Stahl für Hobeleisen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Joachim
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Stahl für Hobeleisen

Beitrag von Joachim »

[In Antwort auf #103072]
Naja Alexander, ich weiß nicht was beim Hobelmesser schleifen Freude macht. Sind es etwa die feuchten Finger, verkrampft durch die monotone Haltung bei stundenlangem quälen des Wassersteins? Oder halbe Sehnescheidenentzündugen ebenfalls hervorgerufen durch die sich zwangsläufig ergebende Fehlhaltung der Finger? Zitternde Hände durch überlastung, Muskelkater in den Oberarmen, Schnittwunden durch zunehmende Unkonzentriertheit oder kombiniert mit feuchten Fingern und Schleifstaub, schlechtheildene Wunden ....? Ich hasse diese Arbeit:-)

Schleife mal 5 dicke Hobelmesser, am Besten wenn sie nicht gerade sind, aber ohne Tormek bitte....

ronald.maly@freenet.de

Re: Stahl für Hobeleisen

Beitrag von ronald.maly@freenet.de »


Hallo Joachim,
hallo zusammen,

mal wieder ein schöner Beitrag, wie ich finde. Obschon das Metallurgische einem Metaller leichter fällt als anderen hier. So denke muß man etwas differenzieren. Ein reiches Wissen ist aber schon vorhanden, was mir auch schon frühere Threads vermitteln konnten. Es ist auch gut so, denn man will ja nicht,"... daß einem sein Pflug ins Leere greift."
Man kann ja sein Mühen an den Erfordernissen anlehnen. Nun, ein wenig habe ich mich, nicht zuletzt als ehem. Metaller, auch schon mit Schneiden auseinandergesetzt. Und die Punkte die immer wieder erwähnt werden, konnte ich auch für mich feststellen; zuviel Chrom im Stahl läßt sich schlecht schleifen. Das kann man beim Schärfen beobachten. Ich schärfe mein Werkzeug immer als Sortiment in einem Aufwasch. Die Europ., stark Chrom legierten, brauchen länger und schmieren mir den Stein zu und verschleisen ihn mir. Und so würde ich sicher nicht zu einem 1.2379 neigen; ( hat bestimmt 10% Chrom ) Der 2842 mit knapp 1% Kohlenstoff ist sicher einen Versuch wert, denn zuviel Kohlenstoff macht die Schneiden wieder bruchanfälliger.
Und damit läßt sich auch die Brücke zum Schleifen als solches schlagen. Mir macht das Schleifen nichts aus; im Gegenteil. Ich betrachte es als zugehörig, und es hat durchaus was beruhigendes. Ooohhmmmmm ;-) Aber ich will nicht das Schleifen als Mittelpunkt sehen, sondern die Arbeit mit Holz. Und Große Freude habe ich an scharfen Werkzeug, daß ich scharf halten kann, und schnell scharf bekomme, um nicht die o.a. Nebenwirkungen zu erleiden.
Vielfach wird entsprechend von einem Kompromiß gesprochen. Sicher ist es schwer, geeigneten Stahl zu bekommen, da wir Europäer aus Eitelkeit meist zu Chromstählen tendieren. Bin mal auf Deine Erfahrungen gespannt, auch was die Herstellung anbelangt.

Bis dahin, viel Spaß und

freundliche Grüße

Ronald

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