Kreissäge und der Umgang damit

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Axel Rogge
Beiträge: 315
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Kreissäge und der Umgang damit

Beitrag von Axel Rogge »


Na dann mal los....

ich überlege mir den Kauf einer Kreissäge. Ich möchte damit hauptsächlich Längsschnitte machen, brauche für Fasenschnitte naturgemäß eine hohe Präzision und um Bohlen aufzutrennen Kraft und die Möglichkeit verdeckter Schnitte. Ich drücke mir an einer Metabo TK 1693 die Nase platt, allein der Preis von ca. 2.Teuro läßt mich schaudern.

- Hat jemand Erfahrung mit dem Teil?
- Kennt jemand etwas vergleichbares? Vielleicht eine Etage kleiner?

Außerdem möchte ich noch ein zweites Thema anreissen (kleines Wortspiel):
kennt jemand gute Tipps zum Umgang mit Kreissägen?
Viele Grüße,
Axel

Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Kreissäge und der Umgang damit *MIT BILD*

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Axel,

mit dem Festool Basis System habe ich gute Erfahrungen gemacht. Mit Metabo kenne ich mich nicht so aus. Meine Hauptkreissäge ist die Basis 1 a mit der Tauchsäge ATF 55 EB (Schnitttiefe 50 mm) und für größere Schnitte nehme ich die Basis 2 mit der AP 85 EB (Schnitttiefe 80 mm). Beide kann man im Tisch verwenden und außerhalb mit Führungsschienen. Es ist bequemer, eine lange, dicke Bohle auf 2 Böcke zu legen und mit der Führungsschiene + Handkreissäge zu besäumen (siehe Bild) als auf einer kleinen Tischkreissäge. Außerdem braucht man nur den halben Platz. Zum Besäumen verwende ich die Panther-Sägeblätter, die speziell für Längsschnitte konzipiert wurden.
Verdeckte Schnitte kann man natürlich auch machen.
Die Festool-Maschinen haben einen Überlast-Schutz. Bei zu großer Beanspruchung bleiben sie einfach stehen und nach 2 Minuten geht es weiter. Der Motor kann nicht durchbrennen.
Vom Preis her wird es sicher auch nicht billiger als Metabo. Im Basis-Tisch kann man aber auch noch andere Maschinen einbauen, z. B. die Oberfräse.

Viele Grüße von
Edi


Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Kreissäge und der Umgang damit

Beitrag von Edi Kottmair »


Ergänzung zum Umgang:
In der Kurswerkstatt habe ich u.a. einen Maschinenkurs und einen speziellen Kreissägenkurs besucht. Jeweils ein Wochenendkurs. Das habe ich nicht bereut. Ganz besonders wurden Sicherheitsaspekte berücksichtigt.

Gruß,
Edi

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kreissäge und der Umgang damit

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #18]
Hallo Axel,

wenn ich mich richtig erinnere, hat dir die Metabo schon in Nürnberg sehr gut gefallen. Mich beeindruckt sie nicht weniger.

Hast du dir - oder jemand anderer - schon über Alternativen Gedanken gemacht?
Wie sieht es mit Festool Precisio (auch sehr teuer, aber eben Festool), Mafell Erika, Kity 1619, Scheppach TS 2000/TS 2500/TS 4010, Elektra Beckum (habe keine Nummern im Kopf) oder der kompakte Metabo TKU 225 aus?
Wie wichtig ist ein großer Formatschiebetisch, wenn man eine HKS mit Schiene hat?
Wie viel bringt der Splitterschutz der Precisio?

@ Edi:
Wie bist du mit dem Basis System zufrieden? Preislich kratzt es ja an kompakten Stationärmaschinen.
Wie gut ist die Lagerung der Zugsägeeinrichtung der Basis 1A?

Vielen Dank!

Christian

Edi Kottmair
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Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Kreissäge und der Umgang damit

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Christian,

ich bin mit fast allen Festool Geräten sehr zufrieden. Meine Basis ist sehr genau, auch nach dem Aus- und Einbau der Zugsägeeinrichtung. Ich muss nicht neu justieren. (Ich kenne aber auch Leute, die sind mit der Genauigkeit nicht so zufrieden wie ich, aber vermutlich ist das nur Justierungssache.) Die Lagerung ist gut, ich sehe keinen Nachteil, aber ich habe auch keinen Vergleich. Mein Werkstattkollege (wir haben zu zweit eine Werkstatt gemietet) hat die CS 70 und ist ebenfalls zufrieden, auch mit der Zugsäge.
Die Zugsägeeinrichtung ist sehr praktisch und ich möchte sie nicht missen.
Von Metabo habe ich einen sehr guten Bohrhammer und eine Magnum Bandsäge, die ich mir nie mehr wieder kaufen würde. Bei größeren Maschinen ist Metabo daher nicht meine erste Wahl.

Viele Grüße von
Edi

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kreissäge und der Umgang damit

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo Edi,

danke für deine Antwort.
Darf ich fragen, mit welchen Festo Maschinen du nicht so zufrieden bist? Mich schreckt der Umbau von Hand- auf Stationärbetrieb beim Basis System ein wenig ab.
Handelt es sich bei der Metabo Bansäge um eine 1638 oder um ein älteres Modell?

Meines Wissens ist die Zugsägeeinrichtung der Precisio besser gelagert als die der Basis 1A. Ich werd' mal sehen, was die neue Basis für die TS 55 bringt.

Herzliche Grüße

Christian

Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Kreissäge und der Umgang damit

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Christian,

es ist nicht die 1638, sondern eine Magnum BS ??, ca. 12 Jahre alt, alte Bauart. Ich weiß die Bezeichnung nicht auswendig.

Der Aus- und Einbau der Tauchsäge in die Basis 1 a ist beim ersten Mal kompliziert. Man muss genau die Anleitung lesen und man braucht bestimmt eine halbe Stunde und weitere Zeit zum Justieren. Dann geht es aber ziemlich schnell (5 Min.) und es stört mich nicht mehr. Der Einbau der anderen Sägen und der Oberfräsen ist leicht.
Nicht so zufrieden bin ich mit dem Schwingschleifer ET 2. Erstens produziert er im Vergleich zum Excenterschleifer zu starke "Kringel". Zweitens löst sich das Haftklettgewebe der Schleifpapiere relativ leicht vom Schleifpapier (zumindest bei meiner Serie. Das kann natürlich von Charge zu Charge schwanken). Also benütze ich praktisch nur meinen ES 150/3.

Nicht zufrieden bin ich mit den Akkus der Bohrschrauber. Sie halten trotz optimaler Pflege nicht länger als 5 Jahre. Und ein neuer Akku kostet rund 100 Euro!
Ferner sind die Preise für einige Artikel viel zu hoch. Z. B. der Fräszirkel aus Plexiglas. Er ist noch dazu ziemlich unhandlich, deshalb habe ich mir einen ähnlichen aus Sperrholz nachgebaut, der viel praktischer ist.

Gruß,
Edi

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kreissäge und der Umgang damit

Beitrag von Christian Aufreiter »


Danke für die umfangreichen Informationen. Für den Zirkel ca. EUR 200 zu verlangen, grenzt tatsächlich an Wahnsinn. Mal sehen, wie die Akkus des 12 V CDDs meines Vaters halten.

Hast du Erfahrungen mit dem VS 600?

Viel Spaß am Werken!

Christian

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Kreissäge und der Umgang damit

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #18]
Hallo Axel ,

naja da hast Du Dir in dieser Liga meiner Ansicht nach gleich das beste rausgesucht . Ich arbeite seit 1996 mit dem Vorgängermodel 1688 D , und bin sehr zufrieden . Apropos Bohlen aufschneiden , 50 mm Buche stellen für meine mit Drehstrom arbeitende Maschine kein Problem dar , hab sogar schon 80 mm Robinie (vergleichbar Eiche) damit aufgetrennt , aber das ist dann wegen der 85 mm Schnitthöhe die Grenze . Die Winkelabweichung und Paralellabweichung des Schiebeschlittens ist kleiner 0,5 mm auf 120 cm Schnittlänge , dürfte aber bauartbedingt bei der 1693 noch weniger sein . Für die 1688 gab/gibt es außerdem einen Verstellnuter , eine Langlochbohrvorrichtung bis 16 mm , Schleifscheibe , Tischverlängerung und -verbreiterung , Schiebeschlittenverlängerung und 2 verschiedene Untergestellvarianten.
Nachteil : Du mußt mit einem 2ten Blatt arbeiten , denn das 315 mm Blatt hat eine minimale Schnitthöhe von 35 mm , für verdeckt Schnitte braucht man ein 250 mm Blatt.
Außerdem ist sie im Leerlauf viel leiser und vibrationsärmer als eine im Tisch befindliche HKS, eine Überhitzung des 2,8 KW Alumotors kommt praktisch nie vor , er hat auch eine Bremse (max 8 sek bis Stillstand) und einen Überhitzungsschutz und Wiederanlaufschutz. Meineswissens alles auch bei der 1693 vorhanden . Leider wird die 1688 nicht mehr gebaut , meine ist eine der Letzten , wegen der vielen Zubehörmöglichkeiten habe ich sie mir damals gekauft , obwohl es die 1693 schon gab . Gebraucht tauchen aber einige 1688 immer wieder auf , allerdings nicht richtig billig so um 1000 Euro.

Abschließend möchte ich sagen , in der Klasse der 1693 gibt es auch Maschinen von Scheppach , Kity , Elektra Beckum usw. aber besser ist nur eine Ulmia , die es leider auch nicht mehr gibt .

Hallo Eddi ,

warum würdest Du Dir keine Metabo Bandsäge , wie ich annehme eine 0633 , mehr kaufen ? Ich habe auch so ein Modell und war bis vor kurzem auch zufrieden damit , jetzt schlägt sie ein bischen , aber das Werk hat mir angeboten sie wieder herzurichten , immerhin wird sie 10 Jahre alt und ich hab zu oft Restholz zu Brennholz geschnitten , war wohl nicht so gut !

Gruß an Axel und Eddi

Dietrich


Axel Rogge
Beiträge: 315
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kreissäge und der Umgang damit

Beitrag von Axel Rogge »


Dankeschön für die vielen und schnellen Antworten! Der Händler meines Vertrauens hat zufällig nächste Woche Hausmesse und einige Sonderangebote ( z.B. die Festool TS 55 EBQ-Plus-FS (wem fallen eigentlich immer diese Bezeichnungen ein???) inkl. HM-Blatt Z=24 u. Z=48 und Führungsschiene FS 1400/2 für 408,- zzgl. Meerschweinsteuer. Das klingt doch schon VIEL günstiger als Metabo. Ist das ein gutes Angebot?

Ich befürchte nur so insgeheim, daß ich in einem Jahr dann da stehe, viel gelernt habe und feststelle, daß ich mit der Festool nicht mehr weiterkomme und mir dann doch lieber die Metabo zugelegt hätte. Dafür ist die Metabo halt nicht wirklich transportabel zu nennen. Hm....

Ich habe einen Schwingschleifer von Festool, der supergut läuft, wenig kratzt und sehr gut das Schleifmehl absaugt (auch ohne Staubsauger). Mit dem bin ich sehr zufrieden. Auch von Hanadwerkern habe ich bisher über Festool nur Gutes gehört, das spricht nu wieder dafür. Oh je :-)

Viele Grüße an alle,
Axel

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