
Rolf



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Fragen zu Handbetriebenen Schleifbock

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

das scheint etwas zum Schärfen von Stemmeisen und Hobeleisen zu sein. Das gleiche Prinzip wird bei den professionellen Maschinen von Iseli verwendet.

Gruß

Heiko



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Fragen zu Handbetriebenen Schleifbock

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Rolf,

die Schwenkbewegung deutet auf ein Schleifgerät für Bohrer hin, bin mir aber nicht sicher. Ließen sich den Bohrer sp zwischen 3 und 13 mm einspannen?

Gruß

Heinz


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3189
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Fragen zu Handbetriebenen Schleifbock

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #118967]
Hallo Rolf,

das ist eine Vorrichtung, um Stecheisen und Hobeleisen zu schleifen. Es hat z.B. von Elu (glaube ich) auch motorbetriebene Schleifböcke mit einer ähnlichen Vorrichtung gegeben.

Das Eisen wird eingespannt und dann an der Topfscheibe vorbeigeschwenkt, so erhält am eine ziemlich gerade Fase. Das ist was Gutes!

Friedrich


Ottmar
Beiträge: 321
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Antwortversuch mit Bildern

Beitrag von Ottmar »

[In Antwort auf #118967]
Hallo Rolf,

Gratuliere dir zu der Werkzeugschleifvorrichtung. Ich besitze eine im Prinzip gleiche Schleifvorrichtung von Metabo, angetrieben von einem Drehstrommotor mit einer zweiten Schleifscheibe auf der linken Seite.

Das Werkzeug, wird an der Seite einer Topfscheibe geschliffen. Die Topfscheibe wird mit einem Diamant in einer Fassung mit Morsekonus 1 abgerichtet. Dies ist sehr wichtig, da sich sonst keine gerade Schneide erzielen laesst. An der abgerichteten Schleifscheibe wird das in der Schwinge befestigte Werkzeug, durch hin und her schwingen geschliffen. An der Werkzeughalterung befinden sich zwei schwarze Markierungsstriche, welche eine Einstellung von 25° ergeben. Andere Winkel lassen sich durch loesen der Feststellmutter in ca 1° Schritten verstellen.

Ich schiebe das Werkzeug vor, dass der Schneidenanfang, sich auf der Hoehe der Abrichtdiamantspitze befindet. Wenn ich von hinten durch die Halteoeffnung des Diamanten blicke, ca in die Mitte der Oeffnung.

Mit dieser Vorrichtung, laesst sich schnell eine gerade Schneide herstellen, doch 100% verstehe ich die richtige Einstellung nicht. Es kann sehr leicht vorkommen, dass sich eine schraege Schneide ergibt. Durch Verstellen des Andruckstueckes, laesst sich das Ausgleichen (passiert auch an der Tormek, dort wird durch Anziehen/Loesen der Andruckschrauben beseitigt)

Ich habe mir nicht die Zeit genommen dies sorgfaeltiger zu untersuchen, eine Bedienungsanleitung habe ich nicht gesehen.

Ich schleife meine Stecheisen Hobeleisen auf der Maschine vor und dann auf Norton Wassersteinen 1000-4000-8000 fertig, dies ist nur notwendig wenn sich groebere Scharten ergeben haben, oder ich einen anderen Schneidenwinkel erzielen will.

Meine Maschine wurde vermutlich Ende der vierziger Anfang der fuenfziger Jahre hergestellt. Ich erwarb meine Maschine da die Werkzeugschwinge mehrfach gebrochen war, sehr billig, ca 1970, Metabo lieferte damals keine Ersatzteile mehr.

Ich haenge einige Bilder an.

Sollte ein Forumsmitglied genaueres darueber wissen, bitte hier mitteilen.








mfg

Ottmar

PS: Auch wenn es nicht direkt hier in dieses Forum gehoert, Ich besitze eine Tormek, eine Makita nass Schleifmaschine flach laufender Stein, sowie die Metabo, diese Maschinen eignen sich fuer spezielle Zwecke sehr gut. Keine ist perfekt.



Thomas
Beiträge: 95
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Fragen zu Handbetriebenen Schleifbock

Beitrag von Thomas »

[In Antwort auf #118967]
Hallo,

ich habe während meiner Lehre (1977) das Stemmeisen. bzw. das Hobeleisen schleifen mit dieser Vorrichtung gelernt. Allerdings wurde unser Schleifstein mit Motor betrieben.
Über die ganzen Jahre habe ich dieser Schleifvorrichtung nachgetrauert. Zugegeben das Einstellen ist etwas gewöhnungsbedürftig aber wenn Du es mal raus hast willst Du bestimmt nicht mehr tauschen. Das Ergebnis ist einfach klasse.

Gruß

Thomas


Helmut Hirsch

Re: Antwortversuch mit Bildern

Beitrag von Helmut Hirsch »


Hallo Otmar,

nach deinem ausführlichen Bericht über dieses Schleifwerkzeug bin ich jetzt richtig neidisch geworden --- und bestimmt nicht nur ich --- Danke für den ausführlichen Bericht. Die Anleitung wird nicht besser sein.

Grüße aus dem saukalten aber von der Sonne verwöhnten Südwestdeutschland ( ... über Baden lacht die Sonne ... ), Helle


Rolf Schmid
Beiträge: 222
Registriert: Di 22. Dez 2020, 12:08

Vielen dank für die Antworten und noch ein Bild *MIT BILD*

Beitrag von Rolf Schmid »

[In Antwort auf #118967]
Vielen Dank für die vielen Antworten, besonders an Ottmar.
da werde ich mich wohl mal auf die Suche nach einem Abrichtdiamant und einer neuen Topfscheibe machen.

Ich werde die Maschine wohl auch hauptsächlich zum Schruppen benutzen und den Rest
mit den Wassersteinen erledigen. Das hat schon ganz gut bei ein paar alten
Schnitzeisen funktioniert, bei denen ich das Schärfen von Hand schon aufgegeben hatte.
Das schöne am Kurbeltrieb ist, das die Scheibe langsam läuft und die Schneiden nicht ausglühen....
Ich hatte mit dem Gedanken gespielt ein Wasserbad anbauen, um den STein im Wasser laufen zu lassen, das ist aber glaube ich nicht notwendig.

Hier noch ein Blick in den "Getriebekasten", schrägverzahnte Zahnräder, da kommt Freude auf....

Viele Gruesse
Rolf



Helmut Hirsch

Re: Vielen dank für die Antworten und noch ein Bil

Beitrag von Helmut Hirsch »


Hallo Rolf,

kann man die Scheibe nicht runter machen und gerade seitenverkehrt wieder drauf, danach abrichten ---- fertig?

Nur so ne Idee, welche mir jetzt gerade beim Kaffee trinken kam --- muß wieder raus --- der Brennholzvirus hat mich erwischt --- säge alles in handliche Stücke für den Ofen ;^>

Gruß, Helle


Ottmar
Beiträge: 321
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Antwortversuch mit Bildern Ergaenzung

Beitrag von Ottmar »

[In Antwort auf #118977]
Hallo Rolf & Forumsfreunde,

Der Abrichtdiamant, ist ein Normteil und sollte/ist im Werkzeughandel (Feinmechanik?) erhaeltlich, da ISO genormt auch hier.

Wegen dem Stein wuerde ich mich an Metabo wenden, es geht da nicht jeder Topfstein, das Schleifmaterial und die Bindung desselben muessen auf den zu schleifenden Stahl abgestimmt sein.

Auf dem Steinumfang darf nicht geschliffen werden, weil dies die Wandung des Topfes beinflusst.

Beim Schleifen, druecke ich mit der linken Hand, die Schwinge an der Oberkante ins Lager, mit der Rechten Hand bewege ich die Schwinge mit dem Eisen ueber die Topfwand, dabei beachten, mit den Seitenkanten nicht ueber die Steinbreite gehen, sonst brennen die Ecken aus oder verschwinden. Meist funkt es beim Andruecken nur an einer Stelle des Steines uber diese Stelle gehe ich vor und zurueck.

Bei einiger Vorsicht und Geduld wird der Stahl nicht verbrannt. Ich schleife gelegentlich selbst gefertigte Werkzeuge aus HSS auf dem Stein, ergibt eine saubere Flaeche, welche ruckzuck auf Wassersteinen rasierscharf+ abgezogen ist.

@Hellmut, hier regnet es „Gott sei Dank“, bei mehr als 300 Sonnentagen/Jahr mal ne Abwechslung, doch wir brauchen dringend Regen, dieser faellt in der Sierra Nevada als Schnee. Unser Trinkwasser besteht aus dem Schnee von gestern. Wir bekommen unsere Hauptniederschlaege von den Stuermen des Pazific. Die Maechtigkeit des Sturmes zeigen die zu uns gefluechteten Seevoegel an, an der geringen Menge von Moewen ist der Regen nicht von langer Dauer.

Der Schleifstein

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Ich bitte um Nachsicht die Maschine ist nur der Vollstaendigkeit halber angefuegt
`


Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

PS: Du musst mal Nachmessen ob die Steinabmessungen bei dir passen, fuer ein kontrolliertes Schleifen, sollte die Maschine, von einer 2. Person angetrieben werden.



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