hallo Markus,
Wahrscheinlich hältst du es einfach mit der Hand fest.
Natürlich nicht. Man braucht ja eine Referenzfläche, also eine ebene Unterlage.
Das Werkstück (Spielkartengrösse) liegt flach auf der Hobelbank. In die Bank eingelassen ist ein Anschlag aus Alu, der sich über eine Schraube so einstellen lässt, dass seine Zacken das Holz halten, ohne eine Gefahr für das Hobelmesser zu sein. Funktioniert sehr gut. Ich habe das Ding schon so lange, dass ich glatt vergessen habe, wie es korrekt heisst, schätzungsweise mehr als 20 Jahre. Damit lässt sich selbst Buchsbaum auf ca 1 mm Stärke aushobeln.
Die kleinen Stimm-Zungen-Rohlinge werden auf einem sehr ebenen kleinen Hartholzbrettchen fertig gehobelt. Es hat hinten einen längs verlaufenden Anschlag, ähnlich einem traditionellen Teigknetbrett. Tatsächlich hat mich das Teigbrett meiner Mutter zu dieser Konstruktion inspiriert. Quer zum Holz und quer zum hinteren Anschlag ist ein Stück Buchsbaum (Maserung beachten) aufgeleimt (Knochenleim), das deutlich breiter ist als die Zunge, aber etwa gleich dick. Das ist der linke Anschlag beim Hobeln.
Das Werkstück wird gegen den hinteren Anschlag und gegen den linken Anschlag gedrückt - es liegt damit fest und unverrückbar.
Nun kann ich mit dem kleinen Simshobel die Zunge dünner hobeln. Ich brauche keine Angst wegen des Hobeleisens zu haben, weil der Anschlag ja das selbe Material ist, wie die Zunge, sondern ich hobele einfach über den Anschlag weg. Wenn er abgehobelt ist, also zu dünn wird und die Zunge nicht mehr halten kann, gibt's einen neuen. Die letzte Schicht nehme ich dann mit der Ziehklinge herunter.
Erst wenn die Dicke stimmt, werden Länge und Breite der Stimmzungen fertig gestellt.
viele Grüsse
reinhold
p.s. ich habe es nicht so mit dem Photographieren....