Was ist das für eine Maschine?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Was ist das für eine Maschine?

Beitrag von Rolf Richard »


Heute Morgen war ich bei einem bekannten, der momentan seine Lagerbestände entrümpelt.

Da gibts eine Maschine, die ich nicht kenne! Versuch der Beschreibung:

- Gusseisernes Gestell, das Ganze hat ca. 100 kg Gewicht

- horizontaler Elektromotor, wahlweise ein/dreiphasig, der ein Kreissägeblatt (ca. 160 mm) antreibt. Dieses ist mittels dreier Schrauben auf einem Flansch befestigt. Im Blatt befinden sich drei kreisrunde Öffnungen, durch die sich mitdrehende Drehstähle schauen. Oben ist das Sägeblatt mit einer abnehmbaren Schutzhaube abgedeckt.

- Daneben eine Auflagefläche für das zu bearbeitende Gut mit Längs und Queranschlägen, die über Kurbel einstellbar sind und eine Einstell-Lupe tragen

Die Vorrichtung stammt aus einem holzbearbeitenden Betrieb, aber keiner weiss, wozu die Maschine dient. Sie ist bei Bedarf abzugeben.

Heute abend kann ich Bilder dazu einstellen, aber vielleicht hat ja jemand schon zuvor eine Idee, um was es sich handelt?

Ein gutes Neues Jahr wünscht

Rolf



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Was ist das für eine Maschine?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Rolf,
wenn die "Drehstähle" sich mitdrehen (also in dem Flansch befestigt sind, auf den auch das Blatt gesetzt ist), dann kann es sich nur um eine Maschine handeln, die Holz sägt und gleichzeitig an der gesägten Fläche (durch die zusätzlichen Schneiden der Stähle) mit einem Profil versieht. Ich stelle mir vor, dass die Stähle wie Schlagzähne (Einzahnfräser) arbeiten. Das hat den Vorteil, dass man zur Veränderung des Profils nur einen oder mehrere Stähle verstellen muss, man braucht keinen anders profilierten Fräser. Also eine kombinierte Säge- Profilfräs- Maschine. Ich frag mich, wie man das Ding ausgewuchtet hat....

Mal sehen, was Du für Bilder einstellst.

Friedrich



Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Mit Bild geht es einfacher *NM - Ohne Text*

Beitrag von Franz Kessler »




Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Re: ...in 2 Std.! *NM - Ohne Text*

Beitrag von Rolf Richard »




Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Re: Nun die Bilder!

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #29256]
Es hat zwar etwas länger gedauert, aber nun die Bilder:

Buch
Die Maschine als Ganzes, vorn der Motor, unter der Kuppel das Sägeblatt, dahinter der Schiebetisch für das Schneidgut

Buch
Die Vorschubeinheit von oben. Zwei Zusatzsägeblätter zeigen die Aussparungen für die Drehstähle. Links neben den Sägeblättern die Noniuslupe

Buch
Sägeblatt-Abdeckung entfernt

Buch
Hier sieht man einen der Stähle durchs Sägeblatt

Buch
Der Motor von Lohner & Söhne. An das Maschinen-Typenschild kam ich leider nicht heran.

Die Maschine bräuchte eine Reinigung und Wiederaufarbeitung, dürfte aber laufen. Die Vorschübe sind frei beweglich. Auf Wunsch kann die Maschine erworben werden, in jedem Fall muss sie bis zum 25. Januar weg sein und abgeholt werden. Wer Interesse hat, möge mich per Mail kontaktieren. ich vermittle dann gerne zum Eigentümer weiter.

Allen ein gutes Neues Jahr!

Rolf



Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Nun die Bilder!

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Rolf

Deine "Maschine" gibt wirklich Rätsel auf.
Ich versuchte mich der Sache so nähern:
Also ein Sägeblatt wird in der Regel nur in Blattrichtung benutzt, (Ausnahmen bestätigen die Regel) und nun hat der Erbauer dieser Maschine noch Stähle im Blatt platziert, das würde bedeuten er hat dem Schnitt nachlaufend noch Material entfernt, wenn auch nur im mm-Bereich.
Diese Materialentfernung hätte aber den Nachteil, dass sie der Kreisbewegung des Sägeblattes folgend, im Radius verlaufen würde, eine vertikale Bewegung, die eine gerade Kante erzeugen würde, kann ich nicht erkennen.
Das Vorhandensein einiger Gussteile spricht für eine Serienmaschine, also für einen Bedarf der öfters vorkommt.
Bin gespannt wie sich dieses Rätsel auflöst.

Gruß Franz



MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Nun die Bilder!

Beitrag von MaxS »


Guten Abend,

So etwas habe ich noch nie gesehen. Für mich ergeben die Drehstähle rein vom Bearbeitungsergebnis her keinen Sinn. So, wie ich das sehe, fräsn diese ja nach dem schnitt mit dem Sägeblatt nochmals etwas weg, und zwar auf ganze Höhe. Das bedeutet, dass, falls keine Höhenverstellung vorhanden ist, die Maschine auch nicht zum Erstellen von Fälzen an Querholzteilen bzw. von Abplattungen gebaut ist. Der Motorleistung nach war die Maschine auch nicht für hohe Zerspanungsleistung gedacht.

Kurz: Ich habe keine Ahnung, wofür die Maschine verwendet wurde.

Max


Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Nun die Bilder!

Beitrag von Christian Meseberg »

[In Antwort auf #29272]
Hallo Rolf,

die mitlaufenden Stähle haben eine Schneide deren Schnitttiefe einstellbar ist?

Nach meinem Laienverstand macht es keinen Sinn, neben dem Sägeblattschnitt noch Material abzutragen. Sie - die Drehstähle - könnten die vom Blatt erzeugte Schnittfläche allenfalls aufrauhen

nur schwer zu lösen dieses Rätsel sein wird ;-)

Beste Grüße

Christian



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Nun die Bilder!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #29272]
Ich bleibe bei meiner Vermutung. Da werden zusätzlich zum Sägeschnitt irgendwelche (wahrscheinlich sehr flachen) Profile eingefräst. Das Problem des Auswuchtens relativiert sich durch die gewaltige Lagerung und den massigen Aufbau.

Friedrich


justus

Re: Nun die Bilder!

Beitrag von justus »


guude,

in meinem kopf rumort eine unklare erinnerung, ich vermute, daß die maschine zum zuschneiden für zu fräsende schilder aus kunststoff mit mehreren verschiedenfarbigen lagen verwendet wurde. auf dem oberen tisch mit der blattabdeckung der "grobzuschnitt", auf der führung unten der präzise fertigschnitt mit kantenfeinbearbeitung mittels der schneidstähle.
welchen verfahrweg hat der schlitten und welche einstellbreite erlaubt der anschlag?
hoffentlich findet sich noch eine sicherer lösung, das ding sollte auf alle fälle nicht in den schrott.
mit gruß, justus.


Antworten