Weiß austrocknender Holzleim

[Gerhard]

Hallo,

ich baue gerade an einem Schubladenblock für die Hobelbank. Durch eine Unachtsamkeit ist seitlich ein kleines Stück abgesplittert. Das habe ich vor Verlassen der Werkstatt noch angeleimt und dann die Heizung ausgeschaltet und die Werkstatt verlassen. Gestern war der überschüssige Leim zu einem weißen Belag ausgetrocknet. Nich transparent wie üblich (Leim war UHUColl Express).

Ich vermute, daß die Temperatur zu schnell unter die Verarbeitungstemperatur gefallen ist. Hat jemand schon Erfahrungen mit solchen Verklebungen gemacht?

Wie warm muß es denn nun wirklich sein, um Weißleim zu verarbeiten? Und wielange muß es so warm bleiben, bis der Leim wirklich abgebunden hat?

Das war jetzt keine wichtige Verklebung, sonst wäre ich vorsichtiger gewesen. Ist aber auch deutlich schief gegangen.

Viele Grüße,
Gerhard

[Dirk Boehmer]

Hallo Gerhard,

das Problem kenne ich. Und die Verbindung ist sehr unstabil. Meistens
laesst sich die Verbindung per Hand wieder aufbrechen, wobei oft
nicht mal das Holz aufsplittert, also der Leim ist dann die Schwachstelle.

Mein Schwiegervater hatte das Problem letztens beim einem Fernsehregal.
Zwei Holzplatten selber verleimt, Werkstt war auch zu kalt und die
Leimstellen weiss. Nach einigen Tagen in der Wohnung ging die Verleimung
schon durch das normale Arbeiten des Holzes an vielen Stellen
auseinander. Also nochmal hobeln und wieder zusammenleimen.

Und das rate ich Dir auch, ist zwar muehselig, aber was soll man sonst machen?

Meine Werkstatt ist draussen. Wenn ich etwas zu leimen habe, stelle ich die
Leimflasche vor den Heizluefter, leime das ganze zusammen und bringe das
Ganze dann ins Haus. Das ist sehr umstaendlich, aber ansonsten muss ich
im Winter auf Leim verzichten...

--
Dirk

[Matthias Fischer]

Hallo,

ich hatte das Problem auch schon, dass der Weissleim nicht gehalten hat.
Bei mir war aber wohl die Ursache, dass der Leim schon in der Flasche Frost bekommen hatte.

Gruss
Matthias

[Gerhard]

Hallo,

habe ich mir fast gedacht, daß es zu schnell zu kalt geworden ist. Die Werkstattluft hatte ich nur schnell per Heizlüfter etwas angewärmt. Von der knappen Stunde die ich in der Werkstatt war dürfte auch wirklich nur die Luft warm geworden sein. Da war´s dann sicher auch nach ein paar Minuten wieder kalt.

Der Leim selber wird - nachdem ich mal was wegen Frost wegschmeißen mußte - im Winter immer im Heizungskeller gelagert. Dort bringe ich auch transportable Teile zum trocknen hin.

Die Verleimung selbst ist rein kosmetisch. Eigentlich noch nichtmal das. Wenn man die Stelle sehen will muß man unter die Hobelbank kriechen und eine Taschenlampe mitnehmen. Eigentlich sogar gut, daß das passiert ist. So habe ich einen eindeutigen Indikator: Wenn der Leim weiß austrocknet war´s zu kalt.

Viele Grüße,
Gerhard

[Dirk Boehmer]

Hallo Matthias,

> Bei mir war aber wohl die Ursache, dass der Leim schon in der
> Flasche Frost bekommen hatte.

Obwohl es schon mal in der Werkstatt frostig wird, habe ich mit dem Leim
selber noch keine Probleme gehabt.

Wennder Leim und die Werkstatt kalt sind, dann brauche ich nur etwas Leim
mit dem Finfer duenn auf Holz zustreichen und kurze Zeit spaeter ist das
Ganze hart und weiss.

--
Dirk

[Thomas M.]

[In Antwort auf #110588]
Hallo!

Ich habe ein ähnliches Problem. Ich habe mir ein Hifi Regal selbst gebaut und für die Regalböden 40x25 mm breite Leisten aus Ahorn verleimt. Jetzt geht an einigen Stellen die Verleimung auf, allerdings nur teilweise.
Zum Teil war der ausgehärtete Leim auch weiß.
Kann ich das nochmal leimen ohne dass ich das Brett wieder auseinanderbrechen muss? Dort wo der Leim hält, hält er nämlich wirklich gut.

Kann es sein, dass beim Verleimen durch zu starkes Zusammenzwingen zu viel Leim rausgedrückt wird, sodass einfach nicht mehr genug Leim in der Trennfuge bleibt, um eine ordentliche Verbindung herzustellen?
Soll man die Schraubzwinge anziehen bis wirklich nix mehr geht oder nur so stark, dass die einzelnen Bretter satt anliegen?

Danke im Voraus für eure Hilfe,
Gruß,
Thomas

[Edi Kottmair]

Hallo Thomas,

wenn du die Stichworte "Leimfuge, Druck, Verleimen" usw. suchst, wirst du Einiges zu deiner 2. Frage finden.

Zur 1. Frage (Kann ich das nochmal leimen ohne dass ich das Brett wieder auseinanderbrechen muss?): Falls du Standard Weißleim verwendet hast, geht das nicht nochmal mit Standard Weißleim, weil er dann nicht mehr in die Fasern eindringen kann. Es funktioniert auch nicht mit Lackleim, weil dabei eine Leimfläche Holz sein muss, wenn die andere Lack oder Leim ist. Es würde theoretisch mit 2 Komponenten Leimen wie Ponal Expert oder Uhu Plus gehen, aber die sind sehr zäh und du wirst deshalb nicht genug in die Fuge bekommen. Die ist ja vermutlich eher schmal.
Falls die geöffneten Fugen nicht länger als ca. 50 mm sind, kann man sie gut mit Lamello Harzgallenflicken ausbessern, sofern man eine Lamello hat. Man kann auch Furnierstückchen einleimen, aber das hängt alles davon ab, wie groß die Fugen sind und ob du alten Leim rauskratzen kannst. Wenn das alles nicht geht, dann einfach nochmal aufsägen, hobeln und neu verleimen. Das ist sicher die beste Methode, sofern du den Verlust von ca. 3 mm Breite verkraften kannst.

Viele Grüße von
Edi

[joh. t.]

hallo, wenn weißleim weiß trocknet hat er frost bekommen und ist ein fall für die tonne. er hält nicht mehr . wegschmeissen -neu kaufen und das nächste mal den leim ins wohnzimmer stellen und nicht in der garage vergessen. viele grüße joh.

[Dirk Boehmer]

Hallo joh,

> wenn weißleim weiß trocknet hat er frost bekommen und ist ein
> fall für die tonne.

Das sehe ich anders, noch nie Probleme mit gehabt, nur wenn es zu kalt
war. Dem Leim selber passiert nichts. Und bei mir bekommt er auch schon
mal Frost ab.

--
Dirk

[Dirk Boehmer]

Hallo,

ich habe bei Henkel mal nachgefragt, von wegen Ponal und Frost. Die Antwort
kam sehr schnell, hier der Text:

"ein wasserbasierter Dispersionsleim wie die Ponal Holzleime ist
frostempfindlich. Solch ein Leim kann, muss aber einen Frost-Tau-Wechsel
nicht unbedingt unbeschadet überstehen. Wenn ein Leim mal eingefroren ist,
sollte er langsam wieder auf Raumtemperatur gebracht und anschließend
umgerührt werden. Stellt sich die normale Viskosität nicht mehr ein,
sondern bleibt Quark ähnlich, ist die Dispersion irreversibel geschädigt
und der Leim muss entsorgt werden.

Wir hoffen, diese Infos helfen Ihnen weiter. Für Rückfragen stehen wir
Ihnen natürlich gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Gruessen
Antje Huebler

Henkel KGaA
Konsumentenklebstoffe Deutschland
Fon: 0211 797 8272
Fax: 0211 798 1 8272
Internet: http://www.henkel.de"

Guter Service sage ich da nur...

--
Dirk