Gebrauchte Hobelbank - jetzt kann's losgehen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Ralph Kneidl
Beiträge: 22
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Gebrauchte Hobelbank - jetzt kann's losgehen

Beitrag von Ralph Kneidl »


Hallo an alle! Heute nachmittag ist sie eingetroffen, die gebrauchte Hobelbank, die ich letzte Woche erworben habe. Ich hatte in einem anderen Thread davon berichtet und bin echt happy über den mehr zufälligen Erwerb. Da ich keine eigene Website besitze, habe ich einen Ordner mit ein paar Bildern in meinem GMX-Mediacenter freigeschaltet. Wen es interessiert, der kann ja mal vorbeischauen. Etwas umständlich, ich hoffe aber, dass es klappt. Hier der Link:

http://service.gmx.net/mc/BeQXfUqkjLbKlHrZMLu72dL120o9Vx

Die Bank ist optisch zwar etwas angegriffen, aber es sind keine großen Macken daran. Ein paar Farb- und Leimreste und ein paar etwa 1 cm dünne Bohrlöcher. Die Platte ist absolut plan, die Zangen laufen ohne Spiel und Lose, auch kein Rost an den Spindeln. Die Vorderzange schließt etwas schief, will heißen, dass wenn die rechte Kante die Platte berührt, links noch etwa 2mm Luft ist. Bei etwas festerem Andruck schließt sie dann aber.

Die Bank ist eine Ulmia Ott, Plattenlänge 2m, ohne Zange. Ist ein ganz schöner Trümmer, da bewegt sich wirklich nix, wenn die einmal steht. Keine Ahnung, wie alt die ist. Kann man das herausfinden oder könnt Ihr das schätzen ?

Mir kribbelt es schon in den Fingern, das gute Stück aufzuarbeiten. Ich habe mir schon einige Threads hier angeschaut. Gerade, was das spätere Einlassen mit Öl betrifft, ist hier schon eine Menge gesagt worden.

Bevor ich anfange aber doch noch ein paar Fragen:

Die Oberfläche hat keine gravierenden Macken und ist plan, abhobeln brauche ich also nichts. Kann ich das Ganze einfach abschleifen ? Irgendeiner hat mal hier erwähnt, dass der letzte Arbeitsgang an der Platte das Hobeln sein sollte stimmt das und warum ? Mit welchem Zeugs kann ich die kleineren Macken und Bohrlöcher verspachteln ? Wie bekomme ich die vorallem an den Zangen auftretenden Leimreste am besten weg ?

Die Mechanik der Zangen wollte ich soweit es geht zerlegen und die Metallteile sorgfältig von den Leimresten und alten Spänen reinigen. Aber mit dem Metall komme ich klar.

Wäre für ein paar hilfreiche Tipps dankbar. Lese aber parallel auch noch mal die älteren Threads hier durch.

Bis dann also, werde heute bestimmt zufrieden einschalfen, Ralph



Ralph Kneidl
Beiträge: 22
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Gebrauchte Hobelbank - brauche Eure Hilfe

Beitrag von Ralph Kneidl »


Ja ich weiß, das Thema Hobelbank ist schon ziemlich ausgelutscht. Trotzdem komme ich an ein paar Stellen nicht weiter:

1) Die Vorderzange ist an der Oberseite ziemlich abgenutzt. Am liebsten würde ich hier 1-2mm abtragen, um sie wieder schön plan zu bekommen. Dann ist sie natürlich tiefer als die Bankplatte. Da die aber völlig 1a plan ist, möchte ich natürlich nicht die ganze Platte auf das Niveau der Vorderzange runterhobeln (kann ich selber auch nicht und möchte ich an dem Teil auch nicht üben). Ist es möglich, die Vorderzange stärker abzutragen und ein neues Stück Buchenholz anzupassen? Oder aus Buche gleich eine neuen Block anfertigen? Wäre vielleicht auch eine schöne Übung.

2) Die obere Vorderkante der Bank ist natürlich auch mit Macken übersät und aufgrund des Gebrauchs mehr oder weniger abgerundet. Ideal ist bestimmt eine Kante "ohne" Fase. Kann man die Macken an der Kante ausbessern oder kann ich hier eine definierte Fase oder Abrundung einbringen, um sie auszugleichen? Wie groß sollte sie maximal sein?

3) Genau, Macken und Bohrlöcher. Mit welchem Produkt kann ich das ausbessern? Ist Holzspachtel hier verwendbar? Ich meine der Farbton ist eine Sache, aber wie ist das mit der Aufnahme des Öls beim abschließenden einlassen? Bohrlöcher besser ausbohren und Holzdübel einpassen?

Meine Terminologie ist natürlich unter aller Kanone, aber ich lerne dazu und hoffe, Ihr wisst, was ich meine. Möglich, dass ich etwas zu genau bin mit der Sache und eine gebrauchte Hobelbank eben auch so aussehen sollte. Trotzdem möchte ich am Anfang grobe Fehler vermeiden und die Sache lieber einmal richtig anfassen.

Ich hoffe also weiterhin auf Eure Geduld. Vielen Dank und bis bald, Ralph

Wolfgang Jordan
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Re: Gebrauchte Hobelbank - brauche Eure Hilfe

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Hallo Ralph,

ich kann ja verstehen, daß du stolz auf deine neue Bank bist und sie gerne ein bißchen herausgeputzt hättest. Aber ich würde genau das machen, worauf du schon selbst gekommen bist: laß sie, wie sie ist. Solange die Funktion nicht beeinträchtigt ist, und das scheint nicht der Fall zu sein, gibt es nur optische Gründe für eine Restaurierung. Nutze deine Zeit lieber für ein anderes Projekt.

Gruß, Wolfgang

Tibor Kund

Re: Gebrauchte Hobelbank - jetzt kann's losgehen

Beitrag von Tibor Kund »

[In Antwort auf #102188]
Hallo Ralph,

ich kann zur Hobelbank leider gar nichts sagen (die meine ist nicht vorzeigbar), aber ich möchte Dich - vermutlich auch in Namen einiger Anderen - um Hilfe bitten:

Wie hast Du es geschafft, Bilder aus dem GMX Mediacenter freizugeben?

Wenn ich nicht zu viel verlange, wäre ich dankbar für eine kurze Anleitung.

Mit Dank und besten Grüßen
Tibor K.

Ralph Kneidl
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Gebrauchte Hobelbank - jetzt kann's losgehen

Beitrag von Ralph Kneidl »


Hallo Tibor, schön, dass ich auch einmal jemandem helfen kann. Gleichzeitig habe ich jetzt auch das Feedback, dass das auch tatsächlich funktioniert.

Bereits im Freemail-Account von GMX gibt es das sogenannte Mediacenter, ich glaube mit 1GB Speicherplatz. Hier kann man über ein Menü Ordner anlegen und eigene Dateien, in diesem Fall Bilder uploaden. Ein weitere Menüoption ist dann die Freigabe einzelner Ordner. Leider kann man einen Ordner nur dauerhaft an Leute freigeben, die selber einen GMX-Account haben. An alle anderen kann man eine Einladung schicken (auch über das Menü)- die aber nur 30 Tage gültig ist. In diesem Fall habe ich die Einladung an mich selbst geschickt und den in der Mail enthaltenen Link dann hier in mein Posting kopiert. Wie gesagt, in drei Wochen ist das Bild dann wahrscheinlich weg, aber ich habe auf die Schnelle keine andere Möglichkeit gefunden. Gruß, Ralph

Ulrich Lanz
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Gebrauchte Hobelbank - jetzt kann's losgehen

Beitrag von Ulrich Lanz »


Habe ich heute im Maschinenforum mit meinem eigenen Bild genauso gemacht - trotzdem können einige Leute das Bild sehen, andere wieder nicht und ich jetzt im Moment auch nicht, heute Mittag dagegen schon...komische Geschichte...

Gruß Uli

Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Gebrauchte Hobelbank - jetzt kann's losgehen

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #102188]
Hallo Ralph,

die tiefen Macken und Löcher würde ich mit einem passenden Topfbohrer auf definierte Tiefe aufbohren, am besten mit einem verdrehten Bohrständer (Grundplatte nach hinten), damit die Löcher rechtwinklig zur Oberfläche sind. Anschließend mit Holzleim und 8 oder 10mm Sperrholzscheibchen verschließen, die sollten etwas raus schauen, man kann sie dann abhobeln.
Die scheibchen sollten so groß sein, das der Leim noch austreten kann.
Das Prinzip funktioniert auch auf der Vorderzange.
Viel Spass bei der Aufarbeitung!

Gruß Dietrich



Bernhard Kühnen

Re: Gebrauchte Hobelbank - jetzt kann's losgehen

Beitrag von Bernhard Kühnen »

[In Antwort auf #102188]
Hallo Ralph,

es schein ja ein älteres Schätzchen zu sein, da die Knebel noch ohne Kunststoffkappen sind. Also mindestens 10 Jahre.

Die Funktion der Vorderzange ist so gewollt und notwendig, also nichts dran ändern. Ich würde auch die Zangen generell nicht ausbauen.

Aus optischen Gründen würde ich die Bank abschleifen, wenn Du nicht so gut hobeln kannst (Ich schleife übrigens auch...)

Am besten eignet sich ein Bandschleifer mit Schleifrahmen, ansonsten nimm einfach einen Exzenterschleifer oder Schwingschleifer.

Anschließend mehrfach mit Leinöl behandeln Leinöl erhitzen, damit es besser einzieht. Zu den Macken würde ich nur Buchenholzrundstücke einsetzen, damit die Optik gewart bleibet. Maserrichtung beachten. Gruß Bernhard

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