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Hallo liebe Holzwerker,

Weil ich mir die Quälerei mit den fest sitzenden Radschrauben ersparen wollte, habe ich den Räderwechsel an meinem Auto in den vergangenen Jahren immer in einer Werkstatt machen lassen. Gestern habe ich die Räder allerdings selber gewechselt - und bin begeistert. Die 40 bis 50 Euro für den Räderwechsel, die Terminvereinbarung und das dazu notwendige Hinbringen und Abholen zweimal im Jahr kann ich mir jetzt sparen.

Der Grund: im Netz bin ich auf ein für mich neues Werkzeug, den sogenannten Impulsschrauber, gestoßen. Den habe ich mir für ca. 70 Euro gekauft. Er sieht wie ein Akkuschrauber aus, hat aber kein Bohrfutter, sondern statt dessen einen Vierkant (wie bei einer Knarre), auf den man diverse Nüsse etc. steckt. Außerdem ist der Motor des Impulsschraubers nicht direkt, sondern nur indirekt über ein Ölpuffer mit dem Vierkant-Antrieb verbunden. Damit kann dieses kleine Akku-Gerät (18V) ein sagenhaftes Drehmoment aufbauen und fest sitzende Radschrauben in Null Komma Nichts lösen - einfach toll! Der Wagenheber (hat bei mir auch die Schlüsselweite der Radschrauben) lässt sich ebenfalls mit dem Impulsschrauber spielend leicht rauf und runter bewegen. Keine Anstrengung mehr erforderlich.

Warum schreibe ich das in diesem Forum? Weil diese Geräte (Impulsschrauber) inzwischen wohl auch im Holzbau angekommen sind. Ich habe es noch nicht ausprobiert (habe das Gerät gerade erst einmal benutzt), aber man kann damit wohl nicht nur lange, schwere Holzschrauben rein- und rausdrehen, sondern auch die kleinen Schrauben (z.B. im Möbelbau), da es dafür auch entsprechende Bit-Adapter gibt. Zwei Akkuschrauber für's Holzwerken habe ich ja schon. Mit Hilfe des Adapters habe ich nun - eigentlich völlig unbeabsichtigt - noch einen Dritten.

Nun meine Frage: Welche Erfahrungen habt ihr im Holzwerken mit Impulsschraubern gemacht? Top oder Flopp?

Gruß
Bernd

Guuden,

da man mit einem Schlagschrauber kaum Rückmeldungen über die Kräfte bekommt,
bestehet die Gefahr, dass man die Schrauben überdreht
oder abreißt, besonders bei kleinen Schrauben.
Holz ist nicht homogen genug, dass man mit einer Drehmomenteinstellung
einen guten Halt erreicht.

Gut Holz! Justus.

Hallo Bernd,

würd ich auch von abraten. Ich hab damit mal 3 kräftige Schrauben in Dübeln abgedreht. Also sie gingen schon schwer rein, mit dem Schlüssel kein Problem,
aber ungeduldig wie ich war, hat der Schlagschrauber die Dinger einfach abgedreht. Bei einer hab ich es nur gemerkt, weil ich mal etwas zurückdrehen wollte,
da war sie ab.

Gruß uli

[In Antwort auf #92809]
Hallo Bernd,
verrätst Du mal die Modellbezeichnung Deines Impulsschraubers? Hätte auch Interesse... allerdings auch eher für's Auto.

Danke und Gruss,
Thomas

Wenn man etwas dickere, längere Schrauben in's Holz drehen möchte kann ein Impuls- bzw. Schlagschrauber schon gute Dienste leisten, vor allem das Handgelenk wird geschont, weil man fast keine Kraft zum "Gegenhalten" aufwenden muss. Auf der anderen Seite besteht eben durch die fehlende "Rückmeldung" die Gefahr des Abreißens, wie ja schon beschrieben wurde. Interessanterweise versagen Schlagschrauber aber komplett bei sehr langen, dünnen Schrauben: Die geringe Bewegung beim einzelnen "Schlag" führt lediglich zu einer Torsion der Schraube, sie federt wieder zurück, die Schraube bewegt sich am Ende keinen Millimeter in's Holz.

Hallo Bernd,

Schlagschrauber, so wie man sie aus der Schlosser- oder Autowerkstatt kennt, eignen sich schon für Holzschrauben.
Georg hat es bereits geschrieben - allerdings nur für dicke Schlüsselschrauben, sprich 12 mm aufwärts. Wie oft Du diese Anwendung benötigst, ist die Frage.
Jedenfalls kann man ohne Schwierigkeit 12 mm Schlüsselschrauben - bei entsprechender Holzdimension notfalls auch ohne Vorbohren - ins Holz eindrehen. Mit Vorbohrung geht der Schraubvorgang wesentlich schneller.
Aufhören dann, wenn sich die Unterlegscheibe in Holz eindrückt.
Dübel, die keine starken Metallanker sind, würde ich damit nicht anziehen wollen.
Akku-Schlagschrauber sind gut geeignet für die Holzbauschrauben größer 8 mm Durchmesser. Auch hier stellt sich die Frage, wie oft Du die brauchst. Die von Georg gemachte Entdeckung ist interessant.

Gruß, Andreas

Liebe Holzwerker,

...wir haben vor kurzer Zeit Lärchenholzlamellen an einem Metallrahmen befestigt, da hat das mit dem Schlagschrauber (Makita) gut funktioniert, keine Schraube gerissen, aber ev. weil die Schrauben stark genug waren -ca 5x50er Edelstahl.

lg georg

[In Antwort auf #92809]
Liebe Holzwerker,

vielen Dank an alle, die bereits geantwortet haben. Es ist schon jetzt eine interessante Argumente-Sammlung entstanden. Bin gespannt, welche Erfahrungen hier noch dazukommen werden.

Es geht mir in dieser Diskussion allerdings nicht um eure Erfahrungen mit Schlagschraubern, sondern um eure Erfahrungen mit Impulsschraubern. Der Impulsschrauber ist zwar auch ein Schlagschrauber, aber er ist ein besonderer Schlagschrauber. Er ist nämlich so konstruiert, dass er nur dann zu schlagen beginnt, wenn sich beim Schrauben nennenswerter Widerstand regt. Im "Normalfall" dreht der Impulsschrauber die Schrauben fast wie ein üblicher Akkuschrauber, nur etwas schneller (was nicht unbedingt ein Nachteil ist). Erst wenn ein gewisses Mindestdrehmoment erreicht ist, beginnt er zu schlagen. Aber auch dann schlägt er noch lange nicht mit voller Kraft, sondern erhöht die Schlagkraft mit jeder Motorumdrehung. Wenn man das Schlagen nicht rechtzeitig beendet, kann es sein, dass die Schraube abbricht (bei kleineren, relativ dünnen Schrauben ist diese Gefahr naturgemäß besonders hoch, kann allerdings auch mit normalen Akkuschraubern passieren), oder viel zu tief ins Holz wandert.

Der Impulsschrauber hebt sich durch diese Schraub-/Schlageigenschaften doch sehr von den üblichen Schlagschraubern ab, die (soweit mir bekannt) beim Drehen - je nach Einstellung - entweder nur schlagen oder aber nicht schlagen. Diese besonderen Schraub-/Schlageigenschaften machen den Impulsschrauber zu einem Werkzeug, dass - in meinem Fall ist es jedenfalls so - eine schraubtechnische Lücke besetzt, die von den beiden anderen Akkuschraubern, die ich besitze, bislang nicht gefüllt werden konnte. Und das noch dazu ganz ungewollt und ganz nebenbei.

Hier ein Foto von meinen Akkuschraubern:



Links im Bild das älteste Gerät (stammt noch aus DM-Zeiten, sollte eigentlich schon längst gegen ein neueres Modell getauscht werden, tut's aber immer noch). Den nehme ich in der Regel zum Bohren bzw. zum Vorbohren. In der Mitte das teuerste Gerät (allerdings auch das Beliebteste), rechts der "Neuzugang", mein preiswertestes Gerät mit den oben beschriebenen, überraschenden Eigenschaften. Es ist für mich auch keine Frage, wie oft oder wie selten ich mit dem Impulsschrauber in der Anwendung gegenüber den beiden anderen Geräten im Vorteil bin, denn die Tatsache, dass der Impulsschrauber eigentlich für's Auto angeschafft wurde und sich nach der ersten Anwendung bereits um mehr als die Hälfte seines Wertes amortisiert hat, spricht eindeutig für die Investition. Dass er in meiner Holzwerkstatt außerdem noch gut eingesetzt werden kann, ist für mich ein erfreulicher Nebeneffekt.

Was die kleinen Schrauben betrifft, bin ich allerdings auch skeptisch. Ich habe mir inzwischen aber einen Adapter für Bits besorgt und werde das Gerät auch damit ausprobieren.

Gruß
Bernd

[In Antwort auf #92809]
Hallo,

ich habe keine Erfahrung mit diesen Schraubern, aber mir fällt bei den nordamerikanischen Holzwerkern oft auf, dass die viel damit arbeiten. Anscheinend werden da Akkuschrauber gerne gleich im Paar verkauft, also ein "normaler" zum Bohren und ein "Impact Driver", um mit viel Nachdruck Trockenbauschrauben wo-auch-immer reinzuhauen.

Viele Grüße
Christoph

Hallo Bernd,

wenn ich nach Impulsschraubern von DayPlus suche, bekomme ich nur Schlagschrauber angezeigt. Du betonst aber ausdrücklich, dass es ein Impulsschrauber sei. Kannst du mir da bitte mit einer genauen Gerätebezeichnung helfen?

Vielen Dank und Gruß
Christof